Totgesagte leben länger. Speziell im Bezug auf den Pagani Zonda wird dieser Spruch immer wieder gern bemüht. Beim Pagani Zonda Revolucion soll es sich allerdings nun wirklich um die finale Ausbaustufe handeln. Wie bereits der R ist der 800 PS starke Revolucion einzig und allein für die Benutzung bei privaten Trackdays auf abgesperrten Rennstrecken zugelassen und nicht für den Straßenverkehr geeignet.

Pagani Zonda Revolucion

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Mit dem Pagani Zonda Revolucion geht die Erfolgsgeschichte des italienischen Supersportwagens wohl endgültig zu Ende.

Es fällt mir als Autor schon ein wenig schwer, erneut zu behaupten, dass es sich hier um die allerletzte Auflage des Pagani Zonda handelt, aber die Nachfrage nach diesem italienischen Sportwagen ist weiterhin vorhanden und somit wäre Firmengründer- und -chef Horacio Pagani wohl auch schlecht beraten, wenn er keine weiteren Fahrzeuge aufbauen würde. Allerdings wird sich der Pagani Zonda Revolucion wohl nur äußerst selten in den öffentlichen Straßenverkehr verirren, denn dafür ist er weder vorgesehen, noch zugelassen. Stattdessen beerbt er den 15-mal gebauten Zonda R als reines Rennstreckengerät für Millionäre, die ihren Spieltrieb bei privaten Trackdays austoben.

Der Name Revolucion steht zum einen für sich genommen für die Revolution der Aerodynamik, die Pagani angewendet hat. Erstmals kommen Flügel mit Drag Reduction System (DRS) zum Einsatz, wie man es aus der Formel 1 kennt. Damit erreicht der Zonda Revolucion noch höhere Geschwindigkeiten auf den Geraden. Im Gegensatz zur Königsklasse des Motorsports verfügt das System des Italieners sogar über zwei Modi, in denen die Flügel verstellt werden können. Zusätzlich sind an der Front neue Windleitbleche verbaut, die den Abtrieb erhöhen. Der Name Revolucion setzt sich aber auch aus dem R des Vorgängers und dem Wort „Evolucion“ zusammen und verrät, dass der Wagen eine gezielte Weiterentwicklung ist.

Dies zeigt sich vor allem beim Triebwerk, dem legendären V12 mit 6 Litern Hubraum, der in direkter Linie vom Rennmotor des CLK GTR abstammt. Im Zonda Revolucion bringt er es auf 588 kW/800 PS und verteilt ein maximales Drehmoment von 730 Newtonmetern über ein sequentielles Sechsgang-Getriebe aus Magnesium auf die Hinterräder. Die Schaltzeit von 20 Millisekunden verspricht in Verbindung mit der Motorleistung schnelle Sprintmanöver. Dank des Leergewichts von nur 1.070 Kilogramm liegt das Leistungsgewicht bei beeindruckenden 748 PS pro Tonne.

Hinter den breiten Rennwalzen, die je nach Untergrund und Witterung mit mehr oder weniger Profil ausgestattet sind, verbergen sich Carbon-Ceramic-Bremsscheiben von Brembo, die nach neuesten Erkenntnissen aus der Formel 1 gefertigt wurden und daher im Vergleich zu den Bremsen des Zonda R mehr Steifigkeit und eine bessere Temperaturverteilung bei gleichzeitig geringerer Betriebstemperatur aufweisen. Dazu konnte das Gewicht der Bremsscheiben um 15% gesenkt und die Lebensdauer vervierfacht werden. Zusätzlich wurden auch das ABS-System und die zwölfstufig regelbare Traktionskontrolle überarbeitet.

Von der wohl endgültig letzten Zonda-Variante wird Pagani lediglich fünf Exemplare bauen, die zu einem Preis von 2.200.000,- € zuzüglich Steuern verkauft werden. Allerdings verdichten sich bereits die Gerüchte, dass alle fünf Zonda Evolucion bereits vorbestellt wurden. Nun bleibt abzuwarten, ob einer der Kunden dem Werk erlaubt, mit seinem Neuwagen den drei Jahre alten Nürburgring-Rekord des Zonda R von 6:47 Minuten anzugreifen.

Quelle: Pagani

Autor: Matthias Kierse