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Neue S-Klasse W221


copic

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Geschrieben

"Ist der Fullsize-Airbag für den Fahrer sicherer als der Euro-Airbag?

Mittlerweile gibt es zahlreiche, unterschiedlich große Airbags. Je kleiner das Luftkissen ist, um so größer ist das Risiko, daß der Kopf seitlich vorbeigleitet, insbesondere, wenn der Hauptstoß gegen das Fahrzeug nicht exakt von vorne einwirkt. Dennoch ist selbst ein kleiner Airbag besser als gar kein Airbag. Wenn der Fahrzeuginsasse korrekt sitzt und angeschnallt ist, schützt auch ein kleiner Airbag zuverlässig vor demKopfaufprall auf das Lenkrad. " (Fraunhofer Institut)

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Geschrieben
"...und angeschnallt ist...

Das ist wohl der entscheidende Punkt!

Aber wir sind sehr OT!!

Geschrieben

Mal abgesehen davon das Fullsize Airbags schon seit ewigen Jahren in allen Fahrzeugen verwurstet werden, ist nicht die Größe sondern die Geschwindigkeit das Problem. Da man wenn man nach vorne fällt und der Airbag aufgeht einen Megapunsh verpaßt bekommt, welchen der ungeübte Nacken. oder Kinn nicht aushält.

Aber egal. Ich will auch das Video !!!

Geschrieben

darum geht es. Usere kleineren "EU-Airbags" sind nur in Kombination mit dem Gurt sicher, während man in den USA keine Gurtpflicht hat /-te (meine ich). Da hat man den "faulen" Amis halt ein riesen Luftkissen eingebaut, damit sie weich landen. Eigentlich ging es mehr darum, dass sie das Lenkrad nicht berühren. Die Versuche kamen aus einer anderen Branche. Man hatte auch riesige Ballons für Fußgänger entwickelt und für Strassenbahnen. Das war schon so um die 1930 rum.

Aber back to topic

Geschrieben

Sorry das ich hier ewig weiter OT bin aber die Größe ist nicht das Problem und vor allen Dingen nichts sonderlich aktuelles oder besonderes. Denn da ich mich ncoh an die Opel Werbung von vor etwa 10-12 Jahren erinnerte (Kamapange für Fullsizeairbags) habe ich mal ein Bildschirmfoto von der aktuellen Opelwerbung für ein wirklich unspektakuläres Fahrzeug gemacht und siehe da:

1920_6365613934663539.jpg

So aber jetzt reichts mir mit dem OT :).

Das Video ? Ähem, ich hätte es auch gerne :wink: .

Geschrieben

der stern-tv bericht und die diskussionen dazu hätten eigentlich aufgrund der tragweite einen eigenen thread verdient. sonst killt man diesen thread.

könnte ein mod die posts verschieben?

Geschrieben

Da stimme ich zu

Geschrieben

Hallo zusammen,

trotz des 'falschen' Threads schreibe ich mal hier rein.

Der Schwindel von Mercedes und Autobild finde ich einfach nur lachhaft. Das Vorgehen von Mercedes kann man nur als stümperhaft bezeichen. Ach ja, die Berichterstattung von Stern TV ist auch grottenschlecht.

Viel schlimmer fand ich aber die Aussage von Mercedes in der Stern TV Sendung. Den genauen Wortlaut kann ich leider nicht wiedergeben (aber ich könnte nachschauen), der Mercedes Mitarbeiter sagte jedoch, dass das System immer funktionieren würde. Und diese Aussage finde ich juristisch höchst gefährlich.

Ich sehe schon die Schadensersatzforderungen auf Mercedes zukommen. Herrje.

Den größten Schaden sehe ich in dem verlorenen Vertrauen in automobile Sicherheitssysteme. Auch andere Hersteller haben oder werden solche Systeme auf den Markt bringen, doch wenn der Kunde den Nutzen nicht erkennt und folglich dafür kein Geld ausgibt, werden sich auch die Unfallzahlen nicht verringern. Den schießlich ist meist der Mensch die Ursache von Unfällen.

@Autopista

Die Klassifikation der Objekte in die von Dir genannten Kategorien ist relativ einfach. Viel aufwendiger ist es, daraus eine Warnung zu erstellen.

Grüße,

Björn

Geschrieben

also ich kann an dem Sternbeitrag keinen Haken finden. Der Titel:

"Missglückter Crash-Test: Wie das Bremssystem versagte" und

"Video: Crash-Test-Panne bei Mercedes-Benz"

ist doch richtig, sogar in zweierlei Hinsicht. Erstens hat der Test nicht funktioniert (der Tester bremste zu spät, - die MB Bremse greift ja nicht aktiv ein) und es hat gescheppert. Und zweitens hat der Täuschungsversuch auch gefloppt, ist also missglückt, bzw. "gepannt".

Man hätte auch einen Titel w.z.B. "Täuschungsversuch (Betrug) bei Crashtest", "Schmierenaffaire von AutoBild und DC" etc. nehmen können.

Das System funktioniert, zwar nicht immer im Crashtesttunnel (4:6), aber in freier Wildbahn schon. Außerdem soll es den Fahrer unterstützen und ihm nicht die Arbeit abnehmen, wie so mancher hirnloser Fahrer meint und denkt, ABS und ESP werden es schon richten.

Stern TV Video

oder der Link zur passenden SternTV-Seite:

http://www.stern.de/tv/500575.html?nv=sb

und hier der Text von www.Stern.de

( weil er evtl in ein paar Monaten nicht mehr da sein könnte, und das Thema dann undurchsichtig wird)

stern TV - 15.11.2005 - 13:24

URL: http://www.stern.de/tv/sterntv/549644.html?nv=cb

*Mittwoch 16.11.2005 | 22:15 Uhr*

*

Beginn des Artikelsstern tv - RTL

Crash-Test: Panne mit der neuen Mercedes S-Klasse

*© stern TV

Missglückter Crash-Test: Die S-Klasse fährt in einen simulierten Stau.

Panne bei Mercedes-Benz: Zusammenstoß bei einem Crash-Test mit der neuen S-Klasse. stern TV filmte die Karambolage.

Die neue S-Klasse wird mit Slogans wie "Unsere Vision: das unfallfreie Fahren" beworben. Das Bremssystem BAS plus / Distronic plus, das knapp 2700 Euro extra kostet, soll helfen, Auffahrunfälle zu vermeiden. Mit Hilfe von Radargeräten kann es Hindernisse rechtzeitig orten, wenn sie für den Fahrer in Dunkelheit oder Nebel noch nicht sichtbar sind.

Wie dieses Sicherheitssystem funktioniert, wollte Mercedes-Benz vergangene Woche einem stern TV-Kamerateam in einer Crash-Test-Halle demonstrieren. Doch die Aktion endete unerwartet in einem Zusammenstoß.

Missglückter Crash-Test: Wie das Bremssystem versagte

*

*

Der Test-Ablauf

Als Testfahrer stellte sich Michael Specht, Chefreporter der "Autobild", zur Verfügung. Mit einer Geschwindigkeit von 55 km/h fuhr er in einen künstlichen Nebel, in dem - nicht sichtbar - stehende Fahrzeuge einen Stau simulierten. Das Sicherheitssystem der S-Klasse sollte ein Alarmsignal geben, damit Specht rechtzeitig bremsen und einen Auffahrunfall vermeiden konnte.

Es kam anders: Specht bremste zwar, prallte aber mit der S-Klasse auf das Stauende. Hatte BAS plus / Distronic plus nicht rechtzeitig Alarm gegeben? Erklärung von Specht nach der Unfallfahrt: Das System habe funktioniert, nur habe er nicht schnell genug reagiert und ein wenig zu spät gebremst.

*

Video

Hier sehen Sie den stern TV-Film über die Crash-Test-Panne bei Mercedes-Benz und das Studio-Gespräch mit einem DaimlerChrysler-Manager.

www.sterntv.de/crashtest

*

Brett auf dem Boden

Bei mehreren Wiederholungen des Versuchs mit einem anderen Fahrzeug klappte der Test: Die S-Klasse stoppte vor dem Stauende. Die Mikrophone von stern TV allerdings, die in dem Wagen installiert waren, hatten keinen Warnton aufgenommen. Dafür fingen die Kameras in der Halle ein anderes Detail ein: Auf dem Boden lag ein Brett. Specht bremste jedes Mal just in dem Moment, in dem er über dieses Brett fuhr.

Der Bitte des stern TV-Redakteurs, bei einer Fahrt mit im Wagen sitzen zu dürfen, wurde zunächst entsprochen, dann wurde die Anfrage plötzlich abgelehnt. Zuvor hatten die Mikrophone an Spechts Hemd ein Gespräch aufgenommen: Darin äußerte der Autobild-Reporter die Besorgnis, dass stern TV merken könne, dass es gar kein akustisches Signal gebe.

*

Störfaktor Metall

Im Studio bei Günther Jauch erklärte Ulrich Mellinghoff, Leiter Aktive Sicherheit bei DaimlerChrysler, den missglückten Sicherheitstest. Die Radargeräte des Bremssystems hätten lediglich in der Halle nicht einwandfrei funktioniert, weil im Boden und an den Wänden viel Metall enthalten sei. Nur in 40 Prozent der Fälle hätte das System Alarm gegeben. Daher hätte das Brett als zusätzliches "mechanisches" Bremssignal gedient, damit der Testfahrer nicht gefährdet würde.

Dass man stern TV nicht vorher eingeweiht hatte, bedauerte Mellinghoff. Er betonte aber, das System würde im Straßenverkehr einwandfrei funktionieren.

Geschrieben

Man hätte auch einen Titel w.z.B. "Täuschungsversuch (Betrug) bei Crashtest", "Schmierenaffaire von AutoBild und DC" etc. nehmen können.

Das hätte gepaßt.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo copic,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Mercedes (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

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Geschrieben
...Das System funktioniert, zwar nicht immer im Crashtesttunnel (4:6), aber in freier Wildbahn schon. Außerdem soll es den Fahrer unterstützen und ihm nicht die Arbeit abnehmen, wie so mancher hirnloser Fahrer meint und denkt, ABS und ESP werden es schon richten.

...

Das mit dem 4 mal klappen pro 10 Versuche halte ich ohnehin für eine billige Ausrede von MB, denn bei allen Fahrten die gefilmt wurden piepte es nicht.

Geschrieben
Das mit dem 4 mal klappen pro 10 Versuche halte ich ohnehin für eine billige Ausrede von MB, denn bei allen Fahrten die gefilmt wurden piepte es nicht.

wieviele wurden denn gefilmt? Wo steht das?. Oder verwechselst Du die Wiederholungen einer gefilmten Fahrt.

Geschrieben

Der gute AB-Mann ist doch mit der silbernen S-Klasse X-Mal den Test gefahren und hat immer nach "Brett" gebremst.

Deshalb halte ich es für eine billige Argumentation um das offensichtlich nicht in allen Umgebungen wirksame System schön zu reden.

Geschrieben

ja, stimmt.

Aber wer genau hinhört wird das Signal hören, nur viel zu spät um da noch zu reagieren. Aufgrund des Stahls in der Versuchsanlage hat das System die Autos zu spät erkannt.

Dieser Test war genauso schwachsinnig wie der damalige Elchtest, weil es extreme Ausnahmesituationen waren / sind. Damals beim Elchtest (hat übrigens weniger mit dem aktuell so genannten Test zu tun) fährt der Typ unter Last die Übung. Das macht kein Mensch in einer Notsituation. Da geht jeder Normale vom Gas, alleine schon um eine mögliche Kollisionsgeschwindigkeit niedrig zu halten.

Wenn Du also demnächst in Deiner nebeligen Stahl-Lagerhalle mit 55 km/h fährst, weißt Du dass Dein System nicht helfen wird. Und auf dem Autozug nach Sylt sollte man dann gefälligst auch die Augen aufhalten.

Geschrieben

Ich bin so frei und hänge eine Diskussion aus dem Thread zum Video hier mal an.

ist euch auch aufgefallen, daß die bremslichter gar nicht bis zum aufprall leuchten? bei 6:21 kann man noch ganz kurz sehen, wie die bremslichter ausgehen und ein paar meter vor dem hindernis nicht mehr gebremst wird bzw die lichter nicht mehr an sind. muß ich das verstehen oder hat jemand eine erklärung dafür?

Zu welchem Zeitpunkt siehst du denn die Bremslichter?

Als er losfährt ist das Licht bzw. die Rückleuchten eingeschaltet, beim Aufprall sind diese aus. Bremslichter seh ich gar nicht. (Auch keine dritte Bremsleuchte)

doch, ganz kurz wenn die szene gewechselt wird. sieht man für 1 oder 2 bilder die linke bremsleuchte ausgehen...

bei 6:19 sieht man aus dem innenraum wie in ter mittelkonsole ne abdeckung aufgeht.

dann kommt ein schnitt und es wird auf die perspektive gewechselt, die auf das heck des stehenden autos zeigt. für genau zwei bilder kann man die linke bremsleuchte erkennen. du must kurz davor auf standbild oder pause gehen und dann bild für bild dich durchklicken.

Ah ich glaube ich weiß welche Stelle du meinst (1), aber die S-Klasse hat ihre Bremslichter an der selben Stelle wie die Rücklichter (3). Ich glaube da wird nur ein Scheinwerfer reflektiert.

Oder hängt es von Pre-Safe ab, was die Bremsleuchten sind? Pre-Safe scheint ja nicht funktioniert zu haben (:D), deshalb auch kein Warnblinklicht nach dem Stillstand und keine blinkenden Bremsleuchten.

Aber das dritte Bremslicht (2) sehen hätte man doch sehen müssen?

scrash7nw.jpg

Bremslichter:

sbrems3yz.jpg

Beim losfahren waren die Rückleuchten eingeschaltet:

sleucht1em.jpg

Geschrieben

Das ist ne mittlere Katastrophe für DC. Zu erst die A-Klasse, dann die SBC-Bremse und jetzt dies.

Ich finde es bedauerlich, wenn sich ein so innovativer Autohersteller langsam aber sicher den Ruf ruiniert.

Geschrieben

die A Klasse war keine Katstrophe sondern nur ein wirklichkeitsfremder Test.

Was aber nicht heißt, dass es hätte passieren dürfen. SBC war halt nix für Sportfahrer, oder welche Defekte meinst Du?.

Dieser Test war mehr eine Katstrophe von Egomanen, als von der Technik selbst. Karrierleiter etc.

bzgl. Bremsleuchte. (vermitung, da ich das Video nicht noch einmal gesehen habe) Selbst bei dichten Nebel erkennt der Fahrer dann schon, dass er da gleich auf was knallt. Er hat dann zum Selbstsschutz wahrscheinlich die Fuß von der Bremse genommen um einen Knochenbruch zu verhindern.

Geschrieben
Ich bin so frei und hänge eine Diskussion aus dem Thread zum Video hier mal an.

Ah ich glaube ich weiß welche Stelle du meinst (1), aber die S-Klasse hat ihre Bremslichter an der selben Stelle wie die Rücklichter (3). Ich glaube da wird nur ein Scheinwerfer reflektiert.

Oder hängt es von Pre-Safe ab, was die Bremsleuchten sind? Pre-Safe scheint ja nicht funktioniert zu haben (:D), deshalb auch kein Warnblinklicht nach dem Stillstand und keine blinkenden Bremsleuchten.

Aber das dritte Bremslicht (2) sehen hätte man doch sehen müssen?

scrash7nw.jpg

Bremslichter:

sbrems3yz.jpg

Beim losfahren waren die Rückleuchten eingeschaltet:

sleucht1em.jpg

ich wusste nicht,daß die bremsleuchten "unten" sind und nicht ganz oben im gehäuse.

lustig ist aber, das man genau beim aufprall bzw. kurz danach einen piepton hört, nach dem motto "treffer, versenkt" oder "gratulation" :D

seltsam wiederum ist, daß obwohl man keine bremsleuchten sieht, der wagen trotzdem bis zum aufprall gebremst hat, zumindest konnte man sehen, daß der wagen deutlich auf der vorderachse "eingeknickt" ist (stichwort bremslastverteilung).

was mich wiederum verwundert, soll nicht die airmatik und auch das abc-fahrwerk anfahr- und bremsnickbewegungen auf ein minimum reduzieren? das sah nicht danach aus.

Geschrieben

ab welcher aufprallgeschwindigkeit sollen eigentlich die airbags zünden?

Geschrieben

und hier die Stellungsnahme / Reportage von Auto Bild

kein Wort davon, dass man den SternTV-Reporter nicht eingeweiht hat, keine Entschuldigung, noch eine Rechtfertigung.

Vergleicht man jetzt den O-Ton vom Film, schmunzelt man noch immer, bzw. jetzt erst recht.

Mann Leute von AB: Ihr kapiert gar nichts. Ihr habt Mist gebaut. Nicht der gefakte Test an sich, sondern wie ihr damit umgeht.

Von Michael Specht Es sieht unheimlich aus, dahinten, am Ende des Tunnels. Zum einen die gleißenden Scheinwerfer, zum anderen der dichte Nebel, künstlicher Nebel, hergestellt aus heißem Paraffin und Trockeneis. Ich befinde mich auf der Mercedes-Benz-Crashanlage in Sindelfingen. Mit flauem Magen – der verdaut sich vor Aufregung vermutlich gerade selbst.

Ein Selbstversuch. Mercedes-Benz sagt, Radar rettet Leben. Als menschlicher Crashtest-Dummy sitze ich in der nagelneuen *S-Klasse, intern W 221 genannt. Mit ihr werde ich gleich in diese Nebelwand fahren. Mit 55 km/h. Nichts Ungewöhnliches – normalerweise. Doch kurz zuvor hat es dahinten bereits gekracht. Eine Karambolage. So, wie sie jährlich überall passiert, mal mit mehr, mal mit weniger Fahrzeugen, aber meistens mit dramatischen Folgen.

Mercedes-Benz simuliert diese Unfallsituation mit drei Autos, stellt rechts eine alte S-Klasse W 126 ab. Daneben knallt eine C-Klasse mit 64 km/h versetzt gegen eine verformbare Barriere. Die Wucht ist so gewaltig, daß der Wagen mit der hinteren rechten Seite in die Fahrertür des alten Daimler fliegt. Alle Rückhaltesysteme im C-Modell haben jedoch perfekt gearbeitet, die Airbags gezündet, die Fahrgastzelle ist intakt. Die Türen lassen sich so leicht öffnen, als hätte es nie einen Zusammenstoß gegeben. Vermutlich wären die Insassen mit einem Schock davongekommen.

Unmittelbar nach der Mercedes-Benz C-Klasse donnert mit etwa Tempo 70 die jüngst abgelöste S-Klasse (W 220) heran. Der Fahrer (Dummy) "sieht" den Unfall zu spät und kracht trotz Vollbremsung (ausgelöst durch einen elektronischen Kontakt) mit zirka 20 km/h Restgeschwindigkeit der C-Klasse ins Heck. Blech knirscht, die Haube knickt, Glas splittert. Schlimmeres hat auf jeden Fall der Bremsassistent BAS verhindert, der die Limousine optimal verzögerte. Nicht einmal die Airbags mußten gezündet werden.

Und nun ich. Im Auto Nummer drei. Mit BAS Plus. Der Begrenzer ist bereits auf 55 km/h eingestellt. Zu meiner Sicherheit. So kann ich voll beschleunigen, ohne zu schnell zu werden, muß nicht auf den Tacho schauen und kann mich völlig auf die dichte Nebelwand konzentrieren.

Rückblende: Einen Tag zuvor konnte ich das Radarsystem bereits auf abgesperrter Strecke testen. Statt eines Autos stand dort jedoch eine schwarze Kunststoffwand mit einem mittig eingesetzten Metalldreieck. Das Peil-Teil fürs Radar. Und es arbeitete perfekt. Pünktlich kam der Piepton, der Tritt ins Bremspedal brachte die S-Klasse sicher vor der Wand zum Stehen. Generalprobe mit Bravour bestanden. Geschichte im Kasten, aber ohne spektakuläre Optik.

Einen Tag später also das Ganze noch mal, für die Fotografen und die Kamera von Stern-TV. Weil Nebel nicht auf Kommando vom Himmel fällt, ziehen wir um. In die Halle für alle. Und alle Wettereventualitäten. Hier kann auch Nebel auf Knopfdruck erzeugt werden, doch die Techniker haben Bauchschmerzen: Zahlreiche Eisenträger in den Decken und Wänden würden ebenso wie die starken Deckenfluter das Radar mit hoher Wahrscheinlichkeit fehlleiten – und folglich falsch oder gar nicht piepen. Mit fatalen Folgen.

So entschied sich Mercedes-Benz, genau in der Entfernung vor dem Hindernis einen Bremspunkt (kleines Brett auf dem Hallenboden) zu setzen, wo draußen das Radar das akustische Signal senden würde. Sobald das rechte Vorderrad der S-Klasse über dieses Brett rollt, muß ich ins Pedal treten.

Die letzten Vorbereitungen sind abgeschlossen. Dann: die Startfreigabe. Noch einmal kräftig aus- und einatmen. Adrenalin verarbeiten. Vermutlich fühlen sich Bungee-Springer vor dem Fall in den Abgrund ähnlich. Ich trete das Gaspedal herunter. Die S-Klasse mit ihrem 388-PS-V8 beschleunigt kräftig, 55 km/h kommen mir in diesem engen Kanal aber vor wie 100. Welch ein Unterschied im Vergleich zur Outdoorübung gestern.

Die Hallenwände lenken ab. Dazu das ohrenbetäubende Gebläse, das den Nebel in Position halten soll. Vertraute Verhaltensmuster in meinem Gehirn sind jetzt eleminiert. Denn es widerspricht der menschlichen Natur total, mutwillig auf ein Hindernis zuzurasen.

Nur noch etwa 25 Meter. Der Nebel ist sehr dicht. Wo bleibt das Signal? Wo ist der Bremspunkt? Bin ich schon drüber hinweg? Zeit zum Überlegen bleibt mir nicht mehr. Die Nebelwand mit den verunfallten Autos kommt immer näher. Ich bremse. Der Tritt ins Pedal löst automatisch die beste Verzögerung aus, die auf dem glatten Hallenboden überhaupt noch möglich ist. Das Pre-Safe-System arbeitet wie vorgesehen, der Gurt strafft sich, zieht meinen Oberkörper gezielt zurück in die Lehne. Die Seitenwangen des Sitzes blasen sich blitzschnell auf, geben mir seitlich zusätzlichen Halt. So fühlt er sich also an: Abrahams Schoß.

Doch während die Elektronik perfekt reagiert, habe ich es wohl ein paar Zehntelsekunden zu spät getan. Ein Mensch ist eben keine Maschine. Die S-Klasse nähert sich beängstigend dem Heck des Vordermanns. Mist, es reicht nicht. Ein paar Meter fehlen. Jene, die ich anfangs verschenkt habe. Tempo 55 bedeutet 15,7 Meter pro Sekunde. 0,2 Sekunden entsprechen also gut drei Metern.

Mit Kuller-Restgeschwindigkeit von geschätzten zehn km/h trifft der W 221 den Heckstoßfänger seines Vorgängers. Nicht heftig, aber eben reparaturbedürftig. Lag es an der glatten Fahrbahn? Vorführeffekt? Anspannung? Vielleicht von allem etwas. Ich fahre den Versuch ein weiteres Mal, mit einer anderen S-Klasse. Auf den Nebel verzichten wir. Der Bremspunkt war okay. Auch ein drittes und viertes Mal klappt alles einwandfrei. Der Wagen übersteht die Prozedur ohne Schrammen im Lack. Selbst auf glattem Hallenboden. So langsam kriege ich volles Vertrauen in die Technik. Und bin überzeugt: Das Abstandsradar Distronic Plus ist die S-Klasse unter den Sicherheitssystemen unserer Zeit. Und womöglich die wichtigste Erfindung nach Airbag und ABS.

Der Abstandsregeltempomat Distronic Plus ist in der S-Klasse nicht serienmäßig, sondern kostet 2668 Euro. Dieses radargesützte System arbeitet im Geschwindigkeitsbereich von null bis 200 km/h. Vorteil: Im Stop-and-go-Verkehr hält Distronic Plus das Auto im gewünschten Abstand zum Vordermann, bremst den Wagen automatisch bis zum Stillstand ab und beschleunigt ihn nach Eingabe des Fahrers wieder auf die programmierte Geschwindigkeit.

In Distronic Plus enthalten ist der Bremsassistent Plus. Sollte der Abstand zum Vordermann zu gering sein und ein Zusammenstoß drohen, ertönt ein Signal, und das System berechnet blitzschnell die optimale Bremskraftunterstützung. Sie steht selbst dann zur Verfügung, wenn der Fahrer das Pedal nur halb durchtreten sollte. Ziel von BAS Plus ist es, den Unfall zu vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen zu mildern.

Bei solch einer Notbremsung wird das ebenfalls serienmäßige Insassenschutzsystem Pre-Safe aktiviert. Es strafft vorsorglich die vorderen Gurte und pumpt Luftpolster in den Multikontursitzen (Aufpreis 1821 Euro) auf.

Geschrieben

hmmm, ich möchte mal wissen, wie lange "man" für diesen "artikel" gebraucht hat. außerdem würde mich sehr der email-verkehr zwischen autobild und mercedes interessieren :D

Geschrieben

Bescheissen gehört wohl schon zum guten Ton und statt sich zu entschuldigen, versuchen die Hoyzers von heute sich irgendwie aus der Sache rauszuwurtscheln...

Statt der Flucht nach vorne lautet die Devise Schadensbegrenzung. Vielleicht hofft man, dass diese Sendung - das aktuelle Gesprächsthema Nr. 1 - nicht so viele Menschen gesehen haben. Da wäre ein Geständnis natürlich kontraproduktiv.

Eine besondere Aufgeregtheit, Scham, Reue, Schuld- oder Unrechtsbewußtsein kann ich aus dem Artikel beim besten Willen nicht herauslesen. Vielleicht ist das mittlerweile ganz normal, dass sich Journalisten im allgemeinen bzw. Herr Specht im speziellen mit Herstellern ins selbe Bettchen legen? Vielleicht gehöre ich zu den naiven Menschen, die das noch nicht bemerkt haben...

Muß man heute Journalisten nicht mehr heimlich mit versteckten Zuwendungen und Benefits "bestechen", sondern kann gleich ganz offen einen Reporter/Redakteur bzw. eine ganz Zeitung kaufen?

BTW: Von einer Generalprobe am Vortag war im TV-Bericht nie die Rede. Da das aber der Fall war, erscheint mir die kameragerechte Einschulung von Herrn Specht noch dubioser als gestern!

Glaubt der Herr Reporter tatsächlich, dass eine Schar Leute mit jeder Menge Equipment anrücken, um zuzusehen, wie er nach eigenem (menschlichen) Ermessen bzw. ab einem bestimmten Punkt bremst??? Dass ein Auto bremst, wenn man als Fahrer das Pedal tritt, wußten wir auch schon vorher... Hier ging es um ein revolutionäres Radarsystem, das einen Crash verhindern kann! Die vollmundigen Werbetexte bestätigen das! Wenn das nicht funktioniert, sollte man die Bedingungen ändern und nicht durch Vortäuschung falscher Tatsachen die Sache doch noch irgendwie hinbiegen zu versuchen! So etwas ist nämlich kein Kavaliersdelikt, das ist Betrug!

Wenn dann ausgerechnet dieser unehrenhafte Schreiberling, um es einmal nett zu formulieren, der nicht nur eine ganze Branche in Verruf bringt, sondern neben seiner Berufsethik für Geld und Karriere wahrscheinlich auch noch seine Großmutter verhökern würde, von diesem Radarsystem schwärmt, klingt das so, wie wenn uns Georg Bush vom Irak-Krieg überzeugen will.

Liebe AutoBild:

Entweder deckt Ihr Euren Kollegen, weil Ihr dieses System selber praktiziert, dann macht weiter wie bisher - oder Ihr kämpft um den Rest Eurer Glaubwürdigkeit und werft diese Dumpfbacke hochkant hinaus!

Die 2. Möglichkeit wäre mir ehrlich gesagt lieber!

LG Jackpot

Geschrieben
ab welcher aufprallgeschwindigkeit sollen eigentlich die airbags zünden?

Bei mir und meinem Freund haben 0km/h gereicht! Der Quadfahrer, der in uns hineinfuhr hatte ca. zw. 50-70km/h drauf...soviel zur Theorie.

Die S-Klasse fuhr 55km/h...ich glaube mal, dass da nimmer viel gefehlt hat zum Auslösen der Airbags, da Frontalcrash.

Was mir erst jetzt aufgefallen ist -dank bill367gates- ist die Sache mit den Bremslichtern. Ich kann in dem Augenblick, als das Fzg. ins Bild kommt noch das Bremslicht leuchten sehen...wenige Augenblicke später nicht mehr, bis zum Crash. Die Reifen quietschen und das Fzg. nickt ein wenig ein...typisch für ein extrem bremsendes Fzg., aber ich kann bei Gott keine Bremslichter leuchten sehen! Finde ich sehr komisch!?

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