Mit dem AC 378 GT Zagato rollt auf dem Genfer Salon erneut eine britisch-italienische Kooperation im Sportwagenbau ins Rampenlicht. Die besondere Geschichte dieses Fahrzeugs bringt es mit sich, dass die Produktion in Südafrika erfolgt. Unter der Haube arbeitet ein 6,2 Liter großer V8-Motor mit 437 PS, durch den das Sportcoupé über 300 km/h schnell wird. Die Fertigung hat bereits begonnen und die ersten Fahrzeuge ausgeliefert.

AC 378 GT Zagato

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Breit und flach mit großem Kühlermaul rollt der neue AC 378 GT Zagato im Rückspiegel heran.

Mit einem schnellen Blick auf die Bilder werden einige Experten schnell feststellen, dass sie dieses Fahrzeug bereits kennen – speziell, wenn man in den letzten Jahren fleißiger Besucher des Genfer Salon war. Für alle anderen sei hier einmal in Kurzform die Geschichte dieses Zagato-Entwurfs abgerissen: 2009 wurde auf dem Zagato-Stand in Genf der Perana Z-One als Showcar enthüllt, mit dem eine südafrikanische Marke ihr Glück in der Sportwagenwelt versuchen wollte. Ein Jahr später wurde an gleicher Stelle bereits die fertig entwickelte Serienversion gezeigt, deren Nullserie im Sommer schließlich anlief. Doch dann ging in Südafrika irgendetwas schief. Worin genau das Problem lag, konnten wir auf dem diesjährigen Autosalon in Genf nicht herausfinden, einzig das Fahrzeug erkannten wir direkt wieder – jetzt allerdings mit neuen Logos auf der Karosserie. Zagato ging mit dem kompletten Konzept auf den britischen Traditionshersteller AC zu, der begeistert zugriff und neben dem Zagato-Projekt auch gleich eine neue Fertigungsstätte mit an Land ziehen konnte. In Port Elizabeth entstehen neben dem nun AC 378 GT Zagato genannten Coupé ab jetzt auch die Cobra Mk II Continuation Cars, eine Weiterführung der legendären Roadster.

Die Namensgebung des südafrikanischen Briten mit italienischen Genen macht bereits die Zielgruppe deutlich: 378 steht für den Hubraum des Motors in Cubic Inches, entspricht also rund 6,2 Litern. Die Abkürzung GT für Gran Turismo oder Grand Tourer macht deutlich, dass man den AC auch für lange Fahrten nutzen soll und kann und der Beiname Zagato soll für jeden Interessenten verdeutlichen, wer die rassige Karosserieform gezeichnet hat. Es handelt sich im übrigen nicht um die erste Kooperation zwischen AC und dem Turiner Zeichenbüro. Bereits 1957 entstand mit dem einzigartigen AC Ace Bristol Zagato ein Rennfahrzeug-Unikat mit dem typischen Double-Bubble-Dach. Zusammen mit dem neuen 378 GT Zagato wird dieses Einzelstück auf dem Pebble Beach-Event im August zu sehen sein.

Unter der langen Motorhaube sitzt ein 6,2 Liter großes Corvette-Aggregat, das zur besseren Gewichtsverteilung hinter der Vorderachse verbaut ist. Es leistet 321 kW/437 PS, die über ein manuelles Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder gewuchtet werden. Diese haben trotz ihres Formats von 305/35 ZR 20 ihre liebe Mühe mit der geballten Power, tragen das Sportcoupé jedoch bei Bedarf in unter 4 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis zur Höchstgeschwindigkeit, die jenseits der 300 km/h-Marke liegt. Vorn arbeiten 245/40 ZR 19er Räder daran, den 378 GT Zagato sauber in der Spur zu halten. Das Fahrzeuggewicht von 1.465 Kilogramm verteilt sich mit 49:51% annähernd perfekt auf beide Achsen.

10 Vorserienfahrzeuge wurden vorm gerade erfolgten Produktionsanlauf auf Herz und Nieren überprüft. Wo es nötig war wurde nachgebessert, um den Kunden nicht nur sportliches Handling, sondern auch komfortables Reisen zu ermöglichen. Die ersten Auslieferungen an den internationalen Kundenkreis werden Mitte des Jahres erfolgen. Gleichzeitig laufen zwischen AC und Zagato bereits Vorbereitungen für einen neuen Roadster, dessen Design Attribute der legendären Cobra aufnehmen soll. Wann genau die Präsentation dieses Fahrzeugs erfolgen soll, ist noch nicht bekanntgegeben worden.

Quelle: AC (4 Bilder)

Autor und Fotograf: Matthias Kierse (3 Bilder)