Als Porsche 1964 den 911 als Nachfolger des 356 auf den Markt brachte, hatte man nicht nur mit entrüsteten Fans des Urmodells zu tun, einige Kunden konnten sich das neue Modell schlicht nicht mehr leisten. Um sie bei der Stange zu halten, wurde ein Jahr später der Porsche 912 mit dem Vierzylindermotor des 356 präsentiert. 90 PS aus 1,6 Litern Hubraum reichten für 185 km/h Höchstgeschwindigkeit.

Porsche 912

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Porsche wollte mit dem 911, der bei seiner Präsentation noch 901 hieß, aber aufgrund eines Vetos von Peugeot umbenannt werden musste, alles besser machen, was beim 356 über die Jahre als Schwachpunkt aufgefallen war. Es gab mehr Leistung, mehr Platz und mehr Komfort. Dies alles hatte jedoch seinen Preis und dies spürten vor allem langjährige Porsche-Kunden, wenn sie einen Blick in die neuen Preislisten warfen.

Die finanziellen Möglichkeiten einiger 356-Fahrer gaben einen Wechsel auf den neuen 911 nicht her. Sie beschwerten sich daher bei Porsche – mit Erfolg. Nach kurzer Entwicklungsphase schoben die Zuffenhausener den „912“ getauften kleinen Bruder des 911 hinterher. Optisch ein reinrassiger 11er, unterm Blech pochten jedoch nur vier Herzen anstelle der sechs im Volumenmodell. Das Blech selbst war, wie auch beim 911, als Coupé oder Targa zu bestellen.

Es handelte sich um den 1,6 Liter großen Vierzylinderboxermotor, der bereits aus dem 356 bekannt war. Hier durfte er 66 kW/90 PS leisten und beschleunigte den 912 auf maximale 185 km/h.

Die Ausstattung wurde abgespeckt. Serienmäßig waren nur drei Rundinstrumente an Bord. Gegen entsprechenden Aufpreis konnte man jedoch seinen 912 innen auf 911 aufrüsten und erhielt ebenso eine Zeituhr und ein Kombi-Instrument.

Der Porsche 912 wurde von Sommer 1965 bis Sommer 1969 gebaut, um dann dem neuen 914 Platz zu machen. Im Modelljahr 1976 erschien die Zahlenkombination allerdings extra für den US-Markt erneut. Hier diente er als Nachfolger des gerade schon genannten Mittelmotorsportlers 914 und erhielt auch dessen Vierzylindermotor. Der 912 E brachte ebenfalls 66 kW/90 PS auf die Straße.

Heute bieten 912er einen günstigen Einstieg in die Welt des Porsche-fahrens. Gut erhaltene Fahrzeuge werden zwischen 20.000,- und 30.000,- Euro gehandelt, wobei die Softwindow-Targa-Version teurer ist, als ein normales Coupé.

Quelle: Porsche, CP-Archiv

Autor: Matthias Kierse