50.000 Kilometer sind ein vergnügliches Kinderspiel

[806 CO]

Kinder, wie die Zeit vergeht!

Die kleine 806 hat inzwischen 50.000 Kilometer vollgemacht – auch unter Berücksichtigung der Zählervoreilung. Gedauert hat’s vom 17.11.2009 (ihrer Erstzulassung) bis zum 22.4.2013, also fast genau dreieinhalb Jahre. Unter den Wiesmännern also eine Vielfahrerin.

Manche Teile sind nicht mehr im Werkszustand, da habe ich für meinen Bedarf Verbesserungen einfließen lassen. Kann man alles machen, muß man aber nicht. Teilweise sind sie recht tiefgreifend wie Umbau auf MovIt-Bremsen, Änderung von Öl- und Wasserkühlung und Einbau einer Airbox. Dazu noch Fahrwerksänderungen in Einstellung und Abstimmung der hinteren Dämpfer und als unbezahlbarer Fortschritt ein einfacher Tempomat.

Ist halt einfach ein guter Teil des Spaßes für mich und wird sicher noch nicht „das Ende der Fahnenstange“ sein – nur wird’s nicht mehr so tiefgreifend werden.

Die öden „hard facts“: Durchschnittsverbrauch inzwischen angestiegen auf 11,8 L/100 km (Airbox kostet ca. 1 L/100 km Mehrverbrauch, warum auch immerX-)). Ölverbrauch zwischen den Wechseln nicht meßbar. Kaputt waren Viscolüfter (den gibt’s seit Umbau nicht mehr) und Lambdasonde. Liegengeblieben bin ich nie, Zuverlässigkeitsprobleme gibt es keine. An einer Lebensdauer von 200tkm und mehr bei vernünftiger Wartung und halbwegs sinnigem Betrieb habe ich keinerlei Zweifel.

Über der Form geschuldete Nachteile (Steinschläge rundherum, ungenügendes Abblendlicht) braucht man sich nicht zu beschweren, ebenso über den vor allem bei geschlossenem Verdeck für Lange beschwerlichen Einstieg. Lüften ist auch nicht die Spezialität, weil’s keine Düsen im Armaturenbrett gibt. Heizung dafür bei geschlossenem Dach wie ein Bullerjahn.

Selbst finanziell ruiniert man sich nicht, denn der Wertverlust selbst bei Neuwagenkauf ist relativ gering. Wartung ist zwar aufwendig durch Ventilspieleinstellung und ich übertreibe (korrekt gesagt: lasse übertreiben) durch Verkürzen der Werksintervalle, aber de facto liege ich bei Kilometerkosten ohne Wertverlust von etwas mehr als 30 Cent.

Für Höchstgeschwindigkeiten (die inzwischen lockerst erreicht werden) ist die Form nicht gedacht, alles bis echte 220 km/h ist in Ordnung, drüber wird der Vorderwagen leicht. Die technische Basis des BMW Z3 ist schon etwas angejahrt, so daß es natürlich modernere Autos gibt, die noch besser ums Eck gehen. Niedrigster Schwerpunkt, relativ geringes Gewicht (nachgewogen mit vollem Tank ohne Fahrer 1125 kg), knappst mögliche Außenmaße und knackige Lenkung mit kleinem Wendekreis ergeben vor allem offen unvergleichlichen Fahrspaß jenseits aller technischen Meßwerte. In dieser Hinsicht hat der MF3 ein Monopol, das voraussichtlich nicht angegriffen werden wird.

Bei uns läuft sie nicht nur für Gelegenheitsfahrten, sondern muß lange Urlaubsstrecken bewältigen. Da tut sie sich mit einem zweiten Riesenvorteil hervor: Platz satt.

Klingt komisch, ist aber so!

Im „hohlen Heck“ verschwindet das Urlaubsgepäck von zwei Leuten für drei Roadsterwochen und hinter den Sitzen ist eine riesige Reserve. Klar: Knitterfreier Anzugtransport ist dann nicht gefragt, eher praktisch-pragmatische Garderobe. Auch für die Passagiere selber ist tadellos Platz sowohl in der Höhe wie der Länge, auch bei geschlossenem Dach bleiben Beklemmungen aus. Wer hätte das auf 386 cm Länge bei 116 cm Höhe vermutet!

Das ist alles noch zu technisch und nüchtern, denn sozusagen international erprobt ist ein Riesenvorteil des kleinen Roadsters: er ist ein Türöffner zu den Herzen der anderen. Mit keinem anderen Auto und sei es ein noch so schnuckeliger Oldtimer ist so präsent, wie Menschen positiv reagieren.

CO2?

Lärmschutz?

Tempolimit?

Interessiert überhaupt nicht – die unvergleichliche Komposition von Form und Klang lädt alle zum Schwärmen ein. Nur mit der 806 erleben wir europaweit, daß man uns einfach anspricht und nur mal so seiner Freude Ausdruck verleiht. Auf ein „Veuillez entrer, s’il vous fait plaisir“ (oder in irgendeiner anderen Sprache, gerne auch radegebrochen) reagieren Vierzig- und Vierjährige immer gleich: Leuchtende Augen, sanft das Leder (am liebsten um die fünf kleinen Instrumente oben – Männer; entlang der Mittelkonsole und der Nähte dort - Frauen) streichelnde Finger und ein tiefer Seufzer der Befriedigung. Neidfreie Freude am gelungenen Entwurf macht zu recht stolz.

So kann das gerne noch ewig weiter gehen …

Markus

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Hallo 806,

 

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[Gast Wiesel348]

Zwar bin ich erst knapp über 40 (Jahre und Kilo-Kilometer), kann aber Markus' Aussagen vollumfänglich bestätigen. Meine #348 ist etwas angejahrter (2004), aber tadellos im Schuss. Ebenso wenig bin ich bis heute liegen geblieben. Und für mich gibt es keinen Wagen, mit dem es mehr Spass macht, eine kurvige Land-/Passstrasse zu befahren.

So freut sich die #348 auf die anstehenden gemeinsamen Ausfahrten mit der #806.

[docecclestone CO]

Die vergangenen 4 Tage habe ich mit der "20K alten" 807 in den Vogesen verbracht (ausgestattet mit der Dank Markus perfekt konfektionierten MOV'IT) - Fahrspaß pur - die 807 konnte sogar rel. problemlos mit einem Lotus Exige V6 mithalten...

Leider blieb ich am letzten Tag mit mächtig unter der Haube hervorschiessendem glykolgeschwängerten Dampf stehen - Ursache war ein durchgescheuerter Wasserkühlschlauch links vorne oben - Verursacher war das Lüfterrad. Komisch nur, daß der Abstand zwischen Kühlschlauch und Lüfterrad im Stand mehr als 1cm beträgt - verwindet sich da bei forcierter Fahrweise so viel bzw. dehnt sich der Schlauch unter Druck bei 100°C Wassertemperatur so stark aus? Ich werde wohl ab jetzt Stahlflex-Kühlschläuche benötigen ...

[GT 40 101 CO]

Danke Markus, sehr interessant:-))!

Grüße

Thomas

[ts-bonn CO]

Schön das Du wieder hier bist!

Hoffe Du hast den Staub gut verdaut!

Hättest aber wenigstens was Sonne mitbringen können, neh neh.