Bereits zum 42. Mal lud der AvD in diesem Jahr zum Oldtimer Grand Prix am Nürburgring ein. Trotz wechselhafter Wetterbedingungen folgten erneut Besitzer diverser Rennfahrzeuge, Old- und Youngtimer sowie exotischer Sportwagen dem Ruf in die Eifel und brachten den traditionsreichen Rennkurs zum Beben. Ob jung oder alt, Fahrer oder Fan, Mann oder Frau, beim OGP konnte wohl jeder mindestens ein Fahrzeug finden, das allen Wünschen entsprach.

Oldtimer Grand Prix 2014

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Das Wetter zeigte sich in diesem Jahr von der typischen Eifelseite und erfreute Besucher und Rennteilnehmer durch einen wilden Mix aus Sonnenschein und Regenschauern.

Bereits im Vorfeld zur zweiundvierzigsten Auflage des Oldtimer Grand Prix galt der sorgenvolle Blick immer wieder dem Wetterdienst und dem Bild des Regenradars. Die Vorhersage sah eher düster aus und prognostizierte einen zwar angenehmen Freitag, dafür jedoch einen verregneten Samstag. Es kam zum Glück etwas gemäßigter. Während am Freitag traditionell neben den Trainings der diversen Rennklassen nur ein Rennen stattfindet, nämlich der Historic Marathon auf der 20,83 Kilometer langen Nordschleife, stehen die beiden Folgetage des Wochenendes voll im Zeichen des sportlichen Wettbewerbs auf dem Grand Prix Kurs. Somit war es zwar für die Fahrer des Historic Marathon ärgerlich, dass der freitägliche Wolkenbruch ausgerechnet während ihrer Rennzeit herunterkam und sogar zu einer wetterbedingten Rennunterbrechung führte, allerdings spielte das Wetter dafür am Samstag nach einem morgendlichen Schauer gut mit und verwöhnte Fans und Fahrer mit Trockenheit.

Für diejenigen Leser, die noch nie den Weg zum Oldtimer Grand Prix gefunden haben, möchte ich an dieser Stelle kurz erläutern, was Sie vor Ort erwartet. Jahr für Jahr werden im Vorfeld verschiedene Rennklassen ausgeschrieben, von denen einige Teil diverser Meisterschaften für historische Rennfahrzeuge sind, andere hingegen nur im Rahmen des OGP ausgetragen werden. So gibt es zum Beispiel Formel-1-Fahrzeuge aus der Zeit zwischen 1950 und 1985 (aufgeteilt in drei Rennklassen) ebenso zu sehen, wie zweisitzige Rennwagen und GTs bis 1961, eine Tourenwagentrophäe mit Teilnehmerfahrzeugen bis Baujahr 1965 oder das Revival der Deutschen Rennsportmeisterschaft, deren Blütezeit von 1972 bis 1981 andauerte.

Daneben finden sich im Fahrerlager, in Teilen der Mercedes-Arena und auf einigen Parkplätzen rund um den Eifelkurs Standflächen von Automobilherstellern sowie Marken- und Modellclubs, auf denen entweder spezielle Modellgeburtstage gefeiert werden – in diesem Jahr beispielsweise 30 Jahre Isdera Imperator 108i, 40 Jahre Porsche 911 Turbo oder 60 Jahre Jaguar D-Type – oder einfach Markenfans mit entsprechenden Tickets parken dürfen, wie beispielsweise bei Ferrari, Maserati, McLaren oder Alfa Romeo. Zudem gibt es eine Automobilauktion des britischen Auktionshauses Coys und diverse Stände, an denen Automobilia, Uhren, Bekleidung und anderweitiges käuflich erworben werden können. Wer also nicht stur auf einer der vielen Tribünen den Renn- und Demoläufen folgen möchte, findet genügend Anlaufpunkte, um die Speicherchips in Fotoapparat oder Smartphone ausgiebig zu füllen.

Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle das Alte Fahrerlager, in dem während des Oldtimer Grand Prix traditionell die Vorkriegsfahrzeuge untergebracht werden. Auch ein Teil der „Historic Grand Prix Cars bis 1960“ findet sich in den restaurierten Boxengaragen. Es braucht nicht viel Fantasie und man fühlt sich bei diesem Anblick um viele Jahrzehnte zurückversetzt und mitten im Renngeschehen um den Großen Preis von Deutschland 1955, als noch Fahrer vom Schlage eines Fangio oder Stirling Moss ins Lenkrad griffen. Nur wenige Meter entfernt an der Durchfahrtsstraße B258 wird man jedoch schlagartig durch die kaum abreißende Horde neuer und alter Exoten vom Schlage Lamborghini, TVR, Alpine, Porsche, Ferrari und Co. zurück ins hier und jetzt geholt.

Neugierig geworden? Der nächste Oldtimer Grand Prix findet 2015 wieder im August statt. Der genaue Termin wurde noch nicht bekanntgegeben.

Fotograf: Matthias Kierse