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Der Frauen-Auto Läster-Thread


Kazuya

Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Na dann sind wir uns ja einig! :wink: Aber mal Hand aufs Herz, manchmal lernt man Leute kennen und später ihre Wagen, da wundert einen gar nichts mehr. Tztzt, was nicht alles gibt.

  • 11 Monate später...
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Geschrieben

Zum Mazda 121 kann ich nur sagen, daß er komischerweise bei seiner Einführung auf dem deutschen Markt, überwiegend von Frauen gekauft wurde, aber sich mittlerweile alle noch in meinem Kundenstamm befindlichen Fahrzeuge in der Hand von männlichen Akademikern befinden die, koste es was es wolle die Wagen am Leben erhalten. Diese Männer nehmen keine Rücksicht auf Kosten-Nutzen-Rechnungen, oder Rentabilität, sondern stecken große Geldbeträge in ihren, meist Drittwagen, um ihn weiterhin fahren zu können. Nicht selten übersteigen die Rechnungen den Fahrzeugwert um ein Vielfaches!

Gruß Manni308

Die Beschreibung passt auch auf mich. Habe den 121 für 1,5 Jahren als Zweitwagen gekauft um eine längere Strecke zu pendeln ( ein Weg 80 km und das ein halbes Jahr lang), da ich mit meinem Wagen nicht die km runterreißen wollte. Der hat damals 1900 € gekostet und ich habe einiges erneuert (Reifen, Zahnriemen, Bremsen, Batterie), Ölwechsel und Zündkerzen gibt es alle 8000km. War bislang sehr zuverlässig, auch in den letzten beiden harten Wintern. Das Ding ist komplett verbeult, dazu noch lila und hat ein Bärchen auf dem Lenkrad. Mehr Frauenauto geht eigentlich nicht, nur das ich eben der beschriebene männliche Akademiker und Sport-Coupe-Fahrer bin.

Da man die Dinger teilweise für unter 500 € bekommt, ist ja schon mit einem Satz neuer Reifen der Restwert fast erreicht. Wenn man den Wertverlust, Reparaturen und höheren Verbrauch zusammenrechnet und die gefahrenen km gegenrechnet, war er nicht günstiger als ein neueres Fahrzeug.

In der Stadt macht der 121 einfach Fun, mit dem drehfreudigen 72 PS Motor kommt der gut vom Fleck (circa 900 kg), hat ein Faltschiebedach und wie bei den meisten alten Autos dank der großen Fensterflächen einen luftigen Innenraum. Die Servolenkung ist einigermaßen direkt und bietet sehr gute Rückmeldung.

Mittlerweile hat das Ding über 160000 runter und wird wahrscheinlich nächste Woche durch einen Erdgas-Panda ersetzt. Wir wollten ihn eigentlich noch mindestens ein Jahr fahren, aber das Angebot für den Panda ist sehr gut.

Also schon wieder ein Frauenauto X-)

Geschrieben
wird wahrscheinlich nächste Woche durch einen Erdgas-Panda ersetzt. Wir wollten ihn eigentlich noch mindestens ein Jahr fahren, aber das Angebot für den Panda ist sehr gut.

Glückwunsch zum Erdgas-Panda!!! Ich fahre seit 15 Jahren Erdgasfahrzeuge - ohne jedes Problem und der Hälfte an Treibstoffkosten. Auch ist die Infrastruktur der Tankstellen in Europa mittlerweile befriedigend.

Geschrieben
...Das Ding ist komplett verbeult, dazu noch lila und hat ein Bärchen auf dem Lenkrad. Mehr Frauenauto geht eigentlich nicht...

Danke für den ausführlichen Bericht! Ich habe ja auch länger den Nissan Micra meiner Frau gefahren, als wir uns damals kennen lernten, ein zuverlässiger Wagen.

Dein 121 muss ja ein unglaubliches Auto sein, hast du davon evtl. ein Foto?

Viele Grüße,

Felix

Geschrieben

Das schöne an dem Wort "Unglaublich" ist, dass man es so der so auslegen kann ;)

Das Bild ist schon älter. Die Beulen auf der Motorhaube und den in mattlila gesprühten linken Kotflügel möge sich der werte Betrachter dazu denken.

7063020121.jpg

Geschrieben

Ich habe ja auch so ein wunderbares Auto, meinen Peugeot 306 XR, vor ca. drei Jahren von meiner Mutter übernommen, als diese gottseidank beschlossen hatte, lieber nicht mehr selber Auto zu fahren - sie fuhr überall ca. 80 km/h, egal ob vor der Grundschule oder auf der Autobahn...

Der Wagen hatte nach dreizehn Jahren die enorme Laufleistung von 28.000 km auf dem Tacho, Frau Servatius sen. bevorzugte es, sich fahren zu lassen.

Das Auto ist scheckheft-gepflegt, sieht aus wie aus dem Laden, als ich es übernahm hatte es weder Radio noch irgendein anderes Extra, dafür ca. neun Regenschirme, eine kleine Kollektion von leeren Einkaufstüten aller bekannten europäischen Modehäuser, drei Verbandskästen und zwei Warndreiecke, zwei komplette Sets unterschiedlichster Ersatzbirnen aus der Zeit vor Einführung des Halogenlichtes und zwei Starthilfekabel im Kofferraum, im Handschuhfach fand ich Stadtpläne von so exotischen Orten wie Bremen, München, Meran, Plön, Kiel, Köln, Paris, man weiß ja nie, ob man da nicht mal eilig hin muß, in dem Alter.

Und ca. 15 Lippenstifte in unterschiedlichen Tönungen, ein Fläschchen Nagellack, fünf Parkscheiben, drei Eiskratzer (der Wagen lebte in einer gut geheitzten Garage), unter dem Fahrersitz ca. 10 DM und 5 € in Münzen, ein lange verloren geglaubtes Hermès-Tuch und eine kleine Flasche Chanel No.5.

Mittlerweile hat das Most Sexy Car in Town ein schickes CD-Radio mit Navigation, frische Winterreifen auf den Alufelgen und gut 55.000 km auf der Uhr und wird als perfektes Winterauto genutzt, Saisonkennzeichen 10-4, man kann überall damit vorfahren ohne peinlich aufzufallen, andererseits ist es das ideale Understatement-Gefährt, niemand erkennt einen - Mensch Hugo, Du warst gestern ja wieder in der Paris-Bar, ist wieder spät geworden, gell, hab' Dein Auto noch da stehen sehen! - niemand ist neidisch, keiner macht Kratzer in den Lack, ich hab' meinen kleinen Löwen richtig lieb gewonnen, und das nur, weil mir niemand mehr als 1.300 € für ihn geboten hat, obwohl er doch neuwertig war und ich deshalb beschlossen habe, ihn zu behalten.

Also bitte, nix gegen Frauen-Autos!

Nur Frau Servatius jun. verweigert sich dem Peugeot, vielleicht will sie ja nicht auf dem Schwiegermutter-Sitz sitzen?

Samstägliche Grüße, Hugo.

Geschrieben

Habe beim Lesen unter dem Tisch gelegen, danke! DAS ist wirklich ein Frauenauto. Besonders das mit den Stadtplänen finde ich interessant.

Geschrieben

Hugo, danke für den schönen Bericht, kann ich mir bildlich sehr gut vorstellen! Aber so ein 306er Löwe bzw. "der Rivale" wie er mal genannt wurde ist ja auch echt ein schicker Kleinwagen.

In Katharinas Micra flog auch ständig dieser überflüssige Klimbim rum, ich glaube Frauen nutzen ihre Wagen gern als vergrößerte Handtaschen. Hinzu kam das meine Frau einen Faible für Kunstpelz-Lenkrad Bezüge entwickelt hat(te) :wink: Zu meinem Glück hat den Micra nun meine Schwägerin übernommen. Inzwischen hat sich meine Frau aber gut an das 124er Coupe gewöhnt, ich hab sie grade mal gefragt was sie an dem Wagen schätzt.

(O-Ton) "Das Ärmchen" namens Gurtbringer, schön kräftig, aber auch samtig (ich denke sie meint den Reihen 6-Zylinder), die Panzertüren, besonders im Vergleich zum Nissan fühle sie sich sicherer, sagt sie. Negativ sei, dass man mehr Platz benötigt beim aussteigen, und das sie nicht gut einschätzen könne wie lang der Kofferaum-Deckel sei.

emuman, Puh! der 121 ist in der Farbe, mit den von dir beschriebenen Modifikationen natürlich ne Wucht. Eigentlich ein "Statement" und Zeichen des Protest. Ich bin ja auch Akademiker, aktuell sogar in den Geisteswissenschaften tätig, aber formal erschließt sich mir der 121 leider nicht. Zum Trost, du bist nicht allein, unser Dekan fährt einen Citroen C3 Pluriel in einem seltsamen grün-Ton. Den C3 pluriel halte ich übrigens als moderne Interpretation des 121+Stoffdach Themas. Dabei haben die Franzosen aber das Heck besser gelöst, finde ich.

Grüße,

Felix

Geschrieben

Ich hatte heute nachmittag das besondere Vergnügen, den Smart von Frau Servatius zum Waschen zu fahren und anschließend auszusaugen...

Kann mir mal Jemand erklären, was im Hirn von Frauen vorgeht, wenn sie ihr Auto "ausstatten"?

Zwei Tuben Handcreme, zwei Haarbürsten, eine große Haarklammer, drei Lippenstifte, unzählige Tankquittungen, zwei Packungen identischen Kaugummis, ein Ladekabel für ein Sony-Mobiltelephon, was wir schon vor Jahren dem Sohn eines Freundes geschenkt haben, ein halbes Headset für den Blackberry, fünf Kärtchen mit jeweils einem Stempel für 10 Autowäschen, die 11. ist dann kostenlos, 3 CD's, obwohl der Smart keinen CD-Spieler hat, drei Einkaufsbeutel von Miles-and-More und dem KaDeWe, zwei Nummern "Spiegel" von 2010, eine "Landlust" aus dem letzten Frühjahr, ein "Cicero" vom Herbst 2009 und ein "Swiss"-Kofferanhänger sowie das absolute Highlight: Zwei vollständig vollgeklebte "Treueherzen"-Karten von Kaisers, leider nur einzulösen bis 31. Juli 2010 habe ich gefunden. Außerdem zwei Schirme, eine etwas ältere Orange und zwei Radieschen, beides unter dem Beifahrersitz. Und eine Mängelbericht der Berliner Polizei über den abgelaufenen TÜV vom Sommer 2009.

Und das alles in einem SMART!!!

Fassungslose Grüße, Hugo, der Aufräumer.

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Geschrieben
Geschrieben

Hallo Kazuya,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

  • Gefällt Carpassion.com 1
Geschrieben

Leute, Ihr seid irre! Bitte mehr davon, ich hab so gelacht! :-))!

(Ob ich demnächst mal mit Dem Cabrio der besten Ehefrau von allen zur Waschstraße fahre .... ?!)

Geschrieben

...und ich dachte immer, in einem Smart wäre zu wenig Platz. :D:-))!

Geschrieben
Nur Frau Servatius jun. verweigert sich dem Peugeot, vielleicht will sie ja nicht auf dem Schwiegermutter-Sitz sitzen?

Es dürfte generell schwer fallen, Frauen zu finden, die älteren "Alltagsautos" etwas abgewinnen können.

Meiner könnte man damit auch nicht kommen.

Gruß,

Markus

Geschrieben
Hinzu kam das meine Frau einen Faible für Kunstpelz-Lenkrad Bezüge entwickelt hat(te) :wink:

Dazu habe ich auch eine schöne Geschichte. Meine Frau hat ein Faible für die Farbe pink. Daraufhin hat ihr meine Mutter einen Überzug für das Lenkrad in besagter Farbe geschenkt mit dem Wort "links" und "rechts" aufgenäht. Material ist Fellimitat. Zum Glück konnte ich verhindern, dass der Bezug über das Momo-Lederlenkrad (!) gestülpt wird und liegt seitdem im Handschuhfach. Hätte ich jeden Tag auf dem Weg zur Arbeitsstelle auf ein rosa umplüschtes Lenkrad mit einem Bärchen in der Mitte blicken müssen, hätte ich das halbe Jahr pendeln nicht durchgehalten :)

Geschrieben

Peugeot 306 Cabrio vs Opel Astra G Cabrio.

Peugeot_306_Cabrio_front_20071007.jpg

Opel_Astra_G_Cabrio_front_20080417.jpg

Beides optische Volltreffer, da lohnte sich die Zusammenarbeit mit Pininfarina und Bertone. Immer noch die hübschesten Cabrios der Kompaktklasse.

Geschrieben
Immer noch die hübschesten Cabrios der Kompaktklasse.

In ihrer Generation vielleicht.

An historischen kompakten Cabrios, die mir persönlich weit besser gefallen, würde mir natürlich eine Menge einfallen.

Gruß,

Markus

Geschrieben
Peugeot 306 Cabrio vs Opel Astra G Cabrio.

Peugeot_306_Cabrio_front_20071007.jpg

Opel_Astra_G_Cabrio_front_20080417.jpg

Beides optische Volltreffer, da lohnte sich die Zusammenarbeit mit Pininfarina und Bertone. Immer noch die hübschesten Cabrios der Kompaktklasse.

Den Peugeot fand ich auch immer ein extrem hübsches Cabriolet, eigentlich ein ideales Auto:

Vier Sitze, offen, für den Winter gibt es ein sehr schönes Hardtop, solide Technik, klangvoller Name des Karosseriebauers und dazu kommt noch, daß man diese Autos sehr günstig bekommt.

Der Opel ist nicht wirklich mein Fall, liegt wahrscheinlich an der Marke...

Aber alle diese kleinen Cabriolets haben irgendwie nicht den Kultstatus des Golf I Cabriolets erreicht, was ich nicht verstehen kann, zumal es so nette Spielarten wie den Peugeot 205 CTI Cabriolet oder das völlig bügelfreie Renault 5 Cabriolet gab.

Alles so richtig schicke Mädels-Autos.

Apropos:

Kann mir mal jemand erklären, warum Frauen immer Handcreme im Auto haben und sich grundsätzlich nach dem Losfahren die Hände eincremen?

Hat bei unserem Golf Cabriolet den netten Nebeneffekt, daß das Nardi-Lederlenkrad eine unvergleichlich glatte, glänzende Oberfläche hat, seit Frau Servatius dieses Auto acht Jahre als Alltagsauto benutzt hat...

Sonntägliche Grüße, Hugo.

Geschrieben
Kann mir mal jemand erklären, warum Frauen immer Handcreme im Auto haben und sich grundsätzlich nach dem Losfahren die Hände eincremen?

Wir kennen einfach unterschiedliche Frauen, aus meinem Bekanntenkreis macht das keine. Ist mir zumindest nicht aufgefallen, sagen wir mal so.

Gruß,

Markus

Geschrieben

Apropos:

Kann mir mal jemand erklären, warum Frauen immer Handcreme im Auto haben und sich grundsätzlich nach dem Losfahren die Hände eincremen?

Gute Frage, aber recht einfach aus Frauensicht zu beantworten.

Da Frauen grundsätzlich nur mit einer Hand fahren und mit der anderen Hand in der Tasche wühlen, telefonieren, sich im Spiegel betrachtend ihre Haare zurecht machen, wird durch die Handcreme beim Lenken dauerhafter Grip ermöglicht. :D

Geschrieben

Das 205er Cabrio hat in Frankreich wohl den gleichen Stellenwert wie bei uns das Erdbeerkörbchen. Von der 205 Limousine gab's anscheinend zig Sondermodelle, ich war mal eine Zeitlang mit dem Modell Green unterwegs (75 PS). Netter Stadtflitzer, passt aber definitiv in diesen Thread :wink:

Geschrieben

Vom 205 hat mir die Rallye-Edition am besten gefallen:

205rallye-ouverture.jpg

Geschrieben

Jetzt erst gesehen, köstlich.

Hatte vor Jahren mal einen Thread aufgemacht mit dem Titel:

Immer leer, immer dreckig! :(:-o

Gab unglaublich viel Zustimmung der Männerwelt.

Geschrieben

Ich glaube ich bin wohl dann hier fehl am Platze :oops:

Habe die Tage meine Graunase gereinigt. Dabei fand ich einen Apfel, ein trockenes Salatblatt eine Schalotte. Auf dem Beifahrersitz einige Krümel des letzten Landbrotes...

Tankrechnungen der letzten zwei Jahre, einen Stadtplan von Basel und Berlin, ein Parkknöllchen aus Malmö. Im Handschuhfach das Ladekabel für ein altes Handy und eine Werkstattrechnung. Nicht zu vergessen einen peinlichen Knirps.

Im Kofferraum dafür immer eine Tube Chrompolitur...

In der Beifahrertür noch eine Ladung Schokolade welche ich nicht mochte.

Dazu Rechnungen von Maitre Anthony udgl. mehr.

Praktischerweise waren alle diese Sachen entweder unter den Sitzen oder in diversen Fächlein verstaut wo man sie nicht sah, also der schöne Schein gewahrt blieb O:-)

Anbei noch ein Bild, wie es aussieht wenn man von Konzerten kommt. Die lustigen Beifahrer sind immer wieder eine Bereicherung!#

Beste Grüße in die Männerwelt, ein zerstreuter Außenseiter

20110320-191043-573.jpg

Geschrieben

Deine Zuhörer werfen Stoffäffchen auf die Bühne? Ich dachte immer, das gibt es nur bei Popmusikern. :D

Aber mag schon sein, dass man als Musiker eine stärker ausgeprägte feminine Ader hat. Meine Frau wirft mir das jedenfalls auch ab und zu vor.

Dann werde ich also vielleicht morgen mal kurz nachschauen, was bei mir in den Autos noch so rumfliegt. Das meiste dürften Tonträger sein, soviel ist sicher.

Gruß,

Markus

Geschrieben
Ich habe ja auch so ein wunderbares Auto, meinen Peugeot 306 XR, vor ca. drei Jahren von meiner Mutter übernommen, als diese gottseidank beschlossen hatte, lieber nicht mehr selber Auto zu fahren - sie fuhr überall ca. 80 km/h, egal ob vor der Grundschule oder auf der Autobahn...

Der Wagen hatte nach dreizehn Jahren die enorme Laufleistung von 28.000 km auf dem Tacho, Frau Servatius sen. bevorzugte es, sich fahren zu lassen.

Sehr nett ist eigentlich auch die Geschichte, wie meine Mutter an dieses Auto gekommen ist.

Eines schönen Sommertages klingelte mein Telephon und meine Mutter rief mich an, an der Stimmlage erkannte ich sofort, daß etwas Dramatisches geschehen sein mußte.

Sie berichtete, daß der Peugeot-Händler, bei dem sie seit Jahrzehnten Kundin war, sie angerufen hatte und in die Werkstatt gebeten hatte, da sich bei ihrem schönen, alten Peugeot 504 Cabriolet ein erschreckender Befund eingestellt habe.

Das Auto war auf der Hebebühne durchgebrochen, die Auflagerpunkte der Bühne hinter den vordern Radausschnitten waren offensichtlich völlig verrostet, was man von außen nicht sehen konnte, dort war der Wagen "eingebrochen" und hing nun schief auf der Bühne. Offensichtlich, so der Händler, irreparabel.

"Das kommt sicher davon, daß Du, Hugo, und Dein Vater immer viel zu schnell mit dem Auto gefahren seid!!!", warf sie mir vor. "Bei meiner Fahrweise wäre das nie passiert!"

Mein Versuch, zu erklären, daß Korrosion und gefahrenes Tempo in keinem unmittelbaren Zusammenhang zueinander stehen würden, wischte Sie mit der Bemerkung "Du kannst mir viel erzählen, ich weiß, wie schnell Ihr immer mit meinem armen Auto gefahren seid!" vom Tisch. "Aber mein neues Auto, das werdet Ihr nicht wieder ruinieren!!!"

Mir schwante fürchterliches, ich erkundigte mich zunächst 'mal nach dem derzeitigen Aufenthaltsort meines Vaters.

"Dein Vater ist ja nie da, wenn man ihn wirklich braucht, war schon bei Deiner Geburt, den Elternsprechtagen, wenn Deine Versetzung wieder gefährdet war und bei der Einstellung des neuen Gärtners auch nicht anders!

Dein Vater ist zu irgend welchen wichtigen Besprechungen im Ausland, um alles muß ich mich alleine kümmern! Wahrscheinlich wieder drei langhaarige Assistentinnen dabei, naja, der Apfel fällt nicht weit vom Pflaumenbaum, Du bist ja kein Stück besser!"

"Und Dein neues Auto?" fragte ich vorsichtig, nichts Gutes erwartend.

"Naja, ich habe gleich einen neuen Peugeot gekauft!"

"Einen neuen Peugeot?!?" entfuhr es mir mit Schrecken, "was denn für einen?"

"Einen silbernen!"

"Einen silbernen, aha, und was für einen?" fragte ich, die Farbe war keine wirkliche Überraschung, ihre Autos hatten noch nie eine andere Farbe als silbern.

"Na, sag' ich doch, einen silbernen, mit vier Sitzen, vier Rädern und einem Lenkrad mit integriertem Luftsack, sind aber sehr teuer geworden, diese modernen Autos."

"Um Himmels Willen, was denn für ein Modell, mit was denn für einem Motor? Und war denn Vater dabei?"

"Nun, wieder irgensoetwas mit einer Null in der Mitte, und einen Motor hat er sicher auch, und wie ich Dir bereits sagte, Dein Vater ist verreist, ich muß ja immer alles alleine regeln!" entgegnete sie mir leicht indigniert.

"Ich komme heute Abend nach Hamburg, dann können wir uns das Auto ja noch 'mal ansehen und Du kannst Dir überlegen, ob Du nicht doch lieber ein BMW Cabriolet haben willst, ich versuche 'mal, Vater zu erreichen, der ist bestimmt auch für einen BMW!" rief ich Ihr durch's Telephon zu, in der Hoffnung, das Schlimmste noch verhindern zu können.

"Ich will keinen BMW und Du brauchst auch nicht zu kommen, wie ich Dir ja bereits sagte, habe ich das Auto schon gekauft, aber Du hörst mir ja nie richtig zu, war in der Schule ja auch schon immer so, das neue Auto steht schon auf der Auffahrt und ich habe auch wieder meine Initialen auf dem Nummernschild, es ist also alles gut! Außer, daß ich immer alles alleine machen muß! Ich wollte Dir ja auch nur sagen, daß Dein Vater, Deine Freundin und Du mein liebes altes Auto ruiniert habt!"

Ich gab auf.

Mein Vater reagierte ähnlich, als er von der Neuerwerbung erfuhr.

Am darauffolgenden Wochenende sah ich den 306 dann zum ersten Mal, es war die absolute Minimalausstattung mit Kurbelfenstern, schmalen Rädchen mit Plastikradkappen, ohne Radio, ohne Zentralverriegelung.

Der Händler muß jubiliert haben, sie erwarb das Auto zum Listenpreis zuzüglich Überführung und Zulassung. Die Teppichfußmatten kosteten 70 DM extra, für das 504 Cabrio bekam sie eine Gutschrift über 400 DM.

Der Händler fährt das Cabriolet noch heute, nachdem er neue Schweller eingeschweißt hatte...

Beste Grüße, Hugo.

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