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McLaren gegen Porsche - Sportwagenvergleich zum Saisonstart


Gast GT_MF5_026

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Gast GT_MF5_026

Ostern - Männertag. Inzwischen ist der zum dritten Mal durchgeführte Event fast schon Tradition geworden. Drei Auto-Enthusiasten fahren im Schwarzwald mit drei Autos – jeder fährt jeden Wagen wenigstens eine Stunde auf kurzvenreichem Geläuf.

 

2016 waren ein Donkervoort D8 GTO, ein McLaren 650s Spider und ein Wiesmann Roadster MF3 am Start. 2017 waren es ein Caterham Seven 485s, ein Wiesmann GT MF5 V10 sowie ein Lotus Exige Sport 380. 2018 teilten wir uns einen McLaren 720s s, einen McLaren 570s und ein Porsche 911 Carrera S Cabrio (991.2).

 

Ich begann mit dem 720s, dann der Porsche und zuletzt der 570s.

 

McLaren 720s

Der Wagen war erst am letzten Donnerstag ausgeliefert worden und hatte erst 260 km auf der Uhr. Entsprechend musste er noch im Einfahrmodus bewegt werden. Somit durfte die volle Leistung noch nicht abgerufen werden. Doch was zur Verfügung stand, war mehr als genug.

Dank dem Dachausschnitt ist der Einstieg vergleichsweise einfach. In den Schalensitzen findet man eine perfekte Sitzposition. Man fühlt sich mittig im Auto. Platz hat es genug – wenigstens für zwei. Ein Handschuhfach fehlt wie bei seinem Vorgänger, dafür gibt es neu je ein Staufach in der Tür und hinter den Sitzen hat es eine grosse Ablagefläche, auf der eine grosse Tasche gut Platz findet.

Schalter gibt es nur wenige. Die, die man braucht, sind zentral und übersichtlich angebracht. Die anderen Knöpfe sind dagegen weniger intuitiv platziert.

Kurz auf die Bremse getreten und den Startknopf gedrückt – der Motor meldet sich prompt. Für ein Auto dieser Leistungsklasse arbeitet er vergleichsweise diskret. Per Schalter den Gang einlegen und los geht es.

Dank der Glaskuppel ist die Übersichtlichkeit ausgezeichnet.

Der V8 mit 4 Litern Hubraum und Doppelturbo hat Dampf ohne Ende. Ein Turboloch kennt er nicht. Bereits aus dem Drehzahlkeller schieben die 720 Pferde mächtig an. Das üppige Drehmoment von 770 Nm ist praktisch permanent präsent. Doch die Pferde wollen auch gefüttert werden. Und das nicht unbescheiden: fast 20 Liter genehmigten sie sich…

Absolut ausserirdisch ist das Fahrwerk. Ohne jede Wankbewegung giert der Wagen nach kurven. Die Lenkung ist superpräzise und der Wagen folgt der gewählten Linie wie an einer Schnur gezogen. Grenzbereich? Auf öffentlichen Strassen kaum erfahrbar!

Im Komfortmodus ist der McLaren erstaunlich sanft. Der Modus wird seinem Namen gerecht und federt Unebenheiten locker weg. Man fühlt sich gut aufgehoben. Selbst in den schärferen Modi Sport und Track wird der Wagen nicht zum Rodeopferd.

Am meisten überrascht mich das Getriebe. Kaum spürbar werden die Gänge gewechselt. Erst im schärfsten Modus werden die Gänge richtig reingehämmert – einen Leistungsunterbruch spürt man nicht. So muss es sein!

Auch mit faktisch angezogener Handbremse – sprich: Einfahrmodus – hat der 720s Power ohne Ende. Selbst der zarte Umgang mit dem Gaspedal drückt einem mächtig in den Sitz.

Über das Design mag man geteilter Meinung sein. Mir jedenfalls gefällt der Wagen. Er sieht aus wie von einem anderen Stern. Jede Öffnung hat eine Funktion, nichts ist Show oder Effekthascherei. Form follows Function in Reinkultur.

Fazit: Sehr teuer – aber jeden Euro/Franken wert! Fahrmaschine mit hohem Restkomfort.

 

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Porsche 911 Carrera S

Der Wagen hat alles, was man für Geld kaufen kann. Selbst eine Hinterachslenkung ist an Bord. Der Porsche ist markentypisch perfekt verarbeitet und trotz der vielen Knöpfe und Schalter wirkt das Cockpit aufgeräumt.

Verglichen mit dem McL sitzt man fast wie in einem SUV. Die Sitzposition ist gut, aber eben nicht perfekt; für mich vor allem etwas zu hoch.

Natürlich ist es nicht fair, den 911 mit dem 720s zu vergleichen. Trotzdem machen wir es. Das Leistungsdefizit ist spürbar – kein Wunder, es fehlen auch über 250 PS. Ebenso markant ist der Unterschied beim Fahrwerk. Obwohl der Porsche zum Besten gehört, was man für Geld kaufen kann, ist – wenn man vom 720s kommt – die Seitenneigung gewöhnungsbedürftig. Im McLaren fehlt diese gänzlich, im Porsche ist sie gering, aber vorhanden.

Eigentlich gibt es am Getriebe nichts zu bemängeln. Es schaltet rasch, sauber und ruckfrei. Doch mit den Paddels hatte ich so meine Mühe. Mehrmals schaltete ich, ohne es zu wollen.

Im heutigen Trio ist der Porsche an der Zapfsäule klarer Gewinner. Während die beiden Briten schon nach den ersten zwei von drei Etappen die Zapfsäule herbei sehnten, fuhr der Porsche heute ohne einmal nachzutanken – mit weniger als 13 Litern war der Konsum für ein Auto in dieser Leistungsklasse bescheiden und beweist, dass Turbos keine Säufer sein müssen.

Fazit: Der alltagstaugliche Sportwagen für jeden Tag. Eine Art Schweizer Armeemesser. Nur dass man das perfekte Steak eben nicht mit dem Taschenmesser geniesst…

 

McLaren 570s

Die Scherentüren öffenen deutlich weiter als die des 720s und brauchen entsprechend mehr Platz, was im Alltag nicht unbedingt positiv ist.

Auch er top verarbeitet, perfekte Sitzposition und intuitive Bedienung. Optisch eine Augenweide – innen wie aussen.

Für mich ist der 570s bezüglich Preis/Leistung eines der besten Angebote auf dem Markt. Doch eines muss er sich vorhalten lassen: Sein Turboloch. Unterhalb von 2000 Umdrehungen passiert nicht viel. Bis 3000 Touren geht was und darüber explodiert der Wagen. Wenn die Turbos mit vollem Druck zur Attacke blasen, gibt es keine Gnade. So müssen sich die Apollo-Astronauten beim Start gefühlt haben. Der Schub geht sauger-like bis über 8000 Umdrehungen! Die Geräuschkulisse ist vernehmlich, aber gesittet. Kein Inferno, aber präsent.

Die Bremse will hart getreten werden; macht man das, wirft der Wagen Anker. Kein Bremsfading, kein flattern – nichts, einfach nur Energievernichtung und zwar in einer Form, die einem die Gurten in die Brust schneidet…

Im Gegensatz zum 720s hat der 570s ein konventionelles Fahrwerk. Also keine hydraulischen Pumpen, die jede Unebenheit oder Wankbewegung bereits im Ansatz vernichten. Doch so wirklich vermissen tut man die Features des 720 nicht. Der Mittelmotorwagen schnupft die Kurven nur so auf. Gemeinheiten sind im fremd. Ebenso Wankbewegungen. Wer ihn lenkt, weiss wie Mikrochirurgen mit dem Skalpell arbeiten. Kurve anvisieren, einlenken und der 570 fährt die Linie in seiner unnachahmlichen Präzision. Es ist ein Vergnügen höchster Güte.

An der Tanksäule zeigt sich, dass die Euphorie ihren Preis hat. Er genehmigt sich kaum weniger als der 720s.

Fazit: Wer einen Sportwagen auf Turbo S-Niveau sucht und dabei Sportlichkeit gegen Alltagstauglichkeit tauscht, ist hier richtig.

 

Schlusswort

Pech für den 911er, dass er zu diesem unfairen Vergleich antreten musste. Doch Fairness war nicht das Ziel des heutigen Tages - es gab nur ein Ziel: Spass, Fahrspass!

Selbstredend bin ich nicht objektiv. Ich bin ein bekennender McLaren-Fan und habe 2015 mit Porsche abgeschlossen. Das ändert aber nichts daran, dass Porsche die besten Sportwagen baut, wenn Alltagstauglichkeit gefragt ist. Will man mehr Sport, ist man bei McLaren besser aufgehoben. Doch das darf glücklicherweise jeder für sich entscheiden.

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Sehr schön geschrieben! Wirklich! :-))!

Danke.

Und beim 720s..... Mach Dich auf etwas gefasst, wenn Du ihn eingefahren hast und mal die volle Leistung abrufen kannst. Ich durfte das schon mal erleben. Hammer! 

Gast GT_MF5_026

Das Vergnügen hatte ich bereits. Ich konnte letztes Jahr 3 Runden mit einem ehemaligen Profi-Rennfahrer im 720s auf dem Track mitfahren. Ich brauchte danach eine gute halbe Stunde um wieder zu wissen, wer ich bin, wo ich bin und was ich hier mache. Und ob es ein Vergnügen war - da bin ich mir nicht mehr so sicher...

Es war von einem anderen Stern.

Gast GT_MF5_026

Wir waren ja zu dritt auf der Ausfahrt. Hier der Kommentar des 2. Piloten:

Zitat

Zur Einordnung der Fahreindrücke:

ich komme von einem gemachten 987.

Der liegt jetzt so wie es sein muss. Geht am Limit gleichmässig vorn und hinten weg.

Beste Rückmeldung durch die hydraulische Lenkung

 

991.2 S PDK, Hinterradlenkung ohne PDCC

Erstaunlich kleiner Innenraum für die Abmessungen des Fahrzeuges aussen.

Eher überladene Bedienelemente . Zu viel IMHO.

Motor leistungsmässig sehr gut. Fühlt sich wie ein grosser Sauger an, weniger wie ein Turbo.

Ideal auf PDK abgestimmt.

Trotz Cabrio gute Verwindungssteifigkeit

Lenkung leider nicht sehr mitteilsam auch im Sport+ Modus.

In schnellen Kurven spürt man das Gewicht hinter der Hinterachse, bzw. das fehlende Gewicht vorn.

Der Wagen drängt hinten nach aussen und vorn nimmt die Rückmeldung der Reifen ab, so wie alle Elfer, durch den längeren Radstand als bei den Vorgängern hier nicht mehr so stark ausgeprägt wie beim 997

Fazit: Eierlegendewollmilchsau, d.h. ein sehr guter GT, weniger ein waschechter Sportwagen, der zum Kurvenräubern animiert

 

570S mit Keramikbremse

Elegantes Äusseres. Nicht "in your face" wie bei den Italienern.

Toller Raumeindruck mit grossem Gesichtsfeld nach vorn und zur Seite durch die fast rundum Verglasung.

Perfekte Verarbeitung. Nicht überladenes Cockpit.

Im Gegensatz zum 991.2 hier ein echter Turbo Eindruck. Bei Vollast im untertourigen Bereich passiert nichts. Wirklich nichts.

Dafür gibt der Motor ab 4000 alles auf einmal zurück.

Die gut funktionierende, leider etwas langsamer reagierende Schaltung (vgl. zu PDK) ermöglich die Drehzahl hoch zu halten, damit den Motor im idealen Bereich zu fahren. Dann geht es wirklich schon angsteinflössend vorwärts.

Daher ist das Turboloch für den geübten Fahrer zu vernachlässigen.

Was für ein Fahrwerk, was für eine Lenkung: Perfekt!

Besser kann man es nicht machen. Wie bei einem Mittelmotor Sportwagen zu erwarten lineare Rückmeldung von der Vorderachse und vom Heck. EVO würde schreiben: confidence inspiring.

Man traut sich gleich viel schneller zu fahren als im 911, da die Lenkung und Rückmeldung ein absolut stabiles Gefühlt für das Fahrzeug vermitteln. Vor dem Limit lässt sich keine Tendenz zum Untersteuern oder Übersteuern erahnen.

Fazit: Ideal, perfekt. So muss ein Sportwagen sein. Würde die Carbonschalen nehmen.

 

720S mit Performance Paket

Respekteinflössende Silhouette.

Noch weiteres Raumgefühl. Verarbeitung jedoch hier erste Serie, damit beim 570 für mich besser.

Carbonschalen sitzen perfekt. Auch die Position der Lehne und Höhe.

Motor hier wie beim 911. Meines Wissens nach sind das hier VTG Turbos, daher der grosse Unterschied zum 570.

Leistung bis 4000 schon abartig. Wer weiss was da noch kommt.

Schaltung wirkt flinker als beim 570.

Lenkung würde ich als gleich gut wie beim 570 bezeichnen.

Das Fahrwerk ist nochmals besser. Kein Wunder bei fehlenden Stabis und unabhängig gesteurten Federbeinen.

Es filtert alle Unebenheiten heraus, so dass der Wagen noch ruhiger liegt als der 570er.

Durch die fehlenden Einflüsse von der Strasse wagt man sich natürlich noch schneller in die Kurven.

Auch hier perfekte Balance. Grenzen der Querbeschleunigung nur zu erahnen.

Fazit: Noch intensiver als der 570, für denjenigen der das absolute Maximum benötigt und dafür die extrovertierte Erscheinung in Kauf nehmen möchte.

 

Für meinen Einsatzbereich (Land - und Passtrassen, selten mal Rennstrecke) wäre der 570er das Mass der Dinge. Gleicher Fahrer vorausgesetzt würde mir der 720 nicht noch mehr Spass bringen oder dem 570er wegfahren können

 

 

Und Pilot Nr. 3

 

Zitat

McLaren 570s

 

Der 570s steht seit seiner Vorstellung in meinem Fokus. Gefällt mir optisch viel besser als alle anderen Modelle von McLaren. Schon zahlreiche Varianten wurden von mir konfiguriert. Das Auto, in welches ich jetzt einsteigen durfte, wurde quasi von mir beim Händler "entdeckt". Gekauft hat es dann "leider" jemand anders.  Zufälligerweise kenne ich den Käufer und so kam es, dass ich das Fahrzeug nun doch einmal fahren durfte.Da ich einen grossen Respekt  davor habe, mit fremden wertvollen Autos zu fahren bin ich natürlich vorbereitet (Studium Bedienung McLaren) zum Treffpunkt gefahren. Also waren die Erklärung der einzelnen Bedienelemente, Sitz-und Spiegeleinstellung, Fahrmodi etc. durch den Besitzer quasi überflüssig. Habe mir aber nichts anmerken lassen . Als die optimale Sitz-, Lenkrad und Spiegelposition eingestellt war, wurde der Motor gestartet und los ging es. Zuerst durch einige Dörfer und über Landstrassen. Das Auto ist relativ übersichtlich und sehr einfach zu fahren. Als das Oel warm war (Kontrollampe grün) mal im Automatikmodus im 3 Gang bei ca. 2000-3000 U/min und Powertrain auf Sport auf den Pinsel gedrückt. Ähm ...Das Getriebe schaltet nicht runter und nach gefühlt einer halben Ewigkeit bzw. nach erreichen der erforderlichen Tourenzahl explodiert das Ding und geht endlich nach vorne. Also ein Überholmanöver möchte ich so nicht durch führen. Also Drehknopf auf Track und nochmals das gleiche Spiel. Das Resultat ist das Gleiche. (600Nm erst ab 5000U/min ). Ich lasse Powertrain auf "Track" und stelle Handling auf "Sport" und aktiviere den manuellen Modus des Getriebes. Jetzt passt es.Wenn du mit der richtigen Tourenzahl "angast", verlieren die Hinterräder den Bodenkontakt (Geil ) und das ESC muss eingreifen. Vom Sound war ich arg enttäuscht. Habe mir aber gestern Abend vom Besitzer erklären lassen, dass die "Membrane vom Soundgenerator" auf leise eingestellt war. Ok habe ich Verständnis, der Besitzer ist doch schon ein älterer Herr.

Über das Fahrwerk brauche ich keine grossen Worte zu verlieren. Der Mc 570 liegt gut auf der Strasse und ist eigentlich recht komfortabel. Die Keramikbremsen beissen kräftig zu.

Mit dem 570s könnte jeder halbwegs normale Fahrer nach kurzer Eingewöhnungszeit fahren wie die Sau (habe ich natürlich nicht gemacht) und man braucht keine Eier um ohne zu bremsen und mit hoher Geschwindigkeit Kurven zu "fressen". Es ist also ein Auto für Weicheier.  Natürlich nur so lange man auf "normalen" Strassen nach STVO fährt.

Der Innenraum, das Lenkrad, das Cockpit und die Bedienelemente gefallen mir gut. Die Sitze finde ich zu diesem Zeitpunkt perfekt (nach der Fahrt mit dem 720S ändert sich die Meinung, dazu aber später).

Fazit McLaren 570s: Der 570s wäre für mich eine reine Fahrmaschine. Garage raus, eine Tour machen und wieder rein in die Garage. So ahnlich wie mein Caterham. Nur kann man den Caterham überall parkieren, Beim 570s ist dies dank den Flügeltüren etwas schwieriger. Wenn du Pech hast und jemand parkiert mit etwas wenig Abstand neben dir, ist da nichts mehr mit Einsteigen.

 

Würde ich zum jetzigen Zeitpunkt einen 570s kaufen, wenn ich die Kohle hätte? Ja,als zusätzliches Fahrzeug

Würde ich zum jetzigen Zeitpunkt meinen Porsche gegen den 570s tauschen? Nein

(Zeitpunkte ändern sich  )

 

Umstieg in den McLaren 720S

Die richtige Sitzposition ist schnell gefunden, da der 720 im Gegensatz zum 570 keine elektrisch verstellbaren Sitze hat, sondern mit Schalensitzen ausgerüstet ist.

Spiegelverstellung und sonstige Bedienelemente in etwa gleich wie beim 570er. Innenraum gefällt mir gut. Wagen via Knopf gestartet und los geht es. Da ich ja vorher mit dem 570 gefahren bin, ist die Angewöhungszeit noch kürzer als dies beim 570er der Fall war. Da das Oel ja bereits warm ist, schalte ich Powertrain und Handling auf Sport.

Das Getriebe versetze ich sofort in den manuellen Modus, da der Wagen ja noch nicht eingefahren ist. Laut Besitzer darf man zwar hochdrehen, aber fahren unter 2000U/min, scharfes Bremsen und hochtourig runterschalten sollte vermieden werden. Ich werde den Wagen aber trozdem garantiert nicht über 4000U/min drehen. Desshalb fahre ich nur im manuellen Modus.Die Übersicht finde ich besser als im "Kleinen", vor allem nach vorne habe ich das Gefühl, die Motorhaube bzw. das Ende davon besser zu sehen.

Dampf ist definitiv genügend an Bord. Obwohl ich es nur bis 4000 U/min beurteilen kann, gefällt mir die Charakteristk des Motors viel besser als im 720. Die ersten Kurven werden in Angriff genommen.Der 720 legt noch eine Schippe obendrauf und liegt noch besser als der 570 auf der Strasse. Dieses Gefühl wird durch die Schalensitze noch verstärkt. Ich stelle einmal mehr fest, wie wichtig für mich guter Seitenhalt beim Fahren ist. Das Fahrgefühl ist ein ganz Anderes.

Wenn die zwei Wagen vor mir beschleunigen, kann ich jeweils bei 4000 schalten und bleibe locker am Vordermann dran. Was beim hochdrehen passiert, kann ich mir in etwa denken.  Der Mann (für Frauen ist der Wagen nichts) kommt sich in dem Auto irgendwie "überlegen" vor und kann locker abwarten, was da für kleine "Kürvchen" kommen. Gemäss dem Motto: Hei, ich Auto kann viel mehr als du denkst. Da ich ja jetzt genügend "Zeit" habe , teste ich mal die Musikanlage. Klingt gut, und ist defintiv lauter als der Motor. Der 720 scheint mir im Innernraum noch leiser als sein kleiner Bruder zu sein.

 

Und da passierts . Alarm im CockpitMeldung: Ausfall ESC, Fahrzeug im Notbetrieb, McLaren Werkstatt aufsuchen. Ach du Scheizze.

Und gerade auf diesem Teil der Strecke keine Möglichkeit rechts anzuhalten. Endlich kommt eine Gelegenheit und ich fahre rechts ran.

Unser Besenwagen bzw. das Pannenfahrzeug welches uns begleitet hat (AMG GT-R, für mehr ist die Karre ja nicht zu gebrauchen) hat mich nach einer halben Ewigkeit endlich eingeholt und fährt auch rechts ran. Ich melde dem Fahrer meine Probleme, mache den Motor aus und wieder an. Die Störmeldung ist leider immer noch vorhanden.

Wir fahren weiter und treffen im nächste Ort der Rest der Truppe. Der Besitzer des 720 kommt zu mir und erkundigt sich nach den Problemen und macht die Bemerkung, dass ich wahrscheinlich wieder gefahren sei wie die Sau . Hat er natürlich nicht ernst gemeint.Ich mache den Motor nochmals aus, steige aus und schliesse den Wagen ab. So "fährt" er die Systeme herunter. Einsteigen Motor starten und keine Störmeldung im Cockpit. Weiter gehts.

Fazit: Siehe 570s

Würde ich einen 720 kaufen, wenn ich die Kohle hätte: Ja, als zusätzliches Fahrzeug

Würde ich den 720 dem 570 vorziehen: Nein, der 570 gefällt mir insgesamt optisch besser und ist mehr Unterstatement.

Würde ich den 720 gegen meinen Porsche eintauschen: Nein

 

 

  • 7 Monate später...

Sehr schön geschrieben! War bestimmt ein toller Tag. Ich bin den 570S auch schon einmal Probe gefahren und bin begeistert! Jetzt bleibt mir eigentlich nur ein bisschen Klugscheißerei:

McLaren = Schwanentüren

Lamborghini = Scherentüren

Mercedes SLS = Flügeltüren

;)

LG

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Gast
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