Auf den Salzseen von Bonneville wird es in diesem Jahr wieder um diverse Geschwindigkeitsrekorde gehen. Einen davon, den für Elektrofahrzeuge, greift Venturi mit dem VBB-3 an. Diesen Rekord hält man seit 2010 mit einem bisherigen Bestwert von 495 km/h. Nun soll sogar die 600 km/h-Marke fallen und 2014 schließlich die 700 km/h-Grenze. Dazu erhielt der VBB-3 Elektromotoren mit umgerechnet 3.000 PS.

Venturi VBB-3

Bild 4 von 4

Mit dem Venturi VBB-2.5 erreichte das Buckeye Bullet Team in Zusammenarbeit mit Venturi 2010 eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 495 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 515 km/h.

Die Salzseen bei Bonneville in den USA sind bereits seit 1914 Austragungsorte für Geschwindigkeits-Rekordversuche. Seitdem sind die erreichten Bestwerte immer weiter gestiegen, während gleichzeitig auch immer mehr Gruppen und Klassen für die teilnehmenden Fahrzeuge ins Leben gerufen wurden. Eine davon gibt es zwar bereits länger als die Geschwindigkeitsfahrten in Bonneville, aber erst in jüngerer Zeit gibt es hier ernst zu nehmende Teilnehmer, was mit der technischen Entwicklung auf diesem Sektor zusammenhängt: Elektroautos. Bereits 1899 erreichte Camille Jenatzy 105,9 km/h. Heute gibt es auf diesem Gebiet Hersteller, die sich intensiv um die Erreichung neuer Spitzenwerte bemühen. Der monegassische Sportwagenbauer Venturi zählt hier zu den Pionieren. Gemeinsam mit dem Team Buckeye Bullet errang man 2009 den Rekord mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit aus zwei Wertungsfahrten von 487 km/h. Ein Jahr später war man weitere 8 km/h im Durchschnitt schneller (495 km/h) und errang sogar eine kurzfristige Höchstgeschwindigkeit von 515 km/h. Nun soll der Rekordwert noch weiter verbessert werden.

Aus diesem Anlass präsentierte Venturi heute das neu aufgebaute Rekordfahrzeug VBB-3, dessen Entwicklung in Zusammenarbeit mit dem Center for Automotive Research der Ohio State University erfolgte. Im Rohrrahmengeflecht, das die Basis der zigarrenförmigen Elektrorakete bildet, sind neben den Hochleistungsakkus auch die leistungsstarken Elektromotoren untergebracht, die es zusammen auf 2.206,5 kW bringen – umgerechnet in die eher geläufigen Pferdestärken entspricht das exakt 3.000 PS. Damit soll beim Rekordversuch im August nicht nur der endgültige Sprung über die 500 km/h-Marke erreicht werden, sondern auch gleich noch die folgende 100er Markierung im Tacho überschritten werden. Für das 30-jährige Jubiläum der Marke Venturi im kommenden Jahr wird bereits vollmundig ein Rekord jenseits von 700 km/h mit der Evolutionsstufe des VBB-3 angekündigt.

Das 50 Mann starke Team von Venturi und der Ohio State University verlässt sich dabei auf das fahrerische Geschick von Roger Schroer, einem Testfahrer des Transportation Research Centers in Ohio mit mehr als 30 Jahren Berufserfahrung, der eines von lediglich rund 60 weltweiten Mitgliedern im „300 mph Club“ ist. Dort sind nur jene Menschen gelistet, die in Landfahrzeugen eine Geschwindigkeit von 300 Meilen pro Stunde, also rund 482,8 km/h, überschritten haben. Möglicherweise kann er sich bald zum noch exklusiveren „400 mph Club“ zählen.

Quelle: Venturi

Autor: Matthias Kierse