Kaufberatung für Jaguar E - Type 5,3 Cabrio

[Benzin im Blut CO]

Ich trage mich mit dem Gedanken  einen noch leistbaren (< 100.00.-) Jugendtraum einer E - Type (Cabrio weil meine Frau sehr gerne offen fährt)  zu erwerben (noch vor der Pension), möchte aber möglichst wenig Anfängerfehler machen. Vielleicht ist ja gerade jetzt eine ideale Zeit für einen Ankauf (hoher Verbrauch, Spritpreise, Engländer fallen gerade in der Preisentwicklung, aber wer weiß wie weit...)

Meine Kontrollen lägen auf:

1. Hinterachse Differential und Bremsanlage (Dichtheit und Zustand),

2. Motorlauf über den gesamten Drehzahlbereich prüfen, Startverhalten, Geräusche und Öldichtheit,

3. Fahrverhalten bei engen Kurven,

4. Richtungsstabilität beim Bremsen,

5. Verdeckzustand und augenscheinliche Dichtheit,

6. Lackzustand und Lackschichtdicke,

7. Übergang Rohrahmen zum vorderen Fahrschemmel (Verformung, Rost), Rost am Unterboden und an den Türböden und Kofferraumboden

8. Zustand der Kabel (brüchige Isolation) Schalter und elektrische Einheiten (Lucas Gott der Finsternis ?) 

9. Chromzustand 

10. Innenraum, Sitzgestelle, Armaturen

 

Sollte jemand von Euch noch mehr Erfahrungen haben, würde mich eine Rückmeldung sehr freuen

[K-L-M VIP CO]

Ich hatte vor ca. 20 Jahren lange einen 

Jaguar E-Type V12 Roadster:

 

An viele Ausfahrten denke ich gerne zurück. Habe dann aber trotz Familienprotest verkauft.

Es gab selten eine Ausfahrt die ohne Panne verlief. Dann hatte ich keine Lust mehr.

 

 

 

 

 

 

 

 

[Benzin im Blut CO]

Danke für den Pannenhinweis. Immerhin habe ich mich als "Schlangengrubenbekämpfer" in 25 Jahren Citroen SM Besitz und "Flying Restauration" bestens bewährt und von vielen Unkenrufen nicht beirren lassen. Ich denke der Spaß an alten schönen Autos hat auch mit dem Erkennen und lösen von Problemzonen zu tun. Immerhin erwarte ich von so einer alten Diva nicht von vorneherein Zuverlässigkeit, sondern wohl eher ein nettes  Überraschungsei (hoffentlich ohne "Salmonellen" und zumindest teilweise positiven Überraschungen und Erlebnissen)

[Driver A.J. CO]

Bei der Oldtimer-Markt nach der Kaufberatung suchen. Gibt wertvolle Hinweise!

[fridolin_pt CO]

vor 2 Stunden schrieb K-L-M:

Ich hatte vor ca. 20 Jahren lange einen 

Jaguar E-Type V12 Roadster:

 

An viele Ausfahrten denke ich gerne zurück. Habe dann aber trotz Familienprotest verkauft.

Es gab selten eine Ausfahrt die ohne Panne verlief. Dann hatte ich keine Lust mehr.

 

 

 

 

 

 

 

 

Angekommen bin ich immer, aber der 12er hat konstruktiv ein paar Probleme. Da sind z.B. die Kurbelwellendichtungen mit Asbestringen, keine Simmeringe. Kann man heute umbauen, aber kostet. Der stand immer in einer Ölpfütze. Ich würde heute einen späten 6er bevorzugen (S1 1/2)

[Driver A.J. CO]

Der Reihen-6er ist der schönere Motor und es ist besser dran zu schrauben. Weniger Gewicht auf der Vorderachse und die Fahrleistungen unterscheiden sich auch nicht großartig. 

[Bonhomme Richard]

Am 17.4.2022 um 12:58 schrieb K-L-M:

Ich hatte vor ca. 20 Jahren lange einen 

Jaguar E-Type V12 Roadster:

 

An viele Ausfahrten denke ich gerne zurück. Habe dann aber trotz Familienprotest verkauft.

Es gab selten eine Ausfahrt die ohne Panne verlief. Dann hatte ich keine Lust mehr.

 

Kann ich 1:1 bestätigen. Ging mir genauso - ist allerdings erst rund 10 Jahre her. Aus der Erbmasse eines Bekannten kaufte ich einen erstklassig restaurierten V12 von 1973. Wenn man nicht selber am Auto schraubt, werden Ausfahrten rasch zur Pein. Das Auto ist unbestritten wunderschön und fährt sich auch ganz gut, wenn es fährt. Schweren Herzens habe ich den Jugendtraum nach einer Saison wieder weggeben.  

Der V12 ist zwar toll (und gehört eigentlich auch in das Auto) doch dem Vernehmen nach ist der Reihensechser wesentlich problemloser. Und wegen der Fahrleistungen kauft man den Wagen sowieso nicht - es ist ein Auto fürs Auge!

[fridolin_pt CO]

vor 49 Minuten schrieb Bonhomme Richard:

Der V12 ist zwar toll (und gehört eigentlich auch in das Auto)

Dort ist er vor allem wegen der Exporte nach USA gelandet. Jaguar war immer zuerst der 6er (XK/MKII etc)

[Benzin im Blut CO]

Danke vielmals für Eure Warnungen und Problembeschreibungen. Ich lasse es mal behutsam auf mich zukommen, glaube an die Fachkenntnis unserer Mechatroniker und denke lösungsorientiert. Aber da für unsere Spaßautos nur wieder ein Cabrio in Frage kommt und wir in unserer Sammlung breit streuen wollen und noch keinen Zwölfender beschnuppert haben kommt mit unserem eingeschränkten Mitteleinsatz nur der XJS, Mercedes 600 SL, und der der E - Type in Frage. Auch wenn der E - Type im Augenblick preislich fällt, glaube ich dennoch an eine werthaltige Investition mit hohem Spaßfaktor.

 

[BWQ CO]

600SL! Immer noch ein tolles Auto als R129.

Und nicht so ne Kopfschmerzkiste wie die Inselkiste😜

[Sarah-Timo CO]

vor 47 Minuten schrieb BWQ:

600SL! Immer noch ein tolles Auto als R129

Oh ja - ein absolutes Traumfahrzeug! 🥰

[K-L-M VIP CO]

R129 im Erstbesitz.

immer zugelassen.

Nie !! ausserhalb der Inspektion in der Werkstatt.

Eine Qualität von der man heute, auch bei Mercedes nur noch träumen kann!

TÜV :  Anerkennung und fertig.

 

Halt, doch eine Ausnahme :

Marderverbiss Dämmmaterial Motor.

[FerraristiV12 CO]

wenn man in der heutigen Zeit einen Oldtimer kaufen will den es als V12 gab, dann sollte man dies auch tun, egal ob der 6 Zylinder leichter ist, besser zum schrauben ist oder sonst was........wenn es einfach nur für den Kopf ist, V12, Hubraum  wird es einfach nicht mehr geben 

 

[Thrawn CO]

Einen R129 hatte mein Großvater, lief 400.000 km ohne Probleme. 

 

E-Type als 6 Zylinder, wenn es ein 12er sein muss, dann lieber den XJC, von denen gab es auch etliche Cabrio umbauten.

[coolbeans CO]

vor 22 Minuten schrieb Thrawn:

E-Type als 6 Zylinder

Alleine schon wegen der Optik - die 12 Ender sehen im direkten Vergleich übel aus. Nichts mehr von der Eleganz der Serie 1 (oder teilweise S2). Allerdings muss man fairerweise sagen ,dass die S3 schon deutlich näher am heutigen Verständnis eines Autos liegen :-)

[erictrav]

vor 21 Stunden schrieb Benzin im Blut:

mit unserem eingeschränkten Mitteleinsatz nur der XJS, Mercedes 600 SL, und der der E - Type in Frage.

Dann wäre ein V12 Aston Martin wie der DB9 noch eine wunderbare Britische Alternative. 

Idealerweise ab erstes FL ( erkennbar an den 476 PS), da dann u.a. die Sitze deutlich besser aussahen. 

Im Vergleich zum E-Type vielleicht zu modern, aber deutlich zuverlässiger und sogar alltagstauglich. 

[fridolin_pt CO]

vor 36 Minuten schrieb coolbeans:

Alleine schon wegen der Optik - die 12 Ender sehen im direkten Vergleich übel aus. Nichts mehr von der Eleganz der Serie 1 (oder teilweise S2). Allerdings muss man fairerweise sagen ,dass die S3 schon deutlich näher am heutigen Verständnis eines Autos liegen :-)

Mit sowas hast du lange Freude

 

[coolbeans CO]

vor 17 Minuten schrieb fridolin_pt:

Mit sowas hast du lange Freude

Um mit einem S1 oder S2 lange Freude zu haben muss aber bei der Restauration neben vielen Detailverbesserungen mindestens ein Upgrade der Bremsen, Kühlung sowie Umrüstung auf elektronische Zündung erfolgt sein, besser auch noch die Moss Box gegen ein 5 Gang Getriebe ersetzt sein. Dann hast du Freude beim fahren. Aber ist halt dann nicht mehr original.

[Jarama]

Ich hatte viele Jahre den EV12 Coupe und das war im Kern ein unproblematisches und zuverlässiges Auto. Bei meinem war Rost kein Thema, aber es gab sicher übel verrostete Karren. Heutzutage sind wohl fast alle mittlerweile mindestens einmal "restauriert", was immer das heissen mag. Es gilt also im Wesentlichen die Qualität der Restaurierung zu beurteilen. Ein paar Hinweise, nicht abschließend:

 

1) Der Originallack war ein Thermoplast. Diesen mit einem modernen Lack neu zu lackieren erfordert ein Abschleifen bis zum Blech, weil die Lacke sich nicht vertragen. Auch "Trennschichten" sind keine dauerhafte Lösung. Wenn das Fahrzeug in irgendwelchen Bereichen feine Risse im Lack zeigt, dann muss man das entweder hinnehmen, wegehen, oder ein Vollrestaurierung der Karosse einkalkulieren.

 

2) Die Hinterachse ist komplett mit einem Hilfsrahmen an die Karosse geschraubt. Wenn die Gummis müde sind, fährt die Kiste nicht mehr vernünftig. Wenn der Vorbesitzer nicht belegen kann, ob und wann die Gummis erneuert wurden, dann muss das einkalkuliert werden (ist kein großer Aufwand, es reicht den Hilfsrahmen abzusenken, Kardan kann dran bleiben).

 

3) Die Bremsen der Hinterachse sind innenliegend. Um die Scheiben zu erneuern muss die Hinterachse mit Hilfsrahmen raus, das wird dann schon aufwändiger. Oft sind die Simmerringe am Diff auch durch die Bremse "gegrillt" und inkontinent. Mittlerweile sollte die Bremsanlage mindestens einmal überholt worden sein (auch die Sättel), hinten zusammen mit einer Erneuerung der Diff-Simmerringe. Kann das nicht belegt werden, einkalkulieren.

 

4) Radlager hinten sollten absolut unauffällig sein. Die Erneuerung ist sehr aufwändig, weil die Antriebswellen mit achsführend sind (deswegen auch deren Kreuzgelenke prüfen). Das Spiel muss mit speziellen "Quetschringen" und Spezialwerkzeug eingestellt werden. Dazu muss natürlich ... die Hinterachse mit Hilfsrahmen raus. Im Zweifel läßt man alles neu machen aus den Ziffern 2-4, sozusagen in einem Aufwasch, spart erheblich an Kosten. Dann auch gleich das Kreuzgelenk der Kardan und der Antriebswellen neu machen.

 

5) Bremsanlage hatte ich schon angesprochen. Der originale Servo samt Geberzylinder sollten auch schon mindestens einmal fachgerecht überholt sein.

 

6) Die vorderen Drehstabfedern werden mit der Zeit müde, dann steht der Wagen vorne zu tief. Das läßt sich einstellen, erfordert aber ein Spezialwerkzeug für das Entspannen und Spannen der Drehstabfedern.

 

7) Stoßdämpfer sollte nicht älter als 10 Jahre und dicht sein. Da es insgesamt 6 sind, läppern sich die Kosten einer Erneuerung.

 

8 ) Den Wartungszustand kann man schnell an den SU-Vergasern testen. Wenn in den Dämpfern zu wenig Öl ist, mangelt es an regelmäßiger Wartung. Die schwarzen Rändelschrauben aufschrauben und wenn diese mit den Dämpferkolben einfach so raus kommen, ist definitiv zu wenig Öl drin. Es muss ein Widerstand spürbar sein.

 

9) Apropo Vergaser, auch diese sollten schonmal überholt worden sein. Wird spätestens dann fällig, wenn der Ölstand in zumindest einem der Dämpfer schnell sinkt im Betrieb, denn dann ist eine interne Dichtung hin. Bei der Gelegenheit sollte dann auch zumindest die Nadel, besser gleich auch die Düse erneuert werden. Auch nach der Membran schauen, ist diese rissig, dann muss auch sie neu. Zum Aus- und Einbauen von Düse und Membran brauchts eine Spezialwerkzeug, das aber zumindest damals günstig zu bekommen ist.

 

10) Die Lucas Opus Zündanlage ist entgegen der Legende sehr zuverlässig. Vorwiderstand und Steuergerät lassen sich leicht erneuern bzw. reparieren, was aber eher selten nötig wird. Die Steuergeräte hatten nach meiner Erinnerung Germanium-Leistungstransistoren. Diese kann man nicht einfach gegen Si-Leistungstransistoren austauschen, weil die Ge-Transitoren einen deutlich geringeren Kollektor-Emitter Spannungsabfall haben und der Einsatz von Si Transistoren dann zu einer größeren Wärmeentwicklung führt.

Ein Problem bei der Opus Anlage ist der "Unterbrecher". Der ist mit einem Hall-Sensor und einer rotierenden Scheibe mit eingebauten Stabmagnetchen (12) gebildet. Da fällt auch mal ein Magnetchen raus und dann fehlt ein Zylinder (was man kaum merkt). Kundige Wartung schließt ein, dass die nicht nur alle auf Vollständigkeit geprüft, sondern bei der Gelegenheit jeweils mit einem Tropfen Sicherungslack gegen Herausfallen gesichert werden.

 

11) Fragen welches Diff eingebaut ist. 2,88 ist einen Zuschlag wert, 3,54 einen Abschlag, alles dazwischen OK.

 

12) Ansonsten halt so das Übliche, bzw. mehr ist mir spontan nicht eingefallen .

 

 

Der 12er ist ein herrliches Aggregat, sämig, kraftvoll und über den gesamten Drehzahlbereich ein Gedicht, wenn auch "unspektakulär" mit dem Serienauspuff. Der 6-er ist demgegenüber ein rauher Geselle und die Moss-Box möchte wirklich niemand haben.

 

 

[Jarama]

vor 34 Minuten schrieb Jarama:

SU-Vergasern

Nein, Stromberg meinte ich

[Il Grigio CO]

 

 

??

 

 

 

 

 

 

Keine Angst: Stromberg, Solex, Weber etc. sagen mir was.  

[Jarama]

vor 2 Minuten schrieb Il Grigio:

Solex

???

 

[Il Grigio CO]

Solex 4 A 1 Doppelregistervergaser. Ein Meisterwerk der Ingenieurkunst. Aber wehe, die Gestänge sind ausgeschlagen!

[Driver A.J. CO]

Michael, da sagst Du was! Keine Leistung und Verbrauch jenseits aller Pappelbäume!

[Benzin im Blut CO]

Liebe Kollegen und Freunde gepflegter Mobilität, herzlichen Dank für die vielen netten Tipps und Warnungen. Es könnte gut sein, dass das größere Risiko das Fahrzeug für mich noch interessanter macht. Immerhin hatte ich aus selben Grund auch einen SM (25 Jahre glückliche Bindung). Nachdem wir uns keinen zweiten Aston Martin der Optik DB 9 in die Garage holen wollen, bleibt in der Suche nach einen 12ender eigentlich nur Mercedes SL oder Jaguar als Cabrio (XJS gefällt mir wegen der mächtigen Karosserieüberhänge nicht so gut) . Und da mir ein sportlich gepflegter mobiler Untersatz aus den Siebzigern in der Sammlung fehlt, wird es wohl der E -Type werden. Aus Kostengründen werde ich mir fürs Erste wohl nur eine gut fahrbare Restaurationsbasis anschaffen und denke an den roten rechtsgesteuerten aus den Raum Essen (zumindest wenn er sich tatsächlich so zeigt wir er verbindlich beschrieben wurde). Rechtsgesteuert halte ich für ein englisches Spaßauto - dass ich ohnehin nur gemeinsam mit meiner Frau bewege  - durchaus interessant und abwechslungsreich. Drückt mir die Daumen.

Unseren persönlichen kaufentscheidenden AM Vergleich Volante und Vantage Cabrio lege ich gerne als Anhang (pixelverkleinert und hoffentlich lesbar) dazu