Während Mercedes-Benz mit der Lieferung des neuen Flügeltürers vor lauter Bestellungen kaum nachkommt präsentieren immer mehr Tuner ihr Veredelungsprogramm. Kicherer hatte bereits recht früh einen Wagen in den Fingern und zeigt mit dem Kicherer SLS 63 Supersport, wohin die Reise des Flügeltürers noch gehen kann. 620 PS und 670 Newtonmeter Drehmoment kitzelt man aus dem V8, schnell genug dürfte der Wagen also sein.

Kicherer SLS 63 Supersport

Bild 2 von 2

Der neue Mercedes-Benz SLS AMG ist mit seinen 571 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 317 km/h definitiv kein langsames Auto und hat mit seiner Rundenzeit von 7:40 Minuten mit Serienbereifung auf der berühmten Nürburgring Nordschleife auch bei kritischen Menschen Anerkennung geerntet. Doch was tun, wenn man gern „mehr“ möchte?

Man wendet sich an den Tuner seines Vertrauens. Es mag für manche Menschen merkwürdig klingen, aber selbst Fahrer von Supersportwagen, die bereits Leistungsdaten haben, von denen Polo- und Twingo-Fahrer nur träumen können, fühlen sich in gewissen Fahrsituationen nicht fix genug. Dass dies offenbar auch für den SLS zutrifft zeigt die Tatsache, dass immer mehr Veredelungsbetriebe ihre optionalen Programme für den Flügeltürer präsentieren.

Kicherer gehörte dabei bereits Mitte des Jahres zu den Ersten, die einen umgebauten SLS live zeigen konnten, während andere bis dahin lediglich mit Computerzeichnungen hantierten. Nun hat man dem Fahrzeug mittels gezielter Handgriffe noch mehr Feinschliff verliehen. Heraus kommt der Kicherer SLS 63 Supersport, der in den Pressebildern selbstbewusst von einer blonden jungen Dame in Szene gesetzt wird.

Dies wäre eigentlich gar nicht nötig, denn der Supersport spricht durchaus für sich. Kicherer legte an der Optik nur zaghaft Hand an, um die gekonnte Linienführung nicht zu zerstören. Lediglich ein Frontspoiler und Finnen im Diffusor am Heck – jeweils in Sichtcarbon ausgeführt – ergänzen das sportliche SLS-Design. Die Kicherer RS-1 Leichtmetallräder in 20 Zoll füllen die Radhäuser ordentlich aus.

Damit diese Räder nach Möglichkeit niemals den Kontakt zur Straße verlieren, verbaut Kicherer ein KW-Gewindefahrwerk, das zudem über ein Lift-Up-System verfügt. Damit gehören hässliche Kratzer am Frontspoiler oder Unterboden, ausgelöst durch Garageneinfahrten oder Parkhausrampen, der Vergangenheit an. Schließlich möchte man den Kicherer SLS 63 Supersport nach Möglichkeit im Alltag nutzen können und nicht bei jeder Straße überlegen müssen, ob man überhaupt durchkommt oder ob irgendwo eine Schwelle im Weg sein könnte. Das Fahrwerk lässt sich auf Knopfdruck um 30 Millimeter anheben.

Unter der Haube tobt der bekannte, 6,2 Liter große V8-Motor, der in der Serie 420 kW/571 PS leistet. Kicherer kitzelt aus dem AMG-Block weitere 49 Pferde hervor, wodurch am Ende unter’m Leistungsstrich 456 kW/620 PS stehen. 670 Newtonmeter reißen an der Hinterachse. Ob der SLS damit signifikant schneller wird, als in der Basisversion, gab Kicherer nicht bekannt. Serienmäßig erreicht der SLS AMG 317 km/h, wobei einzelne Exemplare bereits jenseits der 320 gemessen wurden. Allemal ausreichend, wenn man auf heutige Verkehrsverhältnisse schaut.

Die 620 Pferde hört man beim Kicherer SLS 63 Supersport über die Vierrohr-Abgasanlage am Heck besonders gut wiehern. Mit einer Klappensteuerung kann der Fahrer dabei entscheiden, ob er die Passanten beim Sonntagsspaziergang stören möchte, oder nicht. Bereits mit geschlossenen Klappen hört man dem Wagen seinen V8 an. Sind diese jedoch geöffnet sollte man sich bewusst sein, dass von diesem Fakt auch das umliegende Dorf erfährt.

Quelle: Kicherer

Autor: Matthias Kierse