Seit 11 Jahren werden in Modena feine italienische Sportwagen mit deutschem Motor und argentinischem Namen gefertigt. Der nach einem Andenwind benannte Zonda, der von Horacio Pagani und seinen Mitarbeitern in Handarbeit gebaut wird, hat die Herzen vieler Autofans im Sturm erobert. Nun geht seine Ära mit dem limitierten Pagani Zonda Cinque Roadster zu Ende. Nur fünf glückliche Kunden haben die Gelegenheit, sich einen in die Sammlung zu stellen.

Pagani Zonda Cinque Roadster

Bild 3 von 3

Als 1999 in Genf der erste Pagani Zonda C12 präsentiert wurde, lächelten viele selbst ernannte Experten noch in sich hinein. „Einer von vielen Versuchen, einen Sportwagen aus dem Nichts heraus zu erschaffen“, lautete vielfach die Einschätzung. Wie sie sich doch irren sollten.

In der Zwischenzeit sind 11 Jahre ins Land gezogen, der Zonda wurde über den C12 S und den C12 S 7.3 zum F weiterentwickelt. Offene Roadster-Versionen versorgen auch Frischluftfanatiker mit genug Wind an der Nase und die automobile Fachwelt hat die Marke aus Modena unlängst ins Herz geschlossen. Besonders beachtenswert ist die makellose Verarbeitung von sichtbaren Carbonfasern, sowohl im Außenbereich als auch im Interieur. Eine solche Liebe zum Detail findet man sonst kaum noch auf dieser Welt. Gepaart mit dem 7,3 Liter großen AMG-Motor mit 478 kW/650 PS sorgte zuletzt der Zonda F für Schlagzeilen, als ein Exemplar die Nürburgring Nordschleife mit Marc Basseng am Steuer in nur 7:24,44 min umrundete.

Seit Anfang 2008 arbeitet man bei Pagani nun schon intensiv an einem würdigen Nachfolger, der voraussichtlich Ende 2010 den zahlungskräftigen Kunden präsentiert werden soll. In der Zwischenzeit lässt man den Zonda mit einem limitierten und nochmals kraftvolleren Sondermodell würdig auslaufen.

Der Pagani Zonda Cinque wurde auf Wunsch des Hongkonger Pagani-Händlers SPS auf Kiel gelegt. Nach fünf Coupé-Versionen folgt nun eine ebenso auf fünf Fahrzeuge begrenzte Roadster-Variante. Der AMG-Motor darf hier noch ein letztes Mal zum Angriff blasen. Dazu bekam er einen Schnorchel auf der Motorhaube, um freier Durchatmen zu können. Die dadurch entstehende Zusatzleistung liest sich auf dem Datenblatt durchaus ordentlich: insgesamt 500 kW/680 PS spielen dem Zonda ein Abschieds-Ständchen. Die Hinterräder versuchen sich daran, 780 Newtonmeter möglichst schlupffrei auf den Asphalt zu bringen, doch daran dürften sogar 335/30er Reifen in 20 Zoll Durchmesser kläglich scheitern. Vorne sorgen 255/35er Reifen auf 19 Zoll großen Felgen für ordentliche Kurventauglichkeit.

Wenn Sie als Leser jedoch Ihre Zuhörer am Stammtisch wirklich beeindrucken wollen, nehmen Sie sich eine Stoppuhr zur Hand. Stoppen sie exakt 3,4 Sekunden ab, denn diese Zeit benötigt der Cinque Roadster aus dem Stand auf 100 km/h. Beeindruckend, oder? Nun nullen Sie die Stoppuhr und stoppen sie exakt 2,1 Sekunden ab, denn diese Zeit benötigt der Wagen, um aus den eben erreichten 100 km/h wieder zum Stillstand zu kommen. 5,5 Sekunden von 0 auf 100 und zurück auf 0. Probieren Sie das lieber nicht mit Ihrem eigenen Auto.

Die Chance, einen der fünf Pagani Zonda Cinque Roadster jemals live zu sehen, liegt verständlicherweise nahe null. Jedoch könnte es Sie interessieren, dass Pagani uns soeben auf Nachfrage bestätigte, dass einer auf jeden Fall auf dem Genfer Salon zwischen dem 4. und 14. März stehen soll. Wenn Sie sich also live von einer kommenden automobilen Legende verabschieden möchten, wäre dort die wohl beste Gelegenheit.

Quelle: Pagani, Hidehiko Ishiura/StudioZero.de

Autor: Matthias Kierse