Zum 50sten Geburtstag der Alpine A 110 wird anlässlich des Formel 1-Wochenendes in Monaco das Renault Alpine A110-50 Concept präsentiert. Dieser 400 PS starke Sportwagen kombiniert optische Anleihen des legendären Vorbilds mit dem aktuellen Renault-Design und mixt daraus ein durchaus ansprechend gestaltetes Fahrzeug. Dank einem Gesamtgewicht von nur 880 Kilogramm sind hervorragende Fahrleistungen garantiert.

Renault Alpine A110-50 Concept

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Die Klappen öffnen nach vorn und hinten und geben dabei den Blick auf den Gitterrohrrahmen und den Motor des Mégane Trophy frei, die hier für 880 kg Lebendgewicht und 400 PS sorgen.

Alpine, dieser Name wirkte in der Rennsport- und Rallyewelt Jahrzehnte lang wie Donnerhall. Die kleinen, flachen und leichten Sportler aus Dieppe, meistens in charakteristischem Blau lackiert, mischten deutlich größere und stärkere Konkurrenten nach Belieben auf und holten sich am Schluss die Gesamtsiege. Speziell das Modell A 110 war häufig vorn mit dabei. In diesem Jahr wird dieses Fahrzeug 50 Jahre alt. Für Renault ein guter Grund, um dem Wagen mit einer modernen Interpretation ein Geschenk zu machen. Präsentiert wird der Renault Alpine A110-50 Concept getaufte Neuling im Rahmen des Formel 1-Rennens im Fürstentum Monaco.

Auch der Renault Alpine A110-50 präsentiert sich in auffälligem Blau. Die Karosserie des Mittelmotorsportwagens wird allerdings hinter den Türen durch gelb lackierte Sideblades aufgewertet. Bereits an der Front wird das neue Renault-Markengesicht mit Details des Vorbilds zusammengebracht. Angedeutete runde Zusatzleuchten neben dem zentral platzierten Renault-Rhombus sind mit gelben LEDs ausgestattet. Vom Rhombus aus verläuft eine zentrale Sicke über die vordere Haube, die ebenfalls ein Designdetail des Alpine A 110 aufgreift, ebenso wie die seitlichen Lufteinlässe in den Sideblades, deren Form an die charakteristischen Blechsicken der Sportwagenlegende erinnern. Durch das weit herumgezogene Heckfenster können Passanten einen Blick auf den Motor und die Nebenaggregate werfen. Dank Frontsplitter, komplett glattem Unterboden und riesigem, verstellbaren Heckflügel nebst Diffusor erinnert das Concept nicht nur an den Motorsport, es verfügt auch über eine ordentliche Portion Abtrieb.

Die gesamte Karosserie inklusive der nach vorn öffnenden vorderen Klappe und der nach hinten schwenkenden Motorhaube besteht aus Kohlefaser und macht das Conceptcar somit besonders leicht und stabil. Darunter verbirgt sich ein Gitterrohrrahmen, der vom Mégane Trophy-Silhouettenrennfahrzeug aus der Renault World Series entnommen wurde. Er sorgt für eine nahezu ideale Gewichtsverteilung von 47,8 zu 52,2% zwischen vorn und hinten, sowie für ein Gesamtgewicht von lediglich 880 Kilogramm. Im Vergleich zum Mégane Trophy erhielt das Chassis für den Renault Alpine A110-50 einen niedrigeren Überrollbügel und abgesenkte Aufnahmepunkte für den Motor, um den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu halten. Das Fahrwerk ist mehrfach verstellbar und entstammt ebenfalls dem Mégane Trophy. Hinter den 21 Zoll großen Leichtmetallrädern mit Zentralverschlüssen verbirgt sich vorn eine Bremse mit 356, hinten mit 330 Millimetern Durchmesser.

Als Antrieb dient ein hinter der Besatzung untergebrachter, 3,5 Liter großer V6-Motor mit Vierventiltechnik und vier oben liegenden Nockenwellen, der es auf 294 kW/400 PS bringt. Damit ist der Renault Alpine A110-50 unzweifelhaft ordentlicht motorisiert und dürfte hervorragende Fahrwerte generieren. Über ein längs hinter dem Motor eingebautes, sequentielles Getriebe mit Schaltwippen am Lenkrad und sechs Fahrstufen wird die Kraft auf die Hinterräder übertragen. Das Lenkrad selbst erinnert dabei stark an den Rennsport, verfügt es doch über ein zentrales Farbdisplay und mehrere Knöpfe zur Verstellung von Bremsbalance und anderen Fahrzeugfunktionen. Auch das restliche Cockpit zeigt sich motorsportlich reduziert mit einem in Wagenfarbe lackierten Armaturenbrett, das im oberen Bereich schwarz bezogen ist, um Reflektionen in der Windschutzscheibe zu verhindern, zwei Rennschalensitzen mit schwarzem Bezug und blauen Ziernähten, die Fahrer und Beifahrer mittels Mehrpunktgurten von Sabelt ans Auto fesseln und dem offen sichtbaren Überrollkäfig.

Das einzige, was Sportwagenfans nun noch vom Erwerb der neuen Alpine trennen könnte, sind die Entscheider im Hause Renault. Also bitte, bitte liebe Renault-Chefs: Dieses Auto ist viel zu genial, um im hauseigenen Museum zu verstauben, bringt wenigstens eine Kleinserie auf die Straße!

Quelle: Renault

Autor: Matthias Kierse