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Twin Turbo - BiTurbo: Wo ist der Unterschied?


Chrisio

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In einem Thread über die Supra wurde, wenn ich mich richtig erinner´, der TwinTurbo (den die Supra hatte) erklärt. Ein TT hat wohl 2 Turbos, die aber nicht gleichzeitig Druck machen, sondern in 2 STufen, etwa bspw. bei 1500 U/min und bei 3000 U/min. Ein BiTurbo dürfte demnach 2 Turbos haben die gleichzeitg zwangsbeatmen.

Aber hier werden sicherlich ein paar Spezi´s antworten die die die Technik kennen und sie Dir genau erklären können :-))!

Unterschied zwischen Turbolader und Kompressor:

Der Turbolader wird über eine Turbine im Abgassrohr aufgeladen

Der Kompressor wird über die Kurbelwelle (nicht Nockenwelle wie ich vorher geschrieben habe - danke @Stephan) angetrieben und dadurch aufgeladen...

Der Kompressor verbraucht also am Anfang Energie im Gegensatz zum Turbolader

Tobias

Hier noch eine genauere Beschreibung extra für dich @Quantizoni :wink:

Zitat
Turbolader vs Kompressor:

Ein Turbolader wird in den Abgasstrang geschaltet und nutzt die Abgase des Motors um eine Turbine anzutreiben, die ihrerseits wieder die Luft im Ansaugstrang verdichtet/beschleunigt. Das hat den Vorteil, daß für den Antrieb der Turbine keine zusätzliche Leistung vom Motor aufgebracht werden muss. Nachteil ist aber das Ansprechverhalten: Erst dann, wenn ordentlich Abgas kommt, dreht die Turbine auch richtig hoch. Drückt man das Gaspedal runter, kommt erstmal gar nichts und dann alles. Ausserdem braucht man einen Ladeluftkühler, da sich die Luft im Turbolader sehr stark erhitzt. Dazu kommt noch die aufwändige Rohrführung, da bei den meisten Reihen-Motoren die Ansaugung auf der anderen Motorseite wie der Krümmer sitzt.

 

Ein Kompressor hat's da einfacher. Er wird direkt durch den Motor betrieben, und läuft praktisch immer mit einem festen Verhältnis zur Motordrehzahl mit. Damit ist der Ladedruck bei Lastwechsel sehr viel spontaner aufzubauen als beim Turbo. Ausserdem gibt er schon bei niedrigen Drehzahlen mehr Leistung ab. Er benötigt auch in den wenigsten Fällen einen Ladeluftkühler und hat bei Reihen-Motoren eine viel einfachere Rohrführung als der Turbo.

 

Nachteil ist allerdings, daß der Kompressor ein Getriebe braucht um von der verhältnismässig niedrigen Motordrehzahl auf seine Nenndrehzahl zu kommen. Dieses Getriebe ist sehr hoch belastet und deshalb eine potentielle Defektstelle. Auch muss der Motor ein paar zusätzliche PS bereitstellen, um den Lader anzutreiben. Die gehen natürlich bei der Gesamtleistung des Motors wieder verloren und kosten auch bischen mehr Sprit.

Tobias

Zitat
Der Kompressor wird über die Nockenwelle angetrieben und dadurch aufgeladen...

Das ist so nicht richtig, die Steuerkette oder Zahnriemen dürfte das nicht lange mitmachen,Kompressoren werden von der Kurbelwelle angetrieben.

 

Biturbos werden in der Regel bei V-oder Boxermotoren eingesetzt, da die Führung der Abgasleitung nicht so kompliziert ist und laufen meines Wissens gleichzeitig mit gleichem Ladedruck.

Beispiel für einen Twinturbo ist, wie erwähnt, der Supra, der hat einen Turbo, der schon bei niedrigen Drehzahlen Druck bringt und dann noch einen, der dann bei den höheren Drehzahlen zusätzlichen Ladedruck aufbaut.

Die neueste Technologie dürfte wohl sein, die Turbinenschaufeln des Turboladers je nach gewünschter Leistung so zu verstellen, daß immer der erforderliche Ladedruck anliegt, also Elektronik, Elektronik... :(

Stefan

Hat doch jeder sein Antwortbröckchen beigetragen.., u.a folgendes:

Zitat
Biturbos werden in der Regel bei V-oder Boxermotoren eingesetzt, da die Führung der Abgasleitung nicht so kompliziert ist und laufen meines Wissens gleichzeitig mit gleichem Ladedruck.

Beispiel für einen Twinturbo ist, wie erwähnt, der Supra, der hat einen Turbo, der schon bei niedrigen Drehzahlen Druck bringt und dann noch einen, der dann bei den höheren Drehzahlen zusätzlichen Ladedruck aufbaut

Biturbo = 2 Turbolader

Twinturbo= 2 Turbolader

Technische Unterschiede s.o.

Stefan

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Geschrieben
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Hallo Chrisio,

 

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Hallo Tubrofreunde,

mir persönlich ist nicht bekannt, das zwischen "Biturbo" und "Twinturbo" ein Unterschied besteht, ganz im Gegenteil. In Amerika/England heissen z.B. die Porsche 993 und 996 Biturbo eben "993/996 Twin Turbo".

Bei einer Biturboaufladung wird jede Zylinderbank von einem Turbolader unter Druck gesetzt, d.h. die Lader laufen syncron.

Das Prinzip, das ihr in Verbindung mit dem Supra erwähnt habt, heisst Registeraufladung und kam auch beim Porsche 959 zum Einsatz. Hier arbeiten auch 2 Lader, aber eben hintereinander.

Gruß

Jan

Hallo Tubrofreunde,

mir persönlich ist nicht bekannt, das zwischen "Biturbo" und "Twinturbo" ein Unterschied besteht, ganz im Gegenteil. In Amerika/England heissen z.B. die Porsche 993 und 996 Biturbo eben "993/996 Twin Turbo".

Bei einer Biturboaufladung wird jede Zylinderbank von einem Turbolader unter Druck gesetzt, d.h. die Lader laufen syncron.

Das Prinzip, das ihr in Verbindung mit dem Supra erwähnt habt, heisst Registeraufladung und kam auch beim Porsche 959 zum Einsatz. Hier arbeiten auch 2 Lader, aber eben hintereinander.

Gruß

Jan

Ich dachte immer der RS4/6 hätte einen Biturbo? Und dort werden die Turbos doch hintereinander aufgeschaltet, oder. :-?

Ich dachte immer der RS4/6 hätte einen Biturbo? Und dort werden die Turbos doch hintereinander aufgeschaltet, oder. :-?

Da liegst Du richtig, der RS4 und der RS6 besitzen Biturbomotoren, allerdings besitzt jede Zylinderbank einen eigenen Lader.

Vereinfacht gesagt teilt sich der Ansaugtrakt nach dem Luftfilter, LMM und Drosselklappe und führt die Luft den beiden Ladern zu, wo diese, angetrieben durch den Abgasstrom, die Luft vorverdichten. Danach wird die Luft jeweils noch durch einen Luft-Ladeluftkühler geführt, die im Fahrtwind hängen. Durch die Verdichtung erwärmt sich die Luft, was zu einem geringeren Sauerstoffgehalt führt und somit ungünstig für den Wirkungsgrad ist. Danach gelangt die Luft in die Zylinderköpfe und wird entweder schon im Ansaugtrakt oder direkt im Brennraum mit dem Kraftstoff vermischt.

Biturbo sagt ja ansich nur aus, dass 2 Lader verwendet werden. Ich hatte mich vorher etwas verfänglich ausgedrückt, leider weiss ich nicht, wie diese Anordnung der Lader fachlich korrekt genannt wird. :-?

Gruß

Jan

Richtig, es gibt keinen technischen Unterschied zwischen einem Bi- und einem Twin-Turbo. Höchstens den von S6Plus erklärten geographischen.

Der Porsche 959 war übrigens das erste Fahrzeug überhaupt, welches mit der sogenannten Registeraufladung ausgerüstet wurde.

Gruss :wink2:

die Begriffe "biturbo" und "twinturbo" sind austauschbar und sagen nichts über die Anordnung der Lader aus. Im Englischen Sprachgebrauch wird oft "Twinturbo" gebraucht, bei uns ist der Ausdruck "Biturbo" gebräuchlicher.

Also meines Wissens sind:

Biturbos parallel geschaltet, heißt die beiden Turbos agieren gleichzeitig um die Wirkung zu verstärken !

 

Twinturbos in Reihe geschaltet, heißt die beiden Turbos agieren nacheinander, damit sie auf einem längeren Drehzahlband mehr Leistung bringen können = Kraftaufteilung

:wink2:

zwei Turbos die nicht gleichzeitig, sondern in unterschiedlichen Arbeitsbereichen operieren, nennt man auch "sequentielle Lader". Gutes Beispiel dafür ist der Porsche 959.

Für den Motor des Porsche 959 werden je nach Quelle beide Bezeichnungen "Biturbo" oder auch "Twinturbo" verwendet.

@millm3: Kein Problem, ich dachte dabei eigentlich eher an den Beitrag von "S6Plus", er hat das ganz gut und richtig erklärt.

Dafür habe ich noch eine Anmerkung zu folgendem Post:

Smove schrieb:

Ein Turbolader wird in den Abgasstrang geschaltet und nutzt die Abgase des Motors um eine Turbine anzutreiben, die ihrerseits wieder die Luft im Ansaugstrang verdichtet/beschleunigt. Das hat den Vorteil, daß für den Antrieb der Turbine keine zusätzliche Leistung vom Motor aufgebracht werden muss. Nachteil ist aber das Ansprechverhalten: Erst dann, wenn ordentlich Abgas kommt, dreht die Turbine auch richtig hoch. Drückt man das Gaspedal runter, kommt erstmal gar nichts und dann alles.

Das ist so nicht ganz richtig, da der Abgasstrahl den Turbolader antreibt und dadurch der Abgasstrom in seiner Effizienz behindert wird. Der Turbo ist also auch nicht ganz "gratis" was das PS-Fressen anbelangt.

Wie spontan der Lader anspricht hängt sehr stark von seiner Grösse ab. Ein kleinerer Lader kommt schneller auf seine Touren. Wenn man weiss, dass die heutigen Turboladerschaufeln bis etwa 190'000 U/min drehen können, realisiert man auch, dass da wirklich was beschleunigt werden muss. Die Lader beginnen in der Regel ab etwa 40'000 U/min richtig zu schaufeln und erreichen ihre optimale Leistung ab etwa 80'000 U/min. Da wird es auch logisch, dass kleinere Lader kleinere Schaufeln besitzen und demzufolge auch weniger Gewicht beschleunigen müssen, was ihr Ansprechverhalten massiv verbessert. Deshalb werden bei Sportwagen relativ häufig zwei Turbolader eingebaut, weil zwei kleinere Lader ein besseres Ansprechverhalten als ein grosser besitzen.

Übrigens waren Audi und Opel so ziemlich so ziemlich die ersten, welche mit kleinen Ladern operierten und so der Konkurrenz die Fragezeichen auf die Stirn stempelten. Die Audi S2 und Opel Calibra/Vectra Turbo hatten ihr maximales Drehmoment bereits ab ca. 1'800-2'000 U/min, das war in dieser Zeit für aufgeladene Motoren fast unvorstellbar!

Smove schrieb:
Ausserdem braucht man einen Ladeluftkühler, da sich die Luft im Turbolader sehr stark erhitzt. Dazu kommt noch die aufwändige Rohrführung, da bei den meisten Reihen-Motoren die Ansaugung auf der anderen Motorseite wie

der Krümmer sitzt.

Der Ladeluftkühler hat die Aufgabe, die durch die Turboladerverdichtung zusätzlich erhöhte Umgebungstemperatur wieder abzukühlen (Die Turbofahrer kennen das: sobald das Wetter wieder wärmer wird, sind die Motoren etwas Leistungsärmer). Durch die dadurch erzielte geringere Dichte passt mehr Luft in die Brennräume, was wiederum die Verbrennung fördert.

Ich hoffe, damit etwas Aufklärung betrieben zu haben.. :hug:

Gruss :wink2:

Völlig richtig. Die Bezeichnungen Twin- und Biturbo meinen genau das gleiche.

Heutzutage verfügen fast alle Serienfahrzeuge über 2 gleichzeitig einsetzende Turbos. Die berühmte Registeraufladung ist praktisch ausgestorben. Die Japaner haben sich daran noch sehr lange versucht. Der Mazda RX-7 und die Toyota Supra waren die letzten Experimente diesbezüglich.

Der Trend ging und geht immer weiter zu kleineren und schneller ansprechenden Turbos. Die Drehmomentkurve eines Motors mit Registeraufladung ist deutlich zu erkennen. In der Regel gibt es einen deutlich Anstieg im mittleren Bereich, während moderne Biturbos eine sehr flache Kurve besitzen ab ca 2000-3000 U/min je nach Lader.

Die Registeraufladung erlaubte aber den Einsatz eines grossen und somit auch bei hohem Ladedruck ausreichend effizienten Laders. Der 959 S erreichte 1987 515PS aus 2.8 Litern bei moderaten 1.1bar. Die höchste je im Serienbau erreichte Literleistung.

@Forex: danke!

Ich habe gerade noch etwas aufschlussreiches zur Registeraufladung des Porsche 959 gefunden (Quelle Motor Klassik 12/2002):

"Für die Leistungsexplosion sorgt die Registeranordnung der beiden Turbolader. Bei niedrigen Drehzahlen pumpt nur ein Lader verdichtete Luft in den Ansaugtrakt. Die Turbine bläst, wenn sie den gewünschten Ladredruck erreicht hat, die überschüssigen Abgase in die zweite. Die wird beschleunigt und läuft sozusagen leer mit. Bei 4300 Umdrehungen steht für beider Lader Genug Abgasenergie zur Verfügung. Die verdichtete Luft des zweiten Laders wird dann über ein Ventil ebenfalls in den Ansaugtrakt geblasen. Mit anderen Worten: dann fällt der Hammer."

Man sieht also, dass die beiden Lader in einen Ansaugtrakt münden, der dann alle 6 Brennräume mit Luft versorgt.

Bei parallel geschalteten Turboladern (jetzt hab endlich das richtige Wort gefunden, dank Porsche-HP) gibt es ab der Drosselklappe 2 von einander unabhängige Ansaugtrakte, die jeweils 3/4/5/6 Zylinder versorgen.

Generell ein sehr interessantes Thema, muss ich sagen!

Grüße :wink2:

Jan

@Forex : Jo sicher hast du, man weiß halt doch nicht alles so genau :hug:

Der Ladeluftkühler hat die Aufgabe, die durch die Turboladerverdichtung zusätzlich erhöhte Umgebungstemperatur wieder abzukühlen...Durch die dadurch erzielte geringere Dichte passt mehr Luft in die Brennräume, was wiederum die Verbrennung fördert.

Äh nein,

Durch Abkühlung der Luft wird die Dichte erhöht ,(eine geringere Dichte bekommst du durch erwämen, da sich die Moleküle "ausdehnen") was einen erhöhten Sauerstoffanteil mit sich bringt und dadurch läuft der Verbrennungsvorgang effektiver.

Jetzt müsste aber alles passen oder Forex :wink2:

Tobias

Durch Abkühlung der Luft wird die Dichte erhöht ,(eine geringere Dichte bekommst du durch erwämen, da sich die Moleküle "ausdehnen") was einen erhöhten Sauerstoffanteil mit sich bringt und dadurch läuft der Verbrennungsvorgang effektiver.

Siehst Du, so bringen wir uns gegenseitig was bei :hug:! Offensichtlich habe ich da was verdreht, bin halt kein Physiker... :oops:. Aber schön, dass Du mich trotzdem verstanden hast... :wink:

Gruss :wink2:

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