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European 5000 - Low Budget


Lud92

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Servus Zusammen, 
jetzt kommt endlich mal mein Vorstellungsthread, ich lese schon seit mehreren Jahren im Stillen und Heimlichen mit aber hatte noch nie die Möglichkeit mich aktiv zu beteiligen. 
Dank der letztjährigen Rallyeteilnahme von Jamarico sind wir auf das Event European 5000 aufmerksam geworden und sind sofort darauf angesprungen, natürlich mit dem Ziel dieses Jahr daran teilzunehmen. 
Nach der Anmeldung ging es an die Autosuche. Von Beginn an stand der Entschluss die Reise in zwei Richtungen zu optimieren – Wenig Kohle für die Karre, maximaler Spaß bei der Teilnahme. Oberstes Ziel ist es erfolgreich bis nach Amsterdam zu kommen. Wir beschränkten uns auf ein Modell mit einfachster Technik - einen Suzuki Samurai aus einem etwas späteren Baujahr mit geschlossener Kabine und Einspritzermotor. 
Generell ist uns der Suzuki Samurai schon sehr gut bekannt da wir seit mehreren Jahren einen 1986 SJ413 Cabrio im Besitz haben. Dieser wird aber ausschließlich im Sommer gefahren um ihn vor dem rostigen Tod zu bewahren und den guten Zustand zu erhalten. Des Weiteren verfügt unser Cabrio über den alten Vergasermotor mit lediglich 54 PS, von denen sich wahrscheinlich nur noch 2/3 dazu berufen fühlen das Fahrzeug voranzutreiben. Nachdem die Rallye über Straßen von 3000 Höhenmetern führt und wir das kleine Auto doch recht vollpacken (haben vor mit Dachzelt und vollkommener Ausstattung um auch autark unterwegs wild campen zu können, unterwegs zu sein), kam der Entschluss einen geschlossenen Einspritzer zu kaufen. 
Unsere Suche ergab recht zeitnah einen Treffer in der Nähe vom Nürburgring, also angerufen, Termin vereinbart und dann nach der Arbeit direkt 500km einfach mit Autotrailer zu dem Objekt der Begierde gefahren. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein 1995er Baujahr mit Getriebeschaden. Vorort entpuppte sich der Getriebeschaden als Kardanwellenabriss mit durchtrenntem Kardantunnel, Kabelbaum komplett zerfetzt und einem zerschlagenen Getriebegehäuse sowie der Erkenntnis das der Motor wohl seit geraumer Zeit nicht mehr lief und auch derzeit nicht läuft.  
Davon abgesehen, dass die linke Seite wahrscheinlich mal einen Streifschaden hatte und somit einiges an Spachtel aufgetragen ist hatte das Auto aber verhältnismäßig wenig Rost (für einen Samurai). Noch einmal kurz den Motor mit einem Schraubenschlüssel durchgedreht – ging – kurz verhandelt und schon war unser vermeintlich passendes Zuhause für die 14-tägige Abenteuerrallye und 6000km Reise quer durch Europa gekauft (wir fahren von Amsterdam auch noch nach München zurück). 
Rational zusammengefasst haben wir also ein Auto gekauft welches seit gut einem Jahr nicht läuft und bei dem zurzeit nichts von der Elektronik geschweige denn von der Mechanik im Antriebsstrang funktioniert - zum Glück ist uns das erst während der Heimreise über weitere 500km bewusstgeworden. Naja wie sagen wir immer: «wird schon laufen der Bock»

 

In diesem Sinne viele Grüße, 

Ludwig
 

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Super Vorstellung....danke ?

Bin gespannt, ob der Samurai vor unserer Katze wieder zurück auf der Strasse ist.

 

Viel Spass beim Abenteuer vor dem Abenteuer ? 

 

P.S. Welche Startnummer habt Ihr?

Wir sagen Danke, ohne dich/euch wären wir leider nie auf die Rallye aufmerksam geworden.

Nach dem aktuellen Stand seid ihr uns auf jeden Fall noch deutlich voraus ;) - ich werde aber hier regelmäßig berichten und den aktuellen Fortschritt dokumentieren. 

 

Unsere Startnummer ist die 87. 

 

Viele Grüße, 

Ludwig

 

P.s. Noch ein Bild von unserem "Sommer-Samurai". 

 

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Servus Zusammen,

 

Am nächsten Tag folgte die Bestandsaufnahme bei Licht und im Trocknen (leider aber arschkalt). Gibt wohl doch etwas mehr zu tun, zu viel um es jetzt an dieser Stelle aufzulisten - werde ich über die Zeit bis zur Fertigstellung alles berichten. 
Bei einem normalen Auto hätten wir wahrscheinlich gesagt das Auto ist reif für die Presse, bei dem Modell fällt aber ständig die Floskel «aber gar nicht so schlimm für einen Samu» und schon sind sämtliche Bedenken verflogen.
«Ist schon viel Rost, aber gar nicht so schlimm für einen Samu». 
«Der Kardantunnel ist ziemlich aufgerissen, aber gar nicht so schlimm für einen Samu». 
«Der Kabelbaum ist über 2m Länge komplett in seine Bestandteile zerlegt worden, aber gar nicht so schlimm für einen Samu». 
«Das Getriebegehäuse samt Kardanwelle ist gerbrochen, aber gar nicht so schlimm für einen Samu»
«Der Motor läuft nicht und wir haben ihn lediglich einmal 3cm durchgedreht, aber gar nicht so schlimm für einen Samu». 
«Die linke Seite hat sehr sehr viel Spachtelmasse drauf, aber gar nicht so schlimm für einen Samu».
Somit waren wir rational zusammengefasst doch sehr zufrieden mit unserem Kauf und machten uns daran das Fahrzeug erstmal zu zerlegen um alle defekten Teile bestellen zu können. 
Um nochmal auf den Anfang des ersten Posts zurückzukommen – Ziel ist es möglichst Low Budget mäßig anzukommen, also beschränkten wir uns bei der Suche der Teile auch möglichst auf Gebrauchtteile. 
Also mal einen ganzen Packen Teile bestellt und dann mit den Arbeiten angefangen die wir auch ohne Teile durchführen können. 
Mit eine der ersten Amtshandlungen war das Zusammenlöten des Kabelbaums. 
Zu Beginn ging es lediglich darum die defekten Kabelstücke zu entfernen, problematisch war das der Kabelbaum logischerweise keine Sollrissstelle hatte, sondern sich quasi um die abgerissene (während der Beschädigung noch schnelldrehende) Kardanwelle wickelte und somit auf unbestimmter Länge auch unterhalb der Isolierung die Litzen abgetrennt wurden. Nach dem großzügigen heraustrennen der beschädigten Kabelstellen haben wir neue Kabel eingesetzt und sorgfältig isoliert. Erster Punkt auf der Liste erledigt – die Elektrik funktioniert wieder tadellos. 

 

Viele Grüße, 

Ludwig
 

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  • 1 Monat später...

Wir melden uns zurück mit erfreulichen Infos. 

 

Der Ausbau des zerstörten Getriebes ging relativ schnell von der Hand. Die Kupplung wurde glücklicherweise anscheinend schon von einem Vorbesitzer mal erneuert, zumindest befand Sie sich in einem aussergewöhnlich guten Zustand und durfte somit im Fahrzeug verbleiben. Kardanwelle, Getriebelager und verschiedene Halter mussten alle erneuert werden da Sie durch die rohe Gewalt beim Abriss erheblich verformt wurden. Die Anschraubflächen und Auflageflächen des Unterbodens wurden kurzerhand mit einem Blechreparatur-Spezialwerkzeug (namens «Hammer») wieder in die richtige Form gebracht um wieder alle Befestigungen anbringen zu können – bei manchen Stellen bedurfte es etwas deutlicherer Überzeugungsarbeit aber abschließend passt dann doch wieder alles gut zusammen. 
Bevor das neue/gebrauchte Getriebe an seinen zukünftigen Platz gebracht wird kümmerten wir uns noch um den beidseitig aufgerissenen Kardantunnel. Erstmal alles wieder in Form hämmern (der Hammer wurde mit zunehmender Zeit und fortschreitender Arbeit immer mehr zu unserem Freund), dann passende Bleche besorgen, diese in Form bringen, durch Punkten anbringen, verschweißen und abschließend ordentlich versiegeln (wir haben sehr ausgiebig Unterbodenschutz aufgetragen - um auch wirklich jede offene Stelle zu verschließen). Dass es sich dabei nicht um eine meisterliche Reparatur handelt ist uns natürlich klar – für uns ist sie aber äußerst zweckmäßig und vor allem sehr günstig. Das mag für manche hier vielleicht etwas verwerflich sein, bei dem Auto steht aber jegliche Optik wirklich an hinterer Stelle.
Getriebeeinbau beim Suzuki Samurai gehört mit Sicherheit zu den entspannteren Getriebeeinbauten im Vergleich zu anderen Fahrzeugen. Erstens lässt sich das Getriebe relativ leicht zu zweit bzw. auch alleine halten und zweitens ist auch genug Platz vorhanden um schön arbeiten zu können. Also neues/gebrauchtes Getriebe rein, Kardanwelle wieder einbauen (Schrauben mit ausreichender Schraubenfestigkeit verwenden, Suzuki fordert an der Stelle 10.9er - unsere Kommen kostengünstig aus einem Lada Niva), alle Versteifungen wieder einbauen und schon sitzt das Getriebe wieder am richtigen Fleck nur in einem anderen Suzuki. 
Endlich konnte auch der nur lose im Motorraum liegende Anlasser wieder an seinen vertrauten Platz wandern und seiner ursprünglichen Bestimmung nachgehen. Außerdem konnten wir endlich überprüfen ob wir ein Fahrzeug oder nur einen großen Haufen Eisenschrott in Nürburg geholt haben. 
Der erste Motorstart stand endlich bevor. Die Batterie wurde während der anderen Arbeiten bereits vollgeladen, der Ölstand passt, Kühlflüssigkeit ist auch drin, Auspuff fehlt aber das ist erstmal egal. Also Schlüssel rumgedreht uuuunndd… es passiert nichts. Im ersten Moment war die Enttäuschung groß, hatten wir uns doch schon ausgemalt wie wir gleich mit deutlich erhöhter Lautstärke die ersten Runden ohne Innenausstattung drehen würden. Nach einem Trauerbier haben wir uns dann doch mit der Fehlersuche auseinandergesetzt und den Übeltäter auch schnell identifiziert. Genau genommen gab es keinen Übeltäter, wir wussten nur nicht, dass einer der Vorbesitzer einen Startknopf eingebaut hatte. Erleichterung hat sich breit gemacht und das Triebwerk unseres Rallyefahrzeugs erwachte nach kurzem Druck auf den Knopf zum Leben, als ob er nie für längere Zeit gestanden wäre…
Wir beendeten den Tag vollkommen zufrieden mit einer kleinen Runde über den Innenhof.

 

Grüße, Ludwig

 


 

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vor 45 Minuten schrieb Lud92:

Getriebeeinbau beim Suzuki Samurai gehört mit Sicherheit zu den entspannteren Getriebeeinbauten im Vergleich zu anderen Fahrzeugen. Erstens lässt sich das Getriebe relativ leicht zu zweit bzw. auch alleine halten und zweitens ist auch genug Platz vorhanden um schön arbeiten zu können

Davon können wir nur träumen....Scheint, als hättet Ihr uns bereits überholt ?

Unser Getriebeautomat liegt in Einzelteile zerlegt neben dem am Haken hängenden V12 und wartet auf Ersatzteile....

 

Danke für den interessanten Bericht und weiterhin viel Spass :-))!

 

 

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  • 1 Monat später...

Servus Zusammen, 

@Jamarico: Sorry für die späte Antwort, aber lieber spät als nie. Wir drücken euch die Daumen das bei euch auch noch alles glatt geht, aber aus eurem Thread geht hervor das ihr auch alles deutlich akribischer überholt als wir (vermutlich müsst ihr das auch, unser Samu ist einfach ein sehr dankbares und robustes Auto, wenn auch bei weitem nicht so interessant wie euer Jaguar ;) ). 

 

Kurzes Update bei uns: 

 

Das wir verschiedenste Lager und Gummis am Fahrgestell erneuert haben lass ich jetzt als einfachen Satz hier mal so stehen, ist auch ehrlich gesagt eher uninteressant.   
Wer mit 71 jugendlichen Pferdestärken die unterschiedlichsten Berge überqueren will muss natürlich auch wieder sicher zum Stehen kommen, somit ist der nächste Punkt auf der Todo – Liste relativ klar. Bremsenüberholung. 
Hinten kommen neue Bremsseile rein – bei den alten war die gesamte Isolierung schon durch den Auspuff weggeschmorrt (aber eigentlich gar nicht so schlimm für einen Samu). Wenn die Bremse schon mal offen ist machen wir natürlich auch gleich die Radbremszylinder mit, der Rest wird abgeschliffen, auf Freigängigkeit geprüft, saubergemacht und sorgfältig wieder zusammengebaut. Das Ergebnis war eine tadellos funktionierende Bremse welche den kommenden Herausforderungen trotzen sollte. Als Anmerkung noch – die Bremsschläuche sind in einem super Zustand, deswegen dürfen die auch weiterhin Ihrer Arbeit nachgehen und werden noch nicht in die Rente geschickt. 
Nachdem die Ersatzteile für die vordere Bremse noch auf sich warten ließen (und wir auch mal Lust auf andere Arbeiten hatten) setzten wir uns mit dem Himmel auseinander. Von diesem waren nur noch einzelne Fragmente und Kleberreste zu erkennen. Original hat Suzuki damals direkt auf das Blech des Daches ein perforiertes Leder geklebt. Nach kurzer Bestandsaufnahme und Diskussion sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass wir während unserer Reise besseres zu tun haben als unseren Dachhimmel zu bewundern. Außerdem hatten wir die Idee ein Netz im hinteren Bereich einzuziehen, in dem wir oft benötigte Sachen während der Reise unterbringen können. Daher wurden kurzerhand die Kleberreste so gut es ging entfernt und das Dach schwarz lackiert. Kein Meisterwerk und um ehrlich zu sein auch keine gute Arbeit, aber zweckmäßig und wir sind zufrieden damit.
Ordentliche musikalische Unterhaltung ist während einer 14 tägigen Autofahrt unumgänglich. Unser Suzuki hatte vorne keine Lautsprecher und ein altes Kasettenradio. Wir haben uns also Lautsprecher und ein Radio mit Bluetooth besorgt (17€ inkl. Versand aus Fernost). Der Einbau verlief erfahrungsgemäß unkompliziert (Das Auto ist super klein, keine Verkleidungen die entfernt werden mussten usw.) und so konnten wir bereits eine gute Stunde später unser neues Entertainment-System probehören.

Preisfrage: Was muss auf jeden Fall an ein Low-Budget Auto für eine Rallye bei der hauptsächlich tagsüber gefahren wird?

Richtig, ein LED Scheinwerfer auf dem Dach…. So oder so ähnlich sind wir vor einigen Wochen vor dem Rechner gesessen und haben ebay durchstöbert. Natürlich haben wir auch sofort zugeschlagen. Erstaunt waren wir von der wirklich sehr guten Qualität des Scheinwerfers und des zugehörigen Montagematerials zu einem Preis von nur ca. 25€. 
Bei der Montage haben wir uns dafür entschlossen den Scheinwerfer an den vorderen Dachträger anzubringen. Das Kabel wurde um keine unnötigen Löcher ins Blech zu bohren bei der Antenne für das Radio herausgeführt. Glücklicherweise wurde es, nahezu passend mit der Beendigung unseres heutigen Arbeitstages auch dunkel und so konnten wir direkt den Scheinwerfer testen. Wir sind von der Leuchtkraft wirklich begeistert. Ist der LED Scheinwerfer angeschaltet, fällt kaum auf ob die Hauptscheinwerfer an oder aus sind. 

Das solls für heute erstmal sein mit dem Update, in Realität sind wir schon etwas weiter, aber das reichen wir noch nach :). 

 

Grüße, Ludwig


 

 

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