Der neue Bentley Flying Spur wird auf dem Genfer Automobilsalon seine Weltpremiere feiern. Gegenüber der ersten Generation entfernt er sich optisch deutlicher vom Continental GT. Unter der Haube arbeitet ein 625 PS starker W12-Biturbo-Motor, der seine Kraft über eine Achtgang-Automatik auf alle vier Räder verteilt. Im Innenraum findet sich der von Bentley gewohnte Luxus in aller Pracht und Herrlichkeit.

Bentley Flying Spur

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Der neue Bentley Flying Spur feiert auf dem Genfer Automobilsalon seine Weltpremiere und beerbt den Continental Flying Spur.

Mit dem Continental Flying Spur als luxuriöser Limousine unterhalb des Topmodells Mulsanne hatte Bentley weltweit gute Verkaufserfolge. Nun wurde es Zeit für eine Neuauflage, bei der man einen Kritikpunkt der Kundschaft gleich mit abstellte: Die optische Nähe zum Continental GT und GTC war einigen Interessenten zu stark. Dies wurde mit einer komplett neu gestalteten Karosserie ebenso abgeändert, wie durch den Entfall des „Continental“-Namensteiles. Als Bentley Flying Spur geht die Limousine ab dem Genfer Automobilsalon an den Start. Das neue Design behält den sportlichen Charakter bei und kombiniert ihn mit Details der anderen modernen Bentley-Modelle. Gleichzeitig lässt sich der Flying Spur auch weiterhin auf den ersten Blick zweifelsfrei als Teil der Bentley-Familie identifizieren.

Dank geschickt gesetzter Kanten und Rundungen wirkt der neue Flying Spur tief geduckt und bereits im Stand schnell. Die niedrige, flache Dachlinie und die so genannte Feature-Linie entlang der Seitenpartie unterstützen diesen Eindruck gekonnt. In die runden Scheinwerfereinheiten sind ringsum die LED-Tagfahrleuchten integriert. Auch die Rückleuchten arbeiten mit Leuchtdiodentechnik, da diese nahezu wartungsfrei ist und deutlich mehr Lichtausbeute bietet als herkömmliche Glühbirnen. Vorn steht der Kühlergrill nun steiler im Wind, um geltende Fußgänger-Crashtest-Normen zu erfüllen, während der darunterliegende Lufteinlass nun über die volle Breite verläuft. Die Luftauslässe in den vorderen Kotflügeln sind wie beim Mulsanne mit einem verchromten „B“ geschmückt. Hinten fällt der längere und tiefere Kofferraumdeckel ins Auge. Dank konsequentem Einsatz von Aluminium wird gegenüber dem Vorgängermodell zum einen das Gewicht um 50 Kilogramm abgesenkt, während gleichzeitig die Torsionssteifigkeit um 4% verbessert wurde. Für die Individualisierung stehen über 100 verschiedene Lacktöne und vier verschiedene Rad-Designs zur Wahl.

Das Interieur des Flying Spur profitiert von über 600 neuen Teilen. Andersrum ausgedrückt: Vom Continental Flying Spur wurden nur die Sonnenblenden, einige Schalter am Armaturenbrett, die Türgriffe und die Armlehnen übernommen. Speziell die Sitze erhielten eine Überarbeitung und zeigen sich nun in weicherem Leder, das speziell für Bentley entwickelt wird und widerstandsfähiger als die bisherigen Bezüge ist. Es ist in 12 verschiedenen Farben erhältlich. Die Vordersitze sind 14-fach elektrisch verstell-, beheiz- und belüftbar. Im Fond gibt es wahlweise zwei oder drei Sitzplätze, die ebenfalls beheiz- und belüftbar sind. Wird die viersitzige Variante geordert, erstreckt sich die Mittelkonsole vom Armaturenbrett bis zur Rückbank und verfügt über zusätzliche Staufächer. Im gesamten Innenraum erstrecken sich rund 10 Quadratmeter auf Hochglanz poliertes Edelholzfurnier, für das sieben verschiedene Holzarten zur Wahl stehen. In den hinteren Türen sind serienmäßig elektrisch betriebene Sonnenrollos eingebaut, die den Fondpassagieren Schatten spenden. Zusätzliche Kühlung lässt sich durch kalte Getränke aus dem optionalen Kühlschrank in der Mittelarmlehne gewinnen.

Dass in einem neuen Bentley-Modell Einbauten wie ein Navigationssystem, ein Audiosystem mit integrierter Festplatte und DVD-Player oder eine Bluetooth-Schnittstelle für Mobiltelefone und Musikplayer zur Serienausstattung zählen, bedarf im Luxussektor eigentlich keiner besonderen Erwähnung. Interessanter sind da schon das auf die Limousine feinabgestimmte Naim-Premium-Audio-System in der Sonderausstattungsliste oder die serienmäßige Touchscreen-Fernbedienung, die für die Passagiere im Fond in einer Halterung in der Mittelkonsole untergebracht ist. Hiermit lassen sich neben der Klimaanlage auch das Multimedia- und Navigationssystem ansteuern. Gegen Aufpreis kann das Fond als mobiles Büro mit integriertem WLAN-Hotspot, sowie zwei 10 Zoll großen Bildschirmen an den Rückseiten der Vordersitze ausgestattet werden.

Unter der langen Motorhaube arbeitet weiterhin ein W12-Biturbo-Triebwerk, das nun aus 6 Litern Hubraum 460 kW/625 PS und ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmetern holt. Die Kraft wird über eine Achtgang-Automatik von ZF permanent auf alle vier Räder übertragen, wobei die Standardkraftverteilung von 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse bereits für sportliche Fahrdynamik sorgt. Je nach Traktion regelt sich das System bis zu einem Maximalwert von 65% an der Vorderachse oder 85% an der Hinterachse. Die Beschleunigung aus dem Stand auf Tempo 100 dauert 4,6 Sekunden und kann bis zur Höchstgeschwindigkeit von 322 km/h fortgesetzt werden. Für mehr Fahrstabilität senkt dabei die Luftfederung bei 195 km/h die Front um 5 und das Heck um 10 Millimeter ab und bei 240 km/h zusätzlich die Front um weitere 8 und das Heck um weitere 13 Millimeter.

Quelle: Bentley

Autor: Matthias Kierse