993 Speedster goes Corsica

[Marc W. CO]

Inzwischen fahre ich den 993 Speedster S seit 13 Jahren, gekauft mit 1.700km hat er inzwischen 35 Tkm runter. Den größten Anteil dieser Kilometer hat er in Norwegen gesammelt, im September hat es uns nun erstmals Richtung Süden gezogen. Nach dem mir meine Eltern seit Jahren von Korsika vorschwärmen, für mich diese Insel aus Erzählungen immer eine Kombination aus schöner Natur, mediterranem Klima mit hohen Bergen, nicht zu vielen Menschen, gutem Essen und reizvollen Straßen ist, wollte ich sie auch mal selbst erleben. 

 

Nach dem ich am 15.09. noch ein bisschen arbeiten musste, sind wir mittags gestartet mit dem Ziel so weit wie möglich Richtung Süden zu kommen. Tatsächlich hatten wir es dann zum Abendessen noch bis nach Tauberbischofsheim geschafft. 

 

 

Am nächsten Tag wollten wir es bis Annecy südlich des Genfer Sees schaffen, nach einem kurzen Zwischenstopp in der Outletcity Metzingen und einem leckeren Mittagsessen in Bern sind wir um 18:00 Uhr bei tollem Wetter in dem "Venedig der französischen Seealpen" angekommen. Die Altstadt verfügt über ein paar kleine Kanäle und gute/uhrige Gastronomie, außerdem haben wir uns hier mit den ersten Freunden verabredet, welche mit uns in die Seealpen starten wollten. Auf dem Weg ist uns noch ein sehr schöner Carrera GT auf der deutschen Autobahn begegnet, er wollte aber nicht so schnell, wie wir.

 

 

 

Annecy war für uns der Ausgangspunkt der Tour de Grandes Alpes, so ging es dann in den nächsten drei Tagen über folgendes Pässe: 

 

• Col des Aravis
• Col du Pré
• Col de Méraillet
• Cormet de Roselend
• Col de la Madeleine
• Col du Chaussy
• Col du Télégraphe
• Col du Galibier
• Col du Laurent
• Col d'Izoard
• Col de Vars
• Col de la Cayolle

 

   

 

Besonders beeindruckt hat mich der Pass de la Cayolle und die Schlucht von Verdon. Wettertechnisch hatten wir leider Pech, die Temperaturen waren meist zwischen 0 und 10 Grad, mit Sitzheizung war es aber auszuhalten. 

 

Über die Panorama-Straße oberhalb der Schlucht von Verdon sind wir dann letztendlich aus den Alpen Richtung Toulon raus gefahren. Nach einem tollen Mittagessen und 5 Stoßgebeten meiner Frau (dass die Serpentinen endlich ein Ende haben und es endlich wärmer wird) waren wir am Donnerstag Abend in Toulon an der Fähre Richtung Korsika (Ajaccio). 

 

Um 7:00 Uhr morgens kam die Fähre an, unser Haus war auf der Ostseite der Insel, sodass wir von Ajaccio über die Berge nach Favone gefahren sind, hier ist besonders der Ort Zonza mit dem Pass de Bavella erwähnenswert. 
Auf Korsika haben wir es dann deutlich ruhiger angehen lassen, wir haben das schöne Haus, die guten Restaurants in der Nähe und den Strand genossen. 

 

 

 

 

In den nächsten Tagen haben wir vor allem die Südhälfte der Insel erkundet, besonders schön waren die Altstädte, auch die Festung in Bonifacio und auch die gastfreundliche Infrastruktur in den ganzen Orten entlang der Fahrstrecken, wie zum Beispiel Zonza und Sarténe fällt wirklich positiv auf. Insgesamt ist Korsika hier besser und einladender aufgestellt, als die Seelalpen auf dem französischen Festland. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass ich kein Französisch spreche, bisher habe ich mich daher mit den Franzosen und dem Land eher schwer getan. Dank Google-Translate-App mit Fotofunktion war das diesmal ganz anders. 

 

Am Freitag sind wir dann von Favone über Zonza, Ghisoni, Vivario, Corte und dann die D81 nach Bastia gefahren. Hier waren vor allem der Teil bis Vivario und die ersten 2/3 der D81 ein wahrer Traum. Zeitweise waren wir aber auch im Zoo, in den Bergen muss man immer und überall mit Tieren rechnen, verwilderte Schweine, Ziegen, Maultiere, es kann aber auch mal ein riesiger Bulle direkt hinter einer Kurve auf der Straße liegen und wiederkäuen. 

 

 

Am Freitag Abend waren wir auf der Fähre Richtung Festland und ein wirklich schöner Urlaub ging zu Ende. Übrigens haben wir wirklich viele andere Auto-Gruppen getroffen, 2 französische Porsche Clubs, ein spanischer Porsche-Club, ein Alpine-Club, Aston Martin Drivers Club, einen Londoner Auto-Club und eine große Mini-Tour de Alpes Veranstaltung. 

 

 

 

Am Samstag kam um 7:00 Uhr die Fähre wieder in Toulon an, es war dann wieder die Vorgabe, wir fahren nach Norden, mal schauen, wie weit wir es schaffen. Um 23:00 Uhr waren wir nach 1.800km wieder zu Hause. 

Fazit: 

 

Die Seealpen und Korsika sind für Autofahrer wunderschön, gemessen an den deutschen, österreichischen, italienischen oder schweizer Alpen sind sie relativ leer. Auch aufgefallen ist, dass die Polizei-Präsenz sehr, sehr niedrig ist. Die Seealpen sind touristisch eher hemdsärmelig, Korsika dann schon deutlich gehobener. Auch erwähnenswert sind die gut ausgebauten und angenehm leeren, französischen Autobahnen, mit einem Maut-Transponder kommt man sehr gut vorwärts. Der Speedster hat die 5.000km ohne jedes Problem bewältigt, einzig drei Schrauben am Verdeck musste ich mal nachziehen. Ich kann mir gut vorstellen die Region noch mal zu besuchen, allerdings würde ich die Anreise wohl nicht mehr auf eigner Achse mit dem Speedster machen, es gibt ja auch Speditionen...  

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Hallo Marc W.,

 

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[isderaimperator VIP CO]

schöner Reisebericht in einem wunderschönen Auto. Ich war zw 1992-97 oft auf Korsika und durfte dort immer den 964 eines Freundes fahren. Was ein Genuß auf den (zumindest damals) guten Bergstrassen um und bei Sagone.

[Marc W. CO]

Vielleicht kommt der Speedster ja auch mal per Spedition nach Marbella...   

[isderaimperator VIP CO]

das wäre ein Träumchen, zufälligerweise habe ich einige wunderschon gut ausgebaute Bergstrassen hintem Haus und Platz in der Garage. Ob ich ihn denn da wieder weglassen würde..... fraglich. Und führe mich nicht in Versuchung 🤔

[Marc W. CO]

So, 2,5 Wochen nach der Heimkehr ist er auch wieder "durchgepfelgt". 

[kkswiss]

Eine tolle (und grosse) Tour habt ihr da gefahren. Waren nur Flachkäfer zulässig? 

Und endlich ist die Garage richtig fertig. 👍

 

[Marc W. CO]

vor 14 Stunden schrieb kkswiss:

Waren nur Flachkäfer zulässig?

Ähm, darüber wurde glaube ich gar nicht nachgedacht, die Korsika-Tour ist einer Schnapsidee entsprungen und da waren nur Porsche-Fahrer anwesend, also eher ein Zufall. 

 

Tatsächlich ist Korsika für große Autos auch eher ungeeignet. In der Gruppe war ein 992 turbo, der war gefühlt schon zu breit. Uns kam ein Aston Martin DBS und ein Ferrari F12 entgegen, die sichtlich Probleme mit dem engen Straßengeläuf hatten. Dafür habe ich nach und nach vier Boxster Spyder RS gesehen, die sind dort ideal aufgehoben.   

[Sportdriver]

Wow, tolle Roadtrip-Story - danke!

Korsika muss fahrerisch tatsächlich ein ziemliches Erlebnis sein.

Vor 10 bis 5 Jahren wurde noch oft vom Stelvio Pass gesprochen, seit 2 Jahren habe ich öfter Korsika in den Ohren und Augen...