Pünktlich zum 50sten Geburtstag des Aston Martin DB4 GT Zagato erinnern sich die britische Sportwagenmarke und der italienische Designer an die gemeinsame Erfolgsgeschichte und legen speziell für das 24 Stunden-Rennen auf der berühmten Nürburgring Nordschleife mit dem Aston Martin V12 Zagato ein einzigartiges Rennfahrzeug auf. Eine Serienfertigung für eine Hand voll Zagato-Fans und Aston Martin-Liebhaber ist nicht ausgeschlossen.

Aston Martin V12 Zagato

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An der Front wird die Verwandtschaft des Aston Martin V12 Zagato mit dem V12 Vantage am ehesten heraus. Die restliche Karosserie ist erfreulich eigenständig.

Anlässlich des Concours d’Elegance an der Villa d’Este stellen Aston Martin und Zagato ein neues Fahrzeug vor, mit dem man die außergewöhnliche italienisch-britische Zusammenarbeit feiert. Vor 50 Jahren begann diese mit dem Aston Martin DB4 GT Zagato, einer gewichtserleichterten Rennversion, die in 19 Exemplaren gefertigt wurde. In den 1980er Jahren kam der V8 Vantage Zagato in einer Auflage von 50 Coupés und 25 offenen Volante auf den Markt. Mit dem DB7 Zagato und dem American Roadster AR1 gab es Anfang des neuen Jahrtausends noch zwei weitere Zagatos mit britischer Technik.

Zum runden Jubiläum zeigen die beiden Firmen nun den Aston Martin V12 Zagato, der nach seiner Premiere an der Villa d’Este bereits kommende Woche ins harte Leben auf der Rennstrecke geschickt werden soll, um auf das legendäre 24 Stunden-Rennen auf der Nürburgring Nordschleife vorbereitet zu werden, das am 25. und 26. Juni stattfindet. Das Fahrzeug ist ein würdiger Nachfolger der bereits angesprochenen Aston Martin-Zagato-Produkte und wurde innerhalb von nur einem Jahr auf die Räder gestellt. Von Anfang an waren nicht nur die Designer der beiden Firmen, sondern auch die Aston Martin-Techniker unter Leitung von Chris Porritt mit einbezogen, die vorher dem Supersportwagen One-77 Leben eingehaucht hatten.

Als Basis entschied sich die britisch-italienische Kollaboration recht schnell für den V12 Vantage. Dieser kleine Supersportler vereint nicht nur den kurzen Radstand und die damit verbundene Agilität mit einem gehörigen Schlag Leistung, sondern bringt nebenbei auch noch den betörenden V12-Sound mit. Das Chassis wurde von Zagato mit einer handgefertigten Aluminiumkarosserie komplett neu eingekleidet.

Diese entstand in guter alter Handwerkskunst aus vielen einzelnen Teilen. Allein die vorderen Kotflügel bestehen aus je sieben Aluminiumstücken, die per Muskel- und Hammerkraft in ihre einzigartige Form gebracht wurden. Natürlich brachte Zagato bei der Formgebung traditionelle Details ein, an denen man den V12 Zagato direkt als Teil der über 100-jährigen Geschichte des italienischen Designhauses erkennen kann. Dazu zählt neben dem Schwung der hinteren Seitenscheiben vor allem das „Double Bubble“-Dach mit den beiden charakteristischen Schwüngen über den Köpfen der Passagiere. Auch dieses Bauteil ist im Rohzustand quasi ein Puzzle und besteht aus fünf Aluminiumblechen, die angepasst und miteinander verlötet wurden.

Die Technik unter der mit zwei Luftauslässen versehenen Motorhaube entstammt ohne Veränderungen dem bereits rennerprobten Aston Martin V12 Vantage. Der 6 Liter große V12-Motor bringt 380 kW/517 PS und 570 Newtonmeter maximales Drehmoment auf die Hinterachse und sorgt somit dafür, dass sich der V12 Vantage standesgemäß vorwärtsbewegt. Das Fahrwerk wurde von der Rennversion des V12 Vantage übernommen. Keine schlechte Basis, immerhin konnte dieses Fahrzeug 2009 einen Klassensieg beim 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring einfahren und wurde schließlich als Basis für die neue GT3-Rennversion des Aston Martin Vantage herangezogen.

Beim diesjährigen Eifelkrimi am 25. und 26. Juni kommen gleich zwei Exemplare des Aston Martin V12 Zagato zum Einsatz und sollen um den Klassensieg und eine gute Gesamtplatzierung kämpfen. Als Fahrer greift dabei unter anderem auch Aston Martin-Chef Dr. Ulrich Bez ins Lenkrad. Dieser ließ sich bereits entlocken, dass, egal wie das Rennen ausgehen wird, eine streng limitierte Auflage des Aston Martin V12 Zagato als Straßenversion auf den Markt kommen wird.

Quelle: Aston Martin

Autor: Matthias Kierse