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430 Scuderia "in honor"


Gast 456mgt

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Der 430 Scuderia ist für mich bis heute einer der am perfektesten auf Race-Performance abstimmte Strassen-Ferrari. Mit 510PS die Rundenzeiten eines 660PS starken Ferrari Enzo in Fiorano zu egalisieren spricht dabei Bände.

Dem Meilenstein 430 Scuderia möchte ich deshalb diesen Thread widmen. Nebst der enormen Leistungsfähigkeit soll das einzigartige Fahrgefühl und die daraus resultierende Begeisterung, die diese Fahrmaschine zu vermitteln vermag, festgehalten und weiter gegeben werden.

Dies in Wort, Bild und Video. Hoffe auf rege Teilnahme - dem Scud zu Ehren!

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Der 430 Scuderia wurde an der IAA 2007 vorgestellt. Einer der ersten Fahrberichte brachte die SportAuto im Oktober 2007.

Auffällig dabei der Vermerk des Autor's auf das "farbenfrohe Image der Marke" und das damals "vergleichsweise schlichte Grau"... :wink:

Ferrari 430 Scuderia - Hart an der Grenze

Die 510 PS starke Leichtbau-Variante des F430 mit dem Namenszusatz Scuderia ist kein Placebo- Rezept, sondern die Fortführung einer in sich logischen Entwicklungsgeschichte.

Die mehrheitlich rote oder gelbe Lackierung gehört bei Ferrari zur Grundausstattung. Dass ein neuer Ferrari wie der 430 Scuderia nun alternativ auch in vergleichsweise schlichtem Grau auftritt, mag daher auf den ersten Blick nicht zum gemeinhin farbenfrohen Image der Marke passen. Aber es könnte als ein besonderes Statement seitens Ferrari angesehen werden - frei nach dem Motto: weg von der optischen, hin zur technischen Dominanz.

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Der Hersteller gibt sich selbstbewusst

Supertest und Vergleichstest gegen die ins Auge gefasste Konkurrenz (Lamborghini Superleggera und Porsche GT2) sind dem Vernehmen nach kein Problem. Die Hausaufgaben seien gemacht, wie die Rundenzeiten auf der hauseigenen Teststrecke Fiorano zeigten. Dort erreiche der 430 Scuderia dieselben Zeiten wie der bisherige Überflieger Enzo.

Der Scuderia hat seinen Preis

Die Chargen der kommenden zwei Jahre sind jetzt schon restlos ausverkauft, ungeachtet des strammen Aufpreises gegenüber der Basis F 430 von rund 50.000 Euro. Ob es dafür mehr oder weniger gibt, hängt - wie immer - ganz von der Betrachtungsweise ab. Das Mehr an Leistung drückt sich in einem gemäßigten 20-PS-Zuwachs aus, gipfelt damit aber in einer Höchstleistung von immerhin 510 PS. Die Literleistung von 118 PS/L bewegt sich für einen Saugmotor auf absolutem Rekordniveau.

Das Leistungsgewicht ist sensationell

Interessanter als der genannte Zugewinn ist jedoch der signifikante Substanzverlust. Wenn es sich bewahrheitet, was Ferrari als fahrfertiges Gewicht für den 430 Scuderia proklamiert (1.350 Kilogramm vollgetankt), dann unterbietet er den F 430 (1.493 kg) um fast drei Zentner. Das sensationelle Leistungsgewicht von dann nur noch 2,6 Kilogramm pro PS muss naheliegenderweise in deutlich gesteigerten Fahrleistungen gipfeln. Der Sprint auf 100 km/h wird dementsprechend mit 3,6 Sekunden angegeben. Die Höchstgeschwindigkeitsoll 320 km/h betragen.

Der deutliche Gewichtsverlust offenbart sich auf den ersten Blick im Verzicht auf Teppichböden und im üppigen Einsatz von CFK-Material, so zum Beispiel bei den Türinnenverkleidungen und bei der Abdeckung des Kardantunnels. Die geriffelten Alu-Beplankungen und die zum Teil sichtbaren Chassisbleche mit den ansehnlich gezogenen Schweißnähten im Fußraum sind ebenso sichtbare Indizien für praxisgerechten Sportwagenbau wie die neuen, wunderschön geschnittenen Karbonsitze. Die Konzentration auf das Wesentliche hat das Profil der Achtzylinder-Berlinetta also schon im Stand sichtbar geschärft.

Wehe wenn er losgelassen...

Charakterlich schwankt der 430 Scuderia zwischen Dr. Jekyll und Mr. Hyde: Auf gefühlvolle, sachte Bedienung des Gaspedals reagiert der Achzylinder-Ferrari mit vergleichsweise leisen Tönen und äußerst verschliffenen, eleganten Gangwechseln des automatisierten Sechsganggetriebes. Aber wehe, die Drosselklappen werden abrupt und über 40 Prozent geöffnet. Dann wird den Insassen ein Sportprogramm von solcher Intensität um die Ohren gehauen, dass ihnen Hören und Sehen vergeht. Der Achtzylinder brüllt so laut und eindringlich das Hohelied auf die Ferrari-Vita, als sei er zur Belohnung für die Fortführung der Tradition von den geltenden Lärmbestimmungen ausgenommen worden.

Die Gangwechsel im 60-Millisekunden-Bereich fühlen sich dabei fast so an, als würden die Zahnradpaare mit einem überdimensionalen Holzhammer zur Allianz gezwungen. Hier wird Rennsport zelebriert - so, wie er ist: unüberhörbar und konsequent in der Sache, dabei unerbittlich im Ergebnis und dem Diktat folgend furchtbar schnell.

Und dann ist plötzlich wieder alles ruhig

Auf Streicheleinheiten am Gaspedal reagiert der 430 Scuderia wie ein gut dressierter Löwe: mit schmeichelhafter Sanftheit, mit betörendem Charme und mit großer Verbindlichkeit.

Sport Auto, 18. Oktober 2007

Autor: Horst von Saurma

http://www.sportauto.de/fahrberichte/ferrari-f-430-scuderia-hart-an-der-grenze-1040384.html

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Dank eines hochgeschätzten CP Users hatte ich vor knapp 4 Jahren mal das Vergnügen den 430 Scuderia spider erleben zu dürfen. Ein wirklich perfektes Auto, und um es mehr aus meiner gewöhnlichen automobilistischen Perspektive zu betrachten, sozusagen der E46 M3 CSL unter den M3s... :wink:
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Auch ich hatte vor 1 1/2 Jahren die Möglichkeit dank diesem, hier im Forum, hochgeschätzten User, im F430 16M einen wunderbaren Nachmittag zu verbringen. :-))!

Dies war übrigens meine erste Mitfahrt in einem Ferrari:-o. Sowohl auf kurvigen Straßen, als auch auf der Autobahn ging der 16M ab wie eine Rakete :-o.

Alleine die Tatsache das ich in einem Ferrari mitfahren konnte, gab mir ein unbeschreibliches Gefühl. Dazu kam noch die Tatsache, dass es kein "normaler" F430 war, sondern ein 16M:-))!:-))!:-o.

Horst von Saurma wurde bereits zitiert, da darf der Georg Kacher natürlich nicht fehlen. :wink:

Auffallend im Bericht von Kacher: er geht auf Michael Schumacher ein. Schumacher war massgeblich an der Abstimmung des Scuderia beteiligt. Er hinterliess dabei mit dem separaten "Dämpfer-Knopf" auf der Mittelkonsole für jeden Scud-Fahrer "ertast- und drückbar" seine Handschrift.

Ferrari 430 Scuderia - Heisser Roter

Der 430 Scuderia ist die Steigerung des Prinzips Ferrari ins Extreme. Eine Ausfahrt am Rande der Atemlosigkeit.

Der Scuderia-Anspruch erschöpft sich nicht in zwei Rallyestreifen und in dunkel lackierten Alufelgen. Scuderia, das bedeutet vor allem 100 Kilo weniger Gewicht und eine schärfere Auslegung sämtlicher Bordwaffen. Das Getriebe schaltet einen Augenblick schneller. Die Bremsbeläge, die auf Karbon-Keramik-Scheiben beißen, sind, sozusagen, mit Haifischzähnen gespickt. Die Pirellis kleben auf der Straße wie Heftpflaster.

Die Fahrdynamikregelung im Ferrari 430 Scuderia kennt eine neue Stellung: "Race" mit ESP, aber ohne ASR, entfacht an der Hinterachse bedarfsweise Qualm ohne Feuer. Das jetzt noch schnellere Sperrdifferential ist vernetzt mit der Dämpferverstellung, dem F1-Getriebe, ASR/ESP und dem Motor. Dazu gibt es als Krönung für Tempo-Fanatiker ein Cockpit nach Art der Rennabteilung, mit viel Karbon, noch mehr Alcantara und einem gelb hinterlegten Drehzahlmesser. Und kein geringerer als Michael Schumacher hat bei der Abstimmung des Scuderia-Fahrwerks aktiv mitgearbeitet.

Ihm verdanken wir die Trennung der Regelmodi für Dämpfer und Motor/Getriebe/ESP. Selbst in Race oder in CST OFF - also mit null Prozent Elektronik-Schutzengel und 100 Prozent Eigenverantwortung - kann man die Stoßdämpfer in der weichsten Komfortstellung arbeiten lassen. Was das bringt?

Mehr Federweg, mehr Schluckfreudigkeit, mehr Stabilität. Vor allem der Vorderwagen absorbiert die Tücken der Landstraße jetzt ohne protestierendes Stampfen, vorlautes Gieren und ansatzloses Nachlaufen. Der Effekt: Man ist schnell ohne Kontrollverlust, zwischen Fahrer und Fahrzeug entsteht Vertrauen, die Devise heißt Bewegungen koordinieren statt mit der Tücke des Objekts kämpfen zu müssen.

Da ist der Griff zum Manettino-Wählhebel nur die logische Konsequenz - Race plus ESP plus Dämpfer in "Confort", das, amici, ist die wahre Symbiose aus Tempo, Spaß und Beherrschbarkeit. Ganz anders als sein Ruf, ist der 430 kein Folterinstrument für Bandscheiben-geschädigte Großverdiener. Im Gegenteil. Die Sitze schlucken selbst Konfektionsgröße XL ohne zu zwacken, der Platz für Beine und Arme animiert zu Zwischengas und frühem Umgreifen, die griffigen Schaltpaddel sind Peitsche und Zügel in einem.

Man kann den 430 Scuderia an der langen Leine führen und auf Zug fahren, in langen Schwüngen durch Kurven carven. Man kann ihn aber auch auf gesperrten Pisten hart auf der Kante bewegen, quer um Ecken hetzen, dicht am Scheitelpunkt entlangtreiben und durch Spätbremsen das Gleichgewicht auf die Probe stellen.

Der Ferrari beherrscht beides. Da trifft es sich gut, dass in diesem hinreißenden Auto ein hinreißender Motor sein Unwesen treibt. Dieser Klang! Das vorauseilende Ansprechverhalten des 4,3-Liter-V8 mit seinen 375 kW (510 PS). Die gipfelstürmerische Drehfreude. Der Sturm-und-Drang-Antritt (3,6 s auf 100km/h), der erst bei 8500/min 60 Millisekunden lang Pause macht. Was sind schon 208.000 Euro, wenn man wegen der langen Lieferzeit fast zwei Jahre Zeit hat, Lotto zu spielen?

Süddeutsche.de, 4. Juni 2009

Autor Georg Kacher

http://www.sueddeutsche.de/auto/ferrari-f-scuderia-heisser-roter-1.345681

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Hallo Gast 456mgt,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Ferrari 430 (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Auch interessant: Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige).

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Was mir am folgenden Artikel von Jürgen Voigt besonders gefällt ist die Passage: "Es mag stärkere Supersportwagen geben, die oberhalb von 270 km/h beherzter zur Sache gehen als der Scuderia, fahrdynamisch kann ihm jedoch kaum einer das Wasser reichen".

Den Scuderia "auf den Punkt gebracht".

FERRARI 430 SCUDERIA - DAS BESTE PFERD IM STALL

Im 430 Scuderia lebt der Mythos Ferrari lauter und leidenschaftlicher denn je. Das rassige Rennpferd aus Maranello setzt Maßstäbe auf Straße und Rundkurs.

Durchaus anerkennenswert ist es ja schon, wenn sich Automobilhersteller wie Toyota, Renault oder Mercedes in der Formel 1 engagieren. Doch fällt es oft schwer, eine Brücke zu den Serienfahrzeugen zu schlagen. Auf Anhieb fehlt uns da der Link von der Königsklasse zu den alltäglichen Twingo, Avensis und A-Klassen dieser Welt. Bei Ferrari sieht das anders aus. Zum einen, weil die Serienrenner aus Maranello ohnehin schon zu den dynamischsten Kostbarkeiten zählen, zum anderen haben es die Italiener immer schon verstanden, Rennsport-Kompetenz glaubhaft auf ihre Straßenfahrzeuge zu übertragen.

Aktuelles Beispiel dafür ist der 430 Scuderia, der auf den ersten Blick als Ferrari F430 durchgeht. Zum Scuderia wird der 430er zunächst durch eine radikale Abmagerungskur. Die Verwendung – zum Teil aufpreispflichtiger – Karbonteile und das Weglassen verzichtbarer Komfortfeatures spart etwa 100 Kilogramm. Fahrbereit und vollgetankt macht das bei unserem Test-Scuderia gerade mal 1390 Kilogramm.

Vorangetrieben werden die Pfunde von 510 PS – 20 PS mehr als beim F430. Der an sich moderate Leistungszuwachs erfordert angesichts schwindelerregender 118 PS pro Liter Hubraum einen beträchtlichen Aufwand: Ansaug und Abgassystem wurden komplett überarbeitet. Um bei der auf 11,88 erhöhten Verdichtung eine fehler- und klopffreie Verbrennung zu gewährleisten, bekam der unverändert 4,3 Liter große V8 eine Inonenstromanalyse verpasst: An jeder Zündkerze wird der Stromfluss zwischen den Elektroden erfasst, der Aufschluss über den Verbrennungsablauf gibt. Von der aerodynamischen Optimierung sieht man nicht viel, denn den Abtrieb erzeugen maßgeblich die Unterbodenstruktur und der Heckdiffusor.

Auf der dünn gepolsterten, aber bequem geformten Sportschale Platz genommen, zeigt die Rennsporttechnik dann auch für den Fahrer greifbare Formen. Das abgeflachte, handschmeichlerische Lenkrad mit Karbon-Einlagen und Hochschalt-LEDs (2425 Euro) lässt das Herz des Formel-1-Fans höher schlagen.

Wie bei den Profis finden sich hier auch der Start- Knopf und – ganz wichtig – das Manettino. Mit dem „Schalterchen“ wählt man die fünf Fahrprogramme an, die das Zusammenspiel zwischen CST (ESP), F1-Traktionskontrolle, dem elektronischen Sperrdifferenzial (EDIFF), den variablen Dämpfern, den Schaltgeschwindigkeiten des sequenziellen F1-Getriebes und der Gaspedalkennlinie beeinflussen.

Mit dem Hightech-Volant und dem gelb hinterlegten Drehzahlmesser inklusive Ganganzeige hat man alles Wesentliche im Blick und im Griff. Sobald man sich etwas umständlich mit den standesgemäßen Vierpunktgurten (Aufpreis: 2415 Euro) festgezurrt hat, überrascht dieser Ferrari durch seine problemlose Handhabung. Was nichts daran ändert, dass du ständig mit erhöhtem Adrenalinspiegel unterwegs bist.

Der wie ein Schrein unter der Glashaube ruhende V8 sieht nicht nur famos aus, er beherrscht – je nach Drosselklappenstellung und bis hinauf zu über 8500 Touren – jede Tonart. Untenherum vulgär röchelnd, macht er unüberhörbar darauf aufmerksam, dass er ja eigentlich eine Hochfrequenzmaschine ist.

Zwar nimmt der V8 ab Leerlaufdrehzahl brav Gas an, lauter und heftiger spielt die Musik aber erst ab 5000 Touren. Ab da musst du die Hochschaltanzeige im Lenkrad im Blick behalten. Leuchtet die fünfte und letzte LED, hast du gerade noch einen Wimpernschlag Zeit, um mit dem rechten Lenkradpaddel hochzuschalten, statt bei 8640 Umdrehungen in den Fängen des Drehzahlbegrenzers zu enden.

Und überhaupt: das Schalten. 60 Millisekunden für einen Schaltvorgang, das ist quasi nichts und wäre mit einem manuellen Getriebe unerreichbar. Und soll es mal nicht mit maximalem Schub vorangehen, schaltet das F1-Getriebe sogar einigermaßen weich und komfortabel.

Obwohl wir bei den Messungen auf den Einsatz der serienmäßigen, aber Kupplungs-mordenden Launch-Control verzichtet haben, legt der 430 fabelhafte Beschleunigungswerte hin (0 bis 100/200 km/h in 3,6/11,5 Sekunden). Voraussetzung: betriebswarme Semi-Slicks und etwas Übung, um beim Anfahren einen wohldosierten Schlupf an den Hinterrädern zu erzeugen. Ebenso souverän ankert der 430 auf der Bremspiste. Die unerschütterlichen Karbon-Keramik- Bremsen funktionieren am besten, wenn sie warm sind und bringen den Ferrari aus 100 km/h nach 32,3 Metern zum Stehen.

Auf der Straße lässt der messerscharf präzise einlenkende Mittelmotorsportler lediglich erahnen, welches Potenzial in ihm steckt. Und auf der Rennstrecke musst du erst mal den inneren Schweinhund überwinden und die mühsam erlernten und erfahrenen Lektionen der Fahrphysik vergessen, um dem Scuderia vielleicht ein leichtes Untersteuern nach verpasstem Bremspunkt zu entlocken – oder aber auch ein leichtes, gut kontrollierbares Leistungsübersteuern im Kurvenscheitel. Man muss noch nicht einmal die Fahrdynamikregelung per Manettino komplett abschalten, um mit dem Scuderia eine Bestzeit nach der anderen hinzulegen.

Kaum ein anderes Auto schafft auf Anhieb so viel Vertrauen, lässt Mensch und Maschine so innig miteinander verschmelzen. Es mag stärkere Supersportwagen geben, die oberhalb von 270 km/h beherzter zur Sache gehen als der Scuderia, fahrdynamisch kann ihm jedoch kaum einer das Wasser reichen. Selbst zum viel zitierten Brötchenholen taugt dieser vierrädrige Traum, wäre da nicht ständig diese wissbegierige Meute von Ferrari-Fans um einen herum.

Fazit - Jürgen Voigt

Wie kein anderer verkörpert der 430 Scuderia die Essenz von Ferrari. Die Umsetzung von Rennsporttechnik auf die Straße gelingt hier perfekt und bringt ein fahrdynamisch überlegenes, wenn auch extrem kostspieliges Auto hervor, das keinen Wettbewerber fürchten muss. Obendrein lässt es sich leicht handhaben, was man von einem italienischen Supersportler nicht unbedingt erwartet.

AUTO ZEITUNG, Ausgabe 17/2009

Autor Jürgen Voigt

http://www.autozeitung.de/einzeltest/ferrari-430-scuderia-das-beste-pferd-im-stall

Der Ferrari 430 Scuderia Spider 16M markiert den Höhepunkt und das Finale der Ferrari 430-Baureihe.

Die offene Version des Ferrari 430 Scuderia, der Ferrari Scuderia Spider 16M, ist der letzte Ferrari, der seine Lebenslust unzensiert herausschreien darf (neue EU-Richtlinien stehen an).

Ohne das schützende Dach über dem Kopf lässt der offen Spider seine Passagiere noch intensiver an der Dramatik des Fahrens teilnehmen als das Coupé. So dringt der Geruch der "heißgewalkten Sportreifen Pirelli PZero Corsa" oder das "Klicken der ausglühenden Keramikbremsen" auf direktem Weg zum Fahrer... :wink:

Sondermodell der Ferrari 430-Baureihe

Fahrt im limitierten Ferrari Scuderia Spider 16M

Schon beim ersten Rendezvous mit dem Ferrari Scuderia Spider 16M wird klar, dass der Italiener mehr als eine Verschmelzung der offenen F 430-Baureihe mit dem fahrdynamischen Supertalent Scuderia ist. Immerhin feiert Ferrari mit dem Cabriolet seinen 16. Formel 1-Konstrukteurstitel. Was gibt es Passenderes, als den Weltmeistertitel in der Königsklasse mit einem neuen Serienfahrzeug zu feiern? Dass der Transfer von der Renn- auf die Straßenversion im Hause Ferrari von Erfolg gekrönt ist, hat bereits der Ferrari 430 Scuderia im Supertest eindrucksvoll bewiesen.

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Leichtgewicht mit 2,6 kg pro PS

Eine schwere Bürde, die der offenen Version auferlegt wird. Doch die meistert diese mit Bravour. Das 2,9 kg/PS betragende Leistungsgewicht des 490 PS starken 430 Spider sinkt beim neuen Scuderia-Modell auf deren 2,6. Das Gesamtgewicht beträgt durch den Einsatz leichterer Materialien 1.337 Kilogramm und liegt damit um 80 Kilogramm unter dem des 430 Spider.

510 PS leistet der V8 im Ferrari Scuderia Spider

Des Weiteren bringt der aus dem Coupé bekannte V8-Motor mit 510 PS ein Leistungsplus von 20 PS. Das modifizierte 4,3-Liter-Triebwerk beschert dem Scuderia-Piloten und allen Personen in der näheren Umgebung ein Klangerlebnis der besonderen Art. Bereits nach einem leichten Druck auf den im Lenkrad integrierten Startknopf beginnt das Fahrzeug zu vibrieren und beraubt die Insassen mit sonorem Motorsound um jegliche Umgebungsgeräusche - und das bereits bei Leerlaufdrehzahl im Stand.

Dabei spielt es keine Rolle, ob sich das elektrohydraulische Stoffverdeck über die Kanzel spannt oder zwischen Sitzen und Motorraum verstaut ist. Mangels Dämmmaterialien ist der Fahrer dem Motorraum so oder so sehr nahe und nimmt jede Kolbenbewegung wie den eigenen Herzschlag wahr.

Gewichtsoptimiert: iPod ersetzt Radio

Im Innenraum präsentiert sich der Testwagen in einem Alcantara-Kohlefaser-Mix. Auf überflüssigen Ballast wie Fußmatten wurde ganz verzichtet, und statt Radio prangt ein iPod Touch an der Mittelkonsole, der mittels sechs Lautsprechern versucht, gegen den Motorsound anzukommen - vergeblich.

Schalthinweise im Lenkradkranz

Zentrales Ferrari-Instrument ist traditionell der Drehzahlmesser, der bei der Fahrt jedoch getrost aus dem Blick gelassen werden kann. Ab 6.500 Touren zählt eine LED-Kette im oberen Lenkradkranz das nahende Drehzahllimit (8.640/min) in 500er-Schritten an. Dann genügt das Antippen der rechten Karbonwippe - und binnen 60 Millisekunden bolzt das automatisierte Sechsganggetriebe den nächsten Gang rein. Aufgrund der feststehenden Schalttasten muss dabei in Kurven zuweilen die Hand vom Volant genommen werden.

Technische Adaption aus der Formel 1

Beginnt die Fahrt mit der per Knopfdruck aktivierbaren Launch Control, katapultiert das aus der Formel 1 adaptierte Getriebe F1-SuperFast2 den Ferrari binnen 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und weiter bis maximal 315 km/h. Nicht minder beeindruckend ist die Verzögerungsleistung der kräftig zupackenden Keramikbremsscheiben. Damit die Insassen (bis 1,90 Meter) nicht direkt dem Fahrtwind ausgesetzt sind, wurde die Luftführung um das Cockpit herumgeleitet.

Nur die Stimmgewalt des Achtzylinders ist omnipräsent, lässt sich jedoch mit der Gaspedalstellung variieren. Vom niedertourigen Gurgeln bis zum Donnergrollen beherrscht der Scuderia sämtliche Tonlagen. Allerdings stehen jenseits 3.200/min die Auspuffklappen auf Durchzug, sodass der Rennmotor ungefiltert ans Ohr dringt. Sein maximales Drehmoment von 470 Newtonmeter steht ab 5.250 Touren zur Verfügung.

Tiefergelegtes Sportfahrwerk ab Werk

Überwacht wird der Mittelmotorsportwagen durch das elektronische Sperrdifferenzial an der Hinterachse samt F1-Trac - einer Traktionskontrolle, die bereits im Ferrari 599 GTB zum Einsatz kommt und am Lenkrad eingestellt werden kann. Auch beim Parforce-Ritt durch kurviges Geläuf hält der Spider stur seine Spur und folgt präzise den Lenkbefehlen. Dabei bietet das adaptive Fahrwerk trotz Tieferlegung um 15 Millimeter selbst auf unebenen Strecken einen Restkomfort, der zu längeren Ausfahrten verführt.

Schnellste Rundenzeit für ein Cabrio in Fiorano

Das letzte Modell der F 430-Baureihe wird allerdings nur 499 Mal gefertigt und ist bereits ausverkauft. Der 430-Nachfolger hat die ersten Testkilometer bereits hinter sich und wird auf der IAA im September 2009 präsentiert. Auf der hauseigenen Teststrecke in Fiorano markiert der Scuderia Spider 16M mit einer Rundenzeit von 1.26,5 Minuten den Rekord für Cabriolets - wenn das kein weiterer Grund zum Feiern ist.

SPORT AUTO, Heft 7/2009, 14. Juli 2009

Autor Carsten Rose

http://www.sportauto.de/fahrberichte/sondermodell-f430-ferrari-scuderia-spider-16m-1353543.html

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  • 2 Wochen später...

Auch die Auto Motor und Sport hat sich zum 430 Scuderia geäussert, hier die Variante in "Ton und Bild".

Die Kernaussage wird meines Erachtens bei 1'35 gemacht: "der Scuderia ist wie geschaffen für die Rennstrecke".

Diese Aussage untermauer die Tatsache, dass gerade im Bereich der "Ferrari-Hobby-Rennfahrer" (regelmässige Rennstrecken-Besucher) dieses Fahrzeug sehr tiefe Wurzeln geschlagen hat. Ein ehemaliger F1-Fahrer sagte mir im Frühsommer 2012 bei einem Kaffee, als wir so am Träumen und Philosophieren waren, er persönliche fahre von den Strassen-Ferrari noch immer am liebsten den 430 Scuderia - kein anderer Wagen gebe ihm auf der Rennstrecke so viel Feedback und bereite ihm solchen Spass.

Drei Monate später (und ein verlängertes Rennwochenende mit ihm dazwischen) hat er mir einen solchen Wagen verkauft... :wink:

Jetzt übertreibst Du aber ein bisschen - Ehre wem Ehre gebührt !

Aber man muß auch die Kirche im Dorf lassen.

Freue mich trotzdem, daß Dir mein Spielzeug gefällt, ein normaler O:-)

Scuderia wäre mir zu langweiligX-)

Ich habe das Glück beide Scudis zu besitzen und ich kann allen hier nur beipflichten der geschlossene ist auf der Strecke einfach eine Wucht und der 16M einfach das non plus Ultra um durch die Gegend zu fahren

Ich habe das Glück beide Scudis zu besitzen und ich kann allen hier nur beipflichten der geschlossene ist auf der Strecke einfach eine Wucht und der 16M einfach das non plus Ultra um durch die Gegend zu fahren����������

Dann drängt sich doch zur "Würdigung des Scuderia" schon fast ein Treffen auf, komme auch aus der Züri-Gegend... :wink:

Schick doch bei Interesse eine pn.

Dann drängt sich doch zur "Würdigung des Scuderia" schon fast ein Treffen auf, komme auch aus der Züri-Gegend... :wink:

Schick doch bei Interesse eine pn.

hört sich gut an, bin dabei!

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