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frz. Seealpen - eine Urlaubstour


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:urlaub:

Am Dienstag geht's für eine Woche mit Freunden aus dem alfantastico-Forum für eine Woche in die französichen See- und die schweizer Südalpen.

Wir sind vier Autos - ein MF3, ein Z4M, ein Z4 3.0 und ein Audi TT Roadster. Mit manchen der Kollegen habe ich bestimmt schon fast 10.000 gemeinsame Kilometer hinter mir - wir fahren schon seit Jahren Tages- und längere Ausflüge gemeinsam.

Alles selbstorganisiert mit Etappenwahl, Hotels usw. - schon das hat Spaß gemacht und sorgt für stetig steigende Freude.

Los geht's am Dienstag, zurück werden wir am Montag sein.

Die grobe Route geht zuerst nach Annecy, dann vier Tage durch die Seealpen und am Ende über Monaco und Italien ins Schweizer Wallis - sollten so runde 2.500 km werden, wenn wir uns nicht entweder grob "verplant" haben oder verfahren werden.

Die Seealpen-Strecken folgen historischen Wertungsprüfungen der Rallye Monte Carlo, es geht also nicht über die "Route Napoléon", weil da die ganz hohen Pässe noch nicht auf sind. Stattdessen kleine und kleinste Nebensträßchen durchs "Gebirg" mit hoffentlich wenig Verkehr und vor allem wenig Motorrad- und Fahrradfahrern.

Ich verspreche, einen ordnungsgemäßen Reisebericht einzustellen und Euch auch ein paar optische Eindrücke zu vermitteln. Wenn das Wetter nur halbwegs hält, wird das ein erstes Hihghlight des Jahres für uns!

So long - "bin dann mal weg"-Markus

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Viel Spaß! Lasst alles heile und euch vor allem nciht von der Polizei erwischen! :D

Die Französischen Seealpen mit der Route Napoléon machen schon extrem viel Spaß!

Gute Fahrt!

  • 2 Wochen später...

Hallo Gemeinde,

bin bestens aus dem Urlaub in den Seealpen zurück - Bericht und Bilder habe/werde ich meinem ursprünglichen und dann verschobenen Beitrag hinzugefügt/hinzufügen.

Steht jetzt unter "Usertreffen, Clubs & Veranstaltungstermine" :confused::confused::confused: - obwohl es weder ein Usertreffen, ein "Club" oder eine Veranstaltung war, sondern einfach ein blendender Kurzurlaub mit drei befreundeten Fahrzeugbesatzungen.

Naja, sei es wie es ist ... :lol:

Hier nur kurz die für Wiesmänner interessanten Hard Facts:

2.608 Kilometer mit einem Durchschnittsverbrauch von 11,1 L/100 km, keinerlei Ölnachfüllen, ca. 0,5 mm Reifenverschleiß vorne und 1 mm hinten, technisch nicht die geringste Mucke. Für die restliche Schilderung muß ich euch auf morgen vertrösten, vorher langt's mir nicht zum Verfassen des versprochenen Reiseberichts.

Markus

Wenn achte eine Reise tun – dann gibt es was zu erzählen!

Nach lange vorher begonnener Vorbereitung (schließlich sind Routenlayout, Unterkünfte und alle sonstigen Maßnahmen alle selbst geplant/gebucht/bestätigt/geprüft worden) stand am 1.6.2010 die „heiße Phase“ an.

„JETZT GEHT’S LOHOS, JETZT GEHT’S LOHOS“!!

1. Tag: Anreise bis Annecy

Morgens um 10 (ha, keine Nachtabfahrt, alle wach und ausgeschlafen) pünktlich trafen alle an der Raststätte Hockenheim zusammen. Ein erster Begrüßungskaffee, kurzes Briefing zum Fahren und los geht’s. „So 130-140“ war als Reisetempo angedacht. In geordneter Reihe also ab und auf die Autobahn.

Ging auch anfangs, aber die vollkommen marode A5 ab BAD südwärts hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auf gefühlt 500 km, tatsächlich wohl eher 50, wird die Fahrbahn grundlegend erneuert. Also rumpeln wir von Baustelle zu Baustelle zu Baustelle im Spritsparmodus mit max. 80 km/h.

Alles hat einmal ein Ende, die Grenze zur Schweiz ist schnell passiert. Ich krieg langsam orthopädische Probleme, weil das permanente Sitzen in exakt gleicher Haltung im doch recht engen Wiesel lähmt. Immerhin: Bei Mövenpicks entdecken wir „Mümpfli“ als sehr empfehlenswerte Alternative der Fahrerernährung: Vor Ort gebackene kleine Brötchen, mit oder ohne Käse überbacken und lecker-leicht gefüllt für erträgliche ca. 3 €. So gestärkt völlig unspektakulär weiter nach Frankreich.

In Genf stand dann die letzte Tankmöglichkeit an – auch noch BP, da hat man heutzutage ja ein schlechtes Gewissen! Fatale Ansage nach dem zermürbenden Herumgeschleiche seit mehr als vier Stunden: „Jetzt mag ich keine Autobahn mehr fahren!“ Zustimmung aller Naiven (also acht!) und los. Oder doch nicht? Was haben wir vollkommen ignoriert? Was genau??

Richtig: Berufsverkehr in Genf und Pendler aus dem nahen Frankreich ohne Ausweichstrecken wegen umgebender alpiner Gebirge. In unangenehm-schwüler Luft schleichen wir von roter Ampel zu roter Ampel und brauchen unsägliche zwei Stunden für das Streckchen, weil es gelinde gesagt von Anfang an vollkommen verstaut war. Die Besichtigung von Annecy haben wir in aller Ruhe vom Auto aus vorgenommen, denn zu unserem Hotel geht’s durch die Innenstadt am See entlang im vollendeten Dauerstau.

Etwas oberhalb des Sees in einem Vorort (Saint Jorioz) liegt unser Hotel. Na gut, es ist unerwarteter Weise eine sehr neue Ferienanlage mit mehreren Häusern auf hügeligem Gelände. Lecker und überraschend: das Abendessen mit Fleisch“fondue“ auf dem heißen Stein: Rind und Pute reichlich zum Selberbraten. Flüssigkeitsverluste ausreichend ausgeglichen.

2. Tag:

Bestens versorgt in große Bettchen, morgens um 9 ein für frz. Verhältnisse üppiges Frühstück und auf die erste Einpendeletappe über Grenoble nach Monestier de Clermont.

Die wundersame Fahrzeugheilung setzt ein: Volker klebt mit Sekundenkleber aus’m Supermarkt seinen defekten Halter der Fahrersonnenblende. Beschwerden seitdem: keine mehr.

Erster Vorgeschmack auf Straßenzustand, Landschaft und Sicherheit, daß die Tagesetappen richtig gewählt sind. Sehr abwechslungsreiche Landschaft, manchmal wie Schwarzwald, manchmal wie Allgäu, im munteren Wechsel. Ein entspannter Tag bis auf den Berufsverkehr in Grenoble, den wir leider wieder mitnehmen müssen. Col du Grannier und das Gebirge von Chartreuse (war auch grün!) sind erste Highlights. Die D8 hinter Grenoble sieht auf der Karte aus wie eine Darmverschlingung und fährt sich entsprechend – wäre der Belag glatter, hätte dieser Teil einen ersten „Fahrerstern“ verdient.

Es kann sein, daß mich nun die Erinnerung verläßt, aber ich meine, daß an diesem Tage die Kühlwasserkontrollleuchte in Heiners Z4 erglimmt. Zwei dennoch recht kurzweilige Halte später („Mach doch mal eine DigiFoto von da unten, da kann man ja sonst gar nix sehen!“) ist das wohl auf einen nicht fest genug angezogenen Verschlußdeckel zurückzuführende Problem endgültig gelöst. Gottseidank haben wir alle „Eau sans Gaz“ dabei, so daß das Nachkippen quasi sogar was Gesundes an sich hat.

Das große „Tädääää“ dafür am Abend: Im Chateau aus dem 17. Jahrhundert genießen wir die Aufmerksamkeit der Schloßbesitzer – quasi alles bis auf die Betten und Bäder im ganz gut erhaltenen Urzustand! Dazu selbstgekochtes Essen und reichlich Möglichkeit, die Flüssigkeitsverluste der Tagesstrapazen auszugleichen. Ein älteres Ehepaar aus Hessen wurde quasi für den Abend integriert, die waren ein kleines bißchen überrascht von Lebhaftigkeit der Truppe und dem äußerst kurzweiligen Abend. Wir hatten ja für acht vorbestellt, so daß einzig die Frage „Und wie schmecken Ihnen 25 % unseres Essens?“ brachte sie kurz ins Schleudern – bis allen die aufgetischten Mengen die Überzeugung brachten, daß das nur mit Schnaps zu bewältigen sei.

3. Tag:

Frühstück wieder um 9 – Scholle, Heiner und ich sind früher auf und schlendern entweder das Dorf und/oder die Latifundien ab. Bei uns sieht so ein überwuchertes Gerümpel irgendwie immer aus wie überwuchertes Gerümpel, die Franzosen schaffen es, dem ganzen eine morbide Leichtigkeit und quasi Romantik zu verschaffen – Ihr könnt euch auf den Bildern ja selber überzeugen.

Zu Fahren ist heute relativ viel – runde 250 km. Erst etwas ostwärts und dann über die D537 südwärts mit der Zwischentappe Gap. Wir wären deutlich flotter gewesen, hätte uns nicht ein heftiger Viehtrieb aufgehalten. In einem flachen und doch recht lauten Auto ist die Sorge um mögliche Mißverständnisse der Großsäugetiere nicht unangebracht, um es mal so zu sagen. Wenn so zarte 400 Kilo Kuh mal antraben … Nur: Dabei beließen sie es leider nicht. Das Viehzeug mußte bergauf und sah unterwegs im leichten Wiegetritt die Verbesserung des Leistungsgewichts vor. „Eine Kuh kann nicht schwimmen, denn sie kann ihren Schließmuskel nicht kontrollieren und würde deshalb quasi vollaufen.“ DAS hatte ich mir in Bio gemerkt. Daß das auch umgekehrt geht und die beim Laufen alles rauswerfen, das keine Miete zahlt, war mir neu! Ausweichen ist nicht, also geht’s munter hinein in’s Vergnügen. Die Autos sehen grauenvoll aus und gelinde gesagt, riechen sie auch so.

Was hilft’s? Erst mal weiter – Strecke machen. Es wird neblig und deutlich frisch beim Bergaufklettern, eine kurze Rast ermöglicht es, das Desaster komplett anzusehen. Beim Wiesel ist die Motorhaube ja auch Radhaus vorne – das Wort „Kotflügel“ bekommt eine übelriechende Bedeutung.

In Gap galt es deshalb zunächst, an der erstbesten Waschstation den Grind abzuspülen. Unglaublich, wie stark angedautes Gras am Lack kleben kann! Weitere Anfahrt mit Blick auf dräuende Gewitterwolken bei unglaublicher Hitze und stechender Sonne.

Nette Unterkunft in Chabrières (etwas kleine Betten von doch 140 cm Breite und gefühlt 150 cm Länge), Klasse Abendessen in der benachbarten Auberge. Flüssigkeitsverluste ausreichend kompensiert. Nicht so leicht zu kompensieren: Ich habe mir granatenmäßig den Pelz verbrannt. Cool Gesicht, Ohren und Hals eingeschmiert und die Arme vergessen. Fahrer verbrennen rechts (links schützt ja die Türe) … Wie war der blöde Spruch? „Ich habe mich doch mit 30 eingerieben!“ – „Das nützt doch nix mehr, das ist ja schon mehr als zehn Jahre her!“

Den stationären Blitzer auf dem kurzen Rückweg zum Hotel kann man nächtens lustig mißbrauchen: DigiCam drauf und warten, bis einer vorbeifährt...

4. Tag:

Frühstück ähnlich französisch wie die Betten – langsam machen sich aber auch erste Sorgen vor allem bei Besatzungen von Autos schmaleren Zuschnitts bemerkbar wegen der doch recht reichlichen Nahrungsaufnahme, so daß es auch nicht wirklich stört.

Ein Naturhighlight erster Kajüte: Die Gorges Du Verdon. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen hat jemand mitten in eine Hochgebirgslandschaft ein jesusmäßig tiefes Flußtal eingeschnitten, das allseits umfahrbar ist. Was wir nicht wußten: Die Umfahrung über die „Route des Crêtes“ geht nur im Uhrzeigersinn, weil zwischendurch Einbahnstraße ist. Wenn man Höhenangst hat, soll man sowas den Leuten nicht vorher, sondern erst hinterher erzählen – kleiner Tip aus eigener Erfahrung. Dafür gibt’s auf der immer noch rumpeligen Straße (die mehr oder weniger aus geordnet übereinander geschichteten Asphaltflicken besteht) sehr nette „laute Löcher“. Normale Menschen nennen so was „Tunnel“, mit Z4M und MF3 kann man nette Schalldruckversuche anstellen. Hoffentlich sind die Soundfiles was geworden!

Zu viel fotografiert, zu lange gebraucht und vorher zu lange „Käffchen“ geschlürft – Mittagessen fällt wegen Zeitüberschreitung aus. Die Gastronomen sind auf dem Land rigoros: Bis max. 13.30 gibt’s was, danach ist Schluß. Bei drückender Hitze einen Feinkostladen gestürmt und mit Hunger im Bauch zarte 75 € in Fressalien investiert. Käses, Schinkens und Salamis mit einem Trumm von Brot – raus aus’m Kaff und ran an den nächsten See. „Hast Du sie noch alle, wer soll das denn alles essen?“ – eine Frage, die sich ruckzuck selbst beantwortet: WIR, wer denn sonst?

In Comps-Sur-Artuby erwartet uns das „Grand Hotel Bain“. Ein quasi historisches Haus aus dem 18. Jahrhundert. Seine Garage ist jedenfalls auf Kutschen und nicht auf Wiesel eingestellt, den Einfahrversuch breche ich die Betonschwelle an der Türe heftig ankratzend mit dennoch „heilem“ Auspuff ab. Betten sehr französisch – also wieder klein. Erstaunlich: die schweren Zimmertüren sind fast dicker als die umgebende Wand. Ich habe Angst, mich daran beim Schuheausziehen abzustützen. Wie sieht das denn aus, wenn ein Touri mit der Wand in den Flur bricht?

Abendessen à la carte und sehr landlich-französisch-deftig. Flüssigkeitsverluste ausreichend ausgeglichen.

5. Tag:

Frühstück französisch wie die Betten. Um 10 geht’s los. Nach vorher zwar seltenen aber dennoch auch leidvollen Erfahrungen mit „Wegepunkten“ und Vorstellungen der Navis zu a) Aufenthaltsort und B) weiterer Wegstrecke heute ein Tag der menschlichen Navigation. Eva und Michelin machen das fehlerfrei. Leichte Anfahrt über den wunderschönen Col de Bleine, den Clue de Saint-Auban nach Puget-Thèniers. Dort (es ist samstags!) noch vormittags schnell tanken, damit uns nicht bei wochehendlich geschlossenem Sprithandel die Krise überfällt. Routenänderung: nicht die Rallye Monte Carlo-Strecken, sondern die Gorges du Cians sind das Ziel. Noch enger und ähnlich spektakulär wie die Gorges de Verdon fahren wir diesesmal auf Flußniveau. Bergauf ein Nest, das unten auf einem Schild Gastlichkeit verspricht. Oben keine Gastlichkeit, sondern eine gerade aufbrechende Hochzeitsgesellschaft – Hunger im Bauch und das einspurige Sträßchen wieder bergab geschneckelt. Weiter durch das Tal nach Valberg, einen eigentlich unglaublich häßlichen Schiort. So was vollkommen seelenloses an Architektur schaffen nur Franzosen. Aber: Leckere Vesperpause und dem drohenden Gewitter noch rechtzeitig entkommen.

Aus Gründen der noch nicht eingetretenen Verjährung überspringen wir die Anfahrt auf den Col de Turini der Einfachheit halber. Nur so viel: Mit einem Instruktionsvideo vorab geht’s auch bei der Erstbesteigung recht zügig. Kurz zuvor war er wegen eines Motorradrennens gesperrt, die Strecke also vergleichsweise leer. Auspendeln durch die Gorges du Piaon nach Sospel.

Die dortige „Auberge Provencal“ überrascht uns angenehm mit herrlicher Terrasse und immerhin größeren Betten. Sogar blondes deutsches Gastarbeiterpersonal gibt’s – wenn auch eher spröd-sächsischen Humors. Abendessen super lecker, Halbpensionsmenü übertrifft alle Erwartungen. Flüssigkeitsverluste ausreichend ausgeglichen.

6. Tag:

Frühstück französisch, aber nun rettet der Restkäsebestand die Laune der „ich kann kä Mammelad‘ mä sehe“-Fraktion. Leichtes Einfedern nach Monte Carlo in immer schwülere und drückendere Luft. Dennoch: Auf Anhieb das Parkhaus gegenüber von „La Rascasse“ gefunden (die leider zu hatte), das Städtchen abgeschlendert, die Protzboote im Hafen bewundert, die Unerschrockenheit der F1-Piloten mit Schaudern konstatiert (aus dem Tunnel geht’s mit ca. 10 % Gefälle mit knappen 300 Sachen in eine Hafenschikane – Bremsspuren ab ca. 70 m vor der Kurve zu sehen, Fahrbahn scheiße eng, scheiße buckelig und scheiße nicht einsehbar – die Jungs haben einen Vollknall!). Eine noch nicht wucherisch teure Cola später geht’s los auf die gähnend langweilige Etappe über Ventimiglia/Genua/Mailand nach Goms im Wallis.

Mannomann, kann so eine kerzengerade Autobahn heiß werden! Selbst mit der heruntergelassenen Heckscheibe kommt das Wiesel bei 33° draußen so langsam an seine Grenze – die anderen Verwöhnten haben ja Klimaanlagen. Scholle ist nicht mehr zu bremsen und fährt bis zum Kaffestop offen. Echtes Highlight dieser Fahrt: Der beste und billigste Kaffe der ganzen Fahrt.

In Goms Schreie der Entzückung: BETTEN!! Das Landhaus bietet uns an, im Abendmenü Käsefondue zuzubereiten. Der Witz vom Vortag wird also auch noch wahr gemacht. Außerdem: WEIZENBIER!!

Flüssigkeitsverluste ausreichend ausgeglichen.

7. Tag:

Frühstück enttäuschend (lieblos, Kaffe zum Abgewöhnen, Supermarktkäse ohne Geschmack aber mit unterschiedlicher Farbe – wie die das wohl hinkriegen?) und zu allem Überfluß: Der heftige Regen der vorherigen Nacht ist immer noch da, hat sich nun nur zu einem dauerhaft wirkenden Alpen-Landsief verdünnt. Heiner brummt immer mißgelaunter, die Fernseher und Videotextseiten werden gequält, selbst das Schweizer Internet nach Hoffnungsschimmern befragt.

Meine Theorie: „Solange ich nicht richtig auf’m K** war, ist noch alles offen!“ Käse stopft, das dauert also ein bißchen … und siehe da: Alles lichtet sich – quasi.

Heiners „Finale der vier Pässe“ mit Grimsel, Gotthardt, Furka und Nufenen (die Reihenfolge ist garantiert Mist, aber ich kriege sie nicht mehr hin) leidet nur darunter, daß die historische Gotthardtstrecke geschlossen ist. Durch eine vollkommen andere als bisherige Bergwelt geht’s den Vormittag über nordwärts und dann nach einer letzten gemeinsamen Rast in Luzern heimwärts.

Und wie war’s dann jetzt??

Endgeil, phantastisch, anstrengend und vollkommen problemlos und entspannt mit einer witzigen Truppe. Eine 2.600 km-Tour, wie man sie wohl nur sehr selten in seinem Leben schafft und die uns aufs Angenehmste in Erinnerung bleiben wird. Ein ganz herzliches DANKE an alle Mitfahrer, ohne die diese Tour nicht so spaßig und immer streßfrei geworden wäre.

Schlußteil für mich: Das Wiesel mit seinen 343 PS muß anders bewegt werden als Julchen und der TR. Zu viel Gas macht nicht schnell, sondern laut. Zu scharfes Einlenken macht nicht schnell, sondern seekrank. Da ist deutlich noch Perfektionierung möglich, ich muß das noch weiter üben. Ich hoffe, schon über den Strecken an Fertigkeit gewonnen zu haben.

Technisch steckt er alles weg. Null Problem mit gar nix. DSC muß zwingend auf Stufe 1, sonst läuft der Regelcomputer schon bei Fußgängertempo heiß. Sprit: 11,1 L/100 km. Öl: nullkommanull. Auspuffklang: zum Schluß deutlich baßlastiger und insgesamt angeschärft. Bei aller „Kleine“ des MF3: Im Innenraum haben wir mit der großen Ablage hinter den Sitzen das praktischste Auto. Lange AB-Etappen mit konstantem Tempo sind eine Qual, nicht aber die Fahrzeiten an sich. Auch nach acht Stunden tut mir nix weh. „Klimaanlage“ braucht man nicht, die geöffnete Heckscheibe wirkt bis 30° zuverlässig wie ein Miefqirl auf dem Klo.

Gefühlt hat das Motörchen auf der Tour auch an Leistung gewonnen – oben raus faßt er jetzt richtig hin und auch bei niedertourigem Fahren mit um die 2000/min ist die Gasannahme spontaner geworden.

AAAABER: Die Karosserieteile bedürfen der Nachstellung, die Motorhaube zirpt und zwitschert, die Beifahrertüre schließt schlecht und die Fahrertüre knackt. Abhilfe mit Heiners WD40 sorgt nach Einsprühen für genau 30 Minuten Ruhe, dann ist das Zeug verflogen. Einlegen von Gummistreifen an der Haubenauflage besänftigen die Töne, bringen sie aber nicht zum Verschwinden. Wiesmann hat das auch angekündigt („Wenn sich da mal alles gesetzt hat“) – die Manufaktur mit wieder einmal Herrn Kastner hat das Problem schon auf dem „Schirm“.

Markus

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