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Kreisverkehr und wie nutze ich ihn


Gast jauno

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Nach all den "warum-schleichen-die-alle-vor-mir-her"-Frustrationsbeiträgen hab ich auch noch einen: Kreisverkehr und wie nutze ich ihn

Ich bin nun ja mittlerweile ein Oldie am Steuer erinnere mich aber noch ganz gut an die Zeit in den 70/80ern, wo der Begriff Kreisverkehr in Deutschland ein Fremdwort war. Straßen kreuzten sich eben an Kreuzungen. Man fuhr an diese heran, bremste ab, schaute links und rechts und wenn frei war, beschleunigte man und fuhr weiter - links, rechts oder geradeaus.

In Frankreich gab es dagegen schon immer die ronds-points. Der Prototyp und das Schreckgespenst für an Fahrspurteiler gewohnte Deutsche war der je nach Gusto 6-12 spurige rond-point am Arc de Triomphe in Paris: je nach Verkehrsaufkommen wurden die Spuren enger, eingezeichnete Fahrspuren gab es keine. Auch in der französischen Provinz gab es sie zuhauf seit ich denken kann, meist zweipurig angelegt. Wie ging man da zu Werke? Man versuchte die vor einem herfahrende Kolonne vor dem rond-point links zu überholen, links in den rond-point einzubiegen und sich dann möglichst rasch vor der gewünschten Ausfahrt wieder nach rechts reinzudrängeln. Wenn es nicht klappte, dann fuhr man eben nochmal eine Runde (am Arc de Triomphe als Deutscher meist mehrere bis man ganz innen war) :lol:. War aber kein Problem: man hat ja Vorfahrt. So habe ich Kreisverkehrfahren in Frankreich in den 70ern gelernt. Und: das ging richtig flott!

Irgendwann war wohl mal ein deutscher Verkehrs-Oberbürokrat in Frankreich auf Fortbildung, so berichtet die Legende. Er meinte wohl, dass man so was auch in Deutschland implementieren müsste, um den Verkehrsfluss an Kreuzungen zu beschleunigen. Das war eine geniale Idee und er hatte in der Theorie Recht - wie unsere westlichen Nachbarn schon lange davor. :lol:

Ein wesentlicher Gedanke war folgender: Durch den größeren Überblick im Vergleich zu einer Krezung können die darauf zufahrenden Fahreuge je nach Radius des KV meist ohne Stop in ihn einfahren. Dies ermöglicht einen höheren Flow an Fahrzeugen und somit weniger Rückstau und Umweltbelastung.

Also verschwanden Kreuzungen ab den späten 80er Jahren sukzessive und wurden durch Kreisverkehre ersetzt. Leider hatte er die Rechnung wohl ohne den deutschen Autofahrer gemacht.

Jetzt die Praxis: wie fahre ich (nicht man, nur ich persönlich) in einen KV ein?

Drauf los fahren, Gas rechtzeitig (nicht zu spät und nicht zu früh) wegnehmen, rollen lassen, Kreisverkehr beobachten, ob dieser frei ist, möglichst wenig bremsen (jede Bremsung vernichtet Energie, somit Sprit und auch Geld), sodass man am KV-Eintritt eine Geschwindigkeit hat, die einem flüssig durch den KV bringt aber auch noch gefahrlos abbremsen lässt, wenn doch noch ein verrückter Kamikazefahrer links auftaucht.

Was ich beobachte:

Die meisten Autofahrer haben Angst vor dem KV oder sie denken, dass sei eine Kreuzung im herkömlichen Sinn. Es wird viel zu früh abgebremst, man fährt viel zu langsam auf den KV zu und - die Krönung - man stoppt trotz ungetrübter Sicht und Leere links unnötigerweise vor der Einfahrt, obwohl da kein STOP-Schild steht. Im KV dann aber nur nicht zu schnell - das Auto könnte ja vielleicht umkippen. Dies führt die ursprüngliche Intention unseres frankophilen Verkehrsplaners aus den 80ern ad absurdum.

Ich blinke auch vorschriftsmäßig nach rechts vor dem Verlassen des KV. Warum? Durch das Blinken signalisiere ich dem Einfahrenden, dass er nicht stoppen muss. Passiert was, bin ich schuld, nicht er. Was sehe ich so oft? Kaum ein entgegenkommendes Fahrzeug traut sich an einer KV-Einfahrt mit mir gleichzeitig einzufahren, wenn ich ausfahre, obwohl ich ihm das durch Blinken signalisiere. Warum blinke ich eigentlich noch frage ich mich?

Und ich frage mich schließlich: warum brauchen wir in Deutschland eigentlich Kreisverkehre, wenn sie meist doch nicht richtig benutzt werden? Was ist da los? Wird das korrekte Handling eines Kreisverkehrs in den Fahrschulen nicht geübt? Oder habe ich einfach zu hohe Ansprüche an meine mich umgebenden Verkehrsteilnehmer? Oder mache ich was falsch und lebe ich noch in den 80ern mit den so schön chaotischen rond-points in Frankreich? :lol::lol::lol:

Ich würde mich auf rege Beteiligung an diesem durchaus humoristisch gemeinten Thread freuen. :-))!

Gruß Norbert

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...Danke fürs Aufgreifen dieses einigermassen delikaten Themas.

Auch in der Schweiz ist man daran, jede noch so unbedeutende Kreuzung durch eines dieser kreisrunden Asphaltgebilde, im Volksmund auch Kreisel genannt, zu ersetzen.

Im Gegensatz zu Deutschland ist hierzulande die eigentliche und von Norbert schön beschriebene Intention eines Kreisverkehrs nicht nur den Verkehrsteilnehmern, sondern auch der hiesigen Gesetzgebung völlig unbekannt. Letztere verlangt nämlich, dass bei öffentlichen Neubauten, zu welchen man den Kreisverkehr ja zweifelsohne zu zählen hat, ein definierter Teil der Projektsumme in die Förderung von Kunst zu investieren ist.

So werden graue Gefängnismauern mit bunt lackierten Keramikfiguren geschmückt, öffentliche Plätze mit depressiven Skulpturen unbedeutender Künstler ausgestattet....doch wie kommt man dieser per Gesetz aufgetragenen Forderung bei einem Kreisverkehr nach? Ganz einfach: Man gibt das konzentrisch angelegte kreisrunde Innere eines Kreisels frei, damit seine ursprüngliche Banlität durch künstlerische Hand in ein monumentales Gebilde transferiert wird.

"Ist doch eine nette Idee" denken nun vielleicht einige. Doch darf man dabei den eigentlichen Sinn eines Kreisverkehrs nicht ausser acht lassen. Wie Norbert bereits sehr treffend festgestellt hat, geht doch darum, möglichst flüssig in den Kreisverkehr einfahren, diesen umrunden und and der gewünschten Ausfahrt den Kreisverkehr verlassen zu können.

Das gelingt aber nur, wenn man sich bereits beim Nähern des Kreisverkehrs einen Überblick über die Zufahrten und die sich bereits darin befindlichen Verkehrsteilnehmer verschaffen kann.

Hierzulande werden die Kreisel durch meterhohe, golfspielende Säue, pompöse Säulen, welche einen an das alte Rom erinnern oder andere, von küntlerischer Hand geschaffenen Objekte genau dieser Möglichkeit beraubt.

Selbst wenn die Schweizereischen Verkehrsteilnehmer wüssten, wie man einen Kreisverkehr auf eine flüssige Art und Weise zu meistern hat, wir es Ihnen quasi per Gesetz verunmöglicht, dies zu tun.

Aber Hauptsache: Kreisverkehr!

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Nach all den "warum-schleichen-die-alle-vor-mir-her"-Frustrationsbeiträgen hab ich auch noch einen: Kreisverkehr und wie nutze ich ihn

So werden graue Gefängnismauern mit bunt lackierten Keramikfiguren geschmückt, öffentliche Plätze mit depressiven Skulpturen unbedeutender Künstler ausgestattet....doch wie kommt man dieser per Gesetz aufgetragenen Forderung bei einem Kreisverkehr nach? Ganz einfach: Man gibt das konzentrisch angelegte kreisrunde Innere eines Kreisels frei, damit seine ursprüngliche Banlität durch künstlerische Hand in ein monumentales Gebilde transferiert wird.

Wunderbar geschrieben, köstliche Lektüre!

Schon habe ich die Kreisverkehrs-Mahnmale vor Augen, die ich heute nachmittag wieder realiter vor Augen geführt bekomme wenn ich die Bodensee-Ebene von Romanshorn nach Kreuzlingen passieren werde.

Hier sind es häufig unmotivierte Granitblöcke, auf welchen sich Heldentaten der Schwyzerischen Geschichte verewigt finden.

Abwechslung geben aufwendig planlos zusammengeschweißte Eisenträger, welche mutmaßlich von den Hausmeistern benachbarter Schulen aus den Werkunterricht-Zimmern des Nächtens einfach auf den nächstgelegenen Kreisverkehr entsorgt wurden. Dekorativer Rost darf hier nie fehlen.

Wahrscheinlich, so meine Hypothese, gibt es in der Schweiz deshalb gerne so lange Schlangen vor den Kreiseln, weil jeder Schweizer Bürger die eintrittsfreie Kunstausstellung unter freiem Himmel mit dem gutem Recht des Steuerzahlers auf sich wirken lassen will.

Doch nein - in Frankreich findet sich abseits des obélisque doch gerne dasselbe Bild. Oder sind es hier die englischen/deutschen Touristen, die im Burgund, der Bretagne oder der Côte d'Azur für den emboutaillage au rondpoint verantwortlich sind?

Nun denn, hier mein Patentrezept für den Kreisel:

Immer möglichst schön gerade durch. Möglichst anschneiden. Flach ansteigende Pflasterungen als Curbs nutzen. Ideallinie beibehalten. ASP vorher ausschalten, um Fliehkräfte nutzen zu können. Denselben Kreisel mehrfach befahren, um ein Gefühl für den Kurvenradius zu bekommen. Währenddessen Geschwindigkeit steigern um das Maximaltempo herauszufinden.

Schlußwort:

Der Kreisverkehr ist, was die Schikane für die Rennstrecke ist: ursprünglich ein Versuch der Rennleitung, Geschwindigkeit aus der Sache zu nehmen. Aber eigentlich für uns der eigentliche Spaß an der Sache - schnell geradeaus kann jeder. :D:D:D

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Mensch Leute, schon wieder ein Thema ohne Wertsteigerugsdiskussionspotential:-(((°:-(((°

Mein Leben war bisher voller Abenteuer:

erster Drachenflieger von den Klöstern in Meteora

Crash beim ersten Alleinflug mit Kleinflugzeug

Notlandung auf Kuba mit brennendem Triebwerk

Cat-Segeln im Tornado vor Antigua

Beim Surfen mit gebrochenem Knöchel in der Nordsee treibend

1979 vor Ko Samui mit der Fähre abgesoffen

und viele weitere Abenteuer jenseits der Legalitätsgrenze:oops:

aber es gab ein Erlebnis, dass alles getoppt hat:

mit dem Wohnmobil in England durch der ersten Kreisverkehr:-o:-(((°:-(((°

Grüße

Thomas

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und meistens rechts im Kreis rum! :-))!
Das glaube ich Dir nicht, daß Du derart lebensmüde bist! :wink:

(Du fährst zwar rechts in den Kreis hinein und wieder heraus, aber im Kreis bewegst Du dich links rum! 8-) )

Mensch Leute, schon wieder ein Thema ohne Wertsteigerugsdiskussionspotential:-(((°:-(((°
Das läßt sich ändern:

Solche Themen haben das Potential, den Lesewert dieses Forums ungemein zu steigern O:-)

Jetzt weiß ich endlich, was ich immer falsch gemacht habe :-o Dachte, man fährt möglichst schnell auf den Kreisel zu, gerade aus direkt auf die Pflanzinsel in der Mitte, nutzt die leicht schräge Einfassung als Rampe, um dann gemützlich nach Überflug in die gegenüberliegende Ausfahrt einzulanden. Seit diese doofe Kunst da in er Mitte steht, muss man leider außen rum fahren :evil: Können wir solche Spaßbremsenthreads nicht zugunsten der erfreulicheren Wertsteigerungsdiskussion lassen :D?

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und viele weitere Abenteuer jenseits der Legalitätsgrenze:oops:

Da es hier sowieso immer mehr merkwürdige "outings" zu geben scheint, magst Du uns mehr erzählen (ggfs. vorher nochmal Verjährungsregeln checken) :D

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Hallo Gast jauno,

 

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Spannende Sache, so etwas Rundes, das doch meist nur eckig genommen wird!

Der Richtungswechsel nach dem Einfahren scheint immer öfter Verkehrsteilnehmer zu überfordern, sie eiern dann hilflos auf der Fahrbahn herum und treffen nur mühsam die Ausfahrt, ohne über Randsteine zu räubern. Manchmal, nur ganz manchmal, frage ich mich dann schon, ob die Fahrerlaubnisse alle aus D sind ...

Bei den Engländern gibt es eine ergänzende nicht gesetzlich geregelte Blinkregel, die das Problem "ankündigen des Ausfahrens" etwas mildert: Man blinkt in Fahrtrichtung und zeigt so an, daß man weiter den Kreisverkehr befährt. Verbreitet auch in F oder E. Durchaus hilfreich für die, die einfahren wollen. Wer "in Fahrtrichtung blinkt", bleibt sicher im Kreis und hat Vorfahrt, wer nicht blinkt, fährt aus oder auch nicht.

Ich hab's für mich übernommen.

Leider werden (die seltenen) mehrsprurige Kreisel nicht effizient genutzt. Beispiel: Kreis hat zwei Fahrspuren. Man will bei "6 Uhr" rein und bei "12 Uhr" raus, bei "3 Uhr" kommt eine Straße auf den Kreis. Wer beim Einfahren in 6 gleich auf die Innenbahn wechselt, ermöglicht denen bei 3 das Einfahren; wird dann sofort rechts geblinkt, kann man bei 12 problemlos flüssig ausfahren. Nützt allen und schadet niemandem.

In GB sieht man Überholmanöver beim Anfahren eines Kreisels nicht gerne (z.B. wird die nicht genutzte linke Fahrbahn befahren, um an einer rechts wartenden Schlange vorbei einzufahren und NICHT sofort links auszufahren - nach deren Vorstellung ist die linke Spur nämlich dafür und nur dafür), obwohl weder die Verkehrsregeln noch die Beschilderung das verbieten. Da wird "political correctness" auch gerne über Bord geworfen und das Einhalten des "stay in lane and your cue" eingefordert.

Lustig auch, wie manche hochmotorisierten Verkehrsteilnehmer mit dann zumeist ausladenden und weniger übersichtlichen Breitbaufahrzeugen um die Einschätzung der Fahrbahn ringen ... :D

Markus

Zitat:

"Ich würde mich auf rege Beteiligung an diesem durchaus humoristisch gemeinten Thread freuen."

Das habe ich schon verstanden. Danke für die erheiternden Antworten.:-))!

Möchte aber trotzdem für den Kreisverkehr ernsthaft eine Lanze brechen:

In München gibt es zumindest den Karolinenplatz seit spätestens 1959 als KV

Dieser Kreisverkehr, sowie die meisten anderen sind für mich immer ein Stück Freiheit....

Fahren ohne an einer Ampel hängen zu bleiben und gezwungen zu werde an völlig freien Kreuzungen (Nachts!!!!) stehen zu müssen. Finde das immer sehr ärgerlich.

Einfahren ist nichts anderes als einfädeln. Probleme habe ich da nie. Gut, manche Verkehrsteilnehmer sind da etwas ungeschickt. Da freue ich mich immer dass ich es besser kann. :D

Bei einer Ausfahrt anlässlich Kids Sport Cars Day 1 war ich mit 5 Teilnehmern

(Manu war glaube ich dabei ) in einem Kreisverkehr orientierungslos hängen geblieben. Also sind wir zunächst 2-3 x im Kreis gefahren in der Hoffnung einer wird schon die Führung übernehmen. War dann auch so, ob das dann die richtige Ausfahrt war sage ich aber nicht.

An einer Ampel wäre das nicht so spannend gewesen.

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Grundsätzlich gibt es drei Arten von Kreisverkehrnutzern:

1. Fahren in den Kreisverkehr ein, sogar gegen den Uhrzeigersinn und blinken beim Verlassen.

Nachteil: Sehr viel Koordination erforderlich und daher nicht praxisgerecht.

2. Fahren in den Kreisverkehr ein, evtl mit vorherigem Blinken und fahren ohne Blinken heraus. Meist gegen den Uhrzeigersinn.

Nachteil: Verkehrsteilnehmer können durch plötzliches Verlassen des Kreisverkehrs erschreckt werden. Egal, sind dann wenigstens wach.

3. Fahren einfach geradeaus ("Früher war hier immer eine Kreuzung"). Mit SUVs eigentlich auch kein Problem. Mit ausreichend Schwung wird der Verkehr hinter dem Hügel nicht mal gestört, sondern einfach überflogen.

Nachteil: Funktioniert nur, wenn man geradeaus weiterfahren will.

In der Praxis hat sich in Deutschland Variante 2 durchgesetzt.

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Möchte aber trotzdem für den Kreisverkehr ernsthaft eine Lanze brechen:

Ja, sehe ich auch so - wenn es ein gut gemachter und geplanter Kreisverkehr ist. Hier in der Innenstadt ist vor einer Weile in der Nähe eines neuen Einkaufszentrums ein Kreisverkehr gebaut worden - da gab es natürlich das üblich Geheule.

Allerdings war das ganze das Ergebnis einer ausführlichen Verkehrsanalyse und Planung, und die Erfahrung ist: funktioniert wunderbar und erfordert keine dämlichen unnützen Anhaltemanöver wie bei einer Ampelkreuzung.

Grundsätzlich gibt es drei Arten von Kreisverkehrnutzern:

1. Fahren in den Kreisverkehr ein, sogar gegen den Uhrzeigersinn und blinken beim Verlassen.

Nachteil: Sehr viel Koordination erforderlich und daher nicht praxisgerecht.

2. Fahren in den Kreisverkehr ein, evtl mit vorherigem Blinken und fahren ohne Blinken heraus. Meist gegen den Uhrzeigersinn.

Nachteil: Verkehrsteilnehmer können durch plötzliches Verlassen des Kreisverkehrs erschreckt werden. Egal, sind dann wenigstens wach.

3. Fahren einfach geradeaus ("Früher war hier immer eine Kreuzung"). Mit SUVs eigentlich auch kein Problem. Mit ausreichend Schwung wird der Verkehr hinter dem Hügel nicht mal gestört, sondern einfach überflogen.

Nachteil: Funktioniert nur, wenn man geradeaus weiterfahren will.

In der Praxis hat sich in Deutschland Variante 2 durchgesetzt.

Du hast Variante 4 vergessen:

Kommen auf den Kreisverkehr zu, halten erstmal in Ruhe an, um sich ein Bild über dieses merkwürdige Verkehrshindernis zu machen, fahren nach gefühlten fünf Minuten endlich wieder an, blinken rechts, um in den Kreisverkehr einzufahren, wechseln dann blitzschnell auf den Blinker links, da sie ja dauerhaft linksrum abbiegen, so lange sie im Kreisverkehr unterwegs sind (selbstverständlich in anständiger und gesitteter Fahrweise, also mit allenfalls 5 km/h) und verlassen dann an der von ihnen gewünschten Ausfahrt (zumindest vermutlich) selbigen, wahlweise unter Wechsel auf den Blinker rechts oder eben auch nicht.

Immer so schnell durch wie möglich, viel zu gefährlich die Dinger! :-o

Fahrtechnisch stimme ich dem Vespa-fahrenden Mitforisten zu...

Immer möglichst schön gerade durch. Möglichst anschneiden. Flach ansteigende Pflasterungen als Curbs nutzen. Ideallinie beibehalten......

(bevor eine Belehrung kommt: ich weiß, daß du keine Vespa fährst :wink:)

Bei uns in Traunstein wurde erst vor wenigen Jahren ein neuer, zweispuriger Kreisverkehr angelegt. Wir hatten bereits kleinere Kreisel, allerdings nur einspurige, da kamen die Leute noch teilweise mit zurecht. Gut, ich erlebe es bis heute dass Leute hier auf dem Land links herum einfahren (Ist jetzt kein Witz!!!) oder dass im Kreisel links geblinkt wird. Viele bleiben auch wie beim Stopschild pauschal stehen, ob da was kommt oder nicht.

Aber jetzt zum zweispurigen: Nach den ersten Tagen gab es bereits mehrere Unfälle, die Lokalpresse hat hier ausführlich berichtet.

Zweispuriger Kreisverkehr überfordert viele Autofahrer: Suedost-news.de

Letztendlich ging es sogar soweit, dass ein "Lehrvideo" extra für diesen Kreisverkehr gedreht und veröffentlich wurde.

Leider ohne wirklichen Erfolg, bei 3 Durchfahren habe ich in der Regel 2 Beinaheunfälle. Was sehr beliebt ist: Aussen anfahren, ohne Blinker oder Schulterblick in die innere Spur ziehen, um dann wieder ohne Zeichen oder Rücksicht bei der übernächsten Ausfahrt wieder rauszufahren. Oder gleich in der Mitte auf beiden Spuren Schritttempo fahren. :-))!

Landbevölkerung halt... O:-)

Spannende Sache, so etwas Rundes, das doch meist nur eckig genommen wird!

Der Richtungswechsel nach dem Einfahren scheint immer öfter Verkehrsteilnehmer zu überfordern, sie eiern dann hilflos auf der Fahrbahn herum und treffen nur mühsam die Ausfahrt, ohne über Randsteine zu räubern. Manchmal, nur ganz manchmal, frage ich mich dann schon, ob die Fahrerlaubnisse alle aus D sind ...

Das "herumgeeiere" ist der Natur der Sache geschuldet. Eine Kurve im Straßenverkehr ist ja kein Bogen mit konstatem Radium, sondern eine Klothoide (lese: https://de.wikipedia.org/wiki/Klothoide. Wenn die Kurve einen konstanten Radius hätte, müsste man am Kurveneingang schlagartig das Lenkrad für diesen Radius einstellen und am Kurvenausgang schlagartig zurück. Durch die Nutzung von Klothoiden dreht man das Lenkrad (in einer gut geplanten Kurve) langsam und gleichmässig ein und wieder aus. Ein Kreisverkehr hat aber einen konstanten Radius, also eigentlich das, was man nicht will. Deswegen eiern einige Leute darin so herum. Die Methode von Vespasian mit der Entwicklung einer Ideallinie durch den Kreisverkehr ist also durchaus angebracht.

Gleichzeitig weiß der geneigte Leser nun auch, warum Kurven, die sich gefühlt zuziehen, wie an einigen Autobahnauffahrten (weil der Platz nicht für die richtigen Klothoiden reichte) immer ein Unfallschwerpunkt sind.

Was in dieser Diskussion bisher zu kurz kam: der Flirtfaktor. In einen Kreisverkehr fährt man hinein und wieder heraus, man ist entweder überfordert oder genervt, Kontakte ergeben sich allenfalls durch Blechschäden. An einer Ampel dagegen hat man Zeit und Muße, nach links und rechts zu schauen. Ich persönlich mag Ampeln.

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Was in dieser Diskussion bisher zu kurz kam: der Flirtfaktor. In einen Kreisverkehr fährt man hinein und wieder heraus, man ist entweder überfordert oder genervt, Kontakte ergeben sich allenfalls durch Blechschäden. An einer Ampel dagegen hat man Zeit und Muße, nach links und rechts zu schauen. Ich persönlich mag Ampeln.

Ich bin ganz deiner Meinung und würde auch gerne wieder mehr flirten. Aber es gibt einfach keine Gelegenheiten dazu - sprich immer mehr Kreisverkehre und immer weniger Ampeln. :(

Letztendlich ging es sogar soweit, dass ein "Lehrvideo" extra für diesen Kreisverkehr gedreht und veröffentlich wurde.

Leider ohne wirklichen Erfolg, bei 3 Durchfahren habe ich in der Regel 2 Beinaheunfälle.

na dann: schau dir das Video besser noch ein paar mal an...

Ich bin ganz deiner Meinung und würde auch gerne wieder mehr flirten. Aber es gibt einfach keine Gelegenheiten dazu - sprich immer mehr Kreisverkehre und immer weniger Ampeln. :(

Ampeln sind auch doof: An einem wunderschönen sonnigen Sonntagnachmittag vor einigen Wochen fahre ich zurück in die Stadt und stehe an einer Linksabbiegerampel (zweispurig in meiner Fahrtrichtung) ganz rechts. Im Rückspiel sehe ich ein kurzes Aufblitzen und vernehme sogleich links neben mir einen höchst ansprechenden Motorensound. Was erblickt mein trübes Auge?

Einen Speciale in weiß mit gelben Bremssätteln, sehr schönes Auto :-))!. Noch schöner: Am Steuer saß eine sehr attraktive, elegante und gepflegte Dame mittleren Alters :hug:. Damit meine ich eine solche, von der man kein Bild für den thread "Frauen und/mit Ferrari" mit diesen unelegant-klobigen wedges, peeptoes oder Riemchenpumps mit Strümpfen oder anderes zu befürchten hätte. Kurzum, eine Dame mit Grandezza und Stil :-))!. Ich grüße mal freundlich links rüber :wink2:, und bekomme ein freundliches Lächeln zurück oder war es eher ein mitleidiges Lächeln, wer weiß das schon? Die Ampel springt auf grün und der Speciale beschleunigt gewaltig als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter der Dame her, ist sofort um die Kurve, zieht vor mir rechts rein, ich sehe nur noch die Rücklichter und der Speciale braust mit ca. 80 weg :???:. Sch... Spiel :-(((°

Bislang dachte ich immer, dass ich ohne einen zur Zeit nicht absehbaren Quantensprung in der Medizin bestimmt nicht so alt werden könnte wie ich mich manchmal fühle; offensichtlich bin ich aber tatsächlich so alt und sehe auch mindestens so alt aus :evil: Zumindest hätte ich noch Karrierechancen als Motivationscoach für Fahrer von Fluchtfahrzeugen in Diebesbanden etc.. Im Büro natürlich von den Kollegen aufgezogen ("Tommi lässt sich von einer Frau an der Ampel abledern"), insbesondere von der Porsche-Fraktion ("Mit meinem Porsche wäre das nicht passiert, der hat so viel grip", "Sei doch froh, dass Dein Ferrari überhaupt anspringt und Du fahren kannst" :evil:); von einem anderen Ferrari-12-Zylinder Fahrer kam zumindest die etwas tröstliche Aussage "Speciale-Fahrer sind sowieso seltsame Leute". Letzteres kann ich mangels ausreichender Datenbasis nicht beurteilen, erinnere mich aber daran, dass ich schon mal einen Speciale-Fahrer offensichtlich durch bloßes freundliches Grüßen an der Ampel verbunden mit Bewunderung für das tolle Fahrzeug zu einem innerstädtischen Sprintmanöver mit ca. 80-90 km/h provoziert habe. Vielleicht bin ich zu doof zum freundlichen Grüßen? Oder muss man als Ferrari-Fahrer einfach Tempolimits ignorieren (letzteres fällt mir, insbesondere in der Stadt, wegen des Gefahrenpotentials durchaus schwer)? Eigentlich kann doch nur das Auto schuld sein: Mit so einer Schlurre wie meiner (älteres Modell, gebraucht gekauft, auch noch rot) reißt man(n) heute gar nix mehr und wird an der Ampel nur ausgelacht ... :-(((°

Fazit: Im Kreisverkehr wäre das nicht passiert, Ampeln sind auch Mist :D

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Mit so einer Schlurre wie meiner (älteres Modell, gebraucht gekauft, auch noch rot) reißt man(n) heute gar nix mehr und wird an der Ampel nur ausgelacht ... :-(((°:D

Was haste denn für ne Schlurre, die an der Ampel so jämmerlich versagt? :)

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Gast
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