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Fahrwerksupdate für MF3


806

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Nun ja, an der Stelle wo Du Deine Maxiportion Pommes hoch hältst, hat

Markus nun mal seinen Silver Award.

Und ich hab nix:-(((°:-(((°:-(((°:-(((°.

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Geschrieben

Da ist man mal zwei Wochen auf Urlaub und noch gar nicht wieder in der richtigen gefühlten Zeitzone - hab' erst mal nachsehen müssen, was das überhaupt ist.:oops:

Naja, mal sehen, wann ich den "Neuengland-Bericht" fertig haben werde (mit gesondertem Bericht zu unserem Leihwagen; ein niegelnagelneuer Jeep Wrangler).

BTT: Morgen kläre ich das Abholprozedere, Freitag will ich ihn wiederhaben. Bericht folgt.

Markus

Geschrieben

Hallo Markus!

Welcome back! :-))!

Ich bin ja wirklich mal seeeehr gespannt, was man jetzt an Deinem Wieselchen gezaubert hat............ .

Sonnige Grüße

Thomas

Geschrieben

Soooo - die 806 ist wieder zu Hause.

Überspringen wir die neblige Odyssee mit der Bahn nach Kassel (die lassen ganze ICEs ausfallen und ab MA bis KS stehen ist kein Vergnügen:oops:), überspringen wir die merkwürdigen Terminansagen von Bilstein ("Fertig Mitte November" - geliefert Mitte Oktober ...)

und kommen zum Wesentlichen:

1. Was störte mich?

Sehr spitze Lenkreaktion aus der Mittellage, die mehr als Fingerspitzengefühl und lange Gewöhnung erforderte. Kurzes Zucken am Lenkrad bewirkt schon spontane Richtungsänderung. Etwas sehr leichtgängige Lenkung, der bei schärferem Fahren die letzte Rückmeldung fehlt.

Dazu sehr bockiges Verhalten der Hinterachse auf kurzen Anregungen (klassisch: der Flickenteppich aus Nachbesserungen auf zweitklassigen Landstraßen, Ansätze bei Befahren von Autobahnbrücken). Fahrzeug wird dadurch nervös, Unruhe kann sich auf die (s.o.) eh schon empfindlich reagierende Lenkung auswirken. Traktionsverlust auf unebener Strecke und in engen Kurven zum Wegstempeln neigende Hinterachse. Nach Überfahren von solchen "Hindernissen" wird das Fahrzeug nicht sofort ruhig, sondern bleibt in einem hoppeligen Schwingungszustand, der bis zum Durchschlagen der Federung bei aufeinander folgenden Querrinnen führen kann.

Auf optisch nahezu ebener Straße permanentes Wippen des Fahrzeuges mit dem Heck bei Geradeausfahrt macht Autobahnfahrten unentspannter als nötig.

2. Was wurde festgestellt?

Herr Brachfeld bekundete nach einer Probefahrt auf seinen heimischen Teststrecken, daß das keine Einbildung, sondern leider auch für ihn erfahrbare Tatsachen sind. Also erst mal das Vorhandene befundet - mit erstaunlicher Erkenntnis:

Die hinteren Stoßdämpfer sind nach 26.000 km nicht mehr in Ordnung. Die Kolbenstange hat Spiel - das man schon optisch sehen kann! Sie muß ohne Spiel in den Führungspaketen laufen und darf sich ausgezogen nicht hin- und herbewegen lassen. Bei mir: sicht- und hörbare Überschreitung der Toleranzen.:???:

Vermutete Ursache: Einbaufehler. Das hintere Federbein stützt sich nicht direkt auf die Radaufnahme, sondern sitzt etwas davon versetzt. Das Federbein darf deshalb nicht bei unbelastet auf der Bühne hängendem Fahrzeug festgeschraubt werden, sondern muß bei belastet in Fahrhöhe gebrachtem Wagen angezogen werden. Sonst bekommt der Dämpfer eine Vorspannung zwischen Kolbenstange und Führungspaket, denn der Dämpfer beschriebt auf diese Art einen um die Radelemente kreisenden Bogen. Wer's war (BMW oder Wiesmann)? Man wird es nie ergründen!

Hinterachse läuft mit zu viel negativem Sturz, dadurch auch die sehr ungleiche Reifenabnutzung.

Vorderachse mit stark unterschiedlichem Sturz rechts und links (mehr als 30 Winkelmiuten Unterschied).

Werksdämpfer mit ungeschickter Bestimmung von Druck- und Zugstufenkräften. Das betrifft sowohl die Kräfte selber wie die sogenannte Anlaufkurve, also das Steuern des Dämpferverhaltens im Anfedern (Kraftaufbau bei Beginn der Druckstufe). Federn vorne und hinten sind in Ordnung und bedürfen keiner Verbeserung.

3. Die Abhilfe

Natürlich: Fahrwerk nach Fertigstellung fachgerecht vermessen und richtig einstellen (mit Radlastwaage).

Vor allem aber: Herr Barchfeld ist von Bilstein zugelassener und ausdrücklich von dort empfohlener Fahrwerksexperte für die individuelle Anpassung von Fahrwerkskomponenten. Das individuelle Berechnen und Konfigurieren von Dämpfern ist damit möglich.

Zu erledigen also: Entwickeln von richtig konfiguriererten Dämpfern für die Hinterachse.

Und so geschah's - sind wieder gelbe Bilsteins, sehen genau so aus wie die alten und damit ist das ganze auch noch komplett eintragungsfrei!

4. Ergebnis

Schon die gemeinsame Probefahrt über ausgewaschene/ausgeflickte Landstraßen zeigt den fulminanten Erfolg:

Natürlich ist der Federungskomfort nach wie vor "sportlich-britisch-hart", keine Unebenheit bleibt einem verborgen. ABER: Sowohl Querfugen, schräg verlaufende Unebenheiten wie einseitige Anregungen (z.B. extra durchfahrene Kanaldeckel mit einer Fahrzeugseite) werden einfach geschluckt. Keine Auswirkungen mehr auf die Lenkung, kein Versetzen mehr. Aus der Mittellage spricht die Lenkung nun deutlich satter und schwerer an, dafür ist die spitze Einlenkcharakteristik weg. Sehr sicheres Lenkgefühl auch auf unebenen Straßen ohne Unruhe im Lenkrad auch bei einseitigen Anregungen. Kein Taumeln mehr bei seh kurzen wechselnden Lenkimpulsen (Slalomartige schnelle Lenwechsel bei geringem Lenkeinschlag von rechts nach links und wieder zurück). Autobahnfahrt auf optisch gerader Strecke völlig ruhig, das Wippen ist weg. Anfahren von Brückenabsätzen nur noch ein unkomfortabler Stoß, aber Lenkung bleibt völlig ruhig, Karosserie schwingt nicht nach und Fahrwerk versetzt nicht. Deutlich verbesserte Traktion bei unebener Fahrbahn.

Ich hab's außer auf der Probefahrt auf der Heimfahrt über A7/A5/A6 mit richtig Speed ausprobiert - natürlich ist das keine Sänfte, wenn schlechte Fahrbahn kommt, ist von ruhiger Fahrt natürlich keine Rede. Aber die Lenkung ist stoisch und unbeeinflußt, der Geradeauslauf auch bei höcherem Tempo sicherer als vorher. Selbst mit echten 230 genommene Brücken geben einen Stoß und danach ist Ruhe. Da die Fahrt fast zwei Stunden dauerte, kann ich auch sagen, daß bei heißeren Dämpfern keine Veränderung feststellbar ist.

Eine erprobung mit Belastung durch vollen Kofferraum habe ich mangels Last nicht erledigt, Herr Brachfeld hat's aber mit 70 kg im Heck ausprobiert und verspricht, daß sich auch da nix ändert. Nach den Erfolgen seiner Arbeit glaube ich das unbesehen.

Rundum sehr gelungene Arbeit, jetzt liegt der Kleine, wie er schon immer sollte.

5. Kosten

Da ich die "Entwicklungsphase" mit bezahlen muß, ist das natürlich teurer, als es bei einem nun folgenden Wiesmann sein wird. Da ist das Programm ja einfach und klar: Dämpfertausch hinten auf die individuell gebauten Bilsteine mit Fahrwerkseinstellung und die Sache hat sich. Da dürfte eine Inspektion deutlich teurer sein.

Nachbemerkung:

Das Werksfahrwerk ist quasi eine "Hockenheimring-Abstimmung", die für einen geübten Fahrer auf einer solchen sehr ebenen Strecke von Vorteil sein kann - wenn er sich von den Curbs fernhält. Wer fährt nur ständig und ausschließlich auf dem HHR??? Ich z.b. mit meinem keinen einzigen Meter ...

Was ich suchte (und endlich fand), war eine die Fahrbarkeit im echten Straßenverkehr bei meiner Fahrweise optimal unterstützende Abhilfe zu den oben beschriebenen Symptomen, so daß sich diese Entwicklung vielleicht auch für andere hier lohnt.

Seine Firma erreicht Ihr über www.rennfeder.de .

2. Nachbemerkung:

Meine schöne MovIt-Bremse ist ganz offensichtlich eine Porsche-Bremse (Reibring mit Adapterscheibe und Bremssättel). Sein Rat für ein festeres Pedalgefühl war, die Bremsbeläge auf Ferodo DS zu wechseln, die von MovIt montierten sind wohl schon sehr weich. Wenn mich der Hafer sticht, mach' ich das auch gleich noch ... und ich sehe schon ganz viel Hafer auf mich zukommen!

Markus

Geschrieben

Lieber Markus

Hiermit schlage ich dich bereits für den nächste Gold Award vor! Einmal mehr ein toller Bericht. :-))!:-o:)

Respekt.

Marcel

Geschrieben

Jetzt ist also rausgekommen das deine Dämpfer hinten nicht in Ordnung waren, ich habe dir aber empfohlen deine Dämpfer vorerst mal kontrollieren zu lassen.

Denn durchschlagen oder nachwippen gibt es eigentlich nicht beim MF3 wenn er normal bewegt wird.

Dennoch dürfte sich dein Umbau gelohnt haben wenn er nun leichte Unebenheiten anfedern kann, das ist auch das einzige was mich beim Langsamfahren stört das er kleine Straßenschäden fast ungefiltert an den Rücken weitergibt.

Jemand hat hier gepostet das sich eine vernünftige Abstimmung eigentlich nur ein Großserienhersteller leisten kann.

Das verstehe ich nicht, sollte das stimmen das dein MF3 nun komfortabel anfedert, trotzdem straff ist und gut auf der Straße liegt und dazu "Rennfeder de." dafür nur einige Tage benötigte sollte das auch für "Wiesmann" zu stemmen sein.

Geschrieben

Jeder Hersteller kann eine gute Fahrwerkseinstellung hinbekommen, ABER es ist immer ein Kompromiss...

Grundsätzlich kann jeder Fahrwerkshersteller (KW, Bilstein, Sachs etc.) anhand der Fahrzeugdaten sprich Radlasten, Einfederwege etc. ein Fahrwerk bereitstellen dass für 80% der Fahrer der beste Kompromiss ist.

Die restlichen 20% mögens entweder härter oder weicher.

Ein gefährliches Aufschaukeln, Versetzen usw. müssen bei der Prototyp-Erprobung gefunden und durch richtige Feder/Dämpfer-Raten beseitigt werden.

Ich empfehle für die Interessierten den Kurs bzw. das Buch von Wolfgang Weber.

Die festgestellten Fehler bei den Sturzwerte HA und VA kann man auch als Laie relativ einfach herausfinden, durch den Kurs von WW war ich z.B. in der Lage ein defektes Spurstangengelenk am QV zu ermitteln ohne dass der Wagen eine Hebebühne gesehen hat und es war auch so.

Alleine durch Erfühlen der Reifentemperatur und der Profilblöcke über die Breite, das reichte um festzustellen dass das Rad Längsspiel hatte (nebst dem komischen Fahrverhalten).

Die Sturzdifferenz VA kommt u.U. auch von der Einstellmessung, beim Mini vermessen wir mit Fahrer und 30% Tank weil ich so Rennen fahre, das Auto soll da neutral balanciert liegen (Radlasten, Sturz & Spur).

Bei den Herstellern wird aber mit 50 Kilo Fahrer/Beifahrer belastet, das kann schon bis zu 30 Minuten ausmachen.

  • 6 Monate später...
Geschrieben

Mein Wiesel geht Anfang Juni auch zu Rennfeder. Ich finde die Hinterachse ist definitiv unterdämpft. Bin mal gespannt.....

Johannes

Archiviert

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