Geht es nach den allermeisten Politikern, sitzen wir in spätestens 5 Jahren bereits in einer Welt voller Elektrofahrzeuge. Bei BMW soll es noch schneller gehen. Bereits 2014 soll der erste Elektrosportwagen der weiß-blauen Firmengeschichte auf den Markt kommen. Der BMW i8 verfügt jedoch vorerst noch nicht über einen reinen E-Antrieb, sondern vertraut auf Hybridtechnik mit insgesamt 354 PS und 550 Newtonmetern Drehmoment.

BMW i8 Concept

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Ein zentrales Display hinter dem Lenkrad und ein weiteres auf dem Armaturenbrett versorgen den Fahrer mit allen wichtigen Informationen.

Blickt man einmal in die Vergangenheit zurück, so findet man immer wieder Hinweise darauf, dass wir längst in fliegenden Elektroautos staufrei zu unseren Arbeitsplätzen schweben sollten. So sahen es Experten vor Jahrzehnten bereits vorher. Was daraus geworden ist erleben die Allermeisten von uns jeden Morgen im Berufsverkehr. Nun also lautet die nächste Vorhersage, dass wir in spätestens 5-10 Jahren auf ein großes Angebot von Elektrofahrzeugen zugreifen können und sich damit der Automobilmarkt deutlich verändern werde. Gut, die ersten Elektroautos sind in der Tat bereits bei den Händlern angekommen oder in den finalen Großversuchen. So haben sich die Marken Mitsubishi, Citroën und Peugeot zusammengetan und einen Kleinwagen auf den Markt gebracht. Von Nissan gibt es ein Kompaktfahrzeug und auch Renault scharrt bereits mit den Rädern, um der Welt eine ganze Flotte E-Autos zu bringen.

Alles nicht schlecht, aber streng genommen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Darüber hinaus sind die Preisvorstellungen aufgrund der teuren Batterien derart hoch, dass der Absatzmarkt für diese Fahrzeuge kaum vorhanden ist. Einen anderen Ansatz verfolgen RUF und Tesla, die mit E-Sportwagen versuchen, den Interessenten nicht nur saubere Technik, sondern auch sportliche Fahrleistungen und ein wenig Luxus zu bieten. Derweil versucht die deutsche Autoindustrie es momentan noch mit Leasingfahrzeugen für Großkunden, die ganz offen als „Versuchsfahrzeuge“ laufen, also den Prototypenstatus noch nicht verlassen haben. Ob Smart Electric Drive, Mercedes-Benz A-Klasse E-Cell oder Porsche Boxster E, alle sind erst in einigen Jahren käuflich zu erwerben. In diesen Reigen reiht sich nun auch BMW ein, die hierfür extra eine eigene Untermarke gründen: BMW i.

Neben einem Kleinwagen mit reinem Elektroantrieb unter dem Entwicklungsnamen i3 zeigten die Bajuwaren auch einen Sportwagen mit alternativer Technik. Da bei sportlicher Fahrweise allerdings die Akkus zu schnell leer wären, verknüpft BMW das Elektrotriebwerk mit einem Benzin-Motor zu einem Hybridantrieb. Mit dem 96 kW (umgerechnet 131 PS) starken Elektromotor, der 250 Newtonmeter Drehmoment auf die Vorderachse bringt, kommt der „i8“ getaufte Sportler rund 35 Kilometer weit. Der durchschnittliche Weg zur Arbeit ist damit also durchaus vorstellbar. Für längere Fahrten schaltet sich automatisch ein Dreizylinder-Benzinmotor mit 1,5 Litern Hubraum und Turboaufladung zu, der es auf 164 kW/223 PS und 300 Newtonmeter Drehmomt bringt. Die Gesamtleistung im Hybridmodus liegt also bei 260 kW/354 PS und 550 Newtonmetern. So gerüstet kann der BMW i8 in nur 4,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 spurten und erreicht eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Wenn der Benziner läuft, wird der Akku während der Fahrt geladen. Alternativ kann der Wagen auch an einer handelsüblichen Haushaltssteckdose innerhalb von 1:45 Stunden geladen werden.

Verpackt wird das Technikpaket in einer Karosserie, die stark an den auf der IAA 2009 vorgestellten BMW Vision EfficientDynamics erinnert. Das dynamische Design mit einigen futuristischen Einflüssen dürfte für viele BMW-Fans zwar ungewohnt sein, aber bis zur Markteinführung bleibt ja noch genug Zeit um sich die Formen von Scheinwerfern, Flügeltüren, Rückleuchten und Karosserie schön zu gucken. So schwungvoll sah jedenfalls schon lange kein BMW mehr bereits im Stand aus. Auch das Interieur mit seinen vier Sitzplätzen nimmt die Formensprache auf und integriert gleichzeitig neueste Technologien und Informationstechnik. Direkt hinter dem Lenkrad und mittig auf dem Armaturenbrett sitzen Bildschirme, die alle wichtigen Informationen einblenden können. Fahrer und Beifahrer nehmen in Sportsitzen mit integrierten Gurten platz, die beim i8 Concept passend zu den blauen Akzenten an der Karosserie ebenfalls aus blauem Garn hergestellt wurden.

BMW möchte mit seiner neuen Untermarke ab dem Jahr 2014 für Furore sorgen. Sofern sich bis dahin eine bekannte Computerfirma nicht darüber beschwert, dass die neuen Modelle i3 und i8 wegen des kleinen „i“ mit ihren mobilen Telefonen verwechselt werden kann, werden diese Namen wohl für die Serie beibehalten. Darüber hinaus muss BMW noch hoffen, dass die amerikanischen Ureinwohner vom Volke der Maya bei ihrer Kalenderberechnung nicht Recht behalten. Dann wäre mit dem Leben und somit auch mit der Individualmobilität nämlich am 21.12.2012 Schluss und der BMW i8 würde es niemals auf die Straßen dieser Welt schaffen.

Quelle: BMW

Autor: Matthias Kierse