Während der Weltpremiere des Porsche 918 Spyder auf der IAA in Frankfurt/Main wurde neben den technischen Daten auch die Rundenzeit auf der legendären Nürburgring Nordschleife bekannt gegeben. Das neue Topmodell aus Zuffenhausen umrundet die 20,83 Kilometer lange Eifelachterbahn in nur 6:57 Minuten und stellt damit einen neuen Rekord für Serienfahrzeuge mit Straßenzulassung auf.

Porsche 918 Spyder

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Die Abgase des V8-Saugmotors treten durch zwei Auspuffendrohre auf der Oberseite des Fahrzeugs aus und erzeugen einen tollen Klang.

Lange hat es gedauert, um aus dem 2010 vorgestellten Conceptcar einen wahrhaftigen Supersportwagen zu machen, doch nun fängt sie an: Die Serienfertigung des Porsche 918 Spyder. Auf der IAA in Frankfurt fiel final das Tuch und gab den Blick auf letzte, geheim gehaltene Details frei. Allerdings handelte es sich dabei allenfalls um optische Akzente, da die Technik unter der Carbon-Karosserie bereits hinlänglich bekannt war – immerhin ließ Porsche die Interessenten und Fans immer wieder an den Testfortschritten Teil haben.

Einer der größten Fortschritte war es dabei zweifelsfrei, den mehrfachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl von der Hybridtechnik im Sportwagenbau überzeugen zu können und damit das unglaubliche Fahrkönnen des Regensburgers mit im Team zu wissen, was bei den Abstimmungsfahrten ohne Frage weitergeholfen hat. Allerdings überließ Röhrl es seinem jüngeren Kollegen und Porsche-Werksrennfahrer Marc Lieb, eine gezeitete Rekordrunde auf der Nürburgring Nordschleife zu fahren. Dies erledigte Lieb in 6:57 Minuten und stellte damit einen neuen Rekord für straßenzugelassene Serienfahrzeuge auf. Damit hielt Porsche ein vorher abgegebenes Versprechen ein.

Eine solche Rundenzeit wird durch das komplexe Technikpaket, bestehend aus einem hochdrehenden V8-Saugmotor hinter den Passagieren und je einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse. Als kombinierte Gesamtleistung gibt Porsche 652 kW/886 PS und ein maximales Drehmoment zwischen 917 und 1.280 Newtonmetern (je nach eingelegtem Gang) an. Die Kräfte werden über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe auf alle vier Räder übertragen. Im reinen Elektro-Modus treibt der vordere E-Motor allein den 918 an und macht ihn zum ersten Porsche mit Frontantrieb.

Bereits im Elektro-Modus lässt der 918 Spyder viele Fahrzeuge des täglichen Straßenverkehrs locker hinter sich, wenn er in unter 7 Sekunden auf 100 km/h spurtet. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit in dieser Einstellung beträgt 150 km/h. Zum wahren Supersportler mutiert der Wagen jedoch, wenn alle drei Motoren gemeinsam ihre volle Kraft ausschöpfen dürfen. Die 100er Markierung wird vom Tachozeiger nach 2,8 Sekunden passiert, die 200er nach 7,7 und die 300er nach 22 Sekunden. Der Vortrieb endet laut Porsche bei 345 km/h.

Gleichzeitig sorgt das hervorragend abgestimmte Fahrwerk in Verbindung mit einer Vierrad-Lenkung dafür, dass der Wagen auch auf kurvigem Geläuf Spaß macht. Optional gibt es das Weissach-Paket mit zusätzlichen Aerodynamik-Anbauteilen und einer Gewichtsersparnis gegenüber dem normalen Modell von rund 35 Kilogramm. Sechspunktgurte und die Möglichkeit, anstelle von Lack eine Folierung im klassischen Renndesign des Salzburg-Porsche-917 oder der legendären Martini-Porsche zu erhalten, gehören beim Weissach-Paket zum Serienumfang.

Noch sind einige Exemplare des auf 918 Exemplare limitierten Supersportlers aus Stuttgart-Zuffenhausen zu Preisen ab 768.026,- € zu haben. Inklusive Weissach-Paket steigt der Grundpreis auf 839.426,- €.

Quelle: Porsche

Autor: Matthias Kierse