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Hersteller oder nicht Hersteller - das ist die Frage


matelko

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Geschrieben

Nach welchen Kriterien wird einem Unternehmen, welches sich mit Kraftfahrzeugen oder -teilen beschäftigt, beim Kraftfahrt-Bundesamt der Hersteller-Status verliehen? Welcher werthafte Vorteil ist damit verbunden?

Hintergrund der Frage ist folgender:

Unternehmen wie RUF oder Alpina haben einen Hersteller-Status. Dennoch werden sie nicht nur im Volksmund gerne in die gleiche Ecke wie die herkömmlichen Tuner gestellt.

Andererseits ist die heutige Fertigungstiefe der Großserien-Hersteller bedrückend minimal. Aus der Zulieferindustrie werden z.B. ganze Cockpits vormontiert just-in-time ans Band geliefert und vom "Hersteller" nur noch zusammengeschraubt. Mir jedenfalls sind nur wenige Hersteller in Deutschland bekannt, die über eine ungewöhnlich hohe Fertigungstiefe verfügen: z.B. ISDERA und Wiesmann.

Wie kann man diese Geschichte abgrenzen?

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Geschrieben
(...)...... der Hersteller-Status ......?

Welcher werthafte Vorteil ist damit verbunden? ....(...)

Hat Vor- und auch Nachteile.

Als "Hersteller" wird z.B. BMW zum Lieferanten von Alpina...

...und ist somit voll aus der Gewähleistung des Produktes gegenüber dem Endverbraucher. Die muß nun Alpina übernehmen.

Jeder verkaufte Alpina ist auch ein verkaufter BMW, jeder verkaufte Brabus ein Mercedes, jeder verkaufte Abt ein Audi, .......und es hat Jahrzehnte gedauert, bis die Automobilhersteller das erkannt haben und nun die "Edel-Tuner" tatkräftig unterstützen. Gegenseitiger Technologietransfer, Auslagerung von Entwicklungsprojekten, Sonderserien im Auftrag, etc.! Oft werden so viele Eigenentwicklungen des Tuners im Fahrzeug verbaut, dass man fast schon von komplett neuen Produkten und eigenständigen Modellen sprechen kann. Bei solch umfangreichen Modifikationen kann man einen Antrag auf Hersteller-Status beim Kraftfahrtbundesamt stellen.

Vorteilhaft ist allerdings -neben dem Image ein "Hersteller" sein zu dürfen- die vorzeitige Lieferung von neuen Entwicklungen. Oft vor den ersten Messeterminen bekommen namenhafte Tuner und "Hersteller" sogenannte Vorserienfahrzeuge zur Erprobung und Entwicklung neuer Produkte, was gegenüber den Nicht-Herstellern in der heutigen Zeit ein enormer Wettbewerbsvorteil darstellen kann!

Weiterhin kann ich mir vorstellen, dass die Zulassungsbestimmungen für ein Kleinstserien-Fahrzeug eines Kleinstserien-Herstellers etwas "lockerer" sind, als im Vergleich zu Extremumbauten am Großserienfahrzeug. - Will sagen: Einen V12-BiTurbo in die E-Klasse zu montieren und dieses Fahrzeug dann als Großserien-Mercedes auf die Strasse zu bekommen, ist sicherlich schwieriger, als ihn gleich als eigenständigen Kleinserien-Brabus mit leicht gelockerten Zulassungsbestimmungen anzumelden.

Eine exakte Abgrenzung vom Tuner zum Hersteller (z.B. verbaute Eigenkomponenten in % zum ursprünglichen Basis-/Ausgangsprodukt) wird es sicherlich nicht geben.

Ich werde mal versuchen, beim Bundesverband Deutscher Automobiltuner (VDAT) nähere Informationen zum Begriff "Herstellerstatus" zu bekommen.

Gruß,

Lamberko

.

Geschrieben

Ein großer Vorteil als "Hersteller" ist auch, dass du deine Vorführfahrzeuge/Testfahrzeuge eben auch als Protoypen anmeldet kannst.

Andererseits bin ich mir wirklich nicht sicher, ob Tuner-Hersteller immer von den großen Werken unterstützt werden. Ich kenn da auch ganz andere Beispiele, da verkauft man lieber ein paar Autos weniger bevor man mit einen solchen Tuner-Hersteller zusammen arbeiten müßte.

Außerdem hat heut jeder Hersteller sein hauseignen "Tuner" (Mercedes->AMG, BMW->M, Audi-S, Porsche->Tequipment) in den er viel Geld steckt.

Schaut man sich zum Beispiel an wie lange und zeitintensiv bei Neuentwicklungen nur allein schon bei einen Formhimmel getüfftelt wird (welche Materialien etc.), da kann ein "Tuner" nicht mithalten. Die verbauen halt z.B. ein schönes Wildleder, ohne sich Gedanken darüber zu machen, dass man die Funktion dadurch enorm verändert hat (Kopfairbags)

Geschrieben

Danke für die Posts - in der Tat interessante Gedanken.

Als Imagepolitur taugt der Hersteller-Status aber wohl nicht besonders viel. Jedenfalls ist es noch keinem vom Tuner zum Hersteller aufgestiegenen Unternehmen gelungen, diesen Status bei einer breiten Schicht an Automobil-Interessenten nachhaltig zu verankern (von den jeweiligen Marken-Fans natürlich mal abgesehen). Selbst so renommierte Blätter wie die AMS sprechen z.B. bei RUF immer noch vom Tuner. Meistens fällt erst im Kleingedruckten und ziemlich am Schluß einer jeweiligen Abhandlung der Hinweis auf den Hersteller-Status, quasi so nebenbei als Randbemerkung. Und allen anderen ergeht es nicht besser.

Geschrieben
Welcher werthafte Vorteil ist damit verbunden?

Aus Käufersicht eröffnet sich ein weiterer Vorteil. Die Käufer eines Ruf, oder eines Alpina identifizieren sich mit diesen Marken, sie würde nie sagen „Ich fahre einen getunten BMW oder Porsche“, sie erwerben durch den Herstellerstatus ein Fahrzeug mit einem besonderen Maß an Exklusivität. Aus Herstellersicht ist dies natürlich ein Verkaufsargument, sonst würde beispielsweise Alpina nicht immer wieder betonen, dass sie kein Tuner sind.

Die anderen hier aufgeführten Punkte, wie die Garantiebestimmungen, sind auch richtig. Dennoch nimmt jeder Hersteller seine Lieferanten in Regress, und wenn beim Alpina B5 sagen wir mal das ABS Hydroaggregat defekt ist, steht nicht Alpina, sondern der Zulieferer dafür gerade.

Geschrieben

Ich finde, dass auch der Wiederverkaufspreis bei Herstellerautos deutlich besser abschneidet als bei Tunerkisten.

Die Herstellerautos erhalten bei Schwacke/Eurotax eine eigene Rubrik und werden daher sicher höher bewertet sein, als getunte Fahrzeuge, wo von Schwacke/Eurotax nur das ursprüngliche Basisfahrzeug zur Bewertung herangezogen wird.

Darum werden auch alle Sondermodelle und Ausstattungsvarianten penibel aufgelistet. Ein Golf, bei dem die optionale Mehrausstattung verbaut ist, wird sicher einen schlechteren Zeitwert aufweisen als das entsprechende Modell, wo die Features als Ausstattungslinie vom Werk angeboten werden.

Ansonsten dient der Herstellerstatus wirklich nur als Imagepolitur, auch wenn das nicht so wirkt, wie sich diese Hersteller das wünschen :D

Geschrieben

Es ist des Weiteren auch noch folgendes:

Ein Ruf ist ein Ruf der allerdings aus einem Porsche entstanden ist. D.h. die sehr gute Mannschaft um Alois Ruf hat ein Auto "konstruiert, gebaut, vermarktet" welches enormes Potential aufweist. Des Weiteren weiß jeder das es von außen nach Porsche aussieht. Die wenigsten wissen aber, dass hier fast alles geändert wurde. Daher wird es als Tuner Fzg. in der Maße der Bürger angesehen.

Ein Wiesman oder Isdera sind eigenständige Konstruktionen und im Design ebenfalls. Hier ist kein OEM-Hersteller Fzg. zu erkennen. So kann hier die Identifizierung zu der Marke Wiesman oder ISDERA zu treffen.

Nehmen wir den AMG-CLK-GTR. Es ist ein Mercedes, von außen ja. Aber im Schein steht HWA. Das hat auch angeblich einige Käufer schon vom Kauf solch eines Renners zurück geschreckt, weil nicht Mercedes im Schein steht.

Diese Angabe weiß ich nicht zu 100% und ist ohne Gewehr!

  • 6 Monate später...
Geschrieben
Ich finde, dass auch der Wiederverkaufspreis bei Herstellerautos deutlich besser abschneidet als bei Tunerkisten.

Die Herstellerautos erhalten bei Schwacke/Eurotax eine eigene Rubrik und werden daher sicher höher bewertet sein, als getunte Fahrzeuge, wo von Schwacke/Eurotax nur das ursprüngliche Basisfahrzeug zur Bewertung herangezogen wird.

Darum werden auch alle Sondermodelle und Ausstattungsvarianten penibel aufgelistet. Ein Golf, bei dem die optionale Mehrausstattung verbaut ist, wird sicher einen schlechteren Zeitwert aufweisen als das entsprechende Modell, wo die Features als Ausstattungslinie vom Werk angeboten werden.

Ansonsten dient der Herstellerstatus wirklich nur als Imagepolitur, auch wenn das nicht so wirkt, wie sich diese Hersteller das wünschen :D

bei getunten Porsche gebe ich Dir recht, aber auch die Alpinas leiden unter enormen Wertverlust. Das mag wohl daran liegen, dass die Mehrheit von s.g. "Treterautos" ausgeht. Wie es bei Brabrus aussieht, wuerde mich auch mal interessieren...

  • 5 Monate später...
Geschrieben
Ein wesentlicher Vorteil, der sich aus dem Herstellerstatus ergibt, dürfte den Versicherungsschutz betreffen. Einen RUF oder ALPINA zu versichern, dürfte einfacher ausfallen, als einen getunten Original-Porsche zu versichern. Siehe auch hier:

Der Schuß kann aber auch nach hinten losgehen. Wenn es bei den Kleinserienherstellern nur sehr wenige Autos gibt, dann kann bei einer hohen insgesamten Schadenquote der Kleinserie die Typenklasse sehr in die Höhe schnellen. Bei einer großen Menge an Fahrzeugen aus der "normalen" Großserie wird das aufgrund der Risikostreuung (wenn überhaupt) in der Regel eher moderat sein. Ebenso kann es sein, dass es für die geringe Menge an Fahrzeugen z.B. bei Ruf gar keine Typenklassen gibt, da muß dann der Preis wieder verhandelt werden und kann teurer sein als das Basisprodukt von Porsche.

Zumal "Tuning" der Großserie in welcher Form auch immer, ein wenig Verhandlungsgeschick vorausgesetzt, je nach Versicherung, ja relativ günstig mitversichert werden kann.

Anzeige eBay
Geschrieben
Geschrieben

Hallo matelko,

 

schau doch mal hier zum Thema Zubehör für Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

  • Gefällt Carpassion.com 1
Geschrieben

Es ging mir auch nicht um die Prämienhöhe (wer sich was Aussergewöhnliches zulegt, ist sich darüber sowieso im Klaren und betrachtet es als zweitrangig). Vielmehr um den Versicherungsschutz als solches, damit im Falle eines unschönen Falles nicht doch Diskussionen im Nachhinein darüber entstehen, was am Fahrzeug noch "Original" ist und was nicht mehr. Oder was der Halter noch hätte angeben müssen, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren, usw..

Siehe den mitgelieferten Link.

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