Jump to content
EUROPAS GROßE
SPORTWAGEN COMMUNITY

Stand der Dinge in Sachen 400 km/h


Karl

Empfohlene Beiträge

Anläßlich der Reportage über den Koenigsegg CCR in dem aktuellen Sonderheft Sportwagen der auto motor uns sport sah ich mich genötigt, den voreiligen Mutmaßungen des verantwortlichen Redakteurs Einhalt zu gebieten.

In den entsprechenden Berichten der sogenannten "Fachpresse" ist nach Jahren zwar der McLaren F1 inzwischen nicht mehr als "schnellster Sportwagen der Welt" zu finden, was an sich ja schon als veritables Wunder zu bewerten ist. Doch man kam vom Regen in die Traufe, auch dem Koenigsegg gebührt dieser Titel nicht, es wäre auch zu schön gewesen.

Nachfolgend mein E-Mail.

*****

Sehr geehrte auto motor und sport – Redaktion, sehr geehrter Herr Marcus Peters.

Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Spezialheft "Sportwagen". Stellt es doch den Rahmen zur Verfügung, der den ebenso leistungsstarken wie emotional behafteten Pretiosen gerecht wird. So kann man also nach Herzenslust Daten erheben und vergleichen, Formen und Technik gepflegt diskutieren und Mythen je nach persönlichem Gusto entkräften oder beschwören.

Legenden ranken sich auch und vor allem dieser Tage um die 400 km/h – Schallmauer, die zu durchbrechen in den letzten Monaten mehr und mehr ehrgeizige Männer mit ihren noch ehrgeizigeren Machwerken angetreten sind. Das Thema ist dabei seit den inzwischen großspurig zu nennenden Bekundungen aus Wolfsburg aus den Köpfen der Automobiljournalisten nicht mehr wegzudenken, getragen durch Faszination und Abenteuerlust, mitunter aber auch schlichtem Unwissen.

Denn die Sache hat seit nunmehr 15 Jahren zumindest die Faszination des Unerforschten verloren. Doch offensichtlich weiß keiner Bescheid, und man verliert sich in voreiligen Falschaussagen. Somit ist der Koenigsegg CCR mitnichten das schnellste Auto auf dem Planeten. Der Hersteller hat bis heute keinen Beweis der Leistungsfähigkeit seiner Boliden geführt, wobei ich Herrn von Koenigsegg nicht abspreche, dass seine Fahrzeuge die angegebenen Werte erreichen. Doch andere sind nicht nur auf dem Papier schneller, sondern sind die jeweils proklamierten Geschwindigkeiten bereits gefahren. Und die 400 km/h – (Schall-)Mauer fiel gar vor derselben in Berlin.

So durchpfeilte bereits im Oktober 1989 eine straßenzugelassen Corvette der vierten Generation die Lichtschranken des Technical Research Center’s in Columbus/Ohio (USA) mit sage und schreibe 409,98 km/h. Es handelte sich um die Callaway Corvette Sledgehammer, ein per Bi-Turbo auf 880 PS erstarktes Machtwort des vielleicht berühmtesten Corvette-Tuners in den USA, Reeves Callaway, vergleichbar hierzulande mit Alois Ruf oder Bodo Buschmann.

Dieser erste Vorstoß in den bis dahin unvorstellbaren Geschwindigkeitsbereich über 400 km/h respektive 250 mph (402,325 km/h) – der schnellste Ferrari lief seinerzeit 321 km/h, Lamborghini sollte erst ein Jahr später mit dem Diablo die 300 km/h deutlich hinter sich lassen – ist bis zum heutigen Tage von keinem straßenzugelassenen Sportwagen übertroffen worden. An Versuchen freilich mangelte es nicht.

Es ist der 15.03.1994, als der Wert 402 in das Feld zur Höchstgeschwindigkeit im Fahrzeugschein des Dauer Porsche 962 Le Mans in Böblingen eingetragen wird. Mehrfach erreicht der Wagen Tempi über 400 km/h, final werden 404 km/h gemessen, als der Wagen über die endlosen Geraden der VW-Teststrecke Ehra Lessien jagt, nachdem bereits rund ein Drittel der Produktion in den Garagen des Sultans von Brunei verschwunden ist.

Im Spätsommer das Jahres 1995 attestieren zwei Radarpistolen dem straßenzugelassenen Pontiac Camaro Z28 (L89/LT1) des Schweden Hans Eriksson auf einer 42 Meilen langen Geraden in Nevada (USA) ein Tempo von 403 km/h. Möglich machte dies ein von Eriksson Motorsport in Georgia/Atlanta (USA) verbautes 6-Gang-Getriebe, welches die 749 PS Leistung des von Nabour Automotive aufgebauten Nascar Racing Smallblock 6.3L-V8 in Höchstgeschwindigkeit denn Beschleunigung umsetzt. Denn trotz eines Gewichtes von unter 1.200 kg erreicht das Fahrzeug die 60 mph in gerade einmal 4,4 s.

Am 19.02.1996 sind es wieder deutsche Beamte, die in Bad Tölz gar den Wert 405 in den deutschen Kfz.-Brief eines ebenfalls straßenzugelassenen 1990er Porsche 962 C der britischen Rennschmiede Ada Engineering in das dafür vorgesehen Feld eintragen. Auch der TÜV-Bericht vom 16.02. desselben Jahres bescheinigt dem Fahrzeug die genannte Höchstgeschwindigkeit. Vermutlich verfügt dieses Einzelstück über ein Triebwerk, welches aus dem Umfeld Jochen Dauers stammt. Die Beschleunigungsangaben – jeweils leider unbestätigt – zumindest gleichen sich frappierend: Je deutlich unter 3 s auf 100 km/h, weniger als fünf Sekunden später sollen bereits 200 km/h auf der Uhr stehen. 1997 schreibt Hubert Hahne im AUTO FOCUS über den Dauer Porsche 962 Le Mans: „Zwischen 200 und 250 Stundenkilometern springt die Tachonadel, wenn der Gasfuß schwererer wird. Aber nicht nur da: Auch zwischen 300 und 350 stellt sich noch massiver Vortrieb ein.“

Und es ist schließlich das Jahr 2001, als ein auf rund 1.300 PS erstarktes Dodge Viper GTS Coupé auf der 53. Bonneville Speedweek (USA) die magischen 400 km/h um derselben zwei verfehlt: Der Stryker Twin Turbo getaufte Bolide des US-Tuners Supervipersystems wurde mit 398 km/h gemessen, das Leistungsgewicht des Wagen lag bei unter 1,2 kg/PS, das maximale Drehmoment bei gut und gerne über 1.700 Nm...

Ich fasse zusammen:

1) 410 km/h (Callaway Corvette Sledgehammer, 1989)

2) 405 km/h (ADA Engineering Porsche 962 C, 1996 lt. TÜV)

3) 404 km/h (Dauer Porsche 962 Le Mans, 1994)

4) 403 km/h (Eriksson Motorsport Pontiac Camaro Z28, 1995)

5) 398 km/h (Supervipersystems Stryker Twin Turbo, 2001)

Sie sehen: Um zumindest den Kenner zu beeindrucken müssen die Herren von Koenigsegg und Piech die von Reeves Callaway auf den Asphalt radierte Marke von 410 km/h überbieten. Alles andere hieße Stillstand. Und der steht bekanntlich für Rückschritt.

Vielleicht können Sie diese E-Mail an alle Redakteure verteilen, die sich in naher und ferner Zukunft mit dem Thema 400 km/h beschäftigen. Denn in dem größten europäischen Automobilmagazin, welches zumal durch seine zutiefst seriösen Testberichte über die Grenzen Europas hinaus bekannt ist, möchte ich auch zu diesem Thema keine Falschaussagen mehr lesen. Den Anspruch haben die Leser an Sie sowie letztendlich Sie auch an sich.

Somit verbleibe ich Ihre kommenden Rekordfahrten in Nardo mit Spannung erwartend

mit freundlichen Grüßen

(…)

Quellen:

1) Hans Jürgen Tücherer, "Traumsportwagen", Motorbuch Verlag 1992; callawaycars.com

2) private Quellen

3) AUTO FOCUS 02/1994 & 06/2001; private Quellen

4) Chrom & Flammen 10/1997; private Quellen

5) supervipersystems.com; viperclub.org

*****

Mit "private Quellen" ist im Übrigen nur unzureichend die Mithilfe von HOLZ umschrieben :-))! .

Sollte ich ein Fahrzeug vergessen haben? Dann bitte die Info mit Quellenangabe hier rein. Und wir reden nur von straßenzugelassenen Sportwagen, die die 400 km/h tatsächlich und nachweisbar gefahren sind. Gleichlautende Werksangaben gibt es wie Sand am Meer. Siehe:

http://www.carpassion.com/de/forum/viewtopic.php?p=209967&highlight=dezember#209967

Jetzt registrieren, um Themenwerbung zu deaktivieren »

Hallo Karl

Rhetorisch 1a ! :D

Öfters hab ich auch schon über Geschwindigkeitsrekorde gelesen. Jetzt stellt mir sich die Frage ob jeder immer genau unterscheidet, zwischen

- mit/ohne Straßenzulassung

- Einzelstück (sowie die Callaway)

- Serienprodukt

Jede Kategorie hat ihren "Sieger". Angefangen vielleicht vom Mac-F1 bis hin zum Thrust SSC !

Wann ist ein Rekord ein Rekord ?!

Nur mal eine kleine Anmerkung am Rande...

Wie geil!

ich glaube die werden demnächst mal unter sich diskutieren was man den leuten nun erzählen kann und was nicht!

:-))!:-))!:-))!

An den "Sledgehammer" Test kann ich mich noch erinnern, war mal in einem Sportauto drin!

Schöner Leserbrief Karl :-))!

Allerdings gilt es folgendes zu bedenken. In dem Artikel heisst es: "Der V-max Titan will als erstes Serienauto die mystische Welt jenseits der 400 km/h-Schallmauer betreten"

Laut offizieller Definition steht der Begriff Serienauto für alle Fahrzeuge die mindestens 25mal produziert wurden. Keines der aufgelisteten Modelle kann diese Bedingung erfüllen. Auch der Dauer 962 nicht.

Demzufolge gebührt dem Mclaren F1 tatsächlich weiterhin der Titel des schnellsten Seriensportwagen. Um für den CCR diesen Titel in Anspruch nehmen zu können, muss auch Koenigsegg mindestens 25 Stück von diesem Modell an den Mann bringen. Das dürfte gar nicht so einfach sein.

Ganz abgesehen davon erfüllte der "alte" CC8 in einem Test der Autocar auch bei weitem nicht die Werksangaben. Mit einer Beschleunigung von 0-200mph in 35 Sekunden fehlten dem Wagen über 7 Sekunden auf den F1. Auch der Wert 0-1000m: 21,4s lag deutlich unter den Erwartungen. Der CCR muss also noch einiges zulegen.

Karl einfach spitze. :-))!

Ganz abgesehen davon erfüllte der "alte" CC8 in einem Test der Autocar auch bei weitem nicht die Werksangaben. Mit einer Beschleunigung von 0-200mph in 35 Sekunden fehlten dem Wagen über 7 Sekunden auf den F1. Auch der Wert 0-1000m: 21,4s lag deutlich unter den Erwartungen. Der CCR muss also noch einiges zulegen.

Top Gear hat den "alten" CC mehrmals unter die Lupe genommen und ebenso bei Tests "schlechte" Werte ermittelt.

Bei einem neueren Test wurden die Erwartungen eher erreicht. Trotzdem ist der CC doch mehr ein Papiertiger in Punkto Fahrleistungen. Koenigsegg hat es, bis auf die inoffiziellen 240mph beim Gumball 3000 - 2003, nicht geschaft die 368km/h von vor 2 Jahren zu überbieten.

Solche Fahrzeuge leben doch eher mehr von dem oft angesprochenen 400km/h-Mythos. Auch die F1 Performance ist meiner Meinung nach sehr fadenscheinig. Es gab durchaus sehr schlechte Werte!

Der "neue" CCR soll demnächst von Tiff Needel unter die Lupe genommen werden. Danach wissen wir vielleicht mehr. Ich traue dem Dauer 962 am ehesten die Performance zu. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Straße. Dieses Fahrzeug ist zudem durchaus zu einem "guten" Preis erwerblich.

Nichtsdestrotrotz ist der Koenigsegg ein fantastisches Auto und hat neben dem Dauer 962 und dem Pagani Zonda einem Platz in meiner Traumgarage.

Allerdings gilt es folgendes zu bedenken. In dem Artikel heisst es: "Der V-max Titan will als erstes Serienauto die mystische Welt jenseits der 400 km/h-Schallmauer betreten"

Laut offizieller Definition steht der Begriff Serienauto für alle Fahrzeuge die mindestens 25mal produziert wurden. Keines der aufgelisteten Modelle kann diese Bedingung erfüllen. Auch der Dauer 962 nicht.

Und da liegt der Hase im Pfeffer. Hier schreiben sie es explizit, das sieht in der nächsten Ausgabe wieder anders aus. Ich weiß nicht wie oft ich schlicht „schnellster Sportwagen der Welt“ in Zusammenhang mit dem McLaren F1 oder auch dem Bugatti 16.4 Veyron lesen musste. Und als Fan der in meinem Brief genannten Übersportwagen bin ich es Leid, das die Leistung der hinter diesen Projekten stehenden Männer ob Dilettantismus nicht gewürdigt wird.

Demzufolge gebührt dem Mclaren F1 tatsächlich weiterhin der Titel des schnellsten Seriensportwagen. Um für den CCR diesen Titel in Anspruch nehmen zu können, muss auch Koenigsegg mindestens 25 Stück von diesem Modell an den Mann bringen. Das dürfte gar nicht so einfach sein.

Ich meine in der aktuellen AUTOPOWER gelesen zu haben, dass sie bereits eine niedrige zweistellige Anzahl produziert haben und es an Bestellungen nicht mangelt. Ich schaue aber noch mal nach.

Ganz abgesehen davon erfüllte der "alte" CC8 in einem Test der Autocar auch bei weitem nicht die Werksangaben. Mit einer Beschleunigung von 0-200mph in 35 Sekunden fehlten dem Wagen über 7 Sekunden auf den F1. Auch der Wert 0-1000m: 21,4s lag deutlich unter den Erwartungen. Der CCR muss also noch einiges zulegen.

Ein Grund mehr die ins Rampenlicht zu rücken, denen bereits gelang was andere vorgeben erreichen zu können.

Ich traue dem Dauer 962 am ehesten die Performance zu. Nicht nur auf dem Papier, sondern auch auf der Straße.

Ich halte den Dauer Porsche 962 Le Mans für den - alle fahrdynamischen Disziplinen zusammengenommen - schnellsten straßenzugelassenen Sportwagen der Welt. In seine Nähe kommen höchstens noch verkappte offene Rennwagen mit englischer Zulassung, derer es dem Vernehmen nach lediglich eines Motors, deren vier Räder sowie einer Lenkung bedarf :???: .

Selbst die renommierten Autozeitschriften überschlagen sich bisweilen immer wieder mit Superlativen wenn es um die Bezeichnung des schnellsten oder stärksten Supersportwagen geht.

Tatsache ist doch, daß es sehr vielen kleinen Sportwagenherstellern und Tunern wie Koenigsegg, Dauer, SSC, Stealth etc. etc. vorwiegend um Publicity geht. Wenn man sich die werksseitigen Fahrleistungen des CCR ansieht: 0-400m in 9s, dann kann man diese einfach nur in das Reich der Fantasie stecken. So etwas ist mit diesem Leistungsgewicht auch mit Slicks oder RTs unmöglich.

Wenn es nun tatsächlich zu einer Topspeedmessung kommt, so stellt sich aber auch hier die Frage mit welchen Mitteln wurde diese erreicht? Wie nicht zuletzt der berühmte Test des SL55 in Nardo beweist,ist es für die Hersteller ein leichtes, die Fahrleistungen eines Testautos zu verändern, insbesondere bei aufgeladenen Fahrzeugen. Das gilt auch für entsprechende TÜV Abnahmen.

Ich bezweifle aber an dieser Stelle nicht, daß die oben genannten Fahrzeuge wie z.B. der Dauer 962 ihre Höchstgeschwindigkeit wirklich erreicht haben. Wobei dies über die fahrdynamischen Fähigkeiten des Wagens ohnehin so gut wie gar nichts aussagt. Ohne einen oder mehrere unabhängige Tests bleibt der Dauer 962 genauso wie sehr viele andere Supersportwagen von Kleinstherstellern daher den Beweis seiner Papierdaten schuldig.

Der Koenigssegg CCR ist aber zumindest auf einem guten Weg um neben dem Pagani Zonda S das Revier der etablierten Supersportler nachhaltig zu bedrängen.

In der "Real World", wie die Engländer zu sagen pflegen, also von daher auf allen Arten von aspahltierten Landstraßen, Autobahnen und Rennstrecken, halte ich den Enzo Ferrari und den Carrera GT für die technologisch fortgeschrittensten und auch insgesamt fahrdynamisch schnellsten Fahrzeuge der Welt.

Für mich bleibt der MC Laren F1, der schnellste Seriensportwagen der Welt.

Die von Karl genannten Fahrzeuge sind allesamt Einzelstücke von Tunern, die mehr oder weniger für diese Tests präpariert wurden.

Auch der Dauer 962 zählt für mich nicht, da es sich hier um einen umgebauten Gruppe C Rennwagen mit Straßenzulassung handelt :wink:

Ein völlig serienmäßiger MC Laren F1 wurde vor Jahren auf dem VW Testgelände Ehra Lessin mit einem Mittelwert von 396km/h gemessen.

Kurzfristig fuhr der Wagen 399 km/h(schade, knapp vorbei X-) )

Ein Banker aus Köln ist mit nem F1 tagtäglich zur Arbeit gefahren, das möchte ich mal von diesen "Papiertigern" sehen :D

Und auch der VW Konzern beißt sich an den Daten des F1 noch immer die Zähne aus :wink2:

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo Karl,

 

schau doch mal hier zum Thema Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

  • Gefällt Carpassion.com 1

Ein Banker aus Köln ist mit nem F1 tagtäglich zur Arbeit gefahren, das möchte ich mal von diesen "Papiertigern" sehen :D

Meines Wissens ist genau dieser Banker mittlerweile zuständig bei VW für den Bugatti um ihn dohc noch zum Laufen zu bringen. :)

ha ha, mittlerweile mutiert der Bugatti zur Lachnummer O:-)

Sry, etwas Schadenfreude muss sein...mal sehen ob das Ding jemals die 400km/h sieht :D

Mit Ladedruck läßt sich sicher die 400km/h Mauer überschreiten, fragt sich nur ob die Karre dabei halbwegs fahrbar bleibt :wink:

...und ob die Reifen halten :-o

Egal, das Teil wird irgendwann von nem Testpiloten mit 40X km/h gemessen und verstaubt dann in den Tiefgaragen der Superreichen :wink2:

Dieser Thread ist wieder mal ein echtes Schmankerl in unserer cp-Welt, danke v.a. an Autopista & Karl (& HOLZ :wink: ).

Ein unglaublich faszinierendes Thema und trotzdem wird es immer von einer gewissen Ironie überschattet. Der grösste Teil der Kunden dieser Fahrzeuge wird nie in Erfahrungen bringen, ob sein Fahrzeug überhaupt 400 km/h läuft oder nicht. Und bei den Wenigsten wird die Kaufentscheidung davon beeinflusst, ob er nun die 400 km/h nur auf dem Papier läuft oder ob es von unabhängiger Stelle nachgewiesen ist.

Diese Fahrzeuge trifft also ein ähnliches Schicksal wie den Enzo: Eines der wohl besten Autos auf der Rennstrecke. Aber nur eine verschwindend kleine Minderheit der Enzos wird je eine Rennstrecke sehen. Ironie pur...

In der "Real World", wie die Engländer zu sagen pflegen, also von daher auf allen Arten von aspahltierten Landstraßen, Autobahnen und Rennstrecken, halte ich den Enzo Ferrari und den Carrera GT für die technologisch fortgeschrittensten und auch insgesamt fahrdynamisch schnellsten Fahrzeuge der Welt.

Da stimme ich absolut zu, insbesondere wenn man mit Fahrzeugen vergleicht, die in ähnlich "hoher" Stückzahl (oder mehr) produziert wurden.

Trotzdem unterscheiden sich diese zwei Fahrzeuge auch nochmals wie ich im Nardo-Vergleich feststellen musste. Auf dem engen Testkurs in Bari konnte der Enzo seinen Leistungsvorteil ja wie bekannt nicht ausspielen und platzierte sich hinter dem Carrera GT. Und dies mit einem Abstand von über einer Sekunde auf nur gute 50 Sekunden Rundenzeit. Wie von ams festgehalten muss der Enzo seine ausgefeilte Aerodynamik nutzen können, um schneller zu sein als der Porsche.

D.h. auch hier ist es schwierig zwischen diesen beiden Fahrzeugen den "besseren" zu finden. Jeder hat seine Qualitäten, eine Verbindung aus beiden wäre wohl das Optimum.

Und trotzdem wird wohl wieder keiner der Kunden die Fakten so genau vergleichen und basierend darauf seine Kaufentscheidung fällen. (Mal ganz abgesehen von den Kaufbedingungen eines Enzo.)

Faszinierend wie uns alle diese Zahlen polarisieren und dann bei der Kaufentscheidung doch eine eher untergeordnete Rolle spielen, weil sie so schwer greif- und nachweisbar sind.

Pontiac Camaro Z28 (L89/LT1)

:-(((°

Pontiac Firebird oder Chevrolet Camaro (beides F-Bodies, selbe Basis). L89 ist auch Unfug, LT1 war in den Modelljahren '93 bis '97 (jeweils einschliesslich) der entsprechende Motorcode der F-Bodies (Eckdaten: 5.7l OHV V8, 270PS, 440NM). Es gab aber auch in den 70ern einen anderen LT1, aber der zählt hier nicht ;). Der LT1 wird übrigens auch als 2nd Gen. SBC bezeichnet, dessen direkter Vorfahre war der L98, auch genannt 1st Gen. SBC (Small Block Chevy), welcher sich auch in meinem Firebird befindet.

L89 war in den späten Sechzigerjahren eine Option für den L71 Motor der Corvette, es handelte es sich dabei um andere Zylinderköpfe, die aus Alu statt Grauguss gefertigt waren. Der L71 (und damit auch der L71-L89) war ein 427 cui (7.0l) großer BBC (Big Block Chevy).

Muss aber morgen nochmal nachschauen, ob ich das mit dem L89 noch richtig im Kopf hatte. Bin mir aber recht sicher, dass es die entsprechende Option war.

Ein völlig serienmäßiger MC Laren F1 wurde vor Jahren auf dem VW Testgelände Ehra Lessin mit einem Mittelwert von 396km/h gemessen.

Kurzfristig fuhr der Wagen 399 km/h(schade, knapp vorbei X-) )

Interessant, worauf stützt du deine Aussage?

Ein serienmäßiger F1 kann gar keine ~390 km/h fahren, da er schon vorher im 6. Gang vom Drehzahlbegrenzer gestoppt wird.

Der McLaren F1 hat bei Testfahrten auf dem VW-Gelände 391 bzw. 389 km/ erreicht, dies war nur möglich da der Drehzahlbegrenzer entfernt bzw. die Maximaldrehzahl angehoben wurde.

Kann das hier jemand verifizieren? :)

MfG

Oli

:-(((°

Sorry, im Eifer des Gefechts verschrieben :oops: ... Aber die auto motor und sport hat auch nichts gemerkt :wink: ...

Gestern flatterte mir die Antwort in's Postfach, ich habe selber bereits zurückgeschrieben. Hier das Ergebnis:

*****

Sehr geehrter Herr Peters,

vielen Dank für Ihre aufschlussreiche Antwort. Ich werde im folgenden und ausführlich Ihre Mail beantworten:

"..., schön, dass Ihnen unser Sportwagenheft so gut gefallen und Sie zu einer tiefschürfenden Recherche veranlasst hat."

Da Sportwagen seit meiner Jugend zu einem meiner Hobbys zählen und ich mich noch nie mit Halbwissen zufrieden gab, bedurfte es der detaillierten Auflistung aus meiner ersten Mail keiner "tiefschürfenden Recherche". Nach zwei Telefonaten mit den richtigen Leuten und dem Absichern des aus dem Handgelenk geschüttelten Wissens durch die Sichtung der angebenen Quellen konnte die Lesermail "zu Papier gebracht" werden.

"Es ist eine liebe Tradition unserer Leser, vermeintliche und echte Fehler aufzudecken."

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm...

"Dahingehender Ehrgeiz erstaunt uns häufig."

Das sollte Sie nicht erstaunen sondern anspornen. Im Übrigen komme ich auf ca. ein Leserbeitrag – ob Mail, ob Brief – pro Jahr, zumindest der Aufwand hält sich somit in vernünftigen Grenzen.

"Oft liese er sich allerdings sparen.

Ich zitiere: "Und der Vmax-Titan will als erstes Serienauto die mystische Welt jenseits der 400er-Schallmauer betreten."

Das Schlüsselwort ist "Serienauto". Die von Ihnen angeführten Boliden sind entweder getunt, umgebaute Rennwagen, oder gar beides. Im Gegensatz hierzu ist der Koenigsegg ein (Klein-)Serienauto."

Punktlandung. Habe ich glatt überlesen. Ändert aber nichts an der grundsätzlichen Ausrichtung der Lesermail. Die Reportage über den Koenigsegg diente lediglich als Aufhänger für einen ebenso kurzen wie prägnanten, informativen Rundumschlag zum Thema "400 km/h" oder "Schnellster Sportwagen der Welt". Denn dahingehende Falschaussagen las ich bereits in Zusammenhang mit dem McLaren F1 oder Bugatti 16.4 Veyron nicht nur in ihrem Heft. Und das praktisch seit 15 Jahren...

Als Enthusiast und Kenner der von mir aufgelisteten Supersportwagen schmerzt es, wenn ob Unwissenheit die Leistung der Männer hinter diesen Projekten unbeachtet bleibt. Daher das Bemühen nach Aufklärung.

"Wie Herr Koenigsegg dazu kommt, die 395 km/h zu garantieren? Nun, auch eines seiner Autos wurde von einer Radarpistole erfasst - von der eines US-Polizisten..."

Die Geschichte ist mir bekannt. Wobei ich dem Wagen keineswegs die Befähigung abspreche, 395, 400 oder auch 405 km/h zu erreichen, im Gegenteil. Nur ist er den Beweis noch nicht angetreten. Ein Grund mehr diejenigen ins rechte Licht zu rücken, die erreichten, wovon andere nur reden.

"Bei passender Gelegenheit werden wir die angegebene Höchstgeschwindigkeit überprüfen."

Das ist löblich.

"Denn auch das steht für auto motor und sport: Wir verlassen uns ungern auf Bücher oder Geschichten - wir messen gerne selbst nach. Autos, die uns für Messfahrten nicht zur Verfügung gestellt werden, zählen für uns nicht."

Das ist natürlich auch eine Einstellung. Vermutlich glauben Sie auch nicht an die Mondlandung, nur weil kein auto motor und sport – Redakteur zugegen war. Man kommt sich – bei allem Respekt – vor wie in einem Kindergarten.

Sie haben daher zwei Möglichkeiten: 1) Über den automobilen Tellerrand schauen und die Test- und Messergebnisse der jenseits von Stuttgart angesiedelten Automobilmagazine – ja, da gibt es noch so eins, zwei... – zumindest zu registrieren oder 2) dafür Sorge zu tragen, dass ein Mitarbeiter Ihres Magazines vor Ort ist, wenn irgendwo jenseits von Stuttgart ein Automobil diesen oder jenen Rekord einzustellen sich anschickt.

"Ich kann Sie also beruhigen, Sie haben in einem seriösen Magazin keine Falschaussage gelesen.

Mit freundlichen Grüßen..."

Ebendiese nach Stuttgart zurück!

(...)

*****

:wink:

Zu Thema Testwagen: Jeder Hersteller und Tuner optimiert seine Testwagen, das heißt man kann die Ergebnisse durchaus vergleichen. Klar, wenn ich lese, mit was für Methoden allein die Tuner in Nardo arbeiten streuben sich auch mir die Haare. Vermutlich erreicht kein Kundenwagen die dort gemessenen Testwerte. Sport ohne Doping scheint auch in der automobilen Welt nicht zu funktionieren.

Zu den gemessenen Tempi: Mir geht es um die Höchstgeschwindigkeit, Mittelwerte sind schön und gut aber für mich nicht interessant. Ich will wissen zu was die jeweiligen Fahrzeuge im besten Falle zu Leisten im Stande sind.

Dieser Thread ist wieder mal ein echtes Schmankerl in unserer cp-Welt, danke v.a. an Autopista & Karl (& HOLZ :wink: ).

Hab ja leider kaum noch die Zeit hier richtig aktiv zu schreiben, aber wenn man weiß, wen man füttern muß, resultieren ja auch so absolut geniale Briefe/ Kommentare. :D Vor allem der zweite Brief hat es mir angetan- ich komm aus dem Grinsen gar nicht raus.

Werd mich jetzt nicht übers Thema auslassen, aber man kann sich ja auch anrufen.

Ansonsten bin ich sehr gepannt wer am nächsten Wochenende am TopSpeed-Event von ams teilnimmt und welche Resultate erreicht werden. Ein 15 Jahre alter Rekord muß doch einzustellen sein.

Geile Story. :-))!

bei der ams ist es leider ein klein wenig so geworden, wie in der normalen presse auch. wenn sich ein thema als aufhänger eignet lässt man schonmal die wichtigsten details weg - wie oben angesprochen die Tatsachen, dass es zwar autos gibt, die mit zulassung über 400km/h gefahren sind, aber jene keine bezeichnung als serienwagen zuliessen, da sie in einer kleinserienproduktion unter 25 stück produziert wurden. Nur erwähnt man das im ersten artikel mal nicht, damit der deutsche hersteller VW nach bestandener prüfung in nardo als gekrönter Vmax Riese der Öffentlichkeit zu präsentieren ist. Mich würde es nicht wundern, wenn die ams da nen deal mit der Marketing Abteilung von VW laufen hat, die die ganze aktion sauber sponsort und die ams das ganze als rekordfahrt aller zeiten publiziert.

warten wir's ab, der test muss ja schon fast oberhalb von 400 ausfallen, damit VW/Bugatti nicht ihr gesicht verlieren und den SOP mal eben 1 Jahr verschieben, weil sie das ding im Versuch nicht sauber gerechnet bekommen und so Wirtschaftsleute in Führungspositionen setzten, damit sich das Projekt nicht gleich ad absurdum führt.

nette geschichte...

Der 2te Leserbrief ist ein echtes Schmankerl. Da wurde der Redakteur offensichtlich am falschen Fuß erwischt.

Auch ich habe seinerzeit einen sehr ausführlichen Leserbrief an die AMS geschickt zum Thema SL55 AMG in Nardo. Ich schrieb damals, sie könnten ihrer Oma erzählen, der Wagen hätte 500PS. Nachdem inzwischen der 626 PS SLR von 200-300 langsamer war als der SL55 von damals, mehren sich in mir die Zweifel an der Kompetenz der Redakteure.

Der Gipfel journalistischer Interpretationskunst bleibt aber für mich dennoch der Vergleich SL600 gegen Aston Martin DB7 Vantage in der Auto Bild Test & Tuning. Der Tester berichtet dort über den typisch markanten Klang des V12 Kompressor Motors in DB7. Selbiger wird auch im Datenblatt markiert.

Dumm nur, daß es sich um einen Sauger handelt. :-))!

PS: Vielleicht schaffen auch ein paar findige Amis mit einem aufgeblasenen Monster V8 das wonach VW seit Jahren trachtet: http://www.sscautos.com/

Nachdem inzwischen der 626 PS SLR von 200-300 langsamer war als der SL55 von damals, mehren sich in mir die Zweifel an der Kompetenz der Redakteure.

Tests von Sportwagen darf man dort einfach nicht lesen, das ist doch seit Jahren schon so. Finde ich nicht so schlimm, dafür gibt's ja noch die Sport Auto, die das im großen und ganzen ganz gut macht. Mit den Tests der "Brot und Butter"-Autos in der AMS bin ich immer noch ganz zufrieden.

Was mich bei der AMS mehr ärgert und mich immer wieder an den Rand des Abbestellens treibt, ist die Unfähigkeit der Redakteure, über die Perspektive des Testers hinauszusehen sowie die häufig ziemlich tendenziöse Schreibe incl. der Bilduntertitel. Die haben einfach noch nicht gelernt, daß man als objektiver Tester objektive Beobachtungen von subjektivem Empfinden trennen muß. Es wird regelmäßig der persönliche Geschmack des Redakteurs zur faktischen Wahrheit erhoben.

Der 2te Leserbrief ist ein echtes Schmankerl. Da wurde der Redakteur offensichtlich am falschen Fuß erwischt.

Und hat sich bis heute nicht mehr gemeldet :D . Normalerweise beeilen sich zumindest die Damen Redakteure ( 8) ), wenn sie glauben einem Leser Fehlinformation nachweisen zu können, mit ihren Antworten.

Die Tests über Sportwagen in den 60er, 70er und 80er Jahren in der auto motor und sport waren großartig, eine Flut von Bildern und Information, begeisterte Redakteure und ebenso begeisterte Artikel, engagierte Fotographen. Heute kann davon keine Rede mehr sein. Ich denke das liegt an dem Überangebot. Ein Ferrari, Aston Martin oder Lamborghini war vor über 20 Jahren noch eine Sensation auf den Straßen, auch die aufgebotene Leistung faszinierte. Heute produzieren die einstigen Exoten tausende Autos, Japaner bauen V12 und selbst Kombis von Audi rennen knapp 300 km/h...

Archiviert

Dieses Thema ist archiviert und für weitere Antworten gesperrt. Erstelle doch dein eigenes Thema im passenden Forum.


×
×
  • Neu erstellen...