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Mehr als 130 km/h auf der Autobahn = Raser = immer schuld!


Guzzy

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Ist doch ein recht alter Hut. Bei Überschreiten der Richtgeschwindigkeit immer Teilschuld...

Lachhaft, ein Freibrief für das asoziale Verhalten von all denjenigen, die einem ständig boshaft den Weg abschneiden.

Das ist aber nicht ganz das was in dem Artikel steht - die Urteilsbegründung war wohl schon spezifisch. Ich kenne es auch so, daß letztlich die Frage gestellt wird: "wäre der Unfall zumindest ungefähr so auch passiert, wenn der schnell fahrende ungefähr Richtgeschwindigkeit gefahren wäre?" Wenn nein, steht immer eine Mitschuld im Raum.

Und ehrlich gesagt ist das nicht völlig unbegründet. Ab einem gewissen Grad an Differenzgeschwindigkeit beginnt die Mitschuld. Wer das nicht einsehen mag, darf sich mal ausrechnen wie weit man nach hinten Sicht haben müsste um einen mit 300 km/h nahenden Carpassionisten zu sehen und dann noch zu erkennen daß dieser Punkt am Horizont nicht 200 sondern 300 fährt - während man gerade einen Wohnwagen zieht und ausschert.

Sicherlich, ein extremer Fall, aber er zeigt daß es grundsätzlich eine solche Mitschuld geben können muss. Jetzt kann man sich streiten ab welcher Überschreitung der Richtgeschwindigkeit das der Fall ist, aber im Grundsatz halt ich eine solche Überlegung der Gerichte für richtig.

Vielleicht mal zur Information: der Unfallverursacher fuhr auf einer 3 spurigen Autobahn(rechts) und zog über 2!!! Fahrspuren in die linke Spur rein, obwohl der "Raser"(ganz linke Spur) schon mittig neben dem Unfallverursacher war!

Und trotzdem kriegt man eine Teilschuld? :???:

Der Threadtitel suggeriert aus meiner Sicht, dass der, der schneller als die Richtgeschwindigkeit fährt, automatisch volle Schuld trägt. Wie schon zuvor angemerkt, handelt es sich hier lediglich um eine TEILschuld.

Grundsätzlich gilt nunmal im Straßenverkehr die Gefährdungshaftung (s. § 7 StVG). D.h. es wird in den allermeisten Schadensersatzfällen eine (wenn auch prozentual meist geringe) Teilschuld anerkannt, selbst wenn "Du gar nichts dafür konntest". Hält man sich nun nicht an die Richtgeschwindigkeit, muss man unter Umständen mit den Konsequenzen und der Anrechnung einer höheren Teilschuld leben. So selbst passiert bei einem Bekannten, der mit >200 nachts auf der Autobahn in ein unbeleuchtetes (!), stehendes (!!) defektes Fahrzeug auf der linken Spur fuhr. Auch ihm wurde eine prozentual höhere Teilschuld angerechnet.

Grüße

Max

Auch im Amt der Richter sitzen I.....n. Heute fährt doch jeder direkt von der Auffahrt auf die linke Spur weil sein Diesel ja abgeht wie eine Rakete und sehen sich dann im Recht weil die anderen ja nicht so rasen müssen. Na wer sieht die Ironie.

Passt zwar nicht ganz zum Thema aber ich bin seit ca. 3 Jahren in mehrere Prozesse verwickelt (dreimal als Kläger einmal als beklagter) und was man da vor Amts und Landgerichten so erlebt ist haarsträubend. So hat ein Berufungs Richter vorm Landgericht z.b. Eine fast 100% andere Meinung als der Richter am Amtsgericht, der nach zig Terminen dann sehr sorgfältig ein Urteil gesprochen hat. Man erlebt z.b. nach Monaten, ja teils Jahren Wartezeit auf den Termin, dass der Richter eine dicke Akte ggf. Grade mal zwei Minuten flüchtig überflogen hat und null Ahnung vom Inhalt hat. Kurzum um zum Thread zurück zukommen. Gerichtsbarkeit in Deutschland ist eine Mischung aus weltfremd und abstrakt. Sehr gut zu Vergleichen mit Berufs Politikern, das ist der gleiche Schlag Menschen, der da agiert. Daher wundert mich bei etlichen Urteilen garnichts mehr. Die fast automatische Teilschuld bei Unfällen über 130 km/h kann man getrost auf Lobbyismus der Tempolimit Befürworter zurückführen, die hier auf dem Umweg das Tempolimit durchsetzen wollten.

Der Threadtitel suggeriert aus meiner Sicht, dass der, der schneller als die Richtgeschwindigkeit fährt, automatisch volle Schuld trägt. Wie schon zuvor angemerkt, handelt es sich hier lediglich um eine TEILschuld.

Schuldig ist schuldig, ob nun Teil- oder Vollschuldig.

Sogar die Kasko kann Zahlungen auf dieses Urteil hin mindern, was teilweise bei ähnlichen Urteilen schon durchgeführt wurde.

Dann sollten die Richter dafür sorgen, dass die Vollpfosten, die solche Unfälle verursachen den Rest ihres Lebens zu Fuß gehen... Dann weiß ich wenigstens, wofür ich die Teilschuld auf mich nehme...

Die immer mehr um sich greifende Vollkaskomentalität in Deutschland geht mir echt langsam auf den Keks.

Heute ist keiner mehr für sein Handeln und die daraus resultierenden Folgen verantwortlich, die Politikelite und Manager leben es vor. Der Fahrer, der den Unfall verursacht hat kann ja nix dafür, weil er eine schwere Kindheit hatte. Außerdem ist der Beteiligte, den er fast umgebracht hätte, ja selbst Schuld weil er schneller als 130 gefahren ist... Ich könnte k..zen

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Vielleicht mal zur Information: der Unfallverursacher fuhr auf einer 3 spurigen Autobahn(rechts) und zog über 2!!! Fahrspuren in die linke Spur rein, obwohl der "Raser"(ganz linke Spur) schon mittig neben dem Unfallverursacher war!

Und trotzdem kriegt man eine Teilschuld? :???:

Davon steht in dem Artikel nichts. Wenn Du mehr weisst - oder gar selbst beteiligt warst - solltest Du das sagen. :wink:

Ich halte nichts davon, pauschal über Richterentscheidungen zu diskutieren wenn die Entscheidungsgrundlage hier gar nicht bekannt ist. Das kann aus meiner Sicht ein sehr gut abgewogenes Urteil oder Murks gewesen sein.

amc, ich war nicht daran beteiligt. Habe nur das Urteil und den Bericht des Sachverständigen bzw seine Aussage im Urteil dazu gelesen.

Nachtrag:

Bin mal gespannt wieviele z.b Dienstwagenfahrer nun Vorschriften bekommen wie sie zu überholen haben. Habe jahrelang selber hunderttausende von KM auf der Autobahn "abgerissen".

Auch im Amt der Richter sitzen I.....n. Heute fährt doch jeder direkt von der Auffahrt auf die linke Spur weil sein Diesel ja abgeht wie eine Rakete und sehen sich dann im Recht weil die anderen ja nicht so rasen müssen. Na wer sieht die Ironie.

Leider wird das in Deutschland zum Alltag. Vor allem die Kleinwagen sind an asozialem Verhalten nicht zu überbieten. Die dann noch stur links bleiben und danach schimpfen obwohl sie einfach so links ausgeschert sind ohne nach hinten zu gucken.

Mich wunderts nur dass sowas nur Deutschland normal geworden ist. In allen anderen Ländern bekommt man wenigstens eine Entschuldigung wenn man einen ausbremst.

Vor allem die Kleinwagen sind an asozialem Verhalten nicht zu überbieten.

Ja, diese ganzen asozialen Kleinwagen sollte man echt mal zur Ordnung rufen. Am besten man verbietet denen gleich ganz, auf der Autobahn zu fahren. Stören eh nur den Verkehrsfluss diese ganzen Hinderniswagen.

Mich wunderts nur dass sowas nur Deutschland normal geworden ist. In allen anderen Ländern bekommt man wenigstens eine Entschuldigung wenn man einen ausbremst.

In anderen Ländern gilt quasi durchgängig ein starres Tempolimit und dort fährt es sich u.a auch deshalb wesentlich entspannter auf der Autobahn.

Nicht alle Kleinwagenfahrer natürlich aber schon auffällig viele.Wir haben doch auch fast überall Tempolimits und dann noch oft 80 oder 100kmh.

aber in 130er Zonen fahren Leute halt oft nur 90-100kmh. Also im Ausland bin ich fast immer schneller unterwegs da ich den Tempomat auf 140-150(tacho) stelle und fast nie abbremsen muss.

Heute auch wieder einen Bekloppten vor mir gehabt. Einbahnstrasse wo normalerweise 60(tacho) gefahren wird. Hinter mir schon 5Autos in Schlange.

Der Bekloppte fährt 35-40(tacho) und nach 500m hup ich den an. Zack kommt

ein Mittelfinger und er fährt einfach so weiter. :???:

  • 2 Wochen später...

Wurde für viel Geld rund um Stuttgart gebaut. Am Anfang war in den wenig befahrenen Zeiten auch wirklich unbegrenzt, inzwischen wird glaube ich immer begrenzt.

Gab da heftige Proteste verschiedenster Parteien in der Zeitung...

Grundsätzlich ist das auch meiner Meinung nach nicht falsch.

Wenn ich mit 100km/h Differenzgeschwindigkeit auf einer 2 spurigen Fahrbahn fahre, erhöht sich das Risiko doch ungemein.

Aber wie immer kann man das nicht pauschalisieren. In dem Fall, dass einer in kurzer Zeit 2 Spuren wechselt, sollte die Teilschuld wegen V > Richtgeschwindigkeit doch relativ klein ausfallen.

So richtig negativ auffallen tun mir eigtl. genau die Vertreter - Diesel, die hier schon erwähnt wurden.

Ein Kleinwagen, der sich irgendwann mal traut, hinter dem LKW auszuscheren - darüber ärgere ich mich mittlerweile nicht mehr.

Man erkennt die Pappenheimer mit etwas Erfahrung schon und da ich es in gewisser Weise nachvollziehen kann, dass die Fahrer es doppelt stressig haben (und meine Differenzgeschwindigkeit entsprechend anpasse), fällt das unter "ist halt so".

Es ist ganz gut, ab und zu selbst mal mit einem <100PS Wagen auf der Autobahn unterwegs zu sein - das ist im Vergleich sehr unentspannt, wenn man am unteren Ende der Nahrungskette mal überholen will und quasi zwangsläufig wen ausbremst.

Gruß

Eno.

Das eine Urteil und sagt noch lange garnix aus.

Fakt ist aber das ich ab Januar 2014 zwei Dashcam mit im Auto habe, es gibt wirklich leute die man einfach Anzeigen muss und das geht nur noch so, alles andere wird in frage gestellt.

Wieviele leute fahren schneller als erlaubt an einem vorbei und wenn es nicht schnell genug geht wird gehupt, lichtzeichen gegeben, wenige cm weg von der Stoßstange hinten und überholen wenn möglich auch links und zeigen den Finger.

Sowas muss man auch mal sagen, davon spricht ja keiner.

Dashcam ist die Zukunft und es werden immer mehr werden, Rusland ist das die Tagesordnung mit erfolg.

Ich denke, daß die Geschichte zwei Seiten hat.

Natürlich gibt es das Rechtsfahrgebot, natürlich ist es auch eine Nötigung, ein von hinten kommendes Auto auszubremsen, natürlich gibt es sehr viele Leute, die weder Geschwindigkeiten einschätzen können, noch die Nützlichkeit des Rückspiegels erkannt haben.

Aber natürlich ist es auch Unfug, auf einer stark befahrenen Autobahn wirklich schnell fahren zu wollen.

Ich habe mir angewöhnt, bei normaler Verkehrslage nicht wesentlich schneller als 150 -160 km/h zu fahren, dann muß man selten stärker bremsen und kommt sehr flott voran, das ständige Beschleunigen und stark Abbremsen ist Unsinn, man kommt nicht schneller voran und fährt völlig unentspannt.

Aber wenn auf einer dreispurigen Autobahn die linke Spur völlig und die mittlere Spur weitestgehend frei ist, dann fahre auch ich wirklich schnell. Aber nur dann.

Aber natürlich hat die Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr allgemein stark zugenommen und macht das schnelle Fahren in Verbindung mit dem erhöhten Verkehrsaufkommen immer schwieriger. Ändern wird man das nicht können.

Zügige Grüße, Hugo.

Ich bin ein bisschen erstaunt über einige Äußerungen.

In Deutschland ist es nach wie vor ganz legal möglich auch auf längeren Strecken Durchschnittsgeschwindigkeiten von 140-160kmh zu erreichen.

Selbstverständlich wird das im Feierabend- oder Ferienverkehr eher schwierig, bzw dann fährt bestimmt auch mal ein Kleinwagen dazwischen.

Trotzdem ist dieses Privileg uns allen hier glücklicherweise vorbehalten.

Gerade eben auch unter den Aspekten der zunehmenden Verkehrsdichte und vllt auch Rücksichtslosigkeit anderer Verkehrsteilnehmer.

Gestern fuhr in der Stadt jemand vor mir her mit portablem Navi inkl. TV-Funktion. Mitten im Sichtfeld unter dem Innenspiegel. :-))!

Denke jeder hier bei CP fährt gerne schnell. Und jeder wurde auch schonmal ausgebremst. Dafür gibt es aber auch immer Leute die mitdenken, einen durchlassen, sogar für jmd abbremsen.

Deshalb fällt mir auch der Vergleich mit Russland und den Dashcams schwer. Vielleicht sollten wir dann direkt die Autobahnpolizei, die intelligenten Leitsysteme oder die Richter abschaffen. Jeder macht sich einfach ne Dashcam ins Auto und stellt dann alles auf Youtube rein.

„Freie Fahrt“ auf Autobahnen ist ein Irrglaube – nicht umsonst heißt es „Richtgeschwindigkeit 130 km/h“. Um es einmal deutlich hervorzuheben und auf die Autobahnrichtgeschwindigkeitsverordnung (heißt echt so!) zu verweisen:

Den Führern von Personenkraftwagen sowie von anderen Kraftfahrzeugen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis zu 3,5 t wird empfohlen, auch bei günstigen Straßen-, Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnissen

1. auf Autobahnen (Zeichen 330.1),

2. außerhalb geschlossener Ortschaften auf anderen Straßen mit Fahrbahnen für eine Richtung, die durch Mittelstreifen oder sonstige bauliche Einrichtungen getrennt sind, und

3. außerhalb geschlossener Ortschaften auf Straßen, die mindestens zwei durch Fahrstreifenbegrenzung (Zeichen 295) oder durch Leitlinien (Zeichen 340) markierte Fahrstreifen für jede Richtung haben,

nicht schneller als 130 km/h zu fahren (Autobahn-Richtgeschwindigkeit).

Das hat auch rechtliche Konsequenzen: Diese Vorschrift bestimmt ein gesetzlich gebilligtes Maß an Gefährdung durch Geschwindigkeit. Wird dieses Maß (unter zulässigen Bedingungen) überschritten, wird also eine erhöhte Betriebsgefahr geschaffen. Alle auf diese Gefahrerhöhung mindestens mit zurückzuführenden Umstände werden rechtlich als „Teilschuld“ gewürdigt – vgl. § 254 BGB.

Letzten Endes greift damit ein Sanktionsmechanismus ein, der regulierend auf Kommunikations- und Einstellungsprobleme der Verkehrsteilnehmer reagiert.

Einstellungsproblem ist die grundsätzlich falsche Annahme, man dürfe auf Autobahnen (und denen gleichgestellten anderen Straßen) so schnell fahren, wie man kann und will. Das stimmt schlicht nicht und ist so nirgendwo festgehalten. Nur weil beliebiges Schnellfahren nicht ohne weiteres strafbewehrt ist, ist es noch lange nicht zum freien Belieben des Schnellen erlaubt! § 3 StVO setzt klare Grenzen durch Straßen-, Verkehrs-, Witterungs- und Sichtbedingungen.

Letzten Endes: Gerade sehr hohe Tempi oberhalb m.W.n. derzeit ca. 160 km/h sind rechtlich nur bei völlig freier, trockener, bestens einsehbarer und trockener Strecke erlaubt. Faktisch also weder nachts (Sichtbedingungen!), noch dann, wenn auch nur ein einziges anderes Fahrzeug am Horizont auftaucht. Das muß man sich einfach immer wieder klar machen, denn die Straßen „gehören niemandem alleine“ und die Benutzung dieses Allgemeingutes wird durch die Regelung der StVO verbindlich geregelt. Letztlich nichts anderes als eine "Hausordnung", auf die doch gerade "der Deutsche" so gerne pocht, wenn's ihm nützt.:wink:

Dieser Umstand läßt sich in die Fahrweise in sehr nerven-, material- und spritschonender Weise integrieren. Z.B. bietet es sich an, bei Annäherung an einen „Pulk“ von Fahrzeugen rechtzeitig vorher einzuschätzen, ob mit einem Überholvorgang gerechnet werden muß. So wird sich ein mit 120 km/h auf einen LKW auflaufender Kleinwagen wohl kaum in Luft auflösen, sondern irgendwann zum Überholen ausscheren. Nur weil ich "links" bin, habe ich keinen vorrangigen Anspruch auf diesen Platz, der steht im zu erwartenden Begegnungszeitpunkt oder kurz davor auch dem "rechts" zu!

Das Geschick ist nun, eigene Geschwindigkeit und Annäherung an diesen Zeitpunkt in Einklang zu bringen – und ggf. einfach früh genug vom Gas zu gehen, um ihn nicht hinter dem Laster „abzupitschen“. Wer ein starkes Auto hat, kann ja zügig seine (zulässige) Wunschgeschwindigkeit wieder erreichen … Hat sich für mich als wohltuend erwiesen, mit auf freier Strecke Tempomat 180 zu „rasen“ und bei Erkennen solcher Situationen einfach den Tempomat auszuschalten und ohne Bremsen die Situation für mich und die anderen langsamer werdend beherrschbar zu machen.

Probiert’s mal aus – man wird auf hunderte Kilometer sicher fünf oder mehr Minuten verlieren, gewinnt aber an Entspanntheit und kommt mir erstaunlich wenig Verschleiß erstaunlich schnell erstaunlich weit. Auf diese Art außerhalb des Berufsverkehrs und ohne Stau schaffe ich immer noch Durchschnitte von 130 km/h und alles darüber ist Lotterie und hängt von glücklichen Fügungen im Verkehrsfluß oder Hasardspiel auf der Autobahn ab (oder zusätzlich von enormer Spurtkraft mancher Fahrzeuge).

Hinzukommt meiner Meinung nach ein Kommunikationsproblem (auch Autofahrer „sprechen“ miteinander, nur halt ohne Worte, was manchmal ja auch ohne Worte ist :rolleyes:).

Einmal wird die „Sprache“ schon durch immer grimmiger dreinblickende Autos grundsätzlich im Ton verschärft – das fängt mit „Koronaringen“ der BMWs an und hört mit gefletschten Kühlerschlündern anderer Marken nicht auf. Insofern wird also quasi schon per se „gebrüllt“ und in dem Geschrei gehen früher leicht handhabbare Nuancen schnell verloren.

Beispiel: Ich nähere mich mit Tempo 180 einem „Pulk“, erkennbar wird der Hintermann etwa bei meiner Annäherung entweder bremsen müssen oder er setzt zum Überholen an. Ob er mich sieht und mein Tempo richtig einschätzt? Diese Sorge nehme ich ihm, indem ich durch Gaswegnehmen verzögere und innerhalb meiner Fahrspur beim Annähern deutlich nach rechts ziehe (quasi wie ein Fahrspurwechsel, nur bleibe ich in meiner Fahrbahn). In fast allen Fällen wird er dann zum Überholen ausscheren, weil ich ihm signalisierte, daß ich in „lassen“ werde.

Was ist aber der erstaunliche Effekt danach? Nach dem Überholen wird er höchstwahrscheinlich die linke Spur wieder freimachen, ohne daß ich darauf „hinwirke“ – er gibt freiwillig die ihm vom Schnelleren (und dadurch "stärker" Wirkenden) eingeräumte Erleichterung wieder preis, sobald er ihrer nicht mehr bedarf. Je professioneller und routinierter er ist, desto eher wird sogar ein „Danke“ kommen – bei LKWs z.B. das „Wechselblinken links-rechts“ oder gar ein Wink aus dem Führerhaus. Wenn dann ein beschleunigender (und problemlos wieder zum früheren Vordermann aufschließender) z.B. Wiesmann noch freundlich war, ist Euch ein „Daumenhoch“ gewiß … :-))!:

Donnere ich ungebremst heran und er zieht trotzdem nach links (mit oder ohne Blinker – aber das ist ein anderes Thema!), überholt er mit meiner wutverzerrten Fratze in seinem Innenspiegel, die er des geringstmöglichen Abstandes wegen auch bestens erkennen kann, so werden die ängstlicheren Vorausfahrenden aus Furcht vor Eskalation die Fahrspur räumen (die Grenze ist nicht umsonst die Nötigung) und die seelisch Belastbareren kommen in den Bereich der „dem zeig‘ ich’s jetzt aber“-Phase – bleiben links, machen sich zum Oberschiedsrichter und bauen so eine vermeintliche Machtposition gegenüber dem eigentlich Stärkeren Hinterherfahrer auf. Schwupps – die Sache gerät aus dem Ruder und am Ende siegt, wer „den besseren Anwalt hat“ oder "Videobeweis an Bord".

Ich will nicht abstreiten, daß niemand von uns ein „Optimalfahrer“ ist und jedem Fehler passieren, die dann zu solchen Situationen führen. Wer aber die Autobahn als Rennbahn mißversteht und sich ständig benimmt wie eine „offene Hose“, der darf sich nicht wundern und sollte auch nicht klagend auf die vielen „Schnarchnasen“ und „Opafahrer“ einhacken. Das sind letzten Endes entweder Angsthasen (Mittelspurhocker zähle ich dazu) oder Oberlehrer, die sich nicht ungefragt „in Autofahrersprache“ anbrüllen lassen wollen.

Markus

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An die Liebhaber der "Dashcam":

Man kann sich das Geld auch sparen und ab und zu mal ganz ehrlich zu sich selbst sein und sich fragen, was man möglicherweise selbst zum Entstehen einer unangenehmen Situation beigetragen hat.

Und noch eins: Falls(!!!) die Aufnahmen einer "Dashcam" als "Beweismittel" akzeptiert werden, sollte man sich immer darüber im Klaren sein, daß diese auch gegen einen verwendet werden können - der Schuß kann also gewaltig nach hinten losgehen :wink:. Aktenkundige Beispiele dafür gibt's bereits.

[...]

Ich habe mir angewöhnt, bei normaler Verkehrslage nicht wesentlich schneller als 150 -160 km/h zu fahren [...] .

Auf den Stecken wo ich fahre, (Kölner Raum und öfter mal Richtung Wiesbaden), kann ich mit dieser Geschwindigkeit laufend überholen, die Leute fahren unglaublich langsam nichtmal annähernd Richtgeschwindigkeit.

Überhaupt, finde ich dass gerade die Langsamfahrer sehr viel rücksichtsloser geworden sind. Stures Links bleiben, überholen mit 3 Kmh Unterschied. Wechsel auf die linke Spur ohne blinken oder auch blinken und erwarten sofort reingelassen zu werden, obwohl der hintere dafür stark abbremsen muss. Erlebe ich täglich...

Das krasseste und das muss man sich vorstellen ist mir dieses Jahr schon zwei mal passiert (!), dass Nachts auf leerer Autobahn ein einzelnes Auto links schleicht, dann ist man schon stark am runter Bremsen und blinkt auf, weil es eng werden könnte und der vor einem steigt noch in die Eisen, um dem "bösen Raser" eine Lehrer zu erteilen.

Da kann man nur froh sein, dass die anderen Spuren frei waren

Die Leute die in meinem Bekantenkreis schnell fahren, sind meistens die aufmerksameren und auch rüksichtvolleren Fahrer. Die wissen wofür man Blinker braucht und benutzen den Rückspiegel nicht nur um die Frisur zu checken...

Ich habe auch eine Dashcam, aber ich habe sie nur um mich zu wehren da ich schon mehrfach ohne Eigenverschulden angezeigt wurde. Das ist mr sogar schon mit Leuten auf dem Beifahrersitz hier aus dem Forum passiert die mich erst ausgelacht haben und plötzlich stand die Polizei nach der Ausfahrt vor der Tür.

Die Cam zu nutzen um andere anzuzeigen, sorry das geht gar nicht.

Intelligente Verkerhssysteme finde ich gut. Ich fahre recht viel und muss feststellen das die Fahrweisen von Gegend zu Gegend sehr unterschiedlich ist. Bei und schaffe ich auf der Autobahn auch bei recht wenig Verkehr selten mehr als 120 kmh Spitze da alle langsam fahren. Oft genug überholen hier sogar LKW Autos weil die so dahin trödeln. Und sobald man etwas schneller fährt bekommt man keine netten Reaktionen.

Im Süden spielt sich alles deutlich schneller ab, ebenso in der Region um Hamburg. Am unvorhersehbarsten fahren die Leute auf der A20, zumindest gefühlt.

Ich fühle mich auch nicht gestört wenn jemand langsam fährt, nur wenn die Leute Oberlehrerhaft daher kommen werde ich manchmal auch etwas :evil:

Ich habe auch eine Dashcam, aber ich habe sie nur um mich zu wehren da ich schon mehrfach ohne Eigenverschulden angezeigt wurde.

Das würde mir aber nun wirklich zu Denken geben. :wink:

Ich wurde noch nie ohne Eigenverschulden angezeigt.

Selbst mit Eigenverschulden nur ein einziges Mal, und selbst da wurde das Verfahren seitens Staatsanwaltschaft ohne Zahlung eines Bußgeldes eingestellt.

Und ich würde mich jetzt nicht zwingend als defensiven Fahrer bezeichnen. O:-)

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