Im Rahmen der Techno Classica präsentierte Erich Bitter sein neues Veredelungsprogramm für den Opel Adam. Aufgrund der heutigen Gesetzeslage verändert Bitter an der Karosserie nur wenig und konzentriert sich stattdessen auf die Individualisierung des Interieurs. Dort sind den Materialwünschen der Kundschaft jedoch nur geringe Grenzen gesetzt. Hirschleder auf den Sitzen oder Blattgold an der Mittelkonsole? Kein Problem. Auch Brokat-Stoff an den Türverkleidungen ist machbar.

Opel Adam by Bitter

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Auf der Techno Classica 2014 präsentierte Erich Bitter den Opel Adam by Bitter erstmals auf einer Automesse.

Erich Bitter ist in der Automobilwelt kein Unbekannter. Der heute 80-jährige wurde speziell durch seine Eigenkreationen CD und SC bekannt, fuhr früher Rennen auf Abarth, Porsche sowie Ferrari und erlitt in den 1990er und 2000er Jahren diverse Bauchlandungen mit interessanten Fahrzeugkonzepten, blieb dem Automobil aber bis heute verbunden. Im Gegensatz zur Entwicklung von CD und SC ist es mit der heutigen Gesetzeslage in Sachen Fußgängerschutz und Crashsicherheit für kleine Hersteller äußerst schwierig geworden, ein eigenständiges Automobil auf die Räder zu stellen. Daher beschränkt sich Erich Bitter seit geraumer Zeit auf die optische Verfeinerung der Karosserien und eine deutliche Individualisierung des Interieurs. Auf diese Weise entstanden der Bitter Vero auf Basis des Holden Statesman und eine verfeinerte Serie des Opel Insignia by Bitter.

Auf der jüngst zu Ende gegangenen Techno Classica zeigte der in Schwelm und Wien beheimatete Autodidakt als Messepremiere sein Individualisierungsprogramm für den Cityflitzer Opel Adam. Auch hier gilt das Hauptaugenmerk dem Innenraum, während die Karosserie lediglich neue, passgenaue Schürzen an Front und Heck und einen Dachspoiler erhält. Innen hingegen wurden die allermeisten Plastikteile rausgeschmissen und am Präsentationsfahrzeug durch aufwändig verarbeitete Dekorteile mit Brokatbezug ersetzt. Zusätzlich ließ Bitter die Einfassung rund um den Schalthebel mit Blattgold veredeln. Die Sitzaußenbahnen, das Armaturenbrett, die Türtafeln und das Lenkrad sind mit feinem Nappaleder in hellem Beige und dunklem Burgunderrot bezogen und nehmen somit die Außenfarben wieder auf.

Der verwendete Brokat-Stoff entstammt einer äußerst begrenzten Rolle, die in einer Weberei bereits seit Jahren ungenutzt im Lager verstaubte. Dass diese Kombination nicht jedem potenziellen Käufer gefällt, ist Erich Bitter klar. Augenzwinkernd forderte er mich auf, einen Fahrersitz näher anzusehen, der bereits für einen weiteren Adam by Bitter bezogen wurde. Neben dem grauen Stoff mit eingestickten Enzian-Bildern und dem Bitter-B in der Kopfstütze fiel mir dabei direkt das dunkle zweite Material auf, dessen Herkunft sich nicht sofort erschließt. Mit einem verschmitzten Lächeln reichte er mir daraufhin eine helle und eine dunkle Probe, die sich als Hirschleder herausstellten. Ein deutlicher Beweis dafür, dass bei Bitter das Motto „Luxus ist es, anders zu sein“ durchaus wörtlich genommen wird.

Alle Anbauteile werden von Bitter einzeln angeboten und können von jeder Opel-Werkstatt verbaut werden. Alternativ bietet man den Adam by Bitter auch als Komplettfahrzeug mit dem 100 PS starken Motor für 24.200,- € netto an. Auch die anderen Adam-Motorisierungen sind auf Wunsch lieferbar.

Quelle: Bitter

Fotograf: Matthias Kierse