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F 360 CS - Langstreckenerfahrung & Trackday


Walterfr

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Hallo Ferraristi

Hallo CP Leser

Long range test …

Nun, ich habe es gewagt – und den „Roten“ für ein längeres Weekend herangezogen um meine nicht ganz so fitten Knochen vom Zentrum Frankreichs an die Cote Azure zu transportieren. Bei der Wahl des Hotels waren zwei Kriterien sehr wichtig; a) geschlossene Garage B) Masseuse die mich von eventuell auftretenden Verspannungen befreit.

Am 25.04 ging es dann gegen Mittags los – und ich habe das Fahrzeug entsprechend präpariert um mir eine schmerzfreie Fahrt zu ermöglichen. Selbst das Fassungsvolumen des Kofferraums und der schmalen Nischen hinter den Sitzen waren ausreichend um mein umfangreiches Gepäck aufzunehmen. Es musste auf absolut nichts verzichtet werden, dass „man(n)“ in 7 Tagen, und einen anschließenden Trackday so benötigen könnte … (Frau wurde nicht mitgenommen :lol: ).

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Die ersten Kilometer wurden auf der „Route nationale“ entsprechend ruhig angegangen, um sich wieder an das Fahrzeug zu gewöhnen, dem Radio auch gute Musik zu entlocken ( was aufgrund der Lage und Lesbarkeit des Displays ein wenig schwierig war) – obwohl die schönste Musik, selbst im „Normalmodus“ hinter den Sitzen herkam. Eine Melodie an der ich mich in den kommenden, vor mir liegenden 700 km erfreuen durfte. Selbst für die obligatorische Flasche Evian, war in der Seitentasche der Türe Platz. Nach den ersten 40 Kilometern, gewöhnte sich auch der Rücken an die durch ein Kissen unterstützte Sitzposition.

Die ersten 150 Autobahnkilometer in Richtung Valence waren selbst bei erhöhten Verkehrsaufkommen kein Thema – das Überholprestige der Fahrzeugfront tat sein Bestes – und selbst bei nur leicht erhöhten Tempo war die linke Spur immer frei, da war es schon äußerst schwierig sich da im Zaum zu halten. Nun, ein paar Male konnte ich absolut nicht beherrschen, und lies dem roten Renner ein wenig mehr Freiheiten – besonders nach den üblichen Mautstationen konnte ich einfach nicht anders, um auch den Klänge in allen Oktaven zu lauschen – ein Erlebnis von dem man selbst in kalten Nächten noch träumt ..

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Die Bremsleistung hat sich gegenüber der Übernahme des Fahrzeugs wesentlich verbessert – und der Druckpunkt ist und bleibt fest – selbst nach mehrmaligen harten Bremsen ( Ja, auch Holländer verirren sich nach Frankreich… ;-) ) Wobei man bei Betätigen derselben mit ca 75% Kraftaufwand schon sehr gute Verzögerungswerte erreicht – und bei festerem Druck eine negative Beschleunigung erlebt, die sehr erheblich ist – und nahe an die Werte meines Rundstreckenautos kommt, ohne jedoch merklich in den ABS Regelkreis zu geraten – dies spricht für die gute Bremsabstimmung des Systems.

Die Federung war auf den ersten Kilometer ein wenig gewöhnungsbedürftig – nun, man gewöhnt sich daran – und schiebt selbst die Nikotinpausen freiwillig hinaus – um länger die Fahrfreude zu erleben. Zwei Stopps auf 700 km sprechen da schon eine eindeutige Sprache, wobei eine auch zum Auftanken / Kaffee trinken verwendet wurde.

Kurz nach „VAR“ – nachdem ich eine mobile Radarkontrolle und eine Lasermesspunkt passiert habe, wurde das Bummeltempo (130-150 km/h) auf der Autobahn, für die nächsten 30 km ein „wenig“ angehoben – auch durch den zeitweise Vor und Nachfahrenden Porsche 997 begründet …. ? :oops:

Nun, den kleinen Knopf an der Mittelkonsole finde ich nun auch schon „blind“ und wurde danach mit einem Klang ab 4.500 U/min belohnt – der seinesgleichen sucht – selbst wenn man bei 7.000 in den nächst höheren Gang schaltet ( die 2.000 km waren noch nicht ganz erreicht). Nein, es war kein Rennen auf der Autoroute, dafür ist der Führerschein einfach zu wichtig, und konnte so auch das dafür vorbereitete Paket von 100 € Scheinen an seinem Platz bleiben, um im Falle des Falles die Kaution zu bezahlen.

Nach 4 ½ Stunden Autobahnfahrt mussten nur mehr wenige Kilometer nach St. Maxime und danach Saint Tropez zurückgelegt werden; die Härteste Prüfung war es, das 90 und stellenweise 70 km/h Limit auf der Bundesstraße einzuhalten, und vor allem die Adresse zu finden … nach mehreren Jahren mit fix eingebauten Navigationssystemen in den diversen Automobilen merkt man erst, wie abhängig man davon geworden ist. Besondere Vorsicht sollte man bei Überfahren der diversen Querschwellen walten lassen, die zur Reduzierung des Tempos in Städten montiert sind. Bei manchen bemerkte man ein leichtes Kratzen des Frontflügels.

Im Hotel „Chateau de la Messardiere“ angekommen, und Einchecken merkte ich erst, dass die vorab bestellte Masseuse eigentlich gar nicht notwendig gewesen wäre – aber bestellt ist bestellt – und so musste ich mich unter die fachkundigen jungen Hände begeben …

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Am nächsten Morgen stand der F360 frisch gewaschen in der Hotelgarage – von all den Fliegen befreit – und bereit für einen kleinen Einkaufsbummel in die nahe Stadt. Nun, es gibt ehrlicherweise angenehmere Einkaufswagen – das „Rollen“ im Stadtverkehr ist nicht so die Sache des Challenge Stradale .. man merkt wie ungern er im Schritt-Tempo durch enge Sträßchen rollt – und habe ich „ihn“ auch nicht lange gequält - der erste bewachte Parkplatz war rasch gefunden. Die Rückfahrt zum Hotel auch kein Problem – ich merkte mir den Weg – und so gab es keine Rätselrallye mehr. (Man ist ja selbst im Hohen Alter noch lernfähig… )

Der Wetterbericht für den nächsten Tag hatte wunderbares Wetter versprochen, und so plante ich einen kleinen Ausflug über ebenso kleine Straßen nach Cannes, Antibes, Nice, MC, und Cap Martin – um in einem kleinen bekannten Restaurant Mittag zu Essen.

Besonders die Bergstraße (N7) von St. Raphael über den „Mont Vinaigre“ in Richtung Cannes, kann ich nur jeden Ferraristi empfehlen. Morgens ist da auch kein Verkehr – und kann man die Vorzüge des Fahrzeugs so richtig schön erleben. Die frische Morgenluft tat auch dem Stradale unheimlich gut, und die umliegenden Berge geben ein Echo des Motors, dass die halb geöffneten Fenster vibrieren lassen.

Die Komposition aus Beschleunigung, Verzögerung, und den entlockten Tönen erfüllt die Faszination Ferrari (neben der besonderen Form der Karosserie) – und darin liegt sicherlich auch ein großer Teil des Erfolges und der Begeisterung. Es gibt vielleicht Autos, die schneller, fehlerfreier, oder in manchen Punkten perfekter sind – aber das Gesamtpaket eines Renners aus Maranello erfüllt selbst mich mit einem angenehmen Gefühl, und zauberte ein breites Grinsen in mein Gesicht als ich nach dieser Bergstraße am Parkplatz eine kurze Rast machte. Vergessen waren die vielen Kilometer auf der Autobahn – diese Augenblicke und Kilometer auf diesen kleinen Berg und Küstenstraßen waren Entschädigung x 10.

Nach fünf Tagen voller Fahrgenuss in der Region, ging es dann wieder in Richtung Norden um nach einem Zwischenstopp in „Vienne“ und einem Abendessen in „La Pyramide“ diesen Kurztrip gut ausklingen zu lassen – um für den kommenden Trackday in DIJON gut vorbereitet zu sein.

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Nun die kurze Fahrt nach Dijon wurde nach diesen Erlebnissen selbst ohne unterstützendes Polster für den Rücken innerhalb kurzer Zeit erledigt – und so konnte der Test des 360 auf der Rundstrecke weitergehen. Das Wetter spielte diesmal auch keinen Streich – sonnig, und warm – so wie es eigentlich sein sollte. Die ersten Runden lies ich es ein wenig vorsichtig angehen – um die Reifen, das Fahrzeuge und vor allem mich selbst ein wenig einzustellen.

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Die hervorragende Leistung der Bremsen bestand auch den Test auf der Rundstrecke von Dijon, nur die Federung erschien mir, auf der teilweise sehr welligen Strecke, ein wenig unpassend. In manchen Kurven war eine starke Karosseriebewegung sowie ein leichtes „Hoppeln“ des Fahrzeugs spürbar. Der elastische und leicht hochdrehende Motor aber – war in allen „Lebenslagen“ ein echter Genuss … Das Getriebe im Sportmodus ohne jede Kritik, die Schaltzeiten kurz und präzise – die Zwischengasstöße beim Runterschalten und Anbremsen der Kurven sorgten auch für Audiophyle Freude. Das Fahrverhalten im Gegensatz zum Frontmotor BMW aber noch immer ein wenig gewöhnungsbedürftig; um einigermaßen schnelle Rundenzeiten zu erreichen – muss man sich schon mehr auf das Fahrzeug umstellen. Die absoluten Kurvengeschwindigkeiten sind bei dem weiß-blauen Fabrikat schon noch höher – und ist ein nicht so hartes Anbremsen notwendig, d.h. man kann bei dem Roten nicht mit den gleichen Kurven-Eingangsgeschwindigkeiten einfahren, gesamt gesehen verlangt der Ferrari wesentlich mehr exakteres Fahren als der BMW. Die Rundenzeiten waren bis auf 4,5 Sekunden identisch (zugunsten des M3) – und ist dies für ein Straßenzugelassenes Auto, dass ich zudem nicht so gewohnt bin, auf Serienreifen, kein schlechter Wert.

Ein Wert fehlt noch in diesem Bericht – der Durchschnittsverbrauch betrug auf der zurückgelegten Fahrtstrecke (2401 km) exakt 14,36 ltr / 100km. ( inkl. Ca 20 Runden Dijon).

So, Ich hoffe ein wenig zur "Kurzweil" verschafft zu haben.

liebe Grüße

Walter

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Walter, Deine Berichte sind immer wieder klasse und ein Genuß zu lesen! :hug:

Vielen Dank dafür, auch für die wunderschönen Bilder! :-))!

PS: Das Kissen ist der Hit. :D

Gast Anonym16

Es freut mich ganz besonders,

dass nach deiner doch anfänglich leichten Enttäuschung ,

jetzt eine kleine Liebschaft aus euch beiden geworden ist:)

Deine Eindrücke vermitteln auf jedenfall sehr gut

die tiefen Emotionen die du die letzten Tage erlebt hast.

Sehr schöner Bericht und klasse Bilder!

... über das Kissen musste ich auch schmunzeln,

farblich dürfte es etwas mehr der Innenausstatung angeglichen sein:wink:

aber wenn es seinenZweck erfüllt hat,

dann brauchst du ja beim nächsten Mal nicht unbedingt die Hilfe einer Masseuse.O:-)

Der Verbrauch ist erstaunlich gering, hätte eigentlich mit 3-4 Litern mehr gerechnet.:???:

....ich kann mich den anderen "nur" anschließen -> ein klasse Bericht Walter, mit dem du es geschafft hast mich zum träumen zu animieren und der in schönen Worten beschreibt, wofür es lohnt sich jeden Tag bei der Arbeit neu zu motivieren und nach "mehr" zu streben :-))!

Da ich die Strecke "kenne" (allerdings in einem bequemeren Auto X-) ) bin ich gedanklich mitgefahren :)

Gruß

Kilian

Hallo CP Leser

Hallo Ferraristi

Es ist auch für mich eine Freude, Euch mit meinen Beiträgen an dem wunderbaren Erlebnis Ferrari und den damit verbundenen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Man kann es mit Worten gar nicht so ausdrücken - wie man es selbst erlebt; positive & auch kleine negative Erlebnisse.

Man sollte wenigstens einmal im Leben so ein Automobil bewegen - ob nun für nur einige Stunden oder für Jahre - man kommt davon einfach nicht mehr los, und erlebt Eindrücke die einem auch nach sehr langer Zeit im Gedanken bleiben. Die Faszination die von diesem Automobil ausgeht - ist unvergleichlich, auch wenn man schon sehr viele schöne, andere Fahrzeuge bewegt oder bewegt hat, und ist diese auch nicht in reinen, nackten Zahlen zu messen und mit dem Mitbewerb zu vergleichen.

.... Das Kissen ist der Hit.....

Ich weiss, farblich passt dieses verwendete Kissen nicht so ganz zur Innenausstattung - aber es war wunderbar weich, und hat seinen Zweck sehr gut erfüllt ... :lol: Auch wollte ich meiner Katze kein dunkles Kissen entwenden - Sie hätte mir das nie vergeben.. :wink: Aber ich arbeite daran - solche "Hilfen" nicht mehr zu benötigen.

Liebe Grüße

Walter

Wieder mal ein Bericht von dir der Perfekt geschrieben ist.

Freud mir sehr das du Spaß an deinem roten Renner hast. Vor allem positiv überrascht hat mich, wie die meisten anderen auch, der Verbrauch. :-))!

Ich kann nicht mehr sagen als das ich mich auf den nächsten Bericht jetzt schon freue.

Auch ich kann dem bereits geschriebenen nur zustimmen. Persönliche Erinnerungen werden wach an die kleine Küstenstrasse zwischen Cannes und St. Raphael, an Roquebrunne, Menton und Cap Martin, laue Meeresluft, sanfte Sonnenuntergänge und immer wieder die italienischen Arien im Rücken. Damals im Sommer 97 im F355....."seufz" Wenn man das jemals erleben durfte kommt man nicht mehr davon los. Das ist "Car-Passion" pur!

PS: Das Kissen ist der Hit. :D

Auf jeden fall eines mit Style....italienische Edelware :-))! oder?

Wie war das Hotel Chateau de la Messardiere?

Hallo Michael

Das Hotel ist etwas ausserhalb von Saint Tropez, auf einer Anhöhe gelegen. Äusserst großzügig angelegt - und im provenzialischem Stil gebaut. Die Einrichtung ist im ähnlichen Stil gehalten, Personal sehr zuvorkommend, und die Küche würde IMO einen Michelin Stern verdienen, die Weinkarte sehr umfangreich.

Es gibt nur einen Punkt der mich davon abhält, auch in der Hochsaison abzusteigen; die Preisgestaltung in dieser Zeit ist echt abgehoben. Erst die Zimmer der Kategorie "Prestige" und aufwärts, werden der ****L Kategorie wirklich gerecht (Größe der Räume), und die Preise sind dann sehr hoch (700-2.500 pro Tag). Da ist meine Schmerzgrenze doch überschritten. :oops:

In der Nebensaison aber, sind die Preise eben noch erträglich - und auch der Frühling /Herbst hat schöne Tage, an denen man einigen Kurzurlaub geniessen kann.

....italienische Edelware oder ?

Richtig, es fehlte während meines Kurztrips vom Wohnzimmer :lol:

liebe Grüße

Walter

Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. War sehr schön zu lesen. Ebenfalls sehr schön sind die Bilder deines roten Flitzers - der CS ist einfach ein Traum.

Gruß,

Chris.

  • 3 Wochen später...

Kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Absolut genialer Bericht!

Nur noch ne Frage:

Gibts es irgendwo ein Foto auf dem der CSL, CS und SL alle 3 vor nem schönen Hintergrund zu sehen sind?

Wenn ja, wär das was fürn neues Hintergrundbild :P

PS: Ist der CSL inzwischen nicht mehr Strassenzugelassen?

Toller Bericht mit tollen Bildern, sowas liest man gerne (und vermisst man in der ein oder anderen Auto-Zeitschrift)

Da wäre die österreichische AutoRevue ein guter Tipp für Dich. Die haben sehr pointiert geschriebene Artikel, witzige Bilder und Berichte aus allen automobilen Lebenslagen. Einfach köstlich zu lesen!

Es musste auf absolut nichts verzichtet werden, dass „man(n)“ in 7 Tagen, und einen anschließenden Trackday so benötigen könnte … (Frau wurde nicht mitgenommen ).

:D

waren zwei Kriterien sehr wichtig; a) geschlossene Garage B)Masseuse die mich von eventuell auftretenden Verspannungen befreit.

In manchen Hotels gibt es tatsächlich Masseusen, die wirklich ALLE Verspannungen lösen. Da kann man natürlich die Frau zu Hause lassen... 8)

und konnte so auch das dafür vorbereitete Paket von 100 € Scheinen an seinem Platz bleiben

Das klingt nach Gumball 3000 X-)

Am nächsten Morgen stand der F360 frisch gewaschen in der Hotelgarage – von all den Fliegen befreit

Wie bitte? Hast Du Deinen CS einem Hotelangestellten anvertraut, der damit durch die Waschstraße gefahren ist?? Das kann ich nicht ganz glauben...

P.S.: Das Kissen ist der Oberhammer X-):-o:-))!

Gibts es irgendwo ein Foto auf dem der CSL, CS und SL alle 3 vor nem schönen Hintergrund zu sehen sind?

Hallo idontknow

Leider gibt es kein Bild mit "schönem" Hintergrund - aber ich habe HEUTE in Mas du Clos ein Bild aufgenommen - wo DU alle "vier" Fahrzeuge siehst.... :lol:

dsc0094s6kj.jpg

(Wenn Du die Bildeigenschaften ansiehst - und die Exif daten abrufst - siehst Du auch Datum/Uhrzeit)

Liebe Grüße

Walter

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