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Geschrieben

Auf mich wirkt schon der Titel dieses Threads und noch mehr seine Inhalte, befremdlich.

 

Vorausgeschickt sei, daß jeder mit seinem Leben glücklich werden muß und sich im Idealfall seine Wünsche, Träume und Hoffnungen erfüllen.

 

Aber verwundern tut mich schon, daß man mit 55, auf der Höhe seiner Schaffenskraft, in Verbindung mit der Erfahrung, die man eben mit 33 noch nicht hat, "aussteigt", als Digitaler Nomade sein Leben fristen möchte und mit einem Campingauto durch die Gegend fahren will.

Und nicht mehr den Willen, die Begeisterung und die Energie aufbringt, etwas zu schaffen, zu verändern, zu bewegen.

 

Und noch weniger kann ich unseren jugendlichen Gucci-Boy in Down Under verstehen, die Schilderungen von Segeln, Lamborghini fahren, lange Spaziergänge mit dem Hund in der Natur machen, bei Starbucks ein Start-up am Laptop entwickeln und Abends mit Freunden zu kochen, klingen für mich wie aus einem Ratgeber für einen erfüllten Ruhestand.

Also ganz furchtbar, "Ruhestand" ist ein ähnlich schrecklicher Begriff wie "Freizeitkleidung"...

 

Daß man eventuell in der priviligierten Situation ist, wirtschaftlich unabhängig zu sein, entbindet einen doch nicht davon, sich selbst permanent fordern zu müssen, sich mit neuen Herausforderungen auseinander zu setzen und sich auf irgendeine Art und Weise weiter zu entwickeln.

Daß das nicht unbedingt abzielen muß auf wirtschaftlichen Erfolg oder Karriere, ist der Vorteil einer gewissen Unabhängigkeit, man kann seine Energie, Kreativität und geistigen Kapazitäten ja auch für soziale Zwecke einsetzen, oder eine Promotion oder ein Buch schreiben, oder eben ein Unternehmen aufbauen, dessen Ziel nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Sicherung der Existenzen der Arbeitnehmer ist.

 

Denn fast alle, die eine Ausbildung gemacht oder gar ein Studium absolviert haben, haben dafür einen erheblichen Beitrag der Gesellschaft in Anspruch genommen und ich bin ja so ein Sozialromantiker, der der Meinung ist, daß man aufgrund dieses Beitrages der Gesellschaft auch die Verpflichtung hat, der Gesellschaft dann mit Hilfe dessen, was man in dieser Ausbildung und der daraus resultierenden Berufspraxis mitbekommen hat, etwas zurück zu geben.

So wie ein mir bekannter, sehr erfolgreicher Unternehmer, der mit seiner Firma Europäischer Marktführer ist und diese so gut aufgestellt hat, daß er dann in die Politik gegangen ist, eben um der Gesellschaft, die ihn groß gemacht hat, etwas zurück zu geben.

 

Und natürlich hat man, auch wenn man - wie ich - eine seiner Leidenschaften zu seinem Beruf gemacht hat, auch Tage, an denen man den Herrn Erprobungsträger sehr beneidet, ich wäre in den letzten Tagen auch lieber auf dem Wannsee gesegelt oder im Käfer über schattige Alieen gefahren, statt bei 30° im Schatten im Büro zu sitzen und eine Vorlesung vorzubereiten und zwischendurch nervige Bauherren, die völlig unverständlicherweise nach der Fertigstellung ihrer Bauanträge fragen, zu vertrösten.

Aber mich würde so ein Dauerurlaub sehr zügig deprimieren, dazu noch mit dauerhaft schönem Wetter, wenn man sich nicht zwischendurch richtig quälen muß, kann man doch dann die Phasen der Entspannung gar nicht mehr richtig genießen.

 

Und so blöd es ist, bei diesem Kaiserwetter die erneut korrigierte Schlußrechnung der Parkettfirma zum dritten Mal prüfen zu müssen, so sehr werde ich am Abend den Rosé mit Eiswürfeln auf der Terrasse genießen.

 

Hoffentlich nicht zu oberlehrerhaft wirkende Grüße, Hugo.

 

 

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Geschrieben

Hugo ich kann Deine Ausführungen durchaus nachvollziehen. Aber ich denke, man kann so etwas immer nur aus seiner eigenen Sicht beurteilen. Und das ist auch gut so. Mein Leben als jetziger digitaler Nomade ist nicht viel anders als vorher im Steinhaus, ausser dass ich eben nun an Orten arbeite die ich mir aussuchen kann.


Meinen Job habe ich so oder so schon so optimiert, dass ich nicht mehr als 3 Stunden am Tag arbeiten muss. Ich könnte zwar auch mehr arbeiten und mehr Geld scheffeln, sehe aber darin (jetzt) keinen Zweck mehr. Vielmehr schwebt mir vor vielleicht noch eine Sprache zu lernen, vielleicht auch mal ein Buch zu schreiben. Das mache ich dann aber nicht um Geld zu verdienen, sondern weil es micht erfüllt. Für all das benötigt man aber Zeit, die ich jetzt habe.

Oder gestern beispielsweise machte ich eine Webpräsentation und habe Kundenanfragen bis 11:30 Uhr bearbeitet. Danach bin ich dann an dem See wo ich mich derzeit aufhalte, reingesprungen und geschwommen.


Ich kann Dir sagen, das war ein geiles Gefühl. Einfach mal im See während der eigentlichen Arbeitszeit zu schwimmen und sich die Freiheit zu nehmen und nicht nur auf ein WE zu begrenzen. Ich mach das was ich tue mittlerweile in dem Umfeld "Van/Natur" wieder richtig Spass. Einfach weil sich meine Lebenseinstellung geändert hat.

 

Vielleicht kannst Du das in etwa nachvollziehen, was ich mit Ausstieg meine. Ausstieg heisst nicht aus dem Job etc auszusteigen, sondern aus dem bisherigen Leben. Und Leben ist Veränderung, das spüre ich im Moment deutlich.

 

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Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb WuerttRene:

Das entspricht dem Durchschnittshaushaltseinkommen eines Singles in Deutschland. Da geht es vielen Menschen wie Dir, das ist nichts Besonderes.

Ahum.. ich verdiene "etwas" mehr als der Durchschnitt. Eigentlich war das auch der Punkt, habe ich aber nicht geschrieben: Ich versuche die "zwingenden Ausgaben/Verbindlichkeiten" deutlich(!) unter meinem Durchschnittseinkommen zu halten.

Waere ich bei so 2000 netto, wuerde ich mich sofort fuer verrueckt erklaeren, soviel in die "Basics" zu stecken - und ich kenn da einige,

die >90% netto schon in Verbindlichkeiten sind (und nein, die leben auch nicht gerade von H4 Saetzen...)

 

Das ist naemlich das Hamsterrad, wo es schwer wird dann "mal" ala quax die taegliche Arbeitszeit auf 3-4h runter zu setzen.

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Geschrieben

man muss nicht unbedingt aussteigen, wenn man sein aktuelles leben erfüllt lebt. 

ich mache keine termine vor 10 uhr, damit ich vorher zeit für sport und frühstück finde. die heißen büro tage verbringe ich auf dem boot. auch hier kann ich arbeiten. wenn es regnet gehe ich auch dafür mal samstag oder sonntag ins büro. und ich möchte noch was anpacken, suche die herausforderung und zehre von meinen erfahrungen. warum also aussteigen, wenn ich auch so unbeschwert leben kann? 

grüsse vom see ?

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Geschrieben

Hoffen wir mal nicht, dass Bäcker, Müllabfuhr und Polizei auch "aussteigen". Meistens tun das ja nur Menschen in entbehrlichen oder wenig erfüllenden Berufen. 

 

Fragt man bei den vagabundierenden Cybernomaden nach, so gab es dann meistens Erbschaft, Abfindung etc., die den Kaffeehausdauerhaufenthalt dann initial ermöglichten.

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Geschrieben

Jeden Tag werden hunderttausende Startups gegründet, wie viele werden davon jemals ihren Gründer ernähren? 

Geschrieben

Die dahinter stehenden Investoren schon;-)))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))))

 

Geschrieben
vor 6 Minuten schrieb erictrav:

Jeden Tag werden hunderttausende Startups gegründet, wie viele werden davon jemals ihren Gründer ernähren? 

Keine Ahnung.. wir haben "mitten" in den dot-com CRASH gegruendet. Wir sind immer noch "da", ohne geldgeile Investoren und ernaehren neben uns Gruendern auch noch 15 Angestellte ueppig.

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Geschrieben
vor 45 Minuten schrieb Ultimatum:

grüsse vom see ?

 

dito?

 

 

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Geschrieben
Geschrieben

Hallo quax,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Luxus & Lifestyle (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb hugoservatius:

Denn fast alle, die eine Ausbildung gemacht oder gar ein Studium absolviert haben, haben dafür einen erheblichen Beitrag der Gesellschaft in Anspruch genommen und ich bin ja so ein Sozialromantiker, der der Meinung ist, daß man aufgrund dieses Beitrages der Gesellschaft auch die Verpflichtung hat, der Gesellschaft dann mit Hilfe dessen, was man in dieser Ausbildung und der daraus resultierenden Berufspraxis mitbekommen hat, etwas zurück zu geben.

Die Gesellschaft bekommt doch schon 45 Prozent von dem was ich einnehme, zudem kommen ihr die doppelt besteuerten Dinge wie z.B. die Mehrwertsteuer von sinnlosen Konsumgütern zu gute ? Davon können mit Sicherheit 1000 Akademiker ausgebildet werden wovon hoffentlich einer oder zwei die Welt nachhaltig bereichern.

 

Fraglich ist halt ob die Germanistik Langzeitstudenten einen ähnlichen Beitrag leisten ?

 

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Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb hugoservatius:

Denn fast alle, die eine Ausbildung gemacht oder gar ein Studium absolviert haben, haben dafür einen erheblichen Beitrag der Gesellschaft in Anspruch genommen

Hugo, ernst gemeinte Frage: welchen Beitrag haben denn z.B. Absolventen einer Privatuni von der Gesellschaft in Anspruch genommen? Ja ich habe auch Promoviert, und das Projekt wurde vom BMBF gefördert, aber ich habe als Gegenleistung auch Publikationen abgeliefert und meinen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt abgeliefert. Ich sehe keine abzustotternde “Schuld” bei mir ?

Geschrieben
vor 7 Minuten schrieb Erprobungsträger:

Ich sehe keine abzustotternde “Schuld” bei mir.

 

Das glaube ich Dir sofort.

 

Schon mal darüber nach gedacht, wer die Universitäten finanziert?

Mal vom Promotionsstipendium abgesehen, der Mehrwert Deiner Promotion dürfte mit den abgelieferten Publikationen wohl nicht abgegolten sein...

 

Und basiert unsere Gesellschaft nicht auf dem Solidarprinzip?

 

Grüße eines Vertreters der Sozialen Marktwirtschaft, Hugo.

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Geschrieben
vor 24 Minuten schrieb hugoservatius:

Und basiert unsere Gesellschaft nicht auf dem Solidarprinzip?

Echt? :D Trinkwasser, Strom, Internet, Strassen, Polizei, Frieden seit 80 Jahren, Freizügigkeit, deutschen Pass, Gewaltenteilung  ... ist doch selbstverständlich geworden. Wer braucht denn Solidarität? Gibt doch nur Ausbeuter & Sozialschmarotzer in unseren Land ;)

 

Dieser Gesellschaft schuldet man nichts, man zahlt doch Steuern & Abgaben. Soziale Teilnahme durch die Aus- & Weiterbildung Anderer ist doch unnötig ;)

 

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Geschrieben
vor 2 Stunden schrieb Erprobungsträger:

 Davon können mit Sicherheit 1000 Akademiker ausgebildet werden

 

 

Nur so nebenbei: Ein Medizinstudium kostet in Deutschland rund 300‘000€, in der Schweiz rund CHF 600‘000 pro Student.

Geschrieben

Langzeitstudium der Literaturwissenschaften hingegen kostet (direkt) erstmal kaum was (Opportunitätskosten aussen vor).

Geschrieben
vor 11 Stunden schrieb hugoservatius:

Und so blöd es ist, bei diesem Kaiserwetter die erneut korrigierte Schlußrechnung der Parkettfirma zum dritten Mal prüfen zu müssen, so sehr werde ich am Abend den Rosé mit Eiswürfeln auf der Terrasse genießen.

 

Mein Ausstieg mit 56, immerhin von heute um 21.30 Uhr bis morgen um 10.00 Uhr...

 

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Den Sommerabend genießende und sich auf den neuen Arbeitstag freuende Grüße, Hugo.

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vor 5 Minuten schrieb Philippr:

Nur so nebenbei: Ein Medizinstudium kostet in Deutschland rund 300‘000€, in der Schweiz rund CHF 600‘000 pro Student.

Oh, dann ist ja alles okay ? Habe letztes Jahr alleine das zehnfache an Steuern gezahlt ?

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Geschrieben
vor 14 Minuten schrieb Erprobungsträger:

Habe letztes Jahr alleine das zehnfache an Steuern gezahlt ?

Das ist eigentlich die ultimative Thread Idee fürs Forum „Zeigt her eure Steuererklärung“ 

Warum sich die Mühe machen, hier so verklausuliert mit Rolexen , Booten und halben Hubschraubern angeben, wenn es doch so einfach sein könnte...

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Geschrieben
vor 25 Minuten schrieb Philippr:

 

Nur so nebenbei: Ein Medizinstudium kostet in Deutschland rund 300‘000€, in der Schweiz rund CHF 600‘000 pro Student.

Woher hast du diese schwachsinnigen Statistiken??

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Erprobungsträger:

Oh, dann ist ja alles okay ? Habe letztes Jahr alleine das zehnfache an Steuern gezahlt ?

 

Das heißt, daß Du ca. 6 Millionen Steuern gezahlt hast???

Chapeau!

Und dann fährst Du nur einen Gebrauchtgallardo?

 

Du bist für mich „The Master of Understatement“!

 

Beeindruckte Grüße, Hugo

 

 

 

 

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Geschrieben

Ein Troll benötigt allerdings auch immer ein Publikum, dass sich bereitwillig und lustvoll empört.

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Geschrieben
vor 6 Stunden schrieb Erprobungsträger:

Habe letztes Jahr alleine das zehnfache an Steuern gezahlt ?

Das tut mir echt leid. Aber wenn du richtig Gas gibts, dich bemühst und fleißig bist, kommt vielleicht auch mal ein gutes Jahr.

Dann kannst du mit Glück richtig Geld machen und auch mal ordentlich Steuern zahlen.

Kopf hoch, schaffst du schon.

 

Mitleidige Grüße Eric

Geschrieben

Wie man sieht, funktioniert es. Jetzt fehlt aber noch die Gegenposition, "Herrgott, was seid ihr alle reich, ich hingegen stamme direkt aus einem Charles-Dickens-Roman". 

Geschrieben
vor einer Stunde schrieb RMousavian:

"Herrgott, was seid ihr alle reich, ich hingegen stamme direkt aus

einer Arbeiterfamilie und bin stolz drauf.

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