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Geheimprojekt -Tiger-


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Geschrieben

Ich bin im Netz eher zufällig auf eine äußerst interessante Story gestoßen, die sicher auch für den einen oder anderen hier von Interesse sein dürfte. Es handelt sich um einen sehr ausführlichen Bericht von auto motor und sport über ein bislang geheimes Projekt mit dem Namen „Tiger“  (Quelle: www.auto-motor-und-sport.de). Dabei nahm sich ALPINA den BMW i8 vor. Mit dem ernsthaften Ziel, einen eigenen Hybrid-Sportwagen zu entwickeln. Einige Informationen zu diesem Projekt waren mir zwar bereits bekannt, doch der Bericht liefert nun erstmals klare Fakten und bestätigte Details statt bloßer Gerüchte. Zudem wird die Entstehungsgeschichte schön nachvollziehbar aufgearbeitet. Besonders sehenswert ist auch das originale Bildmaterial, das einen spannenden Einblick in dieses nie realisierte Kapitel der ALPINA-Geschichte bietet. Ich fasse den Artikel mal zusammen und versuche das Wichtigste wiederzugeben:

 

Codename „Tiger“ – warum ein Alpina-i8 nie Realität wurde

Bereits vor rund zehn Jahren beschäftigte sich Alpina intensiv mit einer eigenen Interpretation des BMW i8. Über ein einzelnes Konzeptfahrzeug kam das Projekt jedoch leider nicht hinaus. Unter anderem aus strategischen und politischen Gründen innerhalb des Konzerns. Als BMW auf der IAA 2013 mit dem i3 und dem i8 seine neue Submarke „BMW i“ präsentierte, wollte man beweisen, dass Nachhaltigkeit und Sportwagen kein Widerspruch sein müssen. Der i8 kam 2014 auf den Markt und wurde bis 2020 als Coupé und Roadster gebaut. Insgesamt verließen etwas über 20.000 Fahrzeuge das Leipziger Werk. Einen direkten Nachfolger gibt es bis heute nicht, ein elektrifizierter Sportwagen fehlt weiterhin im BMW-Programm.

 

Was lange kaum bekannt war: Auch Alpina beschäftigte sich damals intensiv mit dem i8. Das Vorhaben war zunächst sogar konzernintern abgestimmt. Die Idee soll aus Gesprächen zwischen Alpina-Chef Andreas Bovensiepen und dem damaligen BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich entstanden sein. Gegen Ende 2015 nahm das Projekt Gestalt an, 2016 begannen die konkreten Entwicklungsarbeiten unter dem internen Geheimnamen „Tiger“, angeblich in enger Abstimmung mit BMW. Typisch Alpina lag der Schwerpunkt auf dem Antrieb. Die Ingenieure kamen früh zu dem Schluss, dass der serienmäßige Dreizylinder-Benziner im i8 langfristig Akzeptanzprobleme haben könnte. Insbesondere angesichts des hohen Einstiegspreises und des sportlichen Anspruchs. Deshalb ersetzte man den 1,5-Liter-Dreizylinder durch einen überarbeiteten Zweiliter-Vierzylinder-Turbo aus dem BMW-Baukasten. Dieser leistete nun 326 PS statt zuvor 231 PS und trieb weiterhin die Hinterräder an. Das maximale Drehmoment stieg deutlich auf 450 Nm. Auch der Elektromotor an der Vorderachse wurde leicht erstarkt. In Summe ergab sich eine Systemleistung von 462 PS und ein maximales Drehmoment von 700 Nm. Das waren Werte, die selbst damalige Hochleistungssportler in den Schatten stellten.

Optisch blieb Alpina seiner dezenten Linie treu, ergänzte den i8 jedoch gezielt um aerodynamische Maßnahmen. Dazu zählten ein modifizierter Frontsplitter mit kleinen Luftleitflügeln, ein zusätzlicher Heckflügel aus Carbon sowie ein überarbeiteter Diffusor. Auffällig waren zudem erstmals sichtbar geführte Doppelendrohre. Neue 20-Zoll-Schmiederäder im Alpina-Design mit breiteren Pirelli-Reifen ersetzten die schmalen Serienräder. Fahrwerk und Kühlung wurden ebenfalls angepasst, während die Carbon-Fahrgastzelle und das Aluminium-Chassis unverändert blieben. Intern spielte Alpina offenbar mit dem Gedanken, auf Basis dieses Fahrzeugs eine Kleinserie aufzulegen. Möglicherweise unter der Bezeichnung „Alpina Bi8“. Doch im weiteren Verlauf zog BMW seine Unterstützung zurück und verweigerte schließlich die Freigabe. Hintergrund dürfte gewesen sein, dass ein emotionaler Hochleistungssportwagen mit sichtbarer Abgasanlage nicht mehr zur strategischen Ausrichtung der Submarke BMW i passte. Zudem war Alpina zu dieser Zeit ohnehin stark ausgelastet, sodass man die Entscheidung akzeptierte.


Ob BMW und Alpina mit dem Projekt „Tiger“ eine große Chance verpasst haben, bleibt fraglich. Schon der serienmäßige i8 konnte seine anfängliche Strahlkraft nicht dauerhaft in Begeisterung umwandeln. Ob ein zusätzlicher Zylinder, deutlich mehr Leistung und dezente optische Schärfung daran etwas geändert hätten – bei vermutlich nochmals höherem Preis – ist zumindest zweifelhaft.

 

Bilder alle ©Alpina Burkard Bovensiepen GmbH + Co. KG / Quelle: www.auto-motor-und-sport.de

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Gruß,

Sarah

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Geschrieben

Klasse Zusammenfassung, danke für deine Mühe und dafür, dass du den Bericht mit uns teilst, Sarah! Ich fand den BMW i8 damals extrem mutig -auf positive Art- von BMW und finde es schade, dass der Wagen von BMW ein wenig wie ein besser totzuschweigendes Experiment behandelt wird. Dabei kann er der heutigen Modellpalette designtechnisch locker die Stirn bieten. Vermutlich ist das auch das Problem: Sie haben ihn viel zu früh veröffentlicht. Ein ausgefallener futuristisch anmutender Sportwagen wie der i8 plus das beste City-Raumwunder seit dem Audi A2, der i3, würden heute deutlich besseren Anklang finden. 
 

Alpina bekommt Sympathiepunkte von mir für den Ansatz, ich fände den „Bi8“ extrem spannend.

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Geschrieben

Interessanter Bericht.

 

Der 3-Zylinder war schon eine Schnappsidee und daraus dann einen <trommelwirbel> 4-Zylinder zu machen eine Doppelschnappsidee. 

  • Gefällt mir 5
Geschrieben

Für 6 Zylinder wäre es wahrscheinlich sehr eng geworden, im Motorraum! 
 

Geschrieben

Dann kann man ja den überflüssigen E-Krempel rauswerfen.

 

BMW hätte mich einstellen sollen :D

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Geschrieben
vor 34 Minuten schrieb nero_daytona:

Dann kann man ja den überflüssigen E-Krempel rauswerfen.

Die Überlegung soll es seitens Alpina tatsächlich gegeben haben. Meine persönliche Vermutung ist sogar, das erst nachdem BMW eine Alpina-Idee mit reinem Verbrenner im i8-Gewand ablehnte, Alpina sich zum Bau des Prototypen „Tiger“ hinreißen lies. Ist aber nur Spekulation von mir auf Basis einiger Informationen, die mir mal zugetragen wurden. Die reine Optik des i8 soll in Buchloe angeblich gut angekommen sein.

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