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BMW = wertvollstes Unternehmen in Deutschland


Pika

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Geschrieben

Wie es scheint hat wohl einer der deutschen Autobauer im Vergleich doch nicht so schlecht gewirtschaftet wie könnte er denn sonst zum wertvollsten Unternehmen Deutschlands gewählt worden sein und im Internationalen Vergleich an Nummer 15 stehen.

Wenn ich mir da so andere Unternehmen ansehe da wirkt BMW wie ein kleiner Kramerladen doch dafür stehen die Münchner verdammt gut, mag wohl auch an ihren Produkten liegen :D

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Geschrieben

Ich kenn jemand, dem man BMW Ende der 50er bei Abholung seines Neuwagens zum Kauf angeboten hat. Die Hallen waren leer und es waren noch um die 100 Leute angestellt. Für ein Becker Radio das er noch wollte musste er gleich bar bezahlen, da sie nicht mal das mehr auf Rechnung bekommen haben. Ein Mitarbeiter ist dann mit dem Fahrrard (:D) zu Becker gefahren und hat eins geholt gegen Barzahlung.

Wie die Zeit sich ändert :D

Geschrieben

Heute ärgert er sich wahrscheinlich, dass er damals nicht zugeschlagen hat :)

Geschrieben

Nicht wirklich, er hat glaub ich auch so alles was er braucht. Zumal BMW ja wieder in Krisen gestürzt ist. Aber trotzdem erstaunlich was in ein paar Jahren so alles passieren kann.

Geschrieben

Die 59er Krise ... da wars fünf vor zwölf

Neben der Auto Union, traf es BMW nach dem 2. Wk. am härtesten. Die Fabriken in Thüringen und Brandenburg waren weg und auch die Amerikaner hatten in Bayern fast vollständig beschlagnahmt und viel demontiert (was die Bomben und die ´Endkämpfe´ übrig gelassen hatten).

Alleine das Werk München-Milbertshofen stellte noch Kochtöpfe, Beschläge und Bäckereimaschinen her.

Direktor Fiedling und seine Mitarbeiter, die Herren Schimanowski und Böning, wollten nach der Stunde 0 mit einem Kleinwagen anfangen, ähnlich dem Topolino. Direktor Grewenig war dagegen - er setzte wieder auf Luxusklasse. Mit den vorletzten Reserven entwickelte und baute man den 501.

Der bekam zwar sehr viel Lob ... brachte aber kein Geld, die Motorradproduktion hielt die Firma aber über Wasser.

Bis Mitte der 50er - dann brach das wichtige Standbein praktisch über Nacht ein. Man brauchte doch ein günstiges Kfz: in Lizenz fertigte man die Isetta, die zwar Gewinn brachte aber viel zu wenig. Der 600 sollte das schaffen ... wurde der kritischste Flop der Firmengeschichte. Er verkaufte sich nicht und hatte die letzten Reserven gefressen.

Im Herbst 1958 hatte man 12 Millionen Mark Verlust ´erwirtschaftet´, 6,5 Millionen davon konnte man noch tilgen ... 1959 kamen weitere 9,2 Millionen Mark hinzu.

Großaktionär Deutsche Bank fädelte derweil zum Jahreswechsel 1959/1960 den (sehr günstigen) Verkauf an Daimler-Benz ein.

Bis der rettende Engel in Form von M.A.N., der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg, auftrat und für 30 Millionen Mark das Werk Allach kaufte. Obwohl sich die Deutsche Bank mit den BMW-Direktoren Dr. Feith und Dr. Richter-Brohm (beide kamen von der Dt. Bank zu BMW) mit Händen und Füßen wehrten und den angeschlagenen Konzern unbedingt in die Daimler-Benz einbringen wollten - schafften es die Kleinaktionäre mit ihrem Sprecher (und weiteren Rettungsengel), Herrn Rechtsanwalt Dr. Friedrich Mathern, die Übernahme abzuwehren.

Derweil hatte die Quandt-Gruppe, allen voran Herr Dr. Herbert Quandt, von einem Bremer Holzkaufmann (Hermann Krages) 15% der BMW-Aktien gesichert ... und schickte einen seiner Top-Manager nach dem anderen nach München.

... und man lernte dem kleinen BMW 700 das laufen - was er dann überraschend gut tat.

Die Deutsche Bank gab auf - BMW war gerettet.

Ab 1969 hielt die Quandt-Gruppe die Mehrheit des Aktienkapitals.

Noch ein paar Zahlen:

BMW 1946: 980 Menschen in Arbeit; 1,8 Millionen Mark Umsatz; 1 Million Mark Verlust

BMW 1955: 6.900 Menschen in Arbeit; 138 Millionen Mark Umsatz; 100.000 Mark Gewinn

BMW 1956: 5.750 Menschen in Arbeit; 148 Millionen Mark Umsatz; 6,4 Millionen Mark Verlust

BMW 1957: 6.040 Menschen in Arbeit; 148 Millionen Mark Umsatz; 6,5 Million Verlust

BMW 1958: 6.540 Menschen in Arbeit; 195 Millionen Mark Umsatz; 12 Millionen Mark Verlust

BMW 1959: 5.950 Menschen in Arbeit; 170 Millionen Mark Umsatz; 9,2 Millionen Mark Verlust

BMW 1960: 6.960 Menschen in Arbeit; 239 Millionen Mark Umsatz; +/- 0

BMW 1969: 21.300 Menschen in Arbeit; 1.443 Millionen Mark Umsatz; 22,8 Millionen Mark Gewinn

BMW 1976: 30.200 Menschen in Arbeit; 4.287 Millionen Mark Umsatz; 126 Millionen Mark Gewinn

Geschrieben

Sehr interessante Geschichte! Da haben sie dann bis heute eine durchaus respektable Entwicklung hingelegt.

Geschrieben

Um den genannten Mio.-Beträgen einen aktuellen Bezug zu geben:

01,00RM/1946 ---> 08,94€/2009 ; 01,00DM/1955 ---> 05,56€/2009 ;

1956 - 5,31€ ; 1957 - 05,12€ ; 1958 - 04,88€ ; 1959 - 04,76€ ;

1960 - 04,59€ ; 1969 - 03,11€ ; 1976 - 01,84€ ...,

... mit Grüssen von FrankWo.

Geschrieben
Um den genannten Mio.-Beträgen einen aktuellen Bezug zu geben:

1976 - 01,84€ ...,

... mit Grüssen von FrankWo.

Was ist bitte an Zahlen aus 1976 aktuell`?????

aktuell:

Bilanzgewinn 2008: 197.129.532,24 € In Worten: etwas mehr als 197 Millionen!

Noch Fragen ??

(das bedeutet leider nicht, das BMW den Gürtel nicht auch enger schnallen muss!)

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