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Hohlraumkonservierung nach Mike Sanders oder lieber Dinitrol verwenden?


herbstblues

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hallo und guten tag an die sportwagenfahrer und oldtimerfans .

 

wer bitte von euch hat erfahren mit mike sanders hohlraumkonservierung bzw. mit dinitrol konservierung beim oldtimer bzw. sportwagen ?

 

im vorliegenden fall möchte ich meinen 911er g- modell coupe behandeln lassen und eben mit dieser schutzschichtwachs im inneren versehen lassen .

 

bekannter aus dem familienkreis hat dies an seinem mercedes w107 coupe machen lassen und bescheidene erfahrungen gemacht .

 

unter anderem waren viele ablauföffnungen für kondenzwasser vor allem an a , b und c - säule verstopft mit dem wachs durch die wachsbehandlung .

 

bitte teilt eure erfahrungen und ggf. empfehlungen mit .

 

gruss und dankeschön

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Moin

Mike sanders ist nicht schlecht, hat nur den Nachteil, das es heiß verarbeitet werden muss. Wenn du es erhitzt und dann in die "kalten" Hohlräume spritzt, "verdickt " es sofort und läuft nicht immer überall hin. Ich habe das früher immer so gemacht: Mike sanders heiß "eingespritzt", dann das FZ für eine Stunde in die Lackierkabine gestellt und auf 80 Grad erhitzt, natürlich Folie unter ausbreiten, da es überall  wieder rausläuft. Du kannst dann allerdings anschliessend nichts mehr machen, solltest du eine Reparatur am Hohlraum haben, muss alles weg, da es sonst brennt wie Zunder.

Ich bin seit längerem Umgestiegen auf "Owatrol", das ist eine Konservierung, die auch im Bootsbereich benutzt wird. Die lässt sich normal verarbeiten, ist richtig dünn, "arbeitet" sich in kleinste Poren und versiegelt diese ( auch Rostporen). Ausserdem hat es den Vorteil, das es nach ca. 4 Wochen so eine "harte" Oberfläche hat, das es mit normalen Lacken überlackierbar ist. Nähere Informationen im Internet.

MfG Ulf.

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Ich habe alles "durch" - und es ist wie immer: "Nichts ist ohne Nachteil!"

 


Mike Sanders (oder TimeMax oder selbstgebrautes Zeug mit Vaseline ...):

Verarbeitung ist mäßig spaßig. Richtig gemacht: Nur am warmen Auto verwenden - also erst Auto aufheizen, dann sprühen. Dann vermeidet man, überflüssige Unmengen zu verwenden, die dann jahrelang (!!!) wieder aus allen Löchern kommen, sobald das Auto warm wird. Nix für Amateure, man muß es fast kochend heiß verwenden, dafür brauch's auch besondere Sprühbecher, die man für nichts anderes mehr nehmen kann ...

In Hohlräumen ist es dafür eine Bank. Wandert immer weiter (man muß nicht "alles erwischen", mit jeder Erwärmung kriecht es wieder los, in einer Türe z.B. reichen die Nähte und Falzen, es wandert dann von alleine über die ganze Türfläche im Laufe von ein paar Jahren). Heilt bei Verletzung. Taugt Null,Null am Unterboden, da's in einer Saison abgewaschen wird und weder Brems- noch Auspuffnähe mag. Geruchsneutral.

Bei Instandsetzungen der Karosse ein Drama, da es rückstandsfrei entfernt werden muß, bevor geschweißt werden kann.

Nacharbeiten bei Liebhaberautos nach Jahrzehnten nicht nötig.


Dinitrol

Ursprünglich aus Schweden, ein mehrstufiges System aus pentrierendem Öl und konservierendem Wachs.

Stinkt. Höllisch.

Verarbeitung aufwendig, zwischendurch muß das Auto ablüften und man braucht auch hier "Sonderwerkzeug" (nicht Spezial, sondern nur ... für was anderes taugt's dann nicht mehr). 

Schutz bei professioneller Verarbeitung nicht schlechter als Mike Sanders. Jährliche Nachkontrolle mit ggf. Nachbearbeitung sichert die Garantie des Herstellers.

Kostet deutlich weniger als Mike Sanders (da muß man um die 1.500 € für eine viertürige Limo rechen, das G-Modell wird's um die 1.000 € geben können). 

Dauerhaltbarkeit aus früheren Phasen (Oldtimer aus Schweden, Dinitrol-Versiegelung, kein Rost nach 50 Jahren) würde ich nicht erwarten, die Originalrezeptur war so giftig, daß sie nicht mehr verwendet werden darf. Aber die Nachkontrollen helfen.


Seilfett

Abwandlung zu Mike Sanders, kann man sowohl innen wir am Unterboden nehmen. extrem billig, zumindest unter'm Auto kann man selber arbeiten. Hält zwei bis drei Jahre, weil's sehr langsam abgewaschen wird. Rostschutzwirkung ist Klasse, dafür sieht alles suppig-braun aus. 

Härtet nicht völlig aus, wird aber durch den anhaftenden Straßenstaub berührungstrocken. Geruchsneutral.


Owatrol

Ist letzten Endes mit wenigen Additiven versehenes Leinöl, das eine Firnisschicht ausbildet. Nicht farbeutral, riecht dafür aber auch nicht.

Schutzwirkung nicht so gut, da es abgewaschen wird und auch UV-Licht nicht gut verträgt. Man kennt's von den "Ratten", die den Edelrost durch Überstreichen damit erhalten. 

Nacharbeit bei echt benutzten Autos nach einem Jahr nötig.

Perfekt, wenn PVC-Unterbodenschutz im Alter aufgearbeitet werden soll, denn es dringt durch Mikrorisse und läßt das Material wieder aufquellen. Verhindert dann das Eindringen von Wasser und das Unterrosten. Deswegen auch gut als "Saisonversiegelung" auf bestehendem Rost zu verwenden - siehe "Ratten".

Billig, aber in Hohlräumen nicht so wirksam wie Fette/Wachse, da es schichtbildend aushärtet. Wandert also nicht und ist nicht selbstheilend. Dafür beim Schweißen ebenso Gift ... und auf Gummiteilen. Die quellen und werden undicht oder Buchsen bekommen Spiel. Leider selber erlebt ....


Quintessenz:

Ein Liebhaber-Oldie, der allenfalls aus Versehen kurze Regenfahrten erleben wird - braucht eigentlich auf gesunder Basis gar keinen Schutz. Wenn nix drankommt, braucht man auch vor nix zu schützen! 

Damit die liebe Seele Ruh' hat: den Unterboden mit klarer Versiegelung behandeln (Fertan Protewax z.b.). Original-Eindruck bleibt, vor Nässe ist's geschützt. Jährliche Kontrolle am Saisonende, ggf. ausbessern und fertig.

Hohlraumschutz .... kann man machen, aber: wenn nix drankommt, die Substanz gut ist, der Stellplatz gut belüftet ist: was soll passieren?

Sonst (und bei ungeschweißter Originalsubstanz) nach Befundung mit Endoskop wäre Mike Sanders meine Wahl. Aber am gut geheizten Auto (50° und mehr) mit heißem Material arbeiten und sparsam verwenden. Blindes Draufknallen von kiloweise Zeug wird mit Fettbollen unter'm Auto belohnt - was rausläuft, schützt nicht, sondern verstopft im Zweifel Abwasserlöcher. Das ist dann endgültig "Teufel mit Beelzebub austreiben".



An einer "ich tanke zweimal im Jahr und fahre um die 1.500 km, aber nicht wenn's regnet"-Karosse wird Korrosion das geringste Problem sein. Wer das Auto echt benutzt und auch winters fährt: vor allem hilft es, alle Ecken und versteckten Stellen regelmäßig gründlich zu reinigen. Achsträger, Winkel im Unterboden, Haltebleche usw. Und der Auspuff muß regelmäßig runter, denn zwischen ihm und Bodenblech wird Salz auch bei Regen nicht mehr ausgewaschen. Gleiches gilt für Unterbodenverkleidungen!

 


Markus

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hallo 806 , danke für den sehr ausführlichen bericht und deine erfahrungen zum thema hohlraumschutz , rost und co .

 

werde mich weiterhin mit dem thema beschaftigen und ggf. für mich plausible und am besten ansprechende massnahmen

über den winter in die tat umsetzen .

 

dankeschön das du deine erahrungen so ausführlich hier unterbreitet hast .

 

mike sanders scheidet für mich schon mal aus .

 

du schreibst davon das auto zu erhitzen , was meinst du damit exakt und vor allem welche teperatur ?

 

lackierkabine mit mehr als 60 grad celsius oder auto im sommer in die sonne stelle bis es aufgeheizt ist und eben im innenraum 60 grad und mehr herrrschen ?

 

es privat auftragen oder eher zum profi gehen wegen dokumentaion mit kamera und eben das nächste wertgutachten im hinterkopf....

 

gruss

Steht eigentlich alles da:

50°+, damit's nicht sofort "fest" wird, sondern gemütlich herumlaufen kann. "Nix für Amateure" - also das Gegenteil: Profis.

Das sind keine in Stein gemeißelten Regeln, weil sonst die Hohlräume explodieren, das sind einfach Erfahrungen aus 25+ Jahren mit lauter altem Eisen und altem Aluminium und bald altem GFK ...

Markus

 

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Mit TimeMax habe ich sehr gute Erfahrung gemacht (seit 2009).

Allerdings habe ich es vom Profi einbringen lassen - zu viel Sauerei.

 

Mit Owatrol habe ich an meinem Bulli die Falze bearbeitet (nach Entrosten) und anschließend mit Brando Korrux 3in1 gestrichen und dann mit Brantho-nitrofest lackiert. Hält seit 6 Jahren perfekt.

 

Empfehlung:

https://www.korrosionsschutz-depot.de

Die Jungs haben alles, was Du brauchst und beraten auch kompetent.

 

Angeblich funktioniert Owatrol auch ohne Lackschicht - das war bei mir nicht der Fall!

 

Meine versiegelten Autos bekommen alle 2-3 Jahre eine Auffrischung:

FluidFilm in eine Druckbecherpistole + Kompressor. Und dann von unten mit einer Sonde in alle Hohlräume, 2 Tage abtropfen lassen und die Gummistopfen wieder rein.

 

Besorge Dir die nachfolgenden Tests. Da sind alle Vor- und Nachteile aufgeführt.

Bildschirmfoto 2021-08-23 um 16.26.23.png

Bildschirmfoto 2021-08-23 um 16.26.45.png

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