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Wiederinbetriebnahme eines Ferrari 328 GTS nach 20 Jahren Standzeit


Enzo328GTS

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Hallo 328er Community,

 

wer hat Erfahrung dahingehend, mit welchen Reparaturen und damit verbunden Kosten ich rechnen sollte, wenn ich einen 328GTS (letztes Modell mit ABS) aus einer Sammlung heraus kaufe, der seit fast 20 Jahren abgemeldet in einer Ausstellung stand?

Vorab Danke für jeden Tipp.

Viele Grüße 

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Hi Heiko,

 

Deiner Frage entnehme ich, dass Du vermutlich damit fahren willst (wenn auch Du nur "sammeln" wolltest, wäre ja nichts zu tun)

 

ich würde die folgenden Arbeiten ausführen.

  • Bremssättel zerlegen und mit neuen Dichtungen und Manschetten versehen, vermutlich auch neue Kolben
  • Bremsleitungen (Schläuche) neu
  • Kühlschläuche neu (alle, einschließlich zum Heizungswärmetauscher)
  • Zündkerzen + Zündgeschirr neu
  • Zahnriemen mit Spannrollen neu
  • Reifen neu
  • Fahrwerkgummis neu (alle)
  • Radlager zerlegen, prüfen, ggf. neu
  • sämtliche Flüssigkeiten neu
  • Kupplungshydraulik überholen (Geber-, Nehmer-, Schläuche)

Wenn ein Fahrzeug so lange gestanden hat, dann sind wahrscheinlich sämtliche Simmerringe spätestens nach der Wiederinbetriebnahme hin. Denn deren Lippen sind auf den Wellen verklebt/verharzt und werden bei der Inbetriebnahme geschädigt, so dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit anfängt an allerlei Stellen heraus zu ölen. Das wird dann relativ aufwändig.

 

Auf keinen Fall die Bremsflüssigkeit mit der "Pedalmethode" erneuern bzw. entlüften. Sonst könnte dann bald zumindest der Hauptbremszylinder hin sein. Ich verwende ausschließlich die Vakuummethode.

 

Allerlei kleinere Probleme werden sich möglicherweise auch auftun, beipielsweise aufgrund von elektrischen Kontaktproblemen.

 

Leider sind "Stehzeuge", geringe Laufleistung hin oder her, meist mit erheblichen Handlungsbedarf behaftet. Weswegen ich persönlich nie ein solches Fahrzeug (wird ja gerne "Sammlerfahrzeug" genannt und so getan, als ob das wertsteigernd wäre, tatsächlich handelt es sich meist um einen massiven Wartungs- und Reparaturstau) kaufen würde, es sei denn ich würde selbst auch nicht damit fahren wollen, sondern nur "Sammeln" (was ich für mich doof fände).

 

Man kann aber auch Glück haben und so ein Fahrzeug entpuppt sich als problemlos und man kann eine "rolling maintenance" machen, also die o.g. Arbeiten zumindest zum Teil nach und nach ausführen.

 

Beste Grüße, Bernhard

  • Gefällt mir 10

guten abend ,

 

ist der den gelaufen in dieser zeit ggf. gar bewegt worden der 328 ?

 

der hat eine k bzw. ke - jetronic und die mag keine lange standzeiten... ,

 

siehe benzinpumpe , mengenteiler , kraftstoffspeicher etc . .

 

würde da eine profi heranziehen und um rat / hilfe bitten .

 

gruss

  • Gefällt mir 1
Am 18.4.2021 um 17:19 schrieb Jarama:

Hi Heiko,

 

Deiner Frage entnehme ich, dass Du vermutlich damit fahren willst (wenn auch Du nur "sammeln" wolltest, wäre ja nichts zu tun)

 

ich würde die folgenden Arbeiten ausführen.

  • Bremssättel zerlegen und mit neuen Dichtungen und Manschetten versehen, vermutlich auch neue Kolben
  • Bremsleitungen (Schläuche) neu
  • Kühlschläuche neu (alle, einschließlich zum Heizungswärmetauscher)
  • Zündkerzen + Zündgeschirr neu
  • Zahnriemen mit Spannrollen neu
  • Reifen neu
  • Fahrwerkgummis neu (alle)
  • Radlager zerlegen, prüfen, ggf. neu
  • sämtliche Flüssigkeiten neu
  • Kupplungshydraulik überholen (Geber-, Nehmer-, Schläuche)

Wenn ein Fahrzeug so lange gestanden hat, dann sind wahrscheinlich sämtliche Simmerringe spätestens nach der Wiederinbetriebnahme hin. Denn deren Lippen sind auf den Wellen verklebt/verharzt und werden bei der Inbetriebnahme geschädigt, so dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit anfängt an allerlei Stellen heraus zu ölen. Das wird dann relativ aufwändig.

 

Auf keinen Fall die Bremsflüssigkeit mit der "Pedalmethode" erneuern bzw. entlüften. Sonst könnte dann bald zumindest der Hauptbremszylinder hin sein. Ich verwende ausschließlich die Vakuummethode.

 

Allerlei kleinere Probleme werden sich möglicherweise auch auftun, beipielsweise aufgrund von elektrischen Kontaktproblemen.

 

Leider sind "Stehzeuge", geringe Laufleistung hin oder her, meist mit erheblichen Handlungsbedarf behaftet. Weswegen ich persönlich nie ein solches Fahrzeug (wird ja gerne "Sammlerfahrzeug" genannt und so getan, als ob das wertsteigernd wäre, tatsächlich handelt es sich meist um einen massiven Wartungs- und Reparaturstau) kaufen würde, es sei denn ich würde selbst auch nicht damit fahren wollen, sondern nur "Sammeln" (was ich für mich doof fände).

 

Man kann aber auch Glück haben und so ein Fahrzeug entpuppt sich als problemlos und man kann eine "rolling maintenance" machen, also die o.g. Arbeiten zumindest zum Teil nach und nach ausführen.

 

Beste Grüße, Bernhard

Hmmm,

ich habe gerade Kopfkino: Jarama und ein 20 Jahre Stehzeug.... nach 2 Jahren, nachdem das Auto einmal komplett in seine Einzelteile zerlegt wurde ( "ach, wenn man schon dabei ist könnte man..."), bleibt nach dem Zusammenbauen eine Schraube über.....:)

  • Gefällt mir 1
  • Haha 5
vor 5 Stunden schrieb Jarama:

Hi Heiko,

 

Deiner Frage entnehme ich, dass Du vermutlich damit fahren willst (wenn auch Du nur "sammeln" wolltest, wäre ja nichts zu tun)

 

ich würde die folgenden Arbeiten ausführen.

- Bremssättel zerlegen und mit neuen Dichtungen und Manschetten versehen, vermutlich auch neue Kolben

- Bremsleitungen (Schläuche) neu

- Kühlschläuche neu (alle, einschließlich zum Heizungswärmetauscher)

- Zündkerzen + Zündgeschirr neu

- Zahnriemen mit Spannrollen neu

- Reifen neu

- Fahrwerkgummis neu (alle)

- Radlager zerlegen, prüfen, ggf. neu

- sämtliche Flüssigkeiten neu

- Kupplungshydraulik überholen (Geber-, Nehmer-, Schläuche)

 

Wenn ein Fahrzeug so lange gestanden hat, dann sind wahrscheinlich sämtliche Simmerringe spätestens nach der Wiederinbetriebnahme hin. Denn deren Lippen sind auf den Wellen verklebt/verharzt und werden bei der Inbetriebnahme geschädigt, so dass es mit einiger Wahrscheinlichkeit anfängt an allerlei Stellen heraus zu ölen. Das wird dann relativ aufwändig.

 

Auf keinen Fall die Bremsflüssigkeit mit der "Pedalmethode" erneuern bzw. entlüften. Sonst könnte dann bald zumindest der Hauptbremszylinder hin sein. Ich verwende ausschließlich die Vakuummethode.

 

Allerlei kleinere Probleme werden sich möglicherweise auch auftun, beipielsweise aufgrund von elektrischen Kontaktproblemen.

 

Leider sind "Stehzeuge", geringe Laufleistung hin oder her, meist mit erheblichen Handlungsbedarf behaftet. Weswegen ich persönlich nie ein solches Fahrzeug (wird ja gerne "Sammlerfahrzeug" genannt und so getan, als ob das wertsteigernd wäre, tatsächlich handelt es sich meist um einen massiven Wartungs- und Reparaturstau) kaufen würde, es sei denn ich würde selbst auch nicht damit fahren wollen, sondern nur "Sammeln" (was ich für mich doof fände).

 

Man kann aber auch Glück haben und so ein Fahrzeug entpuppt sich als problemlos und man kann eine "rolling maintenance" machen, also die o.g. Arbeiten zumindest zum Teil nach und nach ausführen.

 

Beste Grüße, Bernhard

 

 

 

Erst einmal herzlichen Dank Bernhard für Deine ausführliche Antwort und die wertvollen Tipps. Und ja, ich würde schon so 1000-2000 km im Jahr auf jeden Fall fahren wollen, ein Ferrari nur zum angucken fände ich persönlich zu schade. 
Was schätzt Du wäre die Range der  Reparaturkosten und Wiederbelebungsmaßnahmen die Du aufgelistet hast? Würde mich mal interessieren ob ich mit meiner Schätzung von 5k€ - 10k€ richtig liege?! 
Viele Grüße, Heiko 

vor 42 Minuten schrieb herbstblues:

guten abend ,

 

ist der den gelaufen in dieser zeit ggf. gar bewegt worden der 328 ?

 

der hat eine k bzw. ke - jetronic und die mag keine lange standzeiten... ,

 

siehe benzinpumpe , mengenteiler , kraftstoffspeicher etc . .

 

würde da eine profi heranziehen und um rat / hilfe bitten .

 

gruss

Hi, ne ist komplett gestanden sei ca 17-18 Jahren 

Am 18.4.2021 um 22:53 schrieb Enzo328GTS:

Würde mich mal interessieren ob ich mit meiner Schätzung von 5k€ - 10k€ richtig liege?! 

Hängt stark davon ab, ob du einiges selber machen willst/kannst.

Wenn du einen  Fachbetrieb oder gar eine Ferrari Werkstatt beauftragst könnte es deutlich teurer werden.

 

Viel Glück!

  • Gefällt mir 1

5.000,- sind schnell zusammen. 

Wenn alle oben angeführten Arbeiten ausgeführt werden müssen, reichen auch 10.000 wohl eher nicht.

 

Ein gepflegter 328 kann ein sehr zuverlässiges Auto sein, welches immer wieder Freude bereitet. 

 

 

  • Gefällt mir 3
vor 9 Stunden schrieb Ultimatum:

vergessen wurde die komplette benzinversorgung, tank, filter, alle leitungen. 

Stimmt, Mist! :D Insbesondere die Leitungen sind wichtig, zumal das früher bei Kraftstoffleitungen verwendete NBR gegenüber modernen Kraftstoffen nicht sehr stabil ist. Ich würde FKM/ECO Schläche verwenden, siehe auch

 

Was die Kosten angeht, die 5.000,-- bis 10.000,-- reichen m.E. aus, wenn man alles selbst macht. Ansonsten würde ich 40-80 Stunden dazu rechnen.

 

Beste Grüße, Bernhard

  • Gefällt mir 4

Schlecht gemacht vom Eigentümer kann ich da nur sagen.

In einer guten Sammlung wird alles auch mal gefahren.

 

 

 

Den Motor würden ich jetzt nicht starten. Die Riemen sind dafür nicht trusted, das Altöl kommentiert sich selbst.

Also grob:

Alle Flüssigkeiten ablassen, Kerzen raus, Motor versuchen von Hand zu drehen.

Wenn das gut klappt: Riemen, Spannrollen, Wasserpumpe, Flüssigkeiten neu ...

Sollte bei den Vorbereitungen kein Defekt entdeckt werden, oder crap in den Flüssigkeiten,

könnte man sich einen Feuerlöscher bereitstellen und einen Startversuch wagen.

Wenn er läuft musste alle Schläuche und Dichtungen auf Lecks prüfen.

Offensichtlich defekte Sprit- und Ölschläuche müssen natürlich vorher ersetzt werden.

 

Wirklich Fahren geht aber noch nicht, wg. Reifen, Bremsen, Lenkung ... usw

vor einer Stunde schrieb Jarama:

.... Ansonsten würde ich 40-80 Stunden dazu rechnen.

 

Beste Grüße, Bernhard

Das wären ja gerade mal 2 Wochen mit einem Mechaniker - das langt nie, wenn die o.a. Arbeiten durchgeführt werden sollen.... Würde jetzt mal sagen: mindestens x2

Da ich sowohl einen 328 aus 1. hand, der ständig angemeldet war und ca 60.000 Laufleistung versus dem Sammlerstück 17-18 Jahre abgemeldet mit weniger als 30.000 km gerade abwäge, kommt es am Ende auf den Preis an. Der dauerhaft angelnder aus 1. Hand wäre mir eher sympathischer aber der Preis aktuell noch ca 40k€ teuerer, daher die Überlegungen das Sammlermodell wieder flott zu machen und daher auch die Frage an die Community wie ihr das seht

Viele Grüße, Heiko 

  • Gefällt mir 2

Das Stehzeug wäre etwas für den ambitionierten Schrauber.

Mit ca. 3000 - 5000 € Materialkosten kommst du bei einem 328er schon sehr sehr weit😉.

Wieviel Zeit allerdings dabei draufgeht weiß man vorher nie😉.

 

Beispiel Fensterheber 308 / 328: Da können schonmal 8  std. pro Seite benötigt werden wenn sich das Fett im Getriebe des Fensterhebermotors in Plastik verwandelt hat, was sehr wahrscheinlich auch bei den meisten gefahrenen der Fall sein wird.

 

Gruß

  • Gefällt mir 3
vor 49 Minuten schrieb michael308:

Beispiel Fensterheber 308 / 328: Da können schonmal 8  std. pro Seite benötigt werden wenn sich das Fett im Getriebe des Fensterhebermotors in Plastik verwandelt hat, was sehr wahrscheinlich auch bei den meisten gefahrenen der Fall sein wird.

Ganz übles Thema: Meiner steht seit Herbst 2020 mit defektem Fensterheber in der Garage und ich schiebe und schiebe das hinaus, weil ich einen absoluten Graus davor habe :(

Hi Gerald,

dann hoffe ich das dein Motor noch nicht durchgebrannt ist, wenn er noch leicht klackt kauf dir:

- eine Dose Molykote  G68

- ein paar Kabelbinder

- ein paar Dosen Bremsenreiniger

 

Achte auf schönes Wetter und nehm dir einen ganzen Tag zeit dafür .

 

Viele Grüße

vor 13 Stunden schrieb 328gtx:

wenn der Basispreis vom "Sammlermodell" nicht bekannt ist, ist dies nicht zu beurteilen.

Bitte auch mal Fakten nennen.

Hier die „Fakten“ zu dem Sammlermodel

10/1988

ca 27.000 km

89.900€
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anzeige/ferrari-328-gts-2-hand-abs-deutsches-auto-sammlerauto/1676790944-223-7337?utm_source=copyToPasteboard&utm_campaign=socialbuttons&utm_medium=social&utm_content=app_ios

 

Und hier die „Fakten“ zu dem stets angemeldeten und gewarteten:

 

I328GTS/1.Hand/48604km/Service Neu/Klima/DE Fzg.
Erstzulassung: 02/1987
Kilometer: 48.604 km
Kraftstoffart: Benzin

Preis: 129.900 €

https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=311402161&utm_source=com.apple.UIKit.activity.CopyToPasteboard&utm_medium=ios

 

  • Wow 1
  • Verwirrt 1

guten tag ,

 

preise für einen 328 mit mehr als 90.000,- euro aufgerufen , die stehen  ewige zeiten bei mobile ,autoscout und den anderen mietbewerbern und keinen kauft sie !

 

wie bei vielen anderen oldis bzw , youngtimern eben auch .

 

mein fall ist das nicht soviel gekd für einen 328 auszugeben .

 

gruss

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