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35 Jahre Countach


HDennis

Empfohlene Beiträge

Ich gratuliere. :wink:

Ein Spezial der Auto Zeitung.

"Wir gratulieren dem Supersportwagen Lamborghini Countach zum Jubiläum mit einem umfangreichem Rückblick."

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Der Lamborghini Countach, Top Ass jedes Autoquartetts der 70er Jahre. Wir gratulieren dem italienischen Supersportwagen zu seinem 35-jährigem Jubiläum.

Als Nachfolger des Miura Super Veloce (SV) trat der Countach ein sehr schweres Erbe an. Denn der Miura begeisterte nicht nur durch sein Design mit den sanften Rundungen, sondern auch durch seine Seltenheit. Von 1966 bis 1973 entstanden von dem Zwölfzylinder aus Sant’ Agata in Italien nur 765 Exemplare.

Ein Nachfolger musste aber kommen – dringend. Denn das Desing des Miura wirkte für die Zeit zu lieblich, weniger aggressiv als man es von einem Stier, dem Wappen von Lamborghini, gewohnt ist.

LP 500

Anfang des Jahres 1972 stellt Lamborghini die Konzeptstudie LP 500 auf dem Genfer Autosalon vor. Den Besuchern stockte der Atem – die extrem keilförmige Studie verkörperte das radikalste und futuristischste Design zur damaligen Zeit. Die Silhouette und die nach oben schwingenden Flügeltüren erinnerten mehr an einen Kampfjet als an ein Automobil.

Die Abkürzung hinter dem Namen stand für „longitudinale posteriore“ und bezeichnete die Einbauart des Zwölfzylinder-Triebwerks: hinten längs. Die Zahl gab Aufschluss über den Hubraum des V12 mit 60 Grad Zylinderwinkel: Fünf Liter. Der Name selbst war ein Ausdruck aus dem italienisch-piemontesischen Dialekt und bedeutet soviel wie großartig, wundervoll, unglaublich. Bertone soll dies ausgerufen haben, als er zum ersten Mal die fertigen Entwürfe des Designer Marcello Gandinis sah und der anwesende Ferruccio Lamborghini befand darauf, dass dies der richtige Name für das Auto sei. Und unglaublich waren auch die Leistungsdaten, die angegeben wurden: 440 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h. Kein Sportwagen der Zeit konnte diese Werte überbieten. Die Studie fand bei den Besuchern großen Anklang, so dass man bei Lamborghini entschied, das Auto für ihren exklusiven Kundenkreis zu bauen.

Der Supersportwagen wurde noch im Vorserienzustand stark verändert. Der große Unterschied zum Vorgänger bestand im eckigen Design: Rundungen waren nicht mehr gefragt, dafür ausgeprägte Kanten, lange ebene Flächen und eine extrem flache Frontscheibe. Der Clou beim Countach waren aber die noch oben öffnenden Seitentüren.

LP 400

Während der Erprobungsphase in den Monaten nach dem Genfer Salon stellte sich heraus, dass Gandini in Hinblick auf die thermischen Bedingungen des Motors zu optimistisch gewesen war. Auch die Standfestigkeit des Hochleistungstreibwerks entsprach nicht den Wünschen. Die Ingenieure griffen deshalb 1972 zum bekannten und bewährten Zwölfzylinder mit vier Litern Hubraum. Entsprechend wurde auch der Name in LP 400 geändert. Den Kühlluft-Haushalt verbesserten Einlässe in den Flanken und große Hutzen. Sie ließen den Countach noch martialischer aussehen und gaben ihm seine prägnante Linie, die ihn zur Sportwagen-Ikone werden ließ.

Die Öffentlichkeit bekam den fertigen Serienwagen erst 1973 in Genf zu sehen. Im Gegensatz zur Studie von 1972 bestand der Rahmen nicht aus Vierkant-Rohren sondern aus Rundrohren. Statt Stahlblech kam Aluminium für die Karosserie zum Einsatz. Das senkte das Trockengewicht von 1130 auf 1060 Kilogramm. Der von sechs Weber 45 Doppel-Vergasern befeuerte Motor leistete 375 PS und trieb den Countach auf eine Höchstgeschwindigkeit von fast 290 km/h. Damit war der Lamborghini Countach LP 400 das schnellste Serienautomobil seiner Zeit. Bis 1978 lief der Renner von den Bändern.

LP 400S

1978 musste die Leistung wegen verschärfter Schadstoffregelung gedrosselt werden. Der LP 400S verlor bei gleichem Hubraum 20 PS und brachte es nur noch auf 355 PS. Für damalige Verhältnisse immer noch top, denn der Countach brachte es auf 275 km/h und einer 0 bis 100 km/h-Zeit von 5,9 Sekunden. Zum Vergleich: Ein Porsche Turbo leistete damals 300 PS und fuhr lediglich 260 km/h schnell. Bis 1982 wurde der LP 400S angeboten.

In seiner zweiten Version kam der italienische Supersportwagen auch breiter daher: Die Karosserie wurde überarbeitet, ein Frontspoiler sorgte für besseren Abtrieb auf der Vorderachse. Erstmals war optional auch ein breiter Heckflügel zu haben, um auch den Anpressdruck auf der Hinterachse zu erhöhen und dadurch mehr Traktion zu gewährleisten. In grellen Farben sah man den Lamborghini Countach nun vermehrt auf der Reeperbahn in Hamburg.

LP 500S

Mit dem LP 500S kletterte 1982 nicht nur die Leistung auf 375 PS, sondern auch die Motorgröße. Der V12 konnte aus 4,75 Liter schöpfen und stampfte 418 Newtonmeter Drehmoment auf die Kurbelwelle. Die Brennräume wurden von Vergasern beatmet und zündeten bei korrekter Einstellung ein Feuerwerk der Emotionen: Es zischte und brodelte im Nacken, wenn mindestens 26 Liter Super durch die Sprit-Schläuche zischten. Dafür war der LP500S der King auf der Straße – bei einer Spitzengeschwindigkeit von 290 km/h kein Wunder. Den Sprint erledigte der Italiener wieder in schnellen 5,4 Sekunden.

LP 500S QV

1985 stiegt die Leistung des Countach abermals. Der nun LP 500S Quattrovalvole (QV) genannte Sportwagen konnte mit einem 5,2 Liter großen V12 mit starken 455 PS auftrumpfen. Neu war der Vierventilkopf (Quattrovalvole), der einen besseren Gasausstoß versprach und den schnellen Stier auf 295 km/h katapultierte. Dafür gönnte sich der 1,5-Tonnen Sportler aber auch bis zu 30 Liter Super auf 100 Kilometer.

Lamborghin produzierte den Countach bis 1990. Zwei Jahre vorher feierten die Italiener aber das 25jährige Bestehen ihrer Fabrik. Aus diesem Anlass wurde der Supersportler einem Facelift unterzogen. Die Basis bildete der Countach LP 500 QV, der über einen 5,2 Liter großen V12-Motor mit 455 PS Leistung verfügt. Die Kotflügel charakterisierten voluminöse Verbreiterungen, um Platz für breitere Reifen zu schaffen. In den Radkästen vorne fanden sich Reifen der Dimension 225/50 ZR 15 statt der 205/14 der Urversion. Hinten war der Zuwachs noch beeindruckender: Hier kamen imposante 345/35 ZR 15 an Stelle der im Countach LP 400 verwendeten 215/14 zum Einsatz. Als besonderes Kennzeichen verfügte die letzte Version des Countach über markante Rippen an den Schwellern und an den Lufthutzen. Es sollte die letzte Version des Countach sein, die Lamborghini vorstellt. Seine Bauzeit endete 1990 nach exakt 657 Einheiten. Insgesamt verließen während der 27 Jahre der Produktion 1997 Countach die Werkshallen in Sant’Agata. Sein Nachfolger hieß Diabolo – ein teufliches Gefährt.

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Quelle

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Wirklich mit der schönste Lamborghini überhaupt.

Auf gleicher Seite findet man noch einen schönen Fahrbericht:

Der Extremist

Lamborghini Countach: Inbegriff eines verschwenderischen Superautos, ist eine große Ikone der Marke Lamborghini. Wir erzählen die Geschichte des allerletzten Countach 25 Anniversario von 1990.

Wohl kaum ein anderes Auto spiegelt den Geist, die Tragik, die Brillanz der oberitalienischen Autoschmiede Lamborghini so perfekt wider wie der Countach. Ein bizarrer Highspeed-Keil - die Technik von Lamborghini, das Design von Bertone - als Studie LP500 auf dem Genfer Autosalon 1971 vorgestellt. Und das mit nur einem Ziel: maximale Performance. Mitten in der Energiekrise.

Trotzdem. Der Flachmann mit dem auf 5,0 Liter aufgebohrten, längs vor der Hinterachse eingebauten Zwölfzylinder und dem ins Cockpit hineinragenden Getriebe (Schalthebel ohne Umlenkmechanik direkt im Getriebe) mit einer unter dem Motor zur Hinterachse zurückführenden Antriebswelle war für das fassungslose Publikum mindestens genauso erschütternd wie der Miura von 1966. Der fuhr übrigens mit anhaltendem Erfolg immer noch an der Premium-Position des Lamborghini-Modellprogramms, hinter ihm die glücklosen Jarama und Urraco sowie der viersitzige Topseller Espada. Der Countach hingegen sollte lediglich als Studie für höhere Blutdrücke bei den Fans sorgen, eine Serienproduktion war nicht geplant. Sogar der Name des ersten Neuzeit-Lamborghini wurde aus der Begeisterung seiner Macher geboren: Signore Bertone selbst soll beim Anblick der ersten Skizzen in bestem piemonteser Dialekt - quasi das Schwäbisch Italiens - "countach" gestammelt haben. Herrlich. Atemberaubend. Ausgezeichnet.

Im Jahr darauf läuten für Lamborghini aber die Schicksalsglocken. Arbeitskämpfe, Energiekrise und US-amerikanische Gesetzgebungen rühren der kleinen Sportwagen-Schmiede den Schierlingsbecher an. Es kommt aber noch fataler: Der Traktorensparte geht ein Großauftrag aus Bolivien abhanden, 5000 unbezahlte Traktoren wandern auf Halde, die Finanzen fallen in sich zusammen. Ferruccio Lamborghini, mit den Landmaschinen groß geworden, entscheidet sich zum Verkauf der Autosparte. 51 Prozent gehen an den Schweizer Geschäftsmann Rossetti, und Lamborghini macht sich ab sofort rar in Sant Agata Bolognese. Im Mai 1972 fällt die Entscheidung: Der Countach soll als kleine Sonderauflage, ohne elektrische Fensterheber und ohne Klimaanlage, in Produktion gehen.

Mit dem zaghaften Einstieg in die Countach-Epoche endet aber, für viele unverständlich, die Ära des Miura. Er wird Ende 1972 zum letzten Mal gebaut. Der Countach sollte aber bis 1990 Bestand haben. Was so leise und problematisch begann, wird zum Archetyp des Lamborghini-Supersportwagens. Der Countach ist Lamborghini: extrem, verrückt, sehr waghalsig, beinahe vulgär. Flügeltüren! Klappscheinwerfer! Alles-oder-nichts-Keil-Design! Brutale motorische Gewalt! Höchstgeschwindigkeit!

Zwischen dem ersten Serienauto, dem LP400, der 1974 in jenem berühmten Leuchtgelb die Werkshalle verließ, und dem silbernen Anniversario-Countach, der am 4. Juli 1990 vom Band rollte, liegen mehrere Besitzerwechsel im Unternehmen, ständige technische Evolution, die wohl besten und vielleicht auch schlechtesten Jahre des Automobilbaus. Der Countach sollte vom 353 PS starken Vierliter-V12 bis zum 455 PS leistenden 5,2-Liter-Zwölfzylinder mehrere Leistungssprünge erfahren. Von der Zweiventiltechnik zum Vierventiler. Von fast puristischer Keilform hin zum obszönen Flügel- und Schnorchelmonster der ausgehenden 80er-Jahre. Nur eines sollte den Countach immer begleiten: die kapriziösen Weber-Doppelvergaser. Erst mit dem Diablo wurde auf Benzineinspritzung umgestellt - 14 Jahre nach dem ersten VW Golf GTI.

Das Fahrerlebnis im letzten Countach, dem Anniversario-Modell von 1988, kann also nur in Auszügen auch für die vorhergehenden Versionen gelten: Klackend öffnen die Flügeltüren, laufen leise zischend nach oben. Das hätte man sich etwas gebastelter, unfertiger vorgestellt. Wirkt aber einfach cool. Und dann der Einstieg. Wenn du schon glaubst, drin zu sein, knallt der Schädel hart an den Türausschnitt. Weit eingezogenes Dach, weit außenliegende Türschweller. Und flach. Sehr flach. Die Sport-Sitze hätten gut und gern auch die Bezeichnung "Highspeed-Liegen" verdient. Dominanter Mitteltunnel, das Armaturengehäuse sieht aus wie ein mit Leder bezogener Brotkasten. Muss mal schön gewesen sein.

Motoranlassen mit Gaspedalhilfe. Vergaser eben. Und dann röhrt sie los, die Zwölfzylinder-Orgel. Hart röchelnd, schon im Stand 300 km/h schnell, gusseisern. Was für ein Ton. Es ist ein Junge, kein Zweifel. Die Kupplung braucht Kraft, der Ganghebel ebenso. Und dann bist du unterwegs, immer die schmalen italienischen Landsträßchen entlang. Die feisten Gummiwalzen laufen jeder Bodenwelle nach, ständiges Auf-Kurs-Halten ist angesagt, bei entgegenkommenden Autos fürchtest du um die Außenspiegel des überbreiten Countach. Geht aber immer gut. Überhaupt: Richtig schlimm ist nur Rückwärtsfahren. Null Sicht nach hinten. Könner öffnen die Flügeltür, setzen sich auf den Schweller und rangieren so im Playboy-Damensitz. Diese Übung braucht aber eine gewisse Verwegenheit und Souveränität.

Wenn sich dann die Straße weitet, darf der Countach richtig durchatmen. Und das fühlt sich an wie ein Raketenstart. Majestätisch muskelt der Bolide los, wird immer schneller, ganz in sich ruhend, und plötzlich liegt Lichtgeschwindigkeit an. Kurve kommt. Oder noch besser: Kreisverkehr. Runterschalten mit Zwischengas. Der Countach klingt wie Pavarotti mit fieser Bronchitis. Einlenken. Das Auto schrumpft plötzlich auf ganz handlich. Räubert selbstbewusst um den Radius. Und dann die Explosion in die Gerade. Der Zukunft entgegen.

Johannes Riegsinger

:sensation

Der Countach ist wirklich einfach wunderschön. An diesem Design kann man sich einfach net satt sehen :-o

Aber auch die beiden Beiträge von Top Gear müsste man mal gesehen haben.

"Looking trough the Countach-Backwindow is like watching TV trough your briefcase" X-)

Aber auch die beiden Beiträge von Top Gear müsste man mal gesehen haben.

Wobei ich die Beiträge nicht so toll finde, zu reisserisch und auch nicht richtig meiner Meinung nach.

Dort wird der Countach als absolut unfahrbar dargestellt, als ein Auto dass man besser als "Traum" erhalten sollte und niemals fahren.

Das stimmt nicht. Ich bin bereits mal Countach gefahren, wenn auch nur für ein paar Kilometer, allerdings fand ich das Auto einfach klasse. Klar, die Kupplung geht schwer (man meint zuerst man hat sich im Pedal geirrt und drückt auf die Bremse), die Bremse geht noch schwerer X-) , die Schaltung erfordert Kraft, die Lenkung natürlich auch. Dafür liegt das Auto wirklich satt und man hat sich erstaunlich schnell daran gewöhnt. Wenn man dem Motor noch eine ordentliche Auspuffanlage spendiert, gibts nix mehr zu meckern. Und cool is das Auto auf jeden Fall 8)

Denn Unsinn den die plappern kann man nicht ernst nehmen, das Auto ist schnell, laut und eben nichts für Memmen.

Allerdings ist es auch nicht so schlimm wie dargestellt wird, wenn die Kupplung richtig geschmiert ist (Ausrücklager etc) dann ist es überhaupt nicht streng, die Schaltung kurz und knackig, alles Gewohnheitssache. Es reicht auch heute noch um mit den Gallardos den Julier hinauf zu düsen...(wobei man allerdings nur zu gerne eine Servolenkung, ABS und eGear hätte).

Man stelle sich dieses UFO 1971 im Strassenverkehr vor, das nackte Erstaunen.

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Man stelle sich dieses UFO 1971 im Strassenverkehr vor, das nackte Erstaunen.

Richtig! Genau so ein extremes Fahrzeug bräuchte Lamborghini heute.

Diablo und Murciélago sind vom Design her lediglich glatt gespülte Countach-Versionen, die zwar ohne Zweifel sehr aggressiv aussehen, aber auch nicht wirklich innovativ sind/waren (Vor allem der Murci der 1. Generation).

Richtig! Genau so ein extremes Fahrzeug bräuchte Lamborghini heute.

Diablo und Murciélago sind vom Design her lediglich glatt gespülte Countach-Versionen, die zwar ohne Zweifel sehr aggressiv aussehen, aber auch nicht wirklich innovativ sind/waren (Vor allem der Murci der 1. Generation).

Finde auch, dass die Lambos nach Countach nicht an dieses einmalige Countach Flair rankommen und zu rund und einfach geraten sind im Vergleich.

Der Miura ist zwar auch weicher und runder gezeichnet, hat aber noch viel vom gewisses etwas - dennoch finde ich den Countach im Detail noch besser.

Eine Countach Live Begegnung vergisst man so schnell nicht mehr, ich liebe dieses UFO Design - ein wildes Kunstwerk auf Rädern. So gut wie kein anderer Supersportwagen erreicht diese Schönheit annähernd. :-))!

Dabei ist es natürlich auch ein Design das extrem polarisiert. Die einen lieben es, manche aber können daran gar nichts finden.

Der Countach hat für mich nicht nur damals das aufregendste und aggressivste Design gehabt sondern ist auch heute noch absolut unerreicht. Sowas wird wohl nie wieder kommen. Kein Wunder, werden aktuell nur noch Autos mit seelenlosem glatten Neuzeitlook gebaut - selbst Supersportwagen haben stark nachgelassen.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo HDennis,

 

schau doch mal hier zum Thema Lamborghini Countach (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

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[...] Kein Wunder, werden aktuell nur noch Autos mit seelenlosem glatten Neuzeitlook gebaut - selbst Supersportwagen haben stark nachgelassen.
Nun das liegt aber nicht nur einzig an Lamborghini. Sie sind nur der Anbieter eines Produktes. Erst die Größe einer Nachfrage entscheidet über das Bestehen oder den Konkurs eines anbietenden Unternehmens.

Die Zeiten haben sich geändert. War früher die Krawalloptik schwer angesagt und auch verkäuflich, so wird heute ein zurückhaltenderes und vor allem eleganteres Design nachgefragt. Erst Murci und Gallardo - beide bei weitem nicht annähernd so brutal und wild gestylt wie ein Countach oder der letzte von den Tüv-Vorschriften verschonte Lamborghini, der Diablo - haben die Marke dem breiten Publikum erst zugänglich gemacht. Heute werden pro Monat Stückzahlen gefahren, die man früher nicht mal in einem ganzen Jahr erreichen konnte.

Auch der allererste Diablo sorgte damals bei der Neuvorstellung bei vielen Hardcore-Lamborghinisten für blankes Entsetzen, da er direkt nach dem Countach 25th aus der Manta-Tuning-Zeit kam und nicht mal annähernd so wild designed wurde. Auch er galt damals schon als relativ "weichgespült". Aber er traf den sich damals gerade ändernden Zeitgeschmack und verkaufte sich - nach anfänglichen sehr schweren Qualitätsproblemen kurz nach der Markteinführung - sehr, sehr gut. Der damals nagelneue Diablo war - zumindest für einen Lambo - fast schon elegant und geschmeidig.

Die Klientel mit Goldkettchen und Bargeld wurde weiterhin bedient, aber es trauten sich auch zunehmend "ehrenwerte" Damen im Kostüm und Herren im Anzug weit abseits der Kiez-Szene in die kleinen Showrooms der damals noch recht raren Importeure der Marke Lamborghini. - Kurz: Es lief wieder und Lamborghini war nach Jahrzehnte dauernder Durststrecke und wechsel- bzw. geheimnisvoller Historie wieder auf dem aufstrebenden Ast. Konkursängste gerieten in Vergessenheit und neue - und somit existenzsichernde - Zielgruppen konnten geködert und auch bedient werden. Das lag am Management, am Marketing, am neuen Zeitgeist, am neuen Geschmack, an besserer Qualität,...

...und vor allem am deutlich zurückhaltenderen und dadurch massentauglicheren Styling!

Hätte man damals an dem Krawall-Design (ein Ferrari Testarossa aus gleicher Zeit war ja auch nicht gerade pures Understatement!) eines Countach 25th mit all seinen Verbreiterungen, Luftschlitzen und Flügelwerk festgehalten, dann stünde die Firma Lamborghini heute nicht da wo sie jetzt ist: Auf dem Weg nach ganz oben!

8)

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