Der in Dresden gefertigte Volkswagen Phaeton erhält ein umfangreiches Facelift an Optik und Technik und geht damit gut gerüstet in die Zukunft. 240 bis 450 PS stehen unter der Haube parat, um die Luxuslimousine standesgemäß voranzuziehen. Ins Navigationssystem zieht auf Wunsch der Onlinedienst Google mit ein und das Fernlicht wird automatisch zu- oder abgeschaltet. Auch Verkehrsschilder werden erkannt und dem Fahrer mitgeteilt.

Volkswagen Phaeton

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Seit 2002 sind in der Gläsernen Manufaktur in Dresden mehr als 40.000 VW Phaeton entstanden. Ein Erfolg, mit dem Kritiker bei der Präsentation der Luxuslimousine nicht gerechnet hatten. „Das ist kein wahrer VOLKSwagen“, war noch eine der eher milderen Aussagen über dieses Fahrzeug. Dennoch fanden sich offenbar genügend Käufer, die sich an der zugfreien Klimaanlage und der tollen Ausstattung zum fairen Preis erfreuen konnten und den Wagen gern in ihren Fuhrpark übernahmen. Auch als Staatsfahrzeug wurde der Phaeton zeitweise eingesetzt.

Nun erfolgt eine sehr umfassende Modellpflege, mit der der Phaeton in die zweite Hälfte seines Modellzyklus einbiegt. Neben der obligatorischen optischen Auffrischung bekam er auch einige neue technische Gadgets verpasst, die ihn auf den Stand der aktuellen Technik bringen. Nach-wie-vor gibt es den Phaeton mit zwei verschiedenen Radständen, die ihn wahlweise 5,06 oder 5,18 Meter lang machen. Innen kann man zwischen einer Dreierbank oder zwei Einzelsitzen im Fond wählen.

An der äußeren Hülle tat sich hingegen einiges. Vorn findet sich nun das aktuelle Volkswagen-Markengesicht, das durch horizontale Linien dominiert wird. Klar ins Auge sticht dabei der verchromte Grill, der mit den neuen Bi-Xenon-Scheinwerfern eine optische Einheit bildet. Im mittig angebrachten VW-Logo befinden sich die Radarsensoren des Abstandsregel-Tempomaten ACC. Auch die Stoßfänger vorn und hinten erhielten neue Formen. Vorn sind die Nebelscheinwerfer nun mit LED-Technik ausgestattet und benötigen daher nur noch sehr wenig Platz. Zudem sind vorn und hinten nun auch die untersten Teile der Stoßfänger in Wagenfarbe lackiert. In der Silhouettenansicht fallen die schmaleren Blinker in den Rückspiegelgehäusen auf, die nun ebenfalls mit LEDs arbeiten. Am Heck kommen LED-Rückleuchten mit neuer Leuchtgrafik zum Einsatz. Serienmäßig rollen alle Phaeton nun auf dem neuen 18 Zoll-Rad „Experience“.

Auch der Innenraum wurde von den Volkswagen-Ingenieuren genau unter die Lupe genommen und gezielt verbessert. An den bekannt-guten Dingen, wie der zugfreien 4-Zonen-Klimaanlage oder den 18-Wege-Sitzen musste nicht Hand angelegt werden. Einzig ein neues Multifunktionslenkrad fand den Weg ins Auto und ist wahlweise in Leder und Holz erhältlich. Die große Bandbreite der Individualisierungsoptionen von Leder und Alcantara über Holz, Multimediasysteme, einen Kühlschrank bis hin zu komplett eigenständigen Umbauten über die Volkswagen Exclusive-Abteilung bleibt erhalten. Allerdings erhielt das Navigationssystem ein neues Feature. Über das Mobiltelefon werden Daten der Online-Suchmaschine Google und deren Unterseite Google Maps in die Kartendarstellung geladen. So hat man die Möglichkeit, sich unterwegs interessante Ziele (so genannte „Points of Interest“ (POI)) anzeigen zu lassen und direkt Informationen dazu einzuholen. Dabei handelt es sich nicht nur um Sehenswürdigkeiten wie Denkmäler, sondern auch um das nächste gute Restaurant, Arztpraxen oder den nächsten Schuhladen für die Gattin.

Die neuen Bi-Xenon-Scheinwerfer sind nicht nur optisch, sondern auch technisch aufgefrischt und verfügen über Tagfahrleuchten, Abbiegelicht und Blinker mit LEDs. Darüber hinaus sind sie mit dem Dynamic Light Assist erhältlich, bei dem über eine im Innenspiegel integrierte Kamera die Ausleuchtung der Fahrbahn gesteuert wird. Wenn die Kamera keinen anderen Verkehrsteilnehmer erkennt, wird automatisch das Fernlicht zugeschaltet. Diese Kamera kann jedoch noch mehr. Über sie läuft auch die automatische Verkehrszeichenerkennung, die im Multifunktionsdisplay das jeweils anliegende Tempolimit anzeigt. Dabei werden Zusatzinformationen wie „zwischen 6 und 20 Uhr“ ebenfalls berücksichtigt und mit der aktuellen Tageszeit abgeglichen. Erstmals kann dieses System nun auch Überholverbotsschilder erkennen und anzeigen und schützt den Fahrer damit vor einer weiteren Bußgeldfalle – falls er auf die Anzeige schaut.

Die Motorenpalette des Volkswagen Phaeton umfasst einen Diesel und drei Benziner. Der V6-Diesel leistet 176 kW/240 PS, der V6-FSI-Benziner bringt es auf 206 kW/280 PS. Darüber rangieren ein V8-Benziner mit 246 kW/335 PS und das W12-Topmodell mit 331 kW/450 PS.

Seine Weltpremiere feiert der überarbeitete Phaeton auf der Auto China Motorshow in Peking, der Vorverkauf dürfte kurz darauf bei jedem VW-Händler beginnen.

Quelle: Volkswagen

Autor: Matthias Kierse