Eine Neuauflage, die wie eine Modellpflege aussieht, ist mehr oder weniger Ansichtssache. Mercedes-Benz versetzt den nächsten S(port)L(eicht) jedenfalls in seiner Väter Schuhe. Dazu gibt es eine große Schippe Leistung und eine Aluminium-Diät, sodass dem neuen SL 500 mit dem 4,6 Liter V8, sowie seinen 435 PS und 700 Newtonmetern Drehmoment gehörig eingeheizt wird. Mit weniger Verbrauch und mehr Sicherheit punktet der große Roadster auch bei skeptischeren Betrachtern.

Mercedes-Benz SL 500 (R 231) 2011

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Die fünfte Generation Mercedes-Benz SL Roadster darf sich nach neun Jahren Bauzeit, einer großen Modellpflege und einer Variantenpalette vom Einstiegs-350er bis hin zur Urgewalt SL 65 AMG in den Ruhestand begeben. Dies bedeutet aber nicht das Ende einer nunmehr 60 Jahre alten Tradition, sondern eine Neuinterpretation in der sechsten Generation. Zurück zu den Wurzeln möchte Mercedes-Benz mit dem kommenden SL Roadster, und so gestalteten die Stuttgarter das Auto mit Designinterpretationen des Ur-SL. Zurück ist der steile Kühlergrill mit den zwei horizontalen Chromstreben um den großen Stern in der Mitte, sowie die geschwungene Linie des Heckdeckels.

Unter’m rückblickenden Kleid steckt vorrausschauende Technologie. So wird das Grundgerüst des SL der Baureihe R231 nun komplett in Aluminium gefertigt, was beim „500er“ eine Gewichtsersparnis von 125 Kilogramm gegenüber dem noch aktuellen SL bedeutet. Dazu kommt dann eine Prise V8 inklusive Turobladern. Ein neuentwickelter Block mit 4663 Kubikzentimetern, der weit über 100 PS mehr Leistung aufbringt, als sein größer dimensionierter Vorgänger. Mit der um 5,7 Zentimeter gewachsenen Breite, sowie 5 Zentimeter mehr Länge, bringt es der neue SL 500 auf 1.785 Kilogramm Gesamtgewicht. Und die werden nun durch 320 kW/435 PS und großzügige 700 Newtonmeter Drehmoment nach vorn katapultiert. Nach nur 4,6 Sekunden und damit acht Zehntelsekunden schneller als sein Vorgänger erreicht der SL 500 die 100 km/h-Marke. Dank ECO-Start-Stopp-Funktion, dem geringeren Gewicht und dem enormen Leistungszuwachs peilt Mercedes-Benz einen Verbrauch an, der um 22% unter dem alten SL 500 liegt.

In der Serienausstattungsliste finden sich die Sicherheitssysteme Attention-Assist und Adaptive-Brake, sowie das Pre-Safe System. In Reihenfolge bedeutet das: Ein Aufmerksamkeitswarner, der den Fahrer auf Müdigkeit hinweist, sowie eine ABS-Bremse mit Antriebsschlupfregelung und warnender Blink-Funktion der Bremsleuchten bei Vollbremsungen. Zu guter Letzt – sollten die vorhergehenden Maßnahmen, wie auch die generelle Aufmerksamkeit des Fahrers versagen – zieht das Pre-Safe System, im Falle eines bevorstehenden Unfalls, die Gurte straff, stellt den Überrollbügel binnen Millisekunden auf und bremst sogar automatisch voll ab, sollte nach Meinung der Sensoren ein Auffahrunfall anstehen. Hat man dann doch etwas getroffen, so entriegeln die Türen, öffnen sich die Fenster und das Lenkrad fährt sich hoch.

In der Aufpreisliste, sowie im Paket der gleichzeitig erscheineneden, für den SL 500 mit 22.598,10 € bepreisten Sondermodell „Edition 1“ finden sich dann noch das Panorama-Dach, AMG Optik Elemente, 19 Zoll AMG Leichtmetallräder, ein Sportfahrwerk, sowie alle designo Möglichkeiten. Im Edition 1 gibt es exklusiv die Aussenlackierungen designo Crystal Silver magno (mattsilber) oder designo Zirkonrot metallic, sowie Zierelemente in Aluminium wave oder Tiefweiß und die Lederfarben Classicrot oder Tiefweiß. Der neue Mercedes-Benz SL 500 ist seit dem 15. Dezember für den Grundpreis von 117.096,- € zu bestellen. Vorgestellt wird er erstmals auf der North American International Auto Show (NAIAS) in Detroit Anfang 2012. Zu den Händlern wird er im ersten Quartal rollen.

Quelle: Mercedes-Benz

Autor: Michael Müller