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Im XJ40 Thread meinte ich ja, dass es noch anderes zu tun gäbe. Damit meinte ich die "endlose Geschichte" mit dem Jarama.

 

Der Lambo ist jetzt heute das erstemal gelaufen. Ziemliche Nebelwolke, die sich natürlich nach ein paar Minuten gegeben hat. Und ich fast nen Herzinfarkt wegen des Öldrucks bekommen habe. Denn bei den ollen Lambos dauert es ewig, bis das Ölfiltergehäuse voll ist. Ohne Kerzen orgeln bis der Öldurck da ist, funktioniert erfahrungsgemäß nicht. Aber der Öldruck kam schließlich :). Und es scheint auch alles (Öl, Wasser) dicht zu sein.

 

Jetzt müssen "nur" noch Vergaser und Zündung eingestellt, die Kupplungshydraulik gebaut und eingebaut werden, dann ist er fahrbereit. Die komplette Elektrik ist schon überholt und getestet, das komplette Bremssystem schon länger erneuert/überholt. Dann ist die Fahrt zum TÜV nicht mehr fern. Bzw. vorher bekommt er noch neue Reifen.

 

Der erste Eindruck ist, dass der extra nach Muster anhand des Originalkühlers angefertigte Aluminiumkühler eine erheblich Verbesserung ist. Mit einem der beiden Lüfter geht die Temperatur schon recht flott wieder unter 80°C. Ich bin auch gespannt, wie sich die per Plasmabeschichtung mit Keramik beschichteten Krümmer in der Praxis bewähren. Der Beschichter in UK bot bzw. bietet dies auch für F1 Motoren an behauptet die Motorraum-Temperatur mit solchermaßen beschichteten Krümmern um mindestens 20°C zu senken.

 

Ein wenig noch aufgehalten hatte mich die Temparaturanzeige. Diese hatte ich, ebenso wie die anderen Anzeigen, mit einem "Sensorsimulator" (10-Gang Poti in Gehäuse und zwei Bananenbuchsen). Die Temperaturanzeige rührte sich aber nicht. Und einen Probelauf ohne Motortemperaturanzeige wagte ich nicht. Am Wochenende dann die Lösung. Ich hatte angenommen, dass einer der beiden Sensoren im Kühler für die Anzeige zuständig ist. Pustekuchen, gestern fiel mir ein, dass ja hinten am Motor auch ein Sensor im Wasserrohr ist. DAS ist nämlich der Sensor für die Temperatur.

 

Ist schon praktisch "Privatier" zu sein. Man kann dann auch Montags solch ein Erfolgserlebnis haben. :)

 

@Ulf.M: Du holst mich mit Deinem CS jetzt nicht mehr ein, *ätsch* :P

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Geschrieben

Moin

Glückwunsch.

Mein CS ist sowieso zur Zeit "auf Eis gelegt", hab im Moment den Kopf mit anderem voll, und absolut keine Zeit dafür.

MfG Ulf.

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Geschrieben

... mir fehlt irgendwie die passende Beschreibung - @Jarama ist ein Steelbuddy mit Feinwerkzeug... keine Angst vor nix und "geht nicht, gibts nicht". 

Hut ab! Und wenn's schon mal raus ist.... 

 

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Geschrieben

Hier jetzt noch ein paar Bilder und Details. Keine Ahnung, warum die Fotos wieder mal gedreht erscheinen, einfach den Monitor herumdrehen.

 

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Auch die Leuchte an der Motorhaube funktioniert (bei eingeschaltetem Standlicht).

 

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Hier fehlt noch eine Klammer für die letzten beiden Zündkabelrechts hinten. Die ist mittlerweile gefertigt. Zu diesen Klammern später mehr.

 

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Ja, ich weiß, die Abdeckung des Sicherungskastens muß noch geputzt werden. Jedenfalls sieht man hier, dias aussehen muss. Da wird gerne gefricket, insbesondere bei '"high end" Restaurierungen.

 

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So sieht das ohne die Option "Klimaanlage" aus

 

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Lima ist natürlich neu. Bosch Classic will für eine Überholung über 500 €. Wer sucht, findet eine neue und optisch identische Bosch Lima für ein anderes Fahrzeug für unter 100 €. /Unterschiede gibs im Innenleben. Erstens mehr Leistung, zweitens interner Regler. Der originale externe Regler ist ohnehin anfällig, aber bleibt aus optischen Gründen natürlich im Auto.

 

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Der Verteiler, insbesondere auch dessen Fliehkraftverstellung, ist natürlich überholt.

 

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Auch Details sind neu, so der Wischwasserbehälter mit Motor. Original Lucas, wie es von Lamborghini im Jarama verbaut wurde.

 

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Auch die Haubenschlößer sind neu.

 

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Zur Erholung von dem trockenen Kram, zwei Eyecatcher. Ersterer aus dem Baujahr des Jarama (1969).

 

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Keine Sorge, es wird nicht schlimmer, gleich gehts normal weiter.

 

 

 

 

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Geschrieben

Kurzes Intermezzo. Wer "Concours restaurierte" alte Lambos präsentiert bekommt, sieht diese Zündkabelsätze. Sie sind in mehrerlei Hinsicht Mist. Erstens hatten die Lambos schwarze Zündkabel, nicht sowas grelles. Zweitens sind die teilweise falsch beschriftet. Beispielsweise "11" am Verteiler hat am anderen Ende (Zündkerze) eine "1". Sind wenigstens die Klammern brauchbar (hatte ich gehofft)??? Drittens: nein. Man vergleiche mit den originalen Klammern, diese sind kürzer und nur mit den originalen Klammern sitzen die Kabel richtig.

 

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Mit ist rätselhaft, wieso die ganzen "high end" Restauratoren sich nicht schwarzes Zündkabel (gibts auch in Silikon) und Stecker beschaffen und die Zündkabelbäume selbst konfektionieren. Ist in 1 h Stunde erledigt und Kabel + Stecker kosten nur einen Bruchteil dieser grausamen und auch technisch schlechten rot/weißen Zündkabelbäume.

 

Hier der Innenraum. Man beachte, dass keiner der Schalter aus der Mittelkonsole "herausspringt" (sieht man oft).

 

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Die olle Gumminmatte bleibt drin, bis die Kupplunghydraulik montiert (und dicht) ist.

 

Man beachte das (nicht originale, aber zeitgenössische) Radio. Dieses System wurde u.a. im Fiat 500 verbaut. Irgendwo hier habe ich es schon detailliert vorgestellt.

 

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Ach ja, natürlich sind die Bremsservos auch neu. Und zwar die richtigen Girlings. Nicht diese unter zurechtflexen am Chassis reingefrickelten Lockheeds, wie man es oft sieht. Überholte Girlings kosten halt über 1000 € pro Stück, die Lockheeds gibts für gut 200 €. Spätestens daran erkennt man, ob ein Restaurator es sich einfach (technisch sowie kaufmännisch) gemacht hat. Natürlich sind auch der Hauptbremszylinder, die Bremssättel sowie die Bremsleitungen neu bzw. überholt.

 

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Nicht fotografiert ist, dass alle Benzinleitungen ab Tank neu sind, Benzinpumpe ist auch neu (Facet, wie es sich gehört). Das Pluskabel von der Batterie im Kofferraum nach vorne ist auch neu, spaßig einzufädeln, weil es durch den Schweller und um Ecken geht. Wenn das Kabel irgendwo durchscheuert oder die Isolierung einen Altersbruch hat, dann gibts ein unfreiwilliges E-Schweiß Feuerchen. Deshalb ist das neue Kabel nochmals bzw. zusätzlich ummantelt. Radlager sind neu, Radmuttern neu (nos, danke an Marek, von dem ich sie habe), Reifen auch. Der Vorderwagen ist auch neu verkabelt, in Schutzhüllen. Die Innenausstattung ist mit Ausnahme der Sitze zerlegt worden und ich habe sie behutsam aufgearbeitet.

 

Was fehlt? Lackierung und Stoßstangen sind Zustand 2-3. Das bleibt aber so. Rost, wie er bei diesem Marazzi Werk recht häufig war, hat sich nirgend gefundens, auch nicht hinter Innenverkleidungen, Tank oder dergleichen. Auch keine "Lackfehler", wie Rostpickel gerne bezeichnet werden. Die "Patina" kann also auch die nächsten 50 Jahre gerne so bleiben.

 

 

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  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Jetzt sind die Vergaser eingestellt. Dazu werden zunächst die beiden langen Stangen gelöst, dann die sechs kurzen zu den Vergasern. Dann werden die Vergaser synchronisiert. Schließlich werden alle Stangen passend zu den neuen Positionen der Betätigungselemente eingestellt.

 

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Die beiden langen Stangen wurden von mir neu angefertigt. Die jeweiligen Enden haben Rechts- und Linksgewinde, so dass diese allein durch Drehen der Stange "in situ" perfekt eingestellt werden können. Außerdem wurden Kugelköpfe mit zusätzlichen Sicherungen eingesetzt. Die sechs kurzen (originalen) Stangen haben an beiden Enden Rechtsgewinde, so dass eine Einstellung nicht so einfach möglich und folglich etwas mühsamer ist. 

 

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Ach ja, es fehlt noch ein "Beweisfoto" für den laufenden Motor. Drehzahl ist noch ein bissl hoch. Temperatur und Öldruck auch nach längerer Einstellung des Motors im Stand und bei warmem Wetter normal. Nur einer der beiden Lüfter wird dank des Alukühlers benötigt.

 

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Die Kupplung ist auch entlüftet. Warum das vorher nicht ging: der Geberzylinder war hin. Das war das einzige Hydraulikelement, welches ich nicht erneuert hatte *seufz*. Glücklicherweise hatte ich einen neuen Geberzylinder im Ersatzteillager.

 

Den auszuwechseln ist eine mistige Angelegenheit. Immerhin kann dank der "altersgerechten" Hebebühne (ohne Säulen) relativ bequem unter dem Armaturenbrett gearbeitet werden. Die Betätigungsstange, die fest (aber beweglich) mit dem Geberzylinder verbunden ist, muss in der Pedalbox von Pedalarm gelöst werden. Die Pedalbox sitzt vor der Spritzwand tief im Motorraum, zudem ziemlich zugebaut, deren Inneres ist also nur mit großen Mühen erreichbar. Die Betätigungsstange hat an ihrem Ende eine mit einem Gewinde einstellbare Gabel, welche mit dem Pedalarm verbunden ist. Um den Geberzylinder nach innen hausziehen zu können, muss in (!) der Pedalbox ein versplinteter Querbolzen ausgezogen werden. Das ist die einzig mögliche Weise der Demontage des Geberzylinders. Hat einen halben Tag gedauert.

 

Jetzt steht noch die Anfertigung, Montage und Einstellung neuer Bowdenzüge für die Haubenschlösser an. Dazu später mehr.

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Heute waren die Bowdenzüge der Schlößer der Motorhaube dran. Dazu habe ich diese Anschlüsse für die Züge angefertigt und die Züge konfektioniert. Das sieht dann so aus.

 

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Dann alles eingestellt, so dass die Haube richtig sitzt und schließt. War etwas langwierig.

 

Schließlich "first role out" seit vielen Jahren :). Kupplung funktioniert einwandfrei und ist gut eingestellt. Jetzt gehts daran, alles nochmal zu checken, nachzuziehen, nach Undichtigkeiten suchen und ggf. beseitigen. Dann kommen noch neue Reifen drauf und es kann schließlich zum TÜV gehen.

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Lieber @Jarama, danke für diesen tollen Thread mit Bildern und Kommentaren dazu. Ich lese hier begeistert mit und wünsche Dir schöne Ausfahrten nach dem TÜV. :-))!

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Geschrieben

Kaum fertig, schon wird der Jarama zum Requisit eines Model Shootings. Ein befreundeter Fotograf (der auch schon das Shooting mit dem Espada machte), fragte an ob das kurzfristig möglich sei. Ich schlug natürlich den Jarama vor und gestern Abend fand das Shooting statt. Bild folgt, also "stay tuned".

 

Gleich muss ich erstmal noch die Handcremeflecken von der Karosserie abwischen ... :rolleyes::D

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Geschrieben

Nach dem Wegwischen der Handcremeflecken konnte ich mich auf eine Prüf- und Einstellfahrt wagen.

 

Lehre 1: Vergaser nach Gefühl einstellen ist besser als alle "Theorie"

 

Lehre 2: Werfe alle Torpedo-Sicherungen aus üblichen Quellen in den Müll. Das sind Sicherungen mit Plastik Tragkörpern. Brauchbar sind nur Torpedosicherungen mit Keramik Tragkörpern.

 

Zu 2.: ich hatte gedacht was Gutes zu tun, indem ich neue Sicherungen für die Lüfter vor dem Kühler einbaue (die haben hohe Anlaufströme). Und solche aus dem üblichen Zubehörhandel eingesetzt. Die sahen alle nach kurzer Zeit so aus (keine Kontaktprobleme!). Das ist China-Kernschrott. Der Tragkörper ist aus billigstem Plastik und schmilzt lange bevor die eigentliche Sicherungsbrücke durchschmelzen würde, wodurch die Sicherung, obwohl nicht durchgebrannt (warum auch, die Lüfter sind überholt und fein), ausfällt. Da ich die Lüftersteuerung so umgebaut habe, dass die Kontrolleuchte schon beim ersten Lüfter an geht ("original" ist, dass die Leuchte erst beim 2. handbetätigten Lüfter an geht, bei mir sind beide Lüfter handbetätigt mit einem entsprechend intern umgebauten zweistufigen und ansonsten originalen Schalter), sieht man das sofort.

 

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Gut, dass ich ansonsten die alten Sicherungen belassen habe und insofern nicht einer "Erneuerungswut" verfallen bin. Die alten Sicherungen sind alle mit Keramik Tragkörper. Jetzt habe ich jeweils 5 Sicherungen 8/15/25A bestellt, aber eben mit Keramik Tragkörpern, so wie es früher üblich war. Die sind aber nicht ganz billig, weil (angeblich) nur als Restbestände erhältlich. Früher war alles besser! 

 

Was nicht alles für Detailprobleme mit unseren ollen Kisten auftreten können ... :D

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Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo Gast,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für andere Modelle - Lamborghini (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

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Geschrieben

So ein Gedanke dazu: Auf dem Bild entstand die Wärme wohl am Kontakt oben. Was bei Deinen Bildern auch immer "oben" sein mag. :D Der schwarze Punkt ist gemeint. 

Da scheint ein wenig zu viel Spiel zu sein, sprich der Sitz der Sicherung ist eventuell nicht gut. Die kleinen Lichtbögen doch schon recht heftig erwärmen. Ob die (China-) Sicherung zu kurz ist, oder die alte, italienische Aufnahme ausgeleiert ist, wer weiss das schon? :D 

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Geschrieben

Ich. Die mechanische Spannung der Kontaktfahnen im Sicherungskasten ist gut, die Kontakte sind "geputzt". An den Kontaktflächen der geschmolzenen Sicherungen sind keinerlei Spuren. Das Trägermaterial der Sicherungen ist einfach Mist. An einer neuen China-Sicherung habe ich einfach mal mit einem Heißluftfön auf niedrigster Stufe getestet. Der Tragkörper wird recht schnell weich (niedrige Glasübergangstemperatur des Polymers).

 

Natürlich ist der Querschnitt der elektrischen Kontaktfläche bei Torpedo Sicherungen deutlich kleiner als bei modernen Sicherungen, oder auch alten Glassicherungen (eher Punktkontakt, bestenfalls Linienkontakt, gegenüber Flächenkontakt). Da wird es an den Kontaktflächen bei höheren Strömen schon etwas wärmer als bei anderen Sicherungstypen. Die Lüfter ziehen insbesondere beim Anlaufen zudem recht viel Strom. Natürlich ist nicht hilfreich, dass der Sicherungskasten oberhalb der Krümmer sitzt und es im Motorraum ohnehin recht heiß wird.

 

Und sobald der Tragkörper erstmal auch nur etwas weich geworden ist, dann kommt verschärfend das "zuviel Spiel" zum Tragen, der Kontaktquerschnitt wird nochmals kleiner, die Sicherung noch wärmer, usw. Nennt man positive Rückkopplung.

 

Aber die Lösung ist ja recht einfach, Torpedos mit Keramik Tragkörpern. Das hat schon seine Gründe, warum die früher so gebaut wurden. 15 Sicherungen kosten dann aber halt auch mal gut 70 €. Auf einen modernen Sicherungskasten will ich natürlich nicht umrüsten, auch wenn das technisch Sinn machen würde.

 

Was man alternativ noch machen könnte ist die beiden Sicherungen für die Lüfter "auszulagern" und außerhalb des Sichtbereiches moderne Sicherungshalter anzuordnen. An Stelle der alten Sicherungen kämen dann elektrisch stabile Brücken. Dann wäre der Spannungsabfall über die (neuen) Sicherungen auch etwas kleiner und die Lüfter würden etwas schneller laufen.

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Geschrieben

Eine Überprüfung mit einer Wärmebildkamera hat ergeben, dass mit 2 der 6 Vergaser etwas noch nicht einwandfrei funktioniert. Links zeigt sich eine gleichmäßige Temperatur aller 6 Krümmerrohre. Rechts dagegen hat das mittlere Paar die "richtige" Temperatur (also wie links), während das vordere und das hintere Paar erheblich kälter (Differenz: >250 °C) laufen. Das bleibt auch bei Änderungen der Einstellungen des vordersten und hintersten Vergasers so.

 

Dass dieses Phänomen paarweise an den Krümmerrohren auftritt ist ein klarer Hinweis auf die betreffenden Vergaser, also zündungsseitig braucht gar nicht erst gesucht werden. Die Überholung der Vergaser war jetzt auch schon ein paar Jahre her, vielleicht "klebt" oder "hängt" da irgendwas. Also Deckel ab, Düsen raus und durchpusten, dann ists hoffentlich erledigt.

 

Erstaunlich wie "gut" die Kiste auch als effektiver 8-Zylinder schon läuft. Aber wer will schon einen popeligen 8-Zylinder fahren, das darf also so nicht bleiben.

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Heute bin ich der Sache auf die Spur gegangen. Wenn bei Weber Doppelvergaser beide zugehörige Zylinder nicht bzw. nicht richtig laufen, kommt ja eigentlich nur ein Vergaserbereich in Frage, welcher beiden Einzelvergasern gemeinsam ist. Sonst müßte man bei den Düsen suchen. Gemeinsam ist nur die Schwimmerkammer, alles andere gibts doppelt. Und in der Tat fand sich dort die Ursache, die Nadelventile der Vergaser für die Zylinder 1/2 und 5/6 "klebten", öffneten also nicht. Kann man schon entdecken, indem man den Schwimmerstand durch die Inspektionsöffnung betrachtet bzw. die Höhe der Oberkante des Schwimmers zum Deckel misst und mit einem funktionierenden Vergaser vergleicht. Also Deckel ab, Schwimmer und Nadelventile ausgebaut, Nadelventile geputzt, und alles wieder zusammengebaut. Dann alles wieder eingestellt, einschließlich Synchronisierungen und Gestänge, macht bei der Brüllhitze echt Spaß. Aber auch ein Test für die Kühlerleistung, alles im grünen Bereich auf bei längerem Motorlauf im Leerlauf. Schließlich mit der Wärmebildkamera die Krümmertemperaturen gecheckt, auch hier ist jetzt alles wie es soll, alle 12 Krümmer zeigen eine nahezu gleiche Temperatur. Der Motor läuft jetzt sauber und ruhig. Morgen gehts wieder auf eine kurze Probefahrt und dann nochmal die Zündung anschauen und schließlich final sozusagen "Endabnahme".

 

Die Keramik-Torpedosicherungen sind auch heute angekommen, juhu.

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Jetzt ist auch die Zündung richtig eingestellt und die Kiste läuft und fährt jetzt wie "ein Träumchen". Hat sich also gelohnt, der ganze Aufwand. :)

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Ich habe ja den direkten Vergleich, der sich heute auch wieder bestätigte: der Jarama fährt sich um Klassen (!) besser als der Espada, was wohl dem erheblich kürzeren Radstand geschuldet sein dürfte. Er ist richtiggehend "wendig" und kann schön um Kurven gewuchtet werden, auch ohne Servolenkung (die es später optional gab). Der Espada fährt sich demgegenüber wie ein "Trum". Was umso erstaunlicher ist, als dass der Jarama laut Wikipedia deutlich schwerer als der Espada sein soll. Allerdings halte ich Angabe zum Espada in Wikipedia (1.480 kg) für falsch, der Jarama dürfte kaum 170 kg schwerer als der Espada gewesen sein.

 

Jedenfalls ist der Jarama fahrdynamisch dem Espada deutlich vorzuziehen.

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So, gestern kamen nicht nur die neuen Reifen auf die Felgen, es gab für den Jarama auch ein "Wellness-Programm", sozusagen als Belohnung für braves Verhalten (technisch). Sieht jetzt m.E. durchaus presentabel aus.

 

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Übrigens, beim Fahren sollte man entweder alle drei Hebel der Luftverteilung entweder ganz oben oder ganz unten haben. Oder den Schaltknauf nur rechts und links mit spitzen Fingern bedienen. Oder nur die Gänge 2, 4 und rückwarts verwenden. Warum? Wenn man den Schaltknauf normal umfasst und einer der Hebel in Mittenstellung steht, dann "AUA" Finger (und ich habe sicher keine dicken Finger). "Ergonomie" war nicht unbedingt die Stärke bei frühen Lambos :D.

 

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Oh Mann, so ein cooles Ding ! Und der Monti dazu!

 

So langsam verstehe ich, dass man zur Abstumpfung ab und zu i3 fahren muss, damit danach das Glücksgefühl wieder umso besser ist...

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Ich finde die Garage, inkl. Ausrüstung super. Da könnte ich mich im Alter auch gut drin austoben. 

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@Jarama Das mit den Sicherungen hat mich auch schon gestört, habe das folgendermaßen gelöst:

Mehrere W124 und W201 Sicherungskästen auf dem Schrottplatz geplündert und so einen schönen Vorrat an originalen Benz-Sicherungen angelegt!

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Am 5.7.2025 um 12:48 schrieb Jarama:

So, gestern kamen nicht nur die neuen Reifen auf die Felgen,

Übrigens, Reifen sollten bei den "Miura-Felgen" (Zentralverschluß) nur mit Schlauch montiert werden. Auch wenn auf den von mir favorisierten Michelin XWX (215/70 VR 15) "schlauchlos" steht. Denn diese Felgen haben keinerlei "Hump". Der Reifenwulst kann also bei Einwirkung seitlicher Kräfte, beispielsweise bei scharfer schneller Kurvenfahrt, ungehindert ins Tiefbett rutschen und schlagartig Luft verlieren. Die alten Reifen waren übrigens ohne Schlauch montiert ... :rolleyes:

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Geschrieben
vor 21 Stunden schrieb Jarama:

Die alten Reifen waren übrigens ohne Schlauch montiert ... :rolleyes:

Die Welt gehört den Mutigen...

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Geschrieben

Heute war TÜV. Ohne Mängel :).

 

Und den längeren Stadtstau (Berlin halt) bei relativ warmem Wetter hat die Kiste auch anstandslos hingenommen, nur einer der beiden Kühlerlüfter mußte angemacht werden. Ebenso das ewig lange Messen im Leerlauf zur AU (Geräteprobleme) gab keinen Anlaß zur Besorgnis. Die Maßnahmen des Alukühlers i.V.m. der Keramikbeschichtung der Krümmer (Plasma-gespritzt, kein Lack, thermisch isolierend) scheinen die erwünschte Wirkung zu haben. Natürlich hätte man auch die Krümmer mit Wärmeisolierband umwickeln können. Aber ich bin (außer bei Rennwagen) kein Freund davon. Denn wenn aus irgendeinem Grund Benzin darauf tropfen sollte (die Vergaser sind direkt darüber), verhält sich das Zeug wie ein Fackeldocht, wenns sich entzündet.

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So, die Wikipedia Behauptungen haben mir keine Ruhe gelssen. Weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass der Jarama erheblich schwerer als der Espada sein soll. Hier die Wikipedia Angaben zu beiden Fahrzeugen:

 

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Demnach wiege der Espada 1.480 kg, während der Jarama 1.650 kg wiegen soll. Im Text zum Jarama heisst es: "Der Lamborghini Jarama wog leer 1540 kg. Er war damit schwerer als der deutlich längere Espada. In der Literatur wird das hohe Gewicht, das die Handlichkeit und die Fahrleistungen des Autos beeinträchtigte, in erster Linie auf die Carrozzeria Marazzi zurückgeführt, bei der die Fahrzeuge komplettiert wurden. Das kleine und wirtschaftlich schwach aufgestellte Unternehmen sei nicht in der Lage gewesen, gewichtssparend zu arbeiten." Komisch, im Text sind es plötzlich nur noch 1.540 kg.

 

Ein Faktencheck anhand von alten Prospekten und Bedienungsanleitungen ergibt demgegenüber dies. 

 

Prospekte: 

 

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Bedienungsanleitungen (Espada, frühe Serie II, und Jarama, Serie I):

 

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Also folgende Angaben für den Jarama: 1.450 kg und 1.460 kg und für den Espada 1.635 kg und 1.600 kg.

 

Also genau ungekehrt, wie die "Schwarmintelligenz" behauptet. Und alle schreiben davon ab. So werden "alternative Fakten" geschaffen.

 

Im Ergebnis des Faktenchecks ist dagegen der Jarama erheblich leichter als der Espada. Was erklärt, dass neben dem kurzen Radstand auch das deutlich geringere Gewicht des Jarama für die erheblich besseren Fahreigenschaften des Jarama verantwortlich sind. Was eigentlich nicht weiter überraschend sein sollte ...

 

Von "In der Literatur wird das hohe Gewicht, das die Handlichkeit und die Fahrleistungen des Autos beeinträchtigte...", wie Wikipedia im Text des Jarama Eintrages fälschlicherweise behauptet, kann also keine Rede sein!

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Geschrieben

Ob es sich bei den Wikipedia Falschangaben allerdings um eine politische Verschwörung gegen den Jarama handelt, vermag ich nicht abschließend zu beantworten ROFL.gif.9cca8badec1fef58a510a274e61652fb.gif

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