Carbage Run 2025 Bosnien & Serbien

[TTim CO]

Guten Morgen zusammen!

Heute begebe ich mich mit 2 Freunden auf ein Abenteuer, welches wir seit November vorbereitet haben.

Einige haben schonmal davon gehört, andere wiederum nicht.

Der Carabge Run, eine Schrottauto Rallye, welche seit vielen Jahren stattfindet. 
Ich bin dort 2023 schonmal mitgefahren, doch statt einen Reisebericht zu schreiben habe ich lieber hier im Forum von meinem frisch gekauften Porsche geschwärmt.

Aber dieses Mal nicht!

Ich versuche jeden Abend ein kleines Update zu schreiben und euch mitzunehmen.

Kommen wir erstmal zum wesentlichen.

Was sind die Teilnahmebedingungen beim Carbage Run?

Das Auto darf einen Zeitwert von 1.000€ nicht überschreiten und muss mindestens 20 Jahre alt sein. Ich kann aus meiner Erfahrung vom Run 2023 sagen, dass sich viele nicht dran halten, das ganze aber auch nicht wirklich kontrolliert wird.

Was ist also unsere Waffe der Wahl?

Es war eine Fügung, man könnte schon fast von Schicksal reden. Ich LIEBE Butter und Brot Autos, das trete ich hier nicht breit, ich denke in dem Forum interessiert es die wenigsten, wenn ich mal wieder einen Astra G gekauft habe und mich tierisch freue.

Aufgrund dieser Vorliebe verbringe ich sehr viel Zeit auf mobile. Außerdem bin ich ein Fan von seltenen Motorisierungen. Ich hab tatsächlich seit Jahren eine Suche gespeichert:

Marke: Volkswagen

Modell: Beliebig

Variante: SDI

Ganz genau. Saugdiesel. Wie cool ist das bitte? Sicherlich kann nicht jeder meinen Enthusiasmus nachvollziehen, aber das ist auch nicht weiter schlimm.

Im Oktober letzten Jahres kam er dann Online:

Golf 4 1.9 SDI Champ, schwarz, 3 Türer, 68 PS Saugdiesel

1. Hand, Checkheftgepflegt, neue Falken Reifen ringsrum, neue Bremsen, Schweller frisch geschweißt, allerdings rutschte die Kupplung und 2 Federn waren gebrochen.

Die Laufleistung? Zarte 445.000 km.

Der Preis? 220€

Ich hab direkt meine beiden Hallenkollegen angeschrieben, wir wollen schon seit mindestens 5 Jahren zusammen am Carbage Run teilnehmen, haben es aber nie auf die Kette bekommen.

Aber diesmal? Es war so leicht, fast schon ein Selbstläufer, die beiden zu überzeugen.

“Jungs, jeder wirft ~73€ in den Topf, dann haben wir ein Auto für den Carbage Run und einen Ersatzwagen den wir alle nutzen können!“.

Gesagt getan, bewaffnet mit einem Trailer ging es zu dem kleinen Autohandel, der lustigerweise auch viele Sportwagen dort stehen hatte. Man denkt jetzt an den typischen Fähnchen Händler, jedoch handelte es sich um einen alten Familienbetrieb, der optisch irgendwo in den 90ern stecken geblieben war.

Auf unsere Frage warum der Wagen nicht längst verkauft ist bei dem Preis bekamen wir die ehrliche Antwort, dass sich der Weg für viele Ostblock Exporthändler nicht lohnt bei dem geringen Fahrzeugwert, außerdem ist der TDI deutlich bevorzugt.

Naja, unser Glück. Wir haben auch gar nicht verhandelt oder sonst was (was will man da auch handeln, alleine die neuen Reifen, Bremsen & der 3/4 volle Tank waren mehr wert als 220€), sondern den Wagen direkt auf den Trailer gepackt und mitgenommen.

Danach begann erstmal der Spaß des selber schraubens, Kupplung neu, Fahrwerk vorne neu, Ventildeckeldichtung neu.

Das war alles, was dem Wagen fehlte.

Seitdem wurde das Auto auf Herz und Nieren geprüft, ich bin sehr viel damit im Alltag gefahren.

Ich bin bis jetzt der Meinung, dass man mit den 68 PS nicht zwangsläufig untermotorisiert ist, man sollte nicht überholen und auch kein Rennen fahren, aber man kann problemlos mitschwimmen. 
Ich war mit dem Auto auch einmal auf der Nordschleife (keine Empfehlung, wenn man Kesselchen hoch bei Vollgas im dritten Gang maximal 90 fährt, während von hinten Autos mit über 200 angeflogen kommen, werde ich definitiv nie wieder machen mit dem SDI) und bin mehrere 1.000+ Kilometer Touren gefahren.

Er macht seit Beginn an ein mahlendes Geräusch, entweder irgendein Lager oder ein Problem mit dem Getriebe… ABER wir sind seit März gut 11.000 km gefahren, aktueller Kilometerstand sind 456.000 km und er ist immer zuverlässig gefahren.

Somit sollten auch die gut ~5.000 km des Carbage Run machbar sein.

Zur Rallyeroute selber habe ich euch mal ein Bild angehangen.

Heute geht es für uns erstmal nach München (knapp 600 km), dort übernachten wir bei meinem Onkel & meiner Tante, morgen geht es dann zum Startpunkt, circa 1 Stunden von München entfernt. Übermorgen startet dann der Run in mehreren Etappen.

Ich werde berichten wie es läuft, seid gespannt!

 

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Hallo TTim,

 

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[Speedy Carlo CO]

Klasse geschrieben und wird bestimmt spannend @TTim. Freu' mich auf die Fortsetzung!

 

Hoffentlich macht Dir ADIDAS damit keinen Marken-Stress! 😎

 

 

[Driver A.J. CO]

Viel Glück bei dem Unternehmen! Tolle Geschichte und eine gute Wahl, was den Motor angeht. Freu mich aufs Update!

[F40org CO]

@TTim

Coole Sache. Ich hab schon öfter davon gelesen, aber jetzt gibt es endlich mal Info aus erster Hand.

Da Du ja schon Erfahrung hast mit der Rallye weißt Du ja schon was auf Dich zukommt. 

Es muss Spaß machen, sonst wärst Du nicht schon wieder am Start.

 

Viel Spaß und wir freuen uns über ein "Tagebuch"

[360erfreak CO]

Mega! Viel Spaß Euch! Freue mich schon auf die Berichte 👌

[Sarah-Timo VIP CO]

Hey @TTim,

es war wirklich ein Genuss deine Zeilen zu lesen und von deinem Projekt zu erfahren. Ich finde es richtig stark das du dir die Mühe gemacht hast hier im Forum davon zu berichten. Solche Stories sind in meinen Augen der Inbegriff von Automobilleidenschaft und das macht Carpassion für mich aus. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg und schließe mich mal meinen Vorrednern an wenn ich sage, dass ich mich jetzt schon auf eine Fortsetzung der Story freue.

 

Viel Erfolg,

Sarah

[chip CO]

Genau das gleiche Auto hatte ich auch einmal allerdings als GTI TDI Der hatte damals sogar ein kleines Chip Tuning und  irgendwas von um die 140 PS.  bin damit jahrelang völlig problemlos gefahren ein absolut gutes sparsames Alltagsauto  nicht so groß, nicht zu klein. Und im Wiederverkauf damals echt eine Granate. Viel Spaß bei der Rallye. Klingt auf jeden Fall super vom Konzept her 👍

 

[Delta HF]

Geil @TTim! 

Viel Spaß und gute Fahrt.

Wenn du wieder kommst stellen wir die zwei dicken Roten endlich mal nebeneinander 😁

 

 

 

Und wenn ich irgendwann einen Multipla finde bin ich auch beim Carbage Run dabei. 


(Also falls das hier jemand mit einem Vorfacelift Multipla liest -> ich bin auf der Suche 💘)

[Il Grigio CO]

vor 7 Stunden schrieb Sarah-Timo:

hier im Forum davon zu berichten.

Finde ich mega!  Erstens es zu tun und zweitens dann auch noch einen Bericht verfassen.

 

Nebenbei, nicht böse gemeint an irgendwen hier und nur meine ganz private persönliche Meinung: man muss nicht Abitur haben, um auf CP schreiben zu dürfen, und geschliffener Schreibstil oder gute Rechtschreibung ist nicht jedem gegeben. Dann schreiben manche ohne Punkt und Komma und manchmal schreie ich meinen Bildschirm an "Herrje, nun mal doch wenigstens ab und zu mal einen Absatz!". Damit sich das Auge ausruhen kann und man beim Lesen nicht immer in der Zeile verrutscht. All das ist nicht schlimm, nervt mich aber doch ein bisschen. Etwas mehr sogar. Eigentlich ziemlich.  

 

All das ist bei Dir aber nicht gegeben. Absätze zum Ausruhen für meine alten Augen, geschliffener Schreibstil, gute Rechtschreibung (z.B. seid 👍gespannt und nicht seit 👎gespannt) und eben nicht ohne Punkt und Komma. Danke dafür. Wie gesagt, weder böse noch selbstgerecht gemeint. Ich genieße es halt.

 

Ich werde das hier garantiert verfolgen. Im Hinterkopf tauchte auch schon die Frage auf, "wieso machst du da nicht mit?" Böser Trigger, dieser Bericht, das ist mir jetzt schon klar.  

[TTim CO]

Die erste Etappe ist geschafft.

Wenig aufregend, da es lediglich um die Anreise ging.

600 km am Stück.

Heute früh wurde es erstmal spannend in Bezug auf das beladen des Golf angeht.

Mit ein wenig räumlichen Denken und effektiver Raumausnutzung haben wir aber alles gut verstaut bekommen.

Der Verbrauch war überraschend, trotz Dachzelt, 3 Mann & voller Beladung. 5,3 Liter Diesel auf 100 km, ich denke das wird ein recht günstiger Trip.

Morgen fahren wir einmal in die Motorworld München, danach geht es dann zum Startpunkt das Camp aufbauen und grillen.

Vor Sonntag gibt es also nichts zu berichten, aber ich werde mal ein Fotos von den anderen Autos machen und schicken!

In dem Sinne, gute Nacht!

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Hallo TTim,

 

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[mbduc CO]

vor 10 Stunden schrieb TTim:

Morgen fahren wir einmal in die Motorworld München

Vielleicht kannst uns ja paar Fotos machen, welche Autos gerade rumstehen. Dann muss ich mich nicht umsonst auf den Weg machen 🙂 Danke vorab.

 

Tolles Thema hier und ich bin "stiller Beifahrer" der auf die Berichte wartet

[TTim CO]

Soooo, wir sind gerade fertig geworden in der Motorworld.

Ich habe mal ein paar Bilder gemacht von Autos die ich als interessant empfunden habe

Für uns geht es jetzt weiter zum ersten Carbage Run Camping Platz in Lenggries.

[TTim CO]

Wir sind vor gut einer Stunde auf dem ersten Campingplatz angekommen und haben unser Lager aufgeschlagen.

Nach und nach trudeln auch die anderen Teilnehmer ein!

[TTim CO]

Hier mal eine bunte Auswahl an Autos von anderen Teilnehmern, viel Spaß beim durchklicken 😁

[TTim CO]

Der erste richtige Rallyetag ist geschafft.

Die erste Etappe führte uns vom Startpunkt in Bayern durch die malerischen Landschaften von Österreich.

Einige Kilometer sind wir auch durch Italien gefahren, bis wir schlussendlich in Slowenien angekommen sind.

Der SDI macht seinen Job super. 
Klar merkt man an den steilen Bergpassagen die mangelnde Leistung, das heißt z.B. 2. Gang, Vollgas -> 50 km/h, aber am Ende des Tages kommt man trotzdem oben an.

Es nehmen übrigens über 400 Autos beim deutschen Run Teil. Der niederländische Run, welcher einen Tag später startet, hat ebenfalls über 400 Teilnehmer, so bekommt man vielleicht einen guten Eindruck über die Größe der Veranstaltung.

Die Route selber wird mit einem Roadbook gefahren, dieses enthält Anweisungen zur Navigation und die Aufgaben des Tages.

Heute gab es eine „Duct Tape Challenge“. Man musste ein Teammitglied mit Panzerband an einem Mast aufhängen, Mindesthöhe 50 Zentimeter über dem Boden.

Das haben wir auch geschafft! 
Die zweite Aufgabe war es in Slowenien eine Frau Namens „Melania“, in Anlehnung an Melania Trump, zu finden und diese mit ins Camp zu nehmen. Das ist eine dieser typischen, schweren und bekloppten Aufgaben, wir haben es nichtmal ausprobiert… 😂

Der Verbrauch lag, trotz der vielen anstrengenden Bergauf Passagen mit Dauervollgas, bei sagenhaften 5,5 Liter auf 100 km.

Die Technik hat uns auch nicht geärgert, das Auto lief wie ein Uhrwerk. Einige andere Teams hatten nicht soviel Glück, so sind beispielsweise 3 Fahrzeuge, welche über den Großglockner gefahren sind, überhitzt.

Das Camp ist gerade schon recht voll, aber ein paar Autos sind immer noch draußen auf der Straße unterwegs.

Morgen Abend und übermorgen wird es leider kein Update von mir geben, da Bosnien & Herzegowina sowie Serbien nicht in meiner Flatrate inbegriffen sind.

Eventuell schreibe ich die Berichte Abends vor und lad sie dann hoch, wenn wir in Ungarn sind.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es bisher gut läuft, ich bin gespannt auf die kommenden Tage.

[Wayne Schlegel]

Tolle Sache... Gute Reise 👍👋

[TTim CO]

Gestern gab es 4 Routen zur Auswahl. Die Norm sind sonst immer 2 Routen, eine schnelle und eine lange. Die lange enthält überhaupt keine Autobahnen, zumindest so weit wie möglich. Diesmal gab es zwei schnellere, eine lange und eine richtig lange Route. Während des Carbageruns ist es Gesetz, zumindest für mich, immer die lange Route zu nehmen, dementsprechend haben wir uns auch gestern für Route „D“ entschieden. Die angegebene Fahrzeit betrug 9,5 Stunden für die Distanz von circa 504 km.

Die Aufgaben des Tages waren ein sogenanntes Rog Pony zu finden und 100 km damit zu fahren. Dabei handelt es sich um ein altes Klapprad, welches in Slowenien extrem beliebt war, fast schon Kult, es gibt dort wohl auch ein von Red Bull organisiertes Rog Pony Rennen. Das war eine von diesen eher schwierigeren Aufgaben. Wir haben in einigen Kaffees gehalten und die Locals gefragt, jedoch sind uns bei diesem riesigen Teilnehmerfeld bereits einige vorausgekommen. Deutsche in komischen Auto fahren vor… „Let me guess, you are searching for a Rog Pony?“. Gelächter erschallt, so wird das nichts mit der Challenge.

Wir waren dann in einem lokalen Lidl um den Proviant aufzustocken. Bei der Gelegenheit hatten wir auch dort mit den Einheimischen gesprochen, jedoch ohne Erfolg.

Zuletzt hatten wir auf Apple Karten nach Fahrradwerkstätten gesucht. Leider waren die eingepflegten Spots eher halbherzig. Eine „Werkstatt“ war ein Krankenhaus und bei der anderen standen schon zig Carbage Runner vor, die aber auch zum Teil enttäuscht umgedreht sind. Unser Fahrer zu dem Zeitpunkt meinte „Okay, lasst uns auch umdrehen, da waren schon alle. Aber Moment! Mein iPhone sagt wir müssen noch 200 Meter weiter gerade aus. Gesagt getan, angelegt sind wir bei einem Handcraft Museum, leider auch keine Fahrradwerkstatt. Aber reingehen kostet ja nichts. Ich habe die freundliche Dame am Eingang gefragt, ob sich in dem Gebäude ebenfalls eine Fahrradwerkstatt befindet -> leider nein.

Aber auf Nachfrage habe ich ihr von unserer Rog Pony Challenge erzählt. „Oh, a Rog Pony? They were incredibly popular here, I have on at home!“

Was hat sie da gerade gesagt? Ja genau, sie hat so ein Fahrrad was wir suchen.

Aber sie war ja auf der Arbeit und konnte nicht einfach weg. Ihre Kollegin aber schon…

Die junge Frau lebt direkt gegenüber vom Museum und hatte ebenfalls ein altes Rog Pony. Ich konnte mein Glück kaum fassen, was ist das bitte für ein Zufall?

Sie hat uns dann 100 Meter auf dem Fahrrad fahren lassen und wir haben tatsächlich mal eine von den schwereren Challenges erfüllt.

Challenge Nummer 2 war es eine Deutsche Mark aufzutreiben. Vor vielen Jahren war dies ein offizielles Zahlungsmittel in Kroatien & Bosnien (ich kann das aber nicht validieren, das stand lediglich so im Roadbook).

Wir dachten das wäre die leichte Aufgabe, aber ohne Erfolg. Egal wieviele Locals wir gefragt haben, niemand hatte eine Mark für uns. Da die Route extrem lang war, mussten wir die Suche irgendwann abbrechen um noch vor 23 Uhr im Zeltlager anzukommen.

Die Route selbst führte uns durch zahlreiche malerische Landschaften, extrem steile Serpentinen hoch, aber all das hat der Golf gemeistert.

Zum Ende hin, als es schon längst dunkel geworden ist, endete unsere Straße und ging in einen Schotterweg, welcher durch den Wald führte, über.

Das war schon ein wenig komisch, da ich mir nicht sicher war, ob wir richtig sind. Es war auch weit und breit niemand anderes in Sicht. Bis auf einmal im Rückspiegel blaue LED Kreise aufleuchteten und Tommi Makkinen mit seinem Lance Evo Rallye Car überholte… zumindest war das so, wenn man müde ist, in Wirklichkeit handelte es sich um einen anderen Runner, welcher einen alten Lancer mit Styropor entsprechend umgebaut hatte.

Nach 11 langen und anstrengenden Stunden waren wir also endlich im bosnischen Camp angekommen.

[Il Grigio CO]

vor 14 Minuten schrieb TTim:

ein sogenanntes Rog Pony zu finden und 100 km damit zu fahren

vor 15 Minuten schrieb TTim:

Sie hat uns dann 100 Meter auf dem Fahrrad fahren lassen und wir haben tatsächlich mal eine von den schwereren Challenges erfüllt.

Einer von uns beiden kann schlechter rechnen als ich.  

[TTim CO]

Stimmt, hab den Text gestern im Halbschlaf verfasst, es waren natürlich nur 100 Meter 😂

[TTim CO]

Tag 3 ist nun ebenfalls vorüber.

Aktuell befinden wir uns in Serbien.

Vom Golf gibt es nichts zu berichten, der läuft und läuft, alles bei konstanten 5,5 Liter Diesel auf 100 km.

Die heutigen Aufgaben bestanden darin einen alten Sitz zu finden / zu kaufen und mitzubringen, dabei handelte es sich um eine leichte Aufgabe.

Die 2 Challenge hat gefordert einen Zastawa Yugo zu finden und ein Selfie damit zu machen. Bonuspunkte gab es, wenn man ein Video macht, auf dem zu sehen ist, dass ein Teammitglied mindestens 100 Meter (METER 😂) mit dem Yugo fährt.

Den Sitz haben wir sehr schnell gefunden, unweit vom letzten Camp befand sich ein Schrottplatz, dort haben wir für 20€ einen alten Golf 2 gekauft und auf das Dachzelt geschnallt.

Meine Kollegen kannten den Yugo nicht, da ist es doch was tolles wenn man einen Autisten an Bord hat, der als Kind nichts besseres zu tuen hatte, als Auto Bild Zeitschriften auswendig zu lernen.

Wie der Zufall so will stand auf eben diesem Schrottplatz auch ein alter Yugo, den ich sofort erkannt habe, während die anderen sich sicher waren, dass es sich um einen Renault handelte. Somit hatten wir bereits in den ersten 30 Minuten alle beiden Challenges erfüllt, allerdings ohne Bonus Punkte, da der Yugo nicht fahrbar war.

Naja egal, erstmal ging es weiter auf der wirklich wunderschönen Route durch Bosnien & Serbien.

In Serbien selber hab ich vereinzelt Yugos gefunden, aber alle ohne den Besitzer oder als Schrott.

Bis… auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums ein dunkelroter Zastava Yugo ausgeparkt hat. Nichts wie hinterher! Leider waren wir zu langsam, da wir erst drehen mussten, der Yugo war weg.

Enttäuscht wollten wir erneut drehen, doch dann sehen wir, dass genau dieser Yugo einfach einen Supermarkt weitergefahren ist.

Wir haben draußen gewartet, dann kam eine Frau mit ihrer Tochter und wollte gerade einsteigen.

Mit Händen, Füßen & der Übersetzer App haben wir uns verständigt.

Die Frau war weder verwundert noch sonst was, sondern meinte einfach „Joa, macht doch“. Sie wollte uns sogar alleine damit rumfahren lassen.

Die Mentalität dieser Menschen ist einfach so toll, man wird in den Arm genommen, es wird viel gelacht und wenig misstraut.

Ich habe gesagt, dass man eine ähnliche Challenge, z.B. mit einem Golf 2, in Deutschland nicht machen könnte. Ich weiß nicht, vielleicht tue ich unserem Land unrecht, aber offen sind die Leute nicht wirklich, zumindest nicht da wo ich lebe.

Apropos Golf 2, gefühlt ist jedes zweite Auto ein Golf 2 😂

Die letzte Etappe, welche ich gefahren bin, hatte es nochmal in sich.

Serbische Landstraße, 100 km/h erlaubt, die Locals fahren eher 120, während die Straße in Deutschland aufgrund ihrer Beschaffenheit und der Streckenführung auf 50 km/h limitiert wäre.

Wir haben richtig laufen lassen, so sehr das mit einem SDI geht, sprich zwischen 70 & 100 km/h.

Mein Co-Pilot hat mit seinem Garmin Wandernavi Anweisungen wie bei einer Rallye gegeben.

Ich hatte selten soviel Spaß mit einem Auto, wir hatten die ganze Zeit einen Corsa B, ebenfalls vom Carbage Run, im Nacken.

Es war ein Fest!

Morgen geht es weiter nach Ungarn!

 

[Driver A.J. CO]

Tolle Story. Die Challenges sind ja wirklich abgefahren! Weiterhin alles Gute!

[Il Grigio CO]

Jetzt musst du nur den blöden, alten Sitz mitschleppen. Den würde ich dem Kampfrichter aber vor die Füße legen. "Challenge erfüllt, viel Spaß damit!"

 

Kein Wunder, dass die alle Golf 2 fahren. Das ist ein stabiles, unkaputtbares Auto.

"Ein Scheißauto", wie ein befreundeter Automechaniker einmal sagte. 

"Wieso, da geht doch nichts dran kaputt!"

"Eben. Da kann ich nichts dran verdienen!"

 

 

[TTim CO]

Gestern endete die vorletzte Etappe.

Es ging einmal durch gefühlt ganz Serbien nach Ungarn.

Die Aufgaben des Tages lauteten wie folgt.

1. Eine möglichst große Himbeere mit mitbringen, die schwerste gewinnt.

2. Den Sitz vom Vortag auf einem Fahrrad montieren und damit fahren.

3. Einen Tennisball der Marke „Dunlop“ mitbringen.

Auch hier waren wir wieder erfolgreich.

Zur Himbeerchallenge:

Zunächst hatten wir versucht frische Himbeeren vom Feld zu finden. Die meisten Industrieprodukte sollen ja immer schön gleichmäßig sein, bei ganz frisch geernteten Himbeeren könnten ja sehr gut einige große Ausreißer dabei sein.

Leider ist aktuell keine Saison und keiner der kleinen Stände und Läden entlang des Weges hatte Himbeere im Portfolio.

Also sind wir in einen Supermarkt gefahren und haben tiefgefrorene Himbeeren gekauft.

Die Idee: Durch das Eis an der Himbeere wird diese ggf. schwerer sein.

Trotz Kühlschranktemperatur auf 1 Grad sind die Himbeeren völlig zermatscht.

Am Ziel hatten wir einen roten Brei aus der Pappverpackung gepresst.

Einige Himbeeren waren aber intakt, jedoch nicht besonders groß.

Am Jurytisch haben wir andere Teams gesehen, die Himbeeren dabei hatten, welche locker doppelt so groß waren wie unser Exemplar.

Aber: Durch die Matsche in der Packung war unsere Himbeere komplett vollgesogen, aber von außen mit Küchenrolle getrocknet, das war eine Regel, die Beere muss von außen trocken sein.

Initial wollten wir die Beere mit Lötzinn beschweren, davon stand auch nichts in den Regeln.

Zum Glück haben wir das nicht gemacht, am Jurytisch musste nämlich einer von uns die Beere essen um zu beweisen, dass dort nichts drin ist.

Mit 6,9xx Gramm Kampfgewicht geht unsere Beere in den Ring. Ich habe rausgefunden, dass eine Himbeere im Schnitt 2-6 Gramm wiegt, somit denke ich, dass wir gut dabei sind. Ein Ergebnis bekommen wir aber erst heute.

Die Tennisball Challenge gestaltete sich auch als schwer. Wir waren jedoch in einer großen Stadt und sind dort in jedes Sportgeschäft gegangen und haben einem Tennisclub einen Besuch abgestattet.

Die allermeisten boten jedoch Bälle der Marke Wilson an. Der fünfte Laden hatte jedoch Dunlop Bälle und somit war auch diese Aufgabe erfüllt, recht unspektakulär.

 

Die Aufgabe mit dem Stuhl war wieder eine dieser herzhaften Begegnungen mit Einheimischen. Die anderen Beiden mussten am Straßenrand pinkeln und ein älterer Herr hielt mit seinem Moped neben uns. Wir dachten erst wegen dem wild pinkeln. Er wollte jedoch einfach wissen was es mit unserer Rallye auf sich hat. Alle genannten Konversationen fanden mit Google Speech-to-text-translate statt.

Er hatte uns alles gute auf unserer Reise gewünscht, doch kurz vor Schluss fragten wir, ob er ein Fahrrad besitzt. Wir haben ihm die Challenge erklärt und er meinte nur „Ja klar, folgt mir.“

Wir fuhren dann etwa 500 Meter zurück zu seinem Haus. Er ist ein Obstbauer mit 6 Hektar Anbaufläche, eigentlich baut er nur Äpfel an, laut seiner Aussage die besten in Europa 😁

Er hat uns also sein altes Fahrrad geliehen, wir haben den Sitz mit Spanngurten fest gemacht und sind eine Runde gefahren. Aufgabe erfüllt!

Danach lud er uns noch zu sich ein auf einen Kaffe und ein paar Äpfel.

Wir waren leider im Zeitdruck, sonst hätte er uns noch was richtiges zu essen gemacht.

Mal wieder eine super schöne und herzliche Begegnung.

Die Route war mal wieder super spaßig, gerade nach der Sitzchallenge haben wir wieder mit Navigator richtig Gas gegeben mit dem Golf und einige andere Runner ein- & überholt.

Besonders zeitintensiv war Abends die Wartezeit an der Grenze zu Ungarn, gut 1 1/2 Stunden standen wir dort, sodass wir erst nach 22 Uhr im Zelt waren, so spät wie noch nie.

Heute geht es auf die letzte Etappe, ganz ohne Challenges.

Bis auf die Melanie Challenge von Tag 1 und die D-Mark Challenge von Tag 2 haben wir alles geschafft.

Soweit ich weiß hat kein Team die Melanie Challenge geschafft.

Ich habe aber das Gefühl, dass uns die D-Mark zum Verhängnis wird. Das war durchaus machbar und manch andere haben bestimmt auch die restlichen Aufgaben erfüllt. Was uns retten könnte ist unsere Himbeere. 
Wo wir uns platziert haben und wie die Chancen auf das Preisgeld in Höhe von 1.000€ standen erfahren wir und ihr dann heute Abend!

 

[Il Grigio CO]

Zuerst habe ich gedacht: Mann, diese albernen Challenges! 

 

Sie führen aber dazu, sich intensiv mit Land und Leuten auseinanderzusetzen. Und die Begegnungen sind doch unbezahlbar. Wunderbarer Lesestoff! 

[TTim CO]

Der gestrige Tag war recht unspektakulär.

Es gab keine Challenges und die Route war im Vergleich zu den anderen Tagen auch eher unspektakulär.

Gewonnen haben wir nicht, da hat uns vermutlich die Aufgabe mit der Mark gefehlt. 
Ich bin froh, dass der Golf die lange Strecke ohne auch nur ein Problem absolviert hat, wir befinden uns jetzt auf dem Weg nach Hause. Insgesamt gut 800 km, dann wird der Golf die 460.000 km überschreiten.

Am Ende geht es ohnehin um die Eindrücke und die Bekanntschaften entlang des Weges.

Demnach war der Run mehr als nur erfolgreich für uns verlaufen!