Slicks, Regen, Klassensieg - RCN #3 2009
Vorgeplaenkel
Die 24h auf der Nordschleife standen an. Daher mal fleissig Urlaub eingetragen.
Heisst aber auch etwas mehr Aufwand zum packen. Aber im roten Raumboot ist ja
genug Platz.
Mittwoch morgen also alles ins Auto gepackt. Klappe zu, Tank leer. Immer das
gleiche Ab 15 Uhr waer Abnahme fuer Corso-Teilnehmer. Es ist 10 Uhr, passt
scho, Autobahn ist ja unter der Woche leer.
Unter der Woche? Feiertage im Urlaub zaehlt man mental auch nur beim Urlaubs-
Antrag so wirklich (nicht) mit. Naja, manchmal bischen stockend, aber insgesamt
ging's recht fluessig von Stuttgart bis in die Eifel.
Trudel also ziemlich entspannt mit neuer Onboard-Kamera bei der TA an der
Tourizufahrt ein. Das muss ja alles sauber noch eingebaut und festgemacht werden.
Leider steckt David vor Adenau in einem Stau fest und kommt und kommt nicht
weiter. So langsam wird sogar die Zeit fuer den Corso-Start knapp.
Hinweis am Rande: Sponsor-Aufkleber (auf's Begleitfahrzeug) in so einer
nervlichen Situation ist schwer blasenfrei aufzukleben
Kurz und gut kommt David an, abladen, und ihm noch schnell den Papierkram
zuwerfen. Ich will Corso endlich mal selber mitfahren. Mein GLP-Fahrer
Moritz hat zwischendrin schonmal den Vectra "warm gefahren" und wir koennen uns
noch rechtzeitig in die "Startaufstellung" einreihen.
Corso
Muss man einfach erlebt haben. Aber mit dem Wettbewerbsfahrzeug wuerde ich das
nie auf Achse fahren, ist ja der Hammer . Ein "paar" Bier, ein paar hunderstel
Kupplung (kann das stinken) und ca 1mm weniger Reifen ist auch nach 3.5h eine
Runde Nordschleife geschafft.
Nach all den Horror-Stories, die ich bisher von manchem Teilnehmer des Corsos
so gehoert hab.. es klappt wohl auch anders. Danke auf jeden Fall an die Fans,
dass mein Auto weder versaut, verkratzt, besprungen oder sonstwie maltraetiert
worden ist. Trotz allem Alkohol und BOMBEN-Stimmung .
Das Rennen
Noch etwas uebernaechtigt geht's zur Fahrerbesprechung. Dann steigt David fuer
den ersten Stint ins Auto ein. Er ab zum Vorstart und ich mit dem Rest der
Boxencrew hoch zu T13. Es hat Wolken. Tief, dunkel, schwarz. Kaum in der Box
angekommen ist da schon bald die Hoelle los. Teile aus Startgruppe 1 und quasi
alle aus Startgruppe 2 kommen an die Box zum Wechsel auf Regenreifen.
An der Box ist trocken.. wie's da wohl aussen rum ausschaut? Regnet es so viel?
Steht das Wasser? Wo bleibt eigentlich David?
Ich wandere mal an die Boxenmauer und siehe da.. wusch und da faehrt er weiter.
Auf Slicks. Ich geh mal eine rauchen.. hoffentlich wirft er das Auto nicht weg.
Wieder an die Boxenmauer.. da ist er schon wieder. Faehrt weiter durch.. un-
glaublich. So geht das Runde um Runde und die Zeiten werden immer besser.
Obwohl's zwischendrin auch mal ein paar dicke Tropfen auch in der Boxengasse
runterhaut.
Die Zeit zum Fahrerwechsel und Tankstopp kommt naeher. Vorletzter Sprint geht
schon in die 9:30er. Es muss also trockener werden - hauptsache es faengt
nicht neu regnen an. Auf die Feuerpruefung 'mit Slicks in den Regen rein'
wuerde ich gerne noch ein paar Runden warten.
Also noch eine Entspannungsuebung an der "Rinne" und einem Zigarillo
Boxenstopp.. es wird ernst. Helm auf und rein in die Kiste. Gezerre am Gurt,
die Beckengurt Verstellung muessen wir nochmal durchgehen Zwischendrin..
"wir haben gut 10 Sek pro Runde Vorsprung". Mal nachrechnen, die letzte von
David war 9:22 - also 9:30 Richtzeit fuer "sicher". "Zwischen Metzgesfeld
und Ex-Muehle ist noch eisig". Na danke, gerade das Eck Kallenhard bis
Breidscheid mag ich im Nassen eh nicht und dann auch noch halbnass. Baeh.
Aber erstmal ist ja Box-Out-Runde angesagt, erstmal alles anschauen. Reifen
sind ja warm, also mal bischen wohlfuehlen und 95% fahren. Oder 90-98%. Auf
jeden Fall was, das nicht "mulmig macht" .
Anbremsen Steilstrecke seh ich dann "die P2" in der Tasche stehen. Sehr schade
fuer Stefan, fuer mich aber der Punkt, dass ich die 9:30 Sprints in quasi
Ruhe fahren kann. Dafuer den unvergleichlichen Flair an der Strecke geniessen
kann.
Morgens um 8-10 ist noch nicht allzuviel auf den Beinen, aber es ist trotzdem
toll in so einer Kulisse zu fahren. Nordschleife an sich ist ja Kulisse "genug",
aber die ganzen Zelte, an/ausgehende Grillfeuer und und und. Sensationell.
So, Licht an und Sprintrunden. Verkehr haelt sich in Grenzen, es ist vor Kallen-
hard auch trocken und danach auch nur recht weit jenseits der Ideallinie noch
sichtbar feucht. Grip ist neben der Linie trotzdem manchmal noch verhalten.
Sicherlich auch noch einige neue Schmierereien dabei.
Ich ueberhole, werde ueberholt. Insgesamt aber alles recht stressfrei und
unkritisch.
Bestaetigungsrunde..
Die erste Runde im Regen ist in Runde 12 zu bestaetigen.
Hoehe T13 gedrueckt und mind. 3x nachgeschaut, dass die Stoppuhr auch sauber
losgelaufen ist. Die "Schmach" aus den ersten 2 Rennen sind genug!
"Toll" - 12:12 im quasi trockenen. Also Licht aus, Blinker dauersetzen und
rumgammeln. Bei einem normalen RCN-Lauf waer ich wahrscheinlich eingepennt.
Aber so konnte man auch nochmal das ganze "drumrum" in sich aufnehmen.
Inzwischen sind auch ein paar mehr Zuschauer wach
Das Zeitgefuehl passt und ich muss auf der Doettinger Hoehe nicht extrem
rumschleichen. *click* 12:13. Prima - lt. Box haut's mir die Grinse-Backen
aus dem Helm - weil ab jetzt kann eigentlich nix mehr schief gehen.
Daumen hoch, Fenster runter und eine Winke-Runde, die ich dieses Jahr wohl
nicht mehr erlebe.
Noch eine "einhaendige" 11:50 zur Box und :lol:
. Es kann eigentlich
nur eins heissen: Klassensieg.
Nachgeplaenkel
Wenn einer sagt, dass Rennen fahren was fuer die Nerven ist, dann meint derjenige
damit sicherlich das Warten auf den Zeitenaushang
Man denkt nach .. "doch eine Runde zuviel? zu wenig? Bestaetigung?". Man troestet
kurz andere, die es mit Unfall oder TD vorzeitig aus der Wertung hat. Aber insgeheim
wartet man nur auf die nackten Zahlen auf Papier.
Um 12:30 ist es soweit. Es hat geklappt. Durch den "feuchte Strecke ist egal"-David
haette ich es nur kaputt machen koennen. Aber einfach durchfahren. Bestaetigung
nicht verhunzen, nicht zuwenig oder zuviel Runden fahren. 9:30 fahren (9:29, 9:29, 9:28
- ohne Stoppuhr) - es hat gereicht.
Ist trotzdem wie Geburtstag Also erstmal noch dies und jenes. Umziehen und ueberhaupt.
Dann per Shuttle zum ADAC-Zelt zur Siegerehrung. Dort gab's auch (vorher) schonmal
ein Getraenke-Angebot, dass sich sehen lassen kann .
Da werden nun die Platzierungen aufgerufen.. ich kann kaum folgen, bis es heisst:
VLN-Serienwagen. Der Fuss zuckt schon. Dann "Platz 2", die gehen hoch, fleissiges
klatschen. Dann "..und Klassensieger in der V3: Philipp und David ..
mit... 700 Punkten Vorsprung. Die sind wohl immer die Steilstrecke hoch". Kracher.
Ein wirklich schoenes Gefuehl da oben zu stehen.
Videos
Freundlicherweise von Verfolgern geschnitten zur Verfuegung gestellt, da ich zu der Zeit
noch keine eigene Onboard-Cam hatte.
Hier das Video von David:
Und hier das Video von mir:
(urspruenglich geschrieben: 24.06.2009)
===
Nachdem zu viel Freud auch viel Leid gehoert, wird der naechste Blog-Eintrag zum 4. Lauf
etwas trauriger (und kuerzer).
0 Kommentare
Empfohlene Kommentare
Keine Kommentare vorhanden