Bereits beim Erscheinen des Mercedes-Benz SLS AMG erschien auf der Mansory-Homepage die Ankündigung eines Veredelungsprogramms für dieses Fahrzeug. In Genf feierte die Mansory Interpretation ihre Weltpremiere. Manchmal spricht man im Zusammenhang mit Autos von rollendem Kulturgut. Der SLS AMG wird sicherlich in einigen Jahren in dieser Kategorie eingeordnet. Tuning spiegelt hingegen den jeweiligen Zeitgeist wieder und polarisiert häufig stark. Besonders die Kreationen von Mansory sorgen in der Automobilwelt immer für Aufsehen.

Mansory Cormeum

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Eine breitere Karosserie aus Carbon gibt dem Mansory Cormeum ein völlig neues Gesicht.

Lässt man sich bei der Namensfindung von automobilen Pretiosen aus der Kultur beeinflussen, entstehen dabei solche Namen wie Vincero oder eben auch Cormeum. Kourosh Mansory haben es dabei anscheinend Opern-Arien angetan.
Die Arie Vide Cor Meum, aus dessen Name die neueste Kreation abgeleitet wurde, feierte übrigens im Film Hannibal von 2001 ihre Premiere.

Bereits auf den ersten Blick stechen die umfangreichen Modifikationen, welche Mansory am Mercedes-Benz SLS AMG vorgenommen hat, sofort ins Auge. Die neue Frontschürze zitiert den großen Bruder SLR McLaren und trägt mit ihren großen Kühllufteinlässen dem gesteigerten Kühlbedarf des V8-Hochleistungsaggregates Rechnung. Dessen Leistung wurde mittels eines Kompressors auf 485 kW/660 PS gesteigert. Eine 800 PS-Leistungssteigerung befindet sich aktuell laut Aussage von Mansory in der Erprobung.

Selbstverständlich wächst der Mansory Cormeum gegenüber dem SLS AMG auch in die Breite. An der Vorderachse um 66 mm und an der Hinterachse gar um 84 mm. Die Seitenschürzen lassen das Fahrzeug zudem gestreckter und tiefer erscheinen. Die Kotflügelverbreiterungen sind denn auch nötig, damit die neu montierten Pneus der Größe 9×20 mit 265/30er Reifen an der Vorderachse und 11×21 mit 295/25er Reifen an der Hinterachse montieren werden können. Auch das Heck des Fahrzeuges blieb nicht unangetastet und neben einem Renndiffusor wird ein großer Heckspoiler montiert, der wohl nicht ganz zufällig an den SLS AMG GT3 erinnert.

Die Karosserie des Mansory SLS besteht beinahe vollständig aus Carbon. Nicht umsonst hat sich Mansory in der Verarbeitung dieses Werkstoffes mittlerweile ein außerordentliches Renommee erarbeitet. Nicht nur, dass Mansory sich auf die perfekte Ver- und Bearbeitung des Werkstoffes bei Zierteilen versteht. Nein, man geht heutzutage sogar soweit, die gesamte Serienkarosserie eines Fahrzeuges zu strippen und mit Carbon neu zu beziehen. Im Falle des SLS AMG sorgt diese Maßnahme nebenbei für eine Gewichtsabnahme von 90 kg.

Natürlich wäre Mansory nicht Mansory, wenn man sich nur um das Äußere kümmert. So bleibt auch der Innenraum nicht unangetastet und wird mit edelstem Leder bezogen. Selbstverständlich kommt auch im Innenraum reichlich Carbon zum Einsatz. Man beließ es aber nicht dabei, nur die Zierteile auszutauschen, sondern montiert eine neue, komplett selbst entworfene Mittelkonsole, die deutlich höher ist als die aus der Serie Bekannte. In der Formgebung erinnert diese ein wenig an den Carrera GT, dessen Mittelkonsole zum Cockpit hin auch anstieg. Wer öfter auf der Rennstrecke unterwegs ist, wird es zu schätzen wissen, dass der Schaltknauf näher am Lenkrad ist.

Seien wir ehrlich, auch der Mansory SLS Cormeum wird nicht den Geschmack eines Jeden treffen. Sicher dürfte jedoch sein, dass sich unter den Mansory-Fans auch Kunden für diese, auf 15 Fahrzeuge limitierte Edition finden werden. Wenn wir dann mal einen Mansory SLS Cormeum in der „freien“ Wildbahn antreffen, so dürfte dies wohl am ehesten in Moskau oder Dubai sein.

Quelle: Mansory und Matthias Kierse (2 Bilder)

Autor: Oliver Kühlein