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FAZ: VW und Paradigmenwechsel - Das Scheitern der Cariad zeigt die deutschen Schwächen von A. Boes


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Geschrieben

Interessante Analyse zwar mit Schwerpunkt VW und Cariad, aber in Zeiten der weltweiten Blockbildung auch interessant als Blick auf die Gesamtindustrie

 

https://www.faz.net/pro/d-economy/d-mobility/cariad-scheitern-zeigt-deutsche-schwaechen-brisanz-weit-ueber-vw-konzern-hinaus-19844091.html

 

"....Das bedeutet: Wir müssen uns eingestehen, dass wir mit Blick auf die Bewältigung des historischen Paradigmenwechsels zu einer neuen industriellen Produktionsweise ein „Entwicklungsland“ sind. Andere haben etwas gelernt, was wir bisher noch nicht einmal als Herausforderung richtig verstanden haben. Stattdessen sonnen wir uns in den Erfolgen der Vergangenheit und verkennen die Herausforderungen der Zukunft. Unsere Vorteile aus der ersten Phase der Industrialisierung sind nun zum Hemmschuh für die zweite geworden."

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Geschrieben

Das versuchen wir den Betonköpfen in der Automobilindustrie seit Jahren begreiflich zu machen. 

Volkswagen ist ein gutes Beispiel. Statt die Chance mit Cariad zu nutzen sitzen dort wieder old school Wolfsburger mit altem mindset und uralten Prozessen. 

Alle SOPs werden gerissen, Milliarden versenkt.

Dann kommt Xpeng, Rivian und es gipfelt dann im Apple Porsche. 

 

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Google einen großen OEM übernimmt. 

 

Geschrieben
Zitat

Deutsches Innovationssystem für Paradigmenwechsel ungeeignet

Mit Blick auf die Zukunft des Beschäftigungsstandorts Deutschland stehen wir vor einer neuen Situation: Wenn das Beispiel VW Schule macht, müssen wir uns eingestehen, dass das Innovationssystem der deutschen Industrie nicht für die Bewältigung des Paradigmenwechsels geeignet ist. Dieses von der alten industriellen Produktionsweise geprägte Innovationsmodell war nicht in der Lage, eine grundlegende Neuorientierung zu schaffen. Dies hat Folgen für das gesamte System der industriell geprägten Wertschöpfung. Denn dieser Industriestandort lässt sich nur behaupten, wenn der Paradigmenwechsel in eine neue industrielle Produktionsweise erfolgreich geschafft wird. Die ansonsten drohende Abwärtsspirale ist bereits heute in den industriellen Kernen allenthalben zu sehen. Wenn die Entwicklung ohne eine glaubhafte Zukunftsstrategie ungebremst weitergeht, birgt sie das Potential für einen „perfekten Sturm“ mit allen ökonomischen und sozialen Folgen.

Hinzu kommt, unsere Beschäftigung im Automobilbau hängt in hohem Maße an dem Argument, dass hier die Innovationszentren sind. Die noch vorhandene große Zahl von Beschäftigten in der Fertigung wird oft damit begründet. Durch die angesprochenen Veränderungen wird das „Hirn“ der neuen Produktionsweise aus Deutschland herausgelöst und in den USA und China angesiedelt. Damit wird der Standort in seiner Substanz ausgehöhlt, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Quelle: Aus dem oben verlinkten Artikel.

 

Ist das nicht etwas zu einfach, naive, oder eingeschränkt in der Sichtweise? Ist es ein "deutsches" Inovationspronlem, oder ein VW Innovatilnsproblem?

 

Ein starrer, alter Riese mit grossen, beamtenähnlichen Bereichen im Konzern? Mit woken Entscheidungen der Chefetagen, hohen Energiekosten am Europäischen Standorten, ins Ausland abwandernden Ingenieuren, scharfen und teuren Umwelt- und Sozialregeln, generell viel zu viel Bürokratie? Und ja, übertrieben gesagt, billig Einkäufer und Zusammensteckbastler (nicht nur bei SW)? 

 

Ist so ein Monsterkonzern überhaupt noch zu transformieren, oder wäre es besser (rein theoretisch) alles aufzulösen und neu anzufangen? Aber wer könnte so eine treibende Rollen in einem Neuanfang spielen? Wer würde da sagen wie es jetzt zu laufen hat ohne der Politik und den Aktionären dauernd in den Hintern zu kriechen, sich die bessten Leute vom Markt holt und mit eigenen Ideen und Visionen so antreibt, als wäre es sein Geld das dort investiert ist? :D 

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Geschrieben

Ach ja, man mag von Piech gehalten haben was man möchte, aber da lief es anders.

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Geschrieben

Volkswagen ist das beste Beispiel,  aber du hast diese Strukturen auch in anderen OEM und auch bei anderen Industrien. Auch Mercedes hat es gerade sehr schwer. Ferrari gibt den ersten Teil der Software Entwicklung, das Entertainment, komplett ab. Bei einem 2 Sitzer mag es egal sein, spätestens beim Suv wird es irgendwann sichtbar, wenn ein Fiat 500 das gleiche kann.

 

Bosch will eine Softwarebude werden. Diese Woche von einer "Armee" von 47.000 Entwicklern gelesen. Die überschätzen sich genau wie Volkswagen, 47.000 ist nix, die meisten in Europa auch noch viel zu teuer.

Wir haben allein >100.000 in Indien die für Tagessatz 9h arbeiten, da gibt es bei mir nicht mal ein Teams Meeting für.

Das sind die nächsten Träumer, die irgendwann Milliarden ärmer aufwachen.

 

Einzelne Marken von Volkswagen zu verkaufen ist gar keine schlechte Idee, aber durch das VW-Gesetz stark eingeschränkt. 

Toyota wollte mal den ganzen Bums kaufen, scheiterte aber daran.

 

Piech hat das Unternehmen in der Tat nach vorne gebracht. Aber genau die Weichen in der Softwareentwicklung gestellt wie sie jetzt sind. Ist auch sein Verdienst, wie es jetzt aussieht. 

Er hat das SDV nie verstanden. Genau so wenig Winterkorn. Schaut euch den Schlamassel mit den Steuergeräten an, das kommt von minimaler Fertigungstiefe.

Wie heißt es immer so schön, wir bohren ja auch nicht nach Öl......

 

Genug gejammert, welche Lösungen gibt es?

Sind die Zukäufe der richtige Weg?

 

Oder sollte doch die Sofware zentral für die Plattformen entwickelt werden und nur die spezifische den Marken überlassen werden.

Wo hakt es? Am Zusammenspiel im fertigen Fahrzeug. Da würde schon ein neuer Prozess mit Zulieferern und Pilothallen in den Werken unfassbar viel bringen.

Insgesamt muss der PEP überarbeitet werden, aber zum jetzigen Zeitpunkt kannst du ihn nicht kürzen.

 

Ach, ich könnte da stundenlang Dinger bis ins Detail raushauen, nur begreifen sie es eh nicht. Aktionismus im Vordergrund, Unternehmen kaufen und es wird schon. Dabei wachsen damit erstmal die Probleme. 

Nach 2 Jahren wird die Beteiligung dann wieder heimlich begraben.

 

Wenn Apple Porsche oder Google Mercedes übernehmen sollte, dann hätten wir ein interessantes Szenario. 

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb erictrav:

nur begreifen sie es eh nicht

Ohne kompatible Entscheidungsträger wird das nix. Es braucht visionäre Realisten mit einerseits Spürsinn für Zukunft und andererseits Produktwissen. Sonst ist eine Bude, egal, wie groß man den Elefanten malt, nicht eigenständig tragfähig.

Geschrieben
vor 1 Stunde schrieb erictrav:

Sind die Zukäufe der richtige Weg?

zumindest helfen sie dem Pleitegeier Rivian. Dieses "Erfolgsmodell" hat ja 2010 beim Daimler schon hervorragend funktioniert. Durch "cleveres" Investment den Konkurrenten Tesla stark gemacht. 🙄

Geschrieben
vor 4 Stunden schrieb Thorsten0815:

Ist das nicht etwas zu einfach, naive, oder eingeschränkt in der Sichtweise? Ist es ein "deutsches" Inovationspronlem, oder ein VW Innovatilnsproblem?

Aus meiner Sicht ein deutsches Problem bzw ein Thema der Entscheider (alt vs jung ist ein Indikator).

“Das haben wir schon immer so gemacht, wieso sollen wir das ändern?“ findest du bei allen Unternehmensgrößen.

 

Ich hatte mal ein Projekt mit einem Automobilhersteller, der agil sein wollte. Also haben sie mit uns über ein Jahr agil Spezifikationen für die spätere Implementierung angefertigt. Dass sich in der Zwischenzeit die Anforderungen ändern würden, war bekannt und wurde akzeptiert. Man kann ja schließlich nicht auf einmal alles auf links drehen, da kommt das Management nicht mit 🙄

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Geschrieben
vor 16 Minuten schrieb ellbc:

Das haben wir schon immer so gemacht, wieso sollen wir das ändern?“ findest du bei allen Unternehmensgrößen.

Definitiv, diese Haltung ist mittlerweile keine Seltenheit mehr. Die Einstellung findet sich m.E. hierzulande häufiger als anderswo. Ist vielleicht sogar ein Stück weit typisch deutsch sich auf Erfolge der Vergangenheit zu beziehen und deswegen genau so immer weitermachen zu wollen. Wenn sich das Ganze dann noch vermischt mit „Alt VS. Jung“ kann es sehr komplex werden. Handlungskonflikte, Zielkonflikte, Interessenskonflikte etc. Es gibt allerdings auch schöne Gegenbeispiele, speziell bei noch inhabergeführten Großunternehmen in D, die den Staffelstab professionell in die Hände der jüngeren Generation gelegt und damit alles richtig gemacht haben. 

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Geschrieben
vor einer Stunde schrieb Sarah-Timo:

Es gibt allerdings auch schöne Gegenbeispiele, speziell bei noch inhabergeführten Großunternehmen in D, die den Staffelstab professionell in die Hände der jüngeren Generation gelegt und damit alles richtig gemacht haben. 

Was an sich mittlerweile ein recht „deutsches“ Unternehmertum ist, dass der Nachwuchs zeitnah integriert und als Nachfolger bestimmt wird. Die Betonköpfe mancher „Jahrhundertbetriebe“ ergeben sich aus Seilschaften über Generationen hinweg. In anderen Kulturkreisen dürfen/sollen Frauen keine leitende Position übernehmen oder religiöse Themen oder oder. In den USA ohn3 entsprechd englisch bist du aussen vor, hier musdt du kein deutsch können. Hier ist unsere Gesellschaft gewachsen - mit allen guten & weniger guten Konsequenzen ;) Man muß sich aktuelle Top-Managements an§chauen, dort ist es schon recht gesellschaftsoffen geworden, somit kann es ja kein „typisch deutsches“ Problem sein.

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Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo JoeFerrari,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

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Geschrieben

Den Punkt mit den gesellschaftsoffeneren Managements sehe ich auch so, darin sehe ich auch einen äußerst wichtigen Aspekt. Allerdings erkenne ich persönlich jetzt keinen unmittelbaren Zusammenhang zu den angesprochenen antiquierten Attitüden und eingestaubten Vorgehensweisen mancher Großbetriebe hierzulande, die ich ehrlicherweise in anderen Ländern für weniger stark ausgeprägt (aber dennoch vorhanden) empfinde.

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