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Meine ersten Autos....


alpinab846

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Es ist jetzt mehr als 30 Jahre her, daß ich erstmals Auto gefahren bin...

Da mein Vater Jäger ist und früher im schönen Westerwald gejagt hat ergab sich dort die erste Möglichkeit, Auto zu fahren. Ich war natürlich hellauf begeistert, als der Jagdaufseher mich ans Lenkrad des DKW-Munga ließ...mit 7 Jahren! Es war zwar nur eine kleine Runde auf der Wiese-aber ich war hin und weg. Danach kam lange Jahre außer ein paar Traktorfahrten im Urlaub nichts. Als dann die ersten Freunde Führerschein hatten wurde es unerträglich.

Meine Großmutter hatte damals einen Mercedes 280 SE Automatik-und unsere bäuerliche Verwandschaft lange Zuwege. Also durfte ich mit 16 das erste Mal eine S-Klasse fahren. Ein tolles Gefühl.

Mit 17 war die Fahrschule Pflicht, ein Golf II TDI war schon was genaues, wahnsinnige 75 PS. Nach der Minimalstundenzahl Prüfung exakt einen Monat vor meinem Geburtstag-natürlich bestanden. Der kommentar des Prüfers, ob ich "Schwarzfahrer" sei, da alles so gut lief habe ich als Lob verbucht.

Am 19. Mai 1987 war ich in Köln auf dem Level 42 Konzert-traurig noch Zug fahren zu müssen. Aber am folgenden Tag lag dann der Führerschein auf dem Frühstückstisch-und daneben der Golf-Schlüssel meiner Mutter...ich durfte erstmals selbst zur Schule fahren.

Aber das wars irgendwie nicht. Ich wollte ein eigenes Auto, meine Eltern wollten eben das nicht-also selbst verdienen. Einige Urlaube habe ich daraufhin in einem Zulieferbetrieb für den Bergbau verbracht, Gußteile gesäubert, Lager aufgeräumt...eine harte Zeit.

Und dann kam die Gelegenheit. Ein Patient meines Vaters war verstorben und es stand ein Auto zum Verkauf. Nur 1200 D-Mark-und es war ein C-Kadett. Ein Opel? niemals! Dann auch noch in Ocker mit schwarzen durchgesessenen Nylonsitzen...:-(((° Aber es gab für mich nur eine Prämisse: das eigene Auto. DAs heiß ersehnte Käfer Cabrio kann man ja später kaufen. In der engeren Wahl hatte ich damals übrigens ein auf Diesel umgestricktes Mercedes 280 C/8 Coupe in dunkelgrünmetallic und eine "Big"-Käfer...also Kadett fahren.

Die Sitze wurden durch Cordsitze vom Schrott ersetzt, GTE Zusatzarmaturen verbaut, ein Radio und später sogar einer der ersten Auto-CD Player von Sony. Die weiteste Fahrt war meine Abi-Tour durch Frankreich bis zur Cote d' Azur. Ich glaube, meine Eltern haben heute noch schlaflose Nächte, wenn sie daran denken...X-)

Danach wollte ich unbedingt wieder einen Kadett C-aber ein rasantes Coupe. im Urlaub meiner Eltern habe ich diesen Tausch vollzogen, ein schlechtes Unterfangen, da ich einen Unfallwagen erwischt hatte....Das hieß einen extrem nassen Kofferraum, in dem man Fische hätte züchten können.

Nach einem Jahr keinte der Wunsch nach neuem: Ein Kadett C Aero...umgebaut von Baur zur Cabrio-Limousine. Einen von 1342 Stück.Ich habe mir diverse Autos angesehen. Viel Schrott, alles teuer-nicht meine Welt. eines schönen Samstagsmorgens schlage ich die WAZ auf-und was findet sich im Kleinanzeigenteil dieses Blattes: Ein Kadett C Aero, 1. Hand, keine unfallschäden-das wars!

Angerufen hingefahren-das Auto war brillantorange-mit schwarzem Dach und schwarzen Belourpolstern. Alles original-bis hin zum Radio. originale ATS Räder...60 PS, 1200 ccm...ein Traum. Den meine Eltern nicht teilten-ich habe mich aber mit Hilfe meiner Großeltern dann durchgesetzt....

Das Auto habe ich dann 10 Jahre gefahren-und wie alle meine Autos heiß und innig geliebt. Das Auto war wirklich schön-40 mm Mattig Federn, Fuchs Räder von der 1000er Serie aber auch gerne mal ATS 7", BBS 3 tlg oder zuletzt Ronal Turbos waren gerne gesehen. Im Innenraum hatte ich Recaros nachgerüstet im originalen Velours, eine wirklich gut Alpine- Anlage (mit dem legendären 7909 L CD-Tuner!) Über die Jahre habe ich x Motoren verschlissen-da mein Schrauber immer wieder synthetisches Öl eingefüllt....NAch fast 7 JAhren hatte ich mich für ein Motorupdate entschieden. Es sollte ein 16 Ventiler aus dem Kadett E werden-mit Einspritzer und Kat! 150 vernünftige PS auf 850 kg-das war vielversprechend. inzwischen hatte ich ein Winterauto (ebenfalls Kadett C, jedoch ein City mit 115 PS, 2,2 Litern Hubraum und reichlich Derehmoment. Der Umbau zog sich in die Länge, das mit der einsprizung ging nicht-Also Weber Doppelvergaser. Einen Luftfilterkasten gabs nicht-also K&N Filter. Maggard Doppel-Gaszug und zuletzt ein per Glocke adaptiertes ZF 5-Gang, da sich die Getrags aus dem Manta 1800er immer verabschiedeten...

Das Auto war der Knaller. Absolut serienmäßig außen, innen richtig Druck. Im zuge einer Vergaser Abstimmung hat die Firma Boemanns (damals noch in Mülheim) ganze Arbeit geleistet. 185 saubere PS, 8 Liter auf 100 km/h. Das auto hatte so viel Kraft, daß man im 3. Gang noch versetzt hat beim Beschleunigen....leider hat sich auch das Getriebe aus dem Tunnel gerissen.

Nach weiteren 2 Jahren war der Traum vorbei, das dauernde Schrauben war es einfach nicht.

Es folgte der Umbau auf 2,4 Liter...125 Omega PS-aber ein Bullendrehmoment. Aber ich hatte immer weniger Zeit-und die Zeit für dieses Auto war einfach auch vorbei. 210 echte km/h-und beim Bremsen hat man die ganze Autobahn gebraucht....:wink:

Ich habe mit dem auto unzählige Treffen besucht, habe Slalom gefahren, mit Teilen gehandelt-es war eine tolle Zeit.

Der Aero mußte dann für den M3 Motor herhalten...aber die Geschichte kennen ja viele. Obwohl ich jetzt den B8 habe-manches Mal denke ich an die Zeit zurück.

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Es ist jetzt mehr als 30 Jahre her, daß ich erstmals Auto gefahren bin...

Schöner Bericht!

Ich fahre leider noch nicht sooo lange Auto, das ich solche Geschichten erzählen könnte....

Es soll ein wenig die Anfänger ermutigen-fast jeder hat mal klein angefangen-und trotzdem kann man was tolles draus machen. Die Opel-Zeit möchte ich nicht missen...

Ich weiß nicht, ob hier jemand den "Jäger 90" von D.H. kennt-das war in den 90ern der C-Kadett Maßstab. 2,7 Liter 400er Motor mit Einzeldrosselanlage-über 300 PS, handgeschnittene Slicks, alles leicht, damals schon Wilwood Bremsanlage....unvergesslich.

Die Treffen mit dem Aero-Stammtisch, überall nach Deutschland-da sind Freundschaften entstanden, die bis heute halten, obwohl man sich kaum noch sieht.

Die Ausstellungen auf der Technoclassica, umgeschweißte Alufelgen, das Erlebnis einen völlig verdutzten Calibra Turbo-Fahrer im Brünnchen außen mit dem Kadett überholt zu haben...ich könnte Stunden so weiter machen.

Aber man kann die Zeit eben nicht anhalten. Ein Freund hat immer noch solch ein Auto-immer wenn ich da einsteige weiß ich, wie verrückt wir damals waren.

genießt die Zeit-man ist nur einmal richtig jung....:wink:

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