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Elektromobilität - Quo vadis Sportwagen?


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Ein Gruß an Alle mit Benzin im Blut.

Folgender Vortrag wird aktuell heftig in der Automobilindustrie diskutiert:

Wer nicht die 35min dazu hat, hier eine Zusammenfassung:

Der renommierte Trendforscher Lars Thomsen prophezeit dem Verbrennungsmotor den Untergang bis zum Ende dieses Jahrzehnts. Schon 2016 sieht er einen massiven Rückgang der Nachfrage. Bereits für 2017 prognostiziert er das Ende für die Formel 1.

Was zunächst wie ein Witz klingt scheint in den USA langsam Realität zu werden. Die Leute denken um. Sportauspuff, Turboboost, Hubraum und Hochdrehzahl sind out. Die lautlose kwh ist unaufhaltsam auf dem Siegeszug.

Der Erfolg des Tesla Model S überstrahlt alles andere. Die Leute geben nicht nur ihre 5er BMW her sondern verkaufen auch Corvette, 911 Turbo und RS6. Dabei trauern die wenigsten ihren alten Hubkolbern nach. Niemand will das Auto jemals wieder hergeben. "Sie kommen nicht mehr zurück" wie es Lars Thomsen ausdrückt.

Nachdem ich selbst in den letzten Wochen sowohl das Model S als auch den i3 gefahren bin erfüllt mich der Gedanke einer Zukunft ohne Verbrenner mit Schaudern. Die Autos sind zwar nett zu fahren, aber Fahrspaß ist etwas anderes. Es kommt mir so vor, als würde das Auto durch den Elektroantrieb endgültig zum kurzlebigen Konsumprodukt. Jeglicher Charakter, Ausstrahlung und Emotion geht auf Dauer verloren. Nach anfänglicher Begeisterung herrscht am Ende nur noch Langeweile.

So zumindest meine subjektive Einschätzung. Allerdings bin ich ein gnadenloser Petrolhead, wie die meisten in diesem Forum. Deshalb würde mich interessieren wie ihr das sieht? Hat der Sportwagen mit Verbrenner noch eine Berechtigung? Würdet ihr euren Porsche, Wiesmann, Ferrari oder M3 auch gegen einen Tesla tauschen? Welche Zukunft haben die klassischen Sportwagen Porsche 911, Ferrari V8, Lotus Elise....? Welche die klassischen Sportlimousinen BMW M5, RS6, etc.....?

Ich persönlich stelle mich auf harte Zeiten ein.

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Eines vorab:

Schon 2016 sieht er einen massiven Rückgang der Nachfrage.

Diese These halte ich für drastisch überzeichnet bzw. man muss hinterfragen worum es genau geht. Zur Nachfrage muss es ja erst einmal ein Angebot geben, und da sehe ich nicht wo bis 2016 die Kapazitäten sein sollen - die müssten ja jetzt bereits im Bau sein. Gut möglich daß es so kommt, aber nicht in umwälzenden Verschiebungen bis 2016. Entscheidend ist ja nicht nur was Kunden wollen, sondern auch was überhaupt geht. Eine Richtungsentscheidung in China mag viel bewegen, dennoch gilt: das Produkt muss da sein.

Ansonsten: ein Grund für mich meinen M5 neu zu kaufen und langfristig zu halten war die Befürchtung daß es der letzte seiner Art sein könnte (auch wenn der Vorgänger in diesem Sinne noch besser gepasst hätte).

Was die Langeweile angeht: ja, das sehe ich ähnlich, allerdings geht mir das mit den meisten heutigen Neuwagen schon so. Die harten Zeiten haben m.E. längst begonnen.

Allerdings sehe ich noch nicht tiefschwarz. Zum einen bekommen wir vielleicht doch wieder Getriebe - der i8 hat bereits ein Zweigang bekommen. Zum anderen gibt es vielleicht im Lauf der Zeit elektrische Lenkungen die wieder sowas wie Feedback geben. Momentan ist das ja fast alles Müll.

Ein Stück weit werden die Hersteller lernen sich anders zu differenzieren.

Was die Petrolheads hier im Forum angeht - ehrlich gesagt sehe ich das nur bei einer - vielleicht auch starken - Minderheit. Da ist doch ganz schön viel Luxusfahrzeug- und SUV-Trend unterwegs. Allrad damit man auch bei Regen immer voll drauflatschen kann, elektrische Lenkungen und - bitte Handzeichen - wer hat bei der letzten Bestellung ernsthaft versucht Handschaltung statt DKG oder Automat zu bekommen?

Ich halte nicht viel von diesem Vortrag, habe aktuell aber nicht die Zeit alle Gedanken dazu niederzuschreiben.

Wie amc aber richtig anmerkt: viele moderne Alltagsautos sind heute schon so, langweilig möchte ich nicht sagen, aber doch im Sinne des Erlebens der Technik so "steril", dass der Umstieg auf ein rein elektrisches Fahrzeug da auch nicht mehr viel ausmacht.

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass ein Durchbruch des Elektrofahrzeugs im Alltag (an den ich aktuell nicht glaube) den echten sog. Petrolheads vielleicht sogar entgegenkommt. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass sich mittelfristig eine Nische für Geniesser, ähnlich den mechanischen Armbanduhren, entwickeln könnte, die auf Grund der Stückzahl u.u. auch nicht alle Zulassungszwänge erfüllen muss, wie Sie heute ein Massenhersteller hat.

btw: man sollte auch nicht den Fehler machen, von wohlhabenden Amerikanern, die in Sachen Technologie ja immer early adopter und wesentlich begeisterungsfähiger sind als wir Deutschen, auf die grosse Mehrheit zu schliessen.

In USA gelten Deutsche Oberklasseautos als unzuverlässig, da nach 10 Jahren und 100.000 miles mal Reparaturen anstehen. Robuste Autos aus den 90ern, die jede Werkstatt reparieren kann, sind seit fast 10 Jahren wertstabil. Die Preise für luftgekühlte Elfer gehen durch die Decke etc. pp.

einfach mal die US Verkaufszahlen von Tesla und Ford F150, Dodge RAM etc vergleichen. da hast du deine Antwort.

weiterhin: Sportwagen sind und waren schon immer ein Nischenprodukt. Und werden es auch bleiben. Solange es selbst Firmen wie Königsegg, Ruf, Bugatti, Pagani gibt mache ich mir um Lamborghini und Ferrari keine Sorgen.

2017 das Ende der Formel 1? wers glaubt...

Ich fahre ein anderthalb Tonnen schweres Auto, dessen Tank innerhalb von 5 Minuten "aufgeladen" ist (für 1 Euro ungrad pro Liter Diesel) und mit grob 6 Liter auf 100 km gut 1200 km weit fahren kann ohne erneutes Aufladen (was übrigens geschätzt alle 10 km problemlos an einer Zapfsäule geht)

Solange ein Elektroauto dies nicht weit übertrifft, inkl. Anschaffungskosten, wird es sich nicht durchsetzen.

Ohne den Vortrag gesehen zu haben, sag ich mal: "Süß."

Sobald die Nachfrage nach Benzin zurückgeht, wird es zum Schleuderpreis verramscht. Und schon steigt die Nachfrage wieder.

Der Tesla verkauft sich gut, weil er hip ist. Ein Auto wird (von den allermeisten Menschen) im Gegensatz zu einem Smartphone oder einem Tablet-PC aber nicht gekauft, weil es cool ist, sondern weil es ein Gebrauchsgegenstand ist, ähnlich einem PC oder einem Rasenmäher.

Die Kapazitäten werden sehr wohl geschaffen. Allerdings nicht bei den Autoherstellern, sondern bei Panasonic, Samsung und LG.

Der Durchbruch der Elektromobilität bedeutet auch eine Verschiebung der Wertschöpfungsketten hin zu Playern die vor allem im Bereich Akkutechnik ihr Know How besitzen.

Wenn man sich die Entwicklung in den USA ansieht, dann muss man sich schon Sorgen machen. Die aktuelle Viper verkauft sich praktisch gar nicht. Dem Auto geb ich noch maximal 24 Monate, damit ist die erste Ikone schon dahin. So ein Spritschlucker ist nicht mehr gefragt, nicht einmal in dieser winzigen Nische.

Und ich glaube nicht mehr an einen kurzfristigen Hype oder an das Märchen der early adopters. In den USA kostet ein gebrauchter Model S mehr als ein neuer. In D übrigens auch.

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Ohne den Vortrag gesehen zu haben, sag ich mal: "Süß."

Dann hol das mal nach, sonst kannst du dir keine Meinung über die Zusammenhänge bilden!

Ich fand diesen Vortrag hochinteressant und logisch: alle Prognosen waren schlüssig und in sich stimmig. Das Beispiel mit Nokia und Apple zeigt in erschreckender Weise, das sich eine ähnliche Situation durchaus auch auf dem automobilen Sektor entwickeln könnte (oder wird?)

Auch oder gerade der demografische Wandel ist ein wichtiger Faktor: wer von den Kids möchte denn noch ein Auto besitzen, wer will es NUR nutzen? Die Vorteile liegen eigentlich klar auf der Hand: ich zahle tatsächlich nur die Kosten der Nutzung. Die Anzahl der Car-sharing Anbieter spricht für sich. Heutzutage werden doch sogar Telefonanlagen, Klimaanlagen, Computer etc geleast bzw gemietet.

Hätte ich mir jedesmal einen Ferrari für ein paar Tage gemietet anstatt einen zu besitzen und vor allem zu unterhalten, wäre ich deutlich günstiger weggekommen. Und Spaß hätte ich genauso gehabt.

Und das die Elektromobile irgendwann günstiger sind als herkömmliche Ottos ist lediglich eine Frage der Zeit. Spätestens dann stellt jedes wirtschaftlich denkende Unternehmen um, oder?

Ich denke, wir Carpassionisten sind eine schnell kleiner werdende Minderheit, eine Art Tradition die langsam verblasst.

Aber, Sprüche wie "Früher war alles besser" konnte ich noch nie etwas abgewinnen und ich werde mich dem Modernen nicht verschließen. Dafür bin ich viel zu neugierig! :-))!

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Der Durchbruch der Elektromobilität bedeutet auch eine Verschiebung der Wertschöpfungsketten hin zu Playern die vor allem im Bereich Akkutechnik ihr Know How besitzen.

Grundsätzlich stimme ich Deinem Beitrag vollumfänglich zu, die von mir zitierte Passage unterschätzt aber das KnowHow, welches heute in ein Premiumfahrzeug aus z.B. Deutschland fliesst.

Ja. Das ist schon wirklich ein spannender Überblick über die Entwicklung.

Hat jemand eine Quelle dazu, dass die Kosten um 1kWh zu erzeugen bei Einsatz einer Solarzelle deutlich weniger betragen als bei einem Kohlekraftwerk? 1.800eur zu 900eur.

Ich hoffe ich hab das richtig verstanden, weiß nicht mehr genau wo er das erwähnt und will nicht alles nochmal schauen.

Ich fand diesen Vortrag hochinteressant und logisch: alle Prognosen waren schlüssig und in sich stimmig. Das Beispiel mit Nokia und Apple zeigt in erschreckender Weise, das sich eine ähnliche Situation durchaus auch auf dem automobilen Sektor entwickeln könnte (oder wird?)

Jein - vieles klang schlüssig, sieht aber doch etwas anders aus wenn man genauer schaut. Im Fall von Nokia vs. Apple z.B. sind z.B. zwei Dinge gravierend anders:

1) Apple konnte das Produkt im Alleingang vorbereiten und bringen. Sowas geht in der Automobilbranche überhaupt nicht, und dann braucht man auch noch Infrastruktur und eine Vor-Ort-Servicekette (selbst wenn man mal von Online-Vertrieb ausgeht). Und der Produktzyklus ist dramatisch länger - was auch alleine deshalb so bleiben wird weil man nicht alle Nase lang für alle Wirtschaftsräume der Welt alle Freigaben und Abnahmen durchlaufen kann.

2) Für jeden der sich als Außenstehender die Vorstellung des Ur-iPhone damals angeguckt hat war sofort klar: das ist das Ding, und der ganze Rest ist einfach obsolet (das war ja noch vor Android etc.). Das einzige was wirklich noch offen war: wie schnell gibt es bezahlbare Varianten dieser Art Smartphone die Billigtelefone ablösen können und wie schnell sind die Wettbewerber? Ich kenne zumindest in meinem Bekanntenkreis keinen der das damals anders gesehen hätte - Witzeleien vom "Jesus-Phone" hin oder her. Kann man so vom Tesla S nicht sagen.

Ein anderes Beispiel das nicht ganz passend scheint: Es kam ja auch mal wieder die Story von den tollen Verkaufszahlen des Tesla S in den USA. Ist ja alles recht, aber bis auf ein paar Ökomäntelchen-Promis und ein paar Technikbegeisterte sind die 7er und vor allem S-Klasse Kunden nicht die Tesla S-Kundschaft. Der Tesla S ist zwar in diesem Preissegment, aber er ist im Grunde eher im Produktsegment des 5ers und der E-Klasse sowie teilweise der Sportwagen. Und da sehen die Zahlen dann doch anders aus: das sind dann in 2013 ca. 17500 Tesla S vs. alleine über 50.000 5er in den USA. Der Tesla S hat aber Kunden aus ganz verschiedenen Lagern, und der direkte Vergleich mit dem 7er und S-Klasse Segment führt in die Irre.

Wichtiger aber: das Erfolgsrezept des Tesla S kann man nicht einfach auf andere Fahrzeugsegmente übertragen. Ein Mittelklasse-Modell das die gleiche Reichweite haben soll braucht einen nur unwesentlich kleineren Akku, solange man nicht massiv Leichtbau anwendet. Damit ist der Preis klar - und der 320d-Käufer zahlt halt nicht einfach mal so das Doppelte. Mit einem SUV geht das schon eher, aber da wird es dann mit der Bodenfreiheit und dem Fahrverhalten spannend - denn die Bodenfreiheit wollen die Amerikaner schon - Fahrzeugschäden durch Schlaglöcher sind in vielen Regionen heute an der Tagesordnung.

Insofern: alles fein, aber nicht in zwei Jahren.

Hat jemand eine Quelle dazu, dass die Kosten um 1kWh zu erzeugen bei Einsatz einer Solarzelle deutlich weniger betragen als bei einem Kohlekraftwerk? 1.800eur zu 900eur.

Das ist auch so eine Halbwahrheit. Die Frage ist, wo der Solarstrom produziert wird und zu welchen Wetterbedingungen die 1 kWh dann entsteht. Es geht eben nicht nur um Speicherung.

Wenn das alles so einfach wäre würde China als riesiger Panelproduzent nicht Massen neuer Kohlekraftwerke planen, zumal die massive Smogprobleme haben. Die Chinesen sind ja nicht vor einen Schrank gelaufen.

Das ist auch so eine Halbwahrheit. Die Frage ist, wo der Solarstrom produziert wird und zu welchen Wetterbedingungen die 1 kWh dann entsteht. Es geht eben nicht nur um Speicherung.

Wenn das alles so einfach wäre würde China als riesiger Panelproduzent nicht Massen neuer Kohlekraftwerke planen, zumal die massive Smogprobleme haben. Die Chinesen sind ja nicht vor einen Schrank gelaufen.

Er sagt im Vortrag die Kosten wären weltweit geringer. Mir ist klar dass er das auch etwas verkürzt haben könnte.

Bei den chinesischen Kohlekraftwerken kann es doch gut sein, dass einige die Kosten für Luftverschmutzung mitrechnen, die chinesische Regierung aber momentan eher nicht. :wink:

Deshalb würden mich wissenschaftliche Quellen interessieren, die zeigen wie man das rechnet.

Rodemarc,

Hier gibt es viele Infos

http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/top-solar-news.html

Tesla darf jetzt viele Stecker austauschen...

http://www.autoblog.com/2014/01/14/tesla-model-s-wall-charger-recall/

Schon 2012 hat sich Lars Thomsen einer Gehirnwäsche unterzogen

http://www.future-matters.com/Future_Matters_AG/Future_Matters_Denkwerk_files/Ping_28_12_Web.pdf

2007 war Lars Thomsen noch in Hamburg gemeldet, 2003 in München, dank seiner Schweizer Ehefrau Betty Legler wurde 2007 deren bisherige Firma von Tonträgern auf Zukunftsforschung etc. umgestellt..

Google hat ein PDF mit viel Blabla aus dem Jahre 2007

"Kurzübersicht Vortrag Lars Thomsen - Industrie-Club"

Leider ist der direkte Link zu lange

Ich fahre als Alltagswagen einen Hybrid und als Nachfolger kommt nur wieder ein Hybrid oder besser ein Elektrofahrzeug in Frage. Die Aussage "Kunde ist für den Verbrennungsmotor verloren und es gibt kein zurück" kann ich bestätigen und so geht es den meisten, die Hybrid oder elektrisch fahren. Mild-hybride schliesse ich dabei ausdrücklich aus, da diese aufgepropfte Technik die Komfortvorteile gar nicht vermitteln kann.

Bei den Sportwagen wird hybrid recht schnell zum Standard werden, es findet im Moment im absoluten Highend-Segment die Einführung statt und wird dann in den kleineren Klassen übernommen.

Mal was aktuelles, was zumindest in etwa auch hier rein passt:

http://www.blogomotive.com/2014/02/apple-kauft-tesla-so-sieht-itesla-aus/?fb_action_ids=10151903771892027&fb_action_types=og.likes&fb_source=other_multiline&action_object_map=%5B477166572385523%5D&action_type_map=%5B%22og.likes%22%5D&action_ref_map=%5B%5D

Ich denke, dass die, die "es sich leisten können" bzw. wollen, in Zukunft verstärkt auf Hybride oder Elektrotechnik im Alltag setzen werden, für den Spaß aber immer noch herkömmliche Verbrennungsmotoren in der Garage stehen haben werden. Dies ist aber auch heutzutage eher die Minderheit. Viel interessanter finde ich da das Thema Dienstwagenflotten etc.. Solange die Elektrotechnik aber nicht für jedermann bezahlbar ist (man sehe sich die Preise z.B. für den neuen e-Up! oder den e-Golf an, ich glaube, dass die Hersteller im Moment auch einfach noch nicht verkaufen "wollen"), wird die Nachfrage nach Verbrennungsmotoren im Klein- und Mittelklassewagenbereich nicht sinken.

Grüße

Max

Ich denke, daß der Herr Trendforscher zwar maßlos übertreibt, es aber grundsätzlich sicher eine Bewegung in diese Richtung geben dürfte.

Das Elektroauto steht wohl noch sehr am Anfang seiner Entwicklung, hat aber natürlich einen - auch für Autoliebhaber spürbaren - Reiz, der nicht nur aus seinem grünen Image und seiner scheinbaren Political Corectness herrührt.

Das geräuschlose Fahren und der zügige Antritt spricht mich jedenfalls sehr an, dazu kommt die Tatsache, daß das Image natürlich positiv besetzt ist und man eine Offenheit für neue Technologien demonstriert.

Und ich gestehe: Einen Tesla finde ich um Klassen interessanter als einen A6, 5er oder gar eine E-Klasse.

Problematisch bleibt einfach das Reichweitenthema und der ökologische Aspekt; zur Herstellung der Batteriepakete wird eine immense Primärenergie benötigt, die Herstellung des Stromes, sofern er nicht aus regenerativen Energiequellen oder aus Atomkraft kommt, stellt ebenfalls eine erhebliche Belastung der Umwelt dar und die spätere Entsorgung der Akkus als hochgiftiger Sondermüll ist völlig ungeklärt.

Jeder einigermaßen gepflegte Audi 80 dürfte eine wesentlich bessere Energie- und Ökobilanz haben.

Dennoch sehe ich eine große Zukunft für Autos wie den (allerdings unter Designaspekten unsäglichen) BMW i3 und den Elektro-Smart, als Stadtfahrzeuge für kurze und mittlere Strecken sind die Autos unschlagbar und machen wirklich Spaß.

In wie weit sich ein Tesla durchsetzen wird, hängt enorm von der Entwicklung der Batterietechnologie ab, der Erfolg in den USA, und dort besonders in den Ballungsräumen, hat sicher auch mit dem Nutzungsverhalten der Klientel zu tun, der klassische Tesla-Kunde sowohl in Kalifornien als auch in München oder Hamburg nutzt seinen Wagen sicher kaum für weitere Strecken, diese legt er wahrscheinlich viel eher mit dem Flugzeug zurück, während der Vertriebsmann eines Baubeschlagsunternehmens seine mehreren 1000 Kilometer im Monat vermutlich weiterhin mit einem Turbodiesel "herunter reißt".

Trotzdem, ich finde die Entwicklung spannend, freue mich über jeden Fortschritt in dieser Sparte und finde die Formel 1 sowieso seit langer Zeit schon völlig uninteressant.

Elektrifizierte Grüße, Hugo.

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In den amerikanischen Foren fordern die Tesla-Besitzer lautstark mehr Ladestationen, weil sie grössere Distanzen fahren wollen. Hier eine aktuelle Karte:

http://supercharge.info/

Da hat Herr Musk noch Einiges zu tun.

Gestern wurde bestätigt, dass Fisker in chinesische Hände kommt. Dem neuen Besitzer gehört auch die ehemalige A-123 Akkufabrik. Vermutlich noch dieses Jahr wird die Produktion wieder anlaufen, dann kommt wieder Leben in den Markt.

Der europäische Kunde wird das E-Auto kaufen, die Batterie aber mieten wollen. Bei den Batterien (oder Akkkus, je nach Sichtweise) geht die Entwicklung ja rasant weiter. Doch wer investiert heute, wenn er nicht sicher ist, ob in drei Jahren eine weiter entwickelte Technologie auf den Markt kommt?

Meiner Meinung nach haben die IT-Leute alle dasselbe Problem. Die schnallen einfach nicht, dass der Autokunde nicht der PC-Kunde ist. Mit der Bananenware bist Du im Autogeschäft schneller tot als Du Prospekte verteilen kannst!

Die nötige Infrastruktur aus dem Boden zu stampfen ist nunmal ein steiniger Weg,

denn dahinter verbergen sich doch beträchtliche Investitionen und allerlei Hürden

wie Stromzuleitungen, Baubewiligungen etc.

Man beachte mal das Durchschnittsalter der privaten Neuwagenkäufer. Wer auf die Kids setzt, muss halt noch zehn und mehr Jahre warten, bis die genug eigenes Geld verdienen!

SGL Carbon, der Kohlefaserlieferant für BMW, will die Fabrikation in den USA von

3000 Tonnen auf 6000 verdoppeln, das ist mal ne Ansage. Da sind aber nicht bloss Fasern für i3 und i8 dabei sondern auch für die Verbrennerfahrzeuge...

Unsere Post hat jede Menge Elektroroller im Betrieb. Blöd ist nur, dass man den

Briefträger nicht mehr kommen hört, der auf Grund seiner geschrumpften Tour-Zeit

nur kurz klingelt und deshalb schon wieder zwei Häuser weiter ist, bis man die Haustüre geöffnet hat....

Doch wer investiert heute, wenn er nicht sicher ist, ob in drei Jahren eine weiter entwickelte Technologie auf den Markt kommt?

... und die kommt todsicher.

Nur dürfte man mit dieser Sichtweise nie was investieren.

Gestern war Ausweis der TESLA Geschäftszahlen mit anschl. Pressekonferenz.

Die Nachfrage nach dem Model S übersteigt weiterhin das Angebot. Hauptproblem für die Produktion ist der Engpass an Akkuzellen. Dafür will Elon Musk nun eine eigene Fabrik bauen, zusammen mit Panasonic und/oder Samsung.

Genau an der Stelle sehe ich auch das Problem für die deutschen Hersteller. Selbst wenn sie plötzlich ein Auto wie das Model S bauen wollen, sie können es gar nicht. Tesla hat sich für die nächsten 3 Jahre die gesamte bestehende Kapazität von Panasonic gesichert.

Die Tesla Aktie hat übrigens gestern die 25 Mrd. $ Marke überschritten und meiner Meinung nach wird es nicht mehr lange dauern bis der Wahnsinn an der Nasdaq die alten Giganten Ford und GM überholt.

Die Amerikaner malen sich ihre Zukunft einfach selbst.

Die Amerikaner malen sich ihre Zukunft einfach selbst.
So isses. Europäer und Japaner denken bzw. leben mentalitätsbedingt etwas anders. An eine Technik à la Tesla wird man freilich zukünftig auch in Europa und anderswo nicht mehr vorbei kommen, aber den absoluten Abgesang auf den Verbrennungsmotor sehe ich nicht wirklich. Da steckt noch ein Potential, das über die aktuellen Entwicklungen stark hinausgeht, Stichwort: "Diesotto". Unterm Strich wird die Zukunft aber nicht nur aus Angebot, Nachfrage und technischer Entwicklung bestehen, sondern auch einem immer größeren politischen Einfluß unterliegen. Wenn es opportun erscheint, eine gewisse Entwicklung "abzusägen", dann wird das geschehen. Und um genau diesen Punkt mache ich mir viel mehr Sorgen, da wir uns in Europa wirtschaftlich gesehen in einer insgesamt derart komfortablen Lage befinden, daß wir uns gewisse Entscheidungen einfach "leisten" können und der Interpretation, was "Vernunft" beinhaltet, keinem gegebenen Zwang mehr unterliegen. Eine mögliche Angebotsvielfalt wird gezielt eingeschränkt werden, in welche Richtung auch immer.
  • 2 Jahre später...

das ist doch nur marketinggeplapper ?! ich finde den nirgenwo in den fia listen und bezweifle auch dass davon überhaupt schon 3 stück gebaut wurden um überhaupt für den wettbewerb zugelassen zu sein!

aktuell der schnellste hybrid in der serienklasse ist bespielsweise der Hyundai IONIQ mit gerademal 157,825 MpH also etwa 254 KmH ! das ist halt bisher der einzige der wirklich gemessen wurde und die kriterien erfüllt,wobei ich jedoch,neben anderen dingen, den zu dem zweck stark getunten motor(u.A.lachgaseinspritzung!) eigentlich nicht als "Serie" ansehe...so gibts ja auch den streit ob jetzt der bugatti oder der henessy wirklich der schnellste in der entsprechenden serienklasse ist:der henessy ist zwar schneller,hat aber bisher nicht die geforderte mindeststückzahl von 30 fahrzeugen erreicht.der bugatti hat die 30stück erreicht und es wurden auch die geforderten drei fahrzeuge ohne speedlimiter gebaut...die sind aber nicht in den offiziellen verkauf gegangen...

  • Gefällt mir 1

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