Seit 1993 bedient Ferrari rennhungrige Kunden mit einem eigenen Markenpokal und den dazu passenden Fahrzeugen auf Basis des jeweils aktuellen Achtzylinder-Mittelmotor-Modells. Für 2011 präsentiert man nun den Ferrari 458 Challenge, der in der Ferrari Challenge Trofeo Pirelli in Italien, Europa oder Nordamerika unter Wettbewerbsbedingungen eingesetzt werden kann. Wie das Basisfahrzeug leistet auch der 458 Challenge 570 PS.

Ferrari 360 Challenge

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Der Wunsch, mit Ferrari-Fahrzeugen Rennen zu fahren, wurde in den 90er Jahren so oft von Kunden an die italienische Sportwagenmarke herangetragen, dass man sich schließlich 1993 zur Gründung eines eigenen Markenpokals entschloss. Als Einsatzauto wurde der damals aktuelle Ferrari 348 erkoren, der vom Werk ein Update in Sachen Rennsporttauglichkeit bekam. Ausgerüstet mit Slick-Bereifung und Überrollkäfig konnten sich anschließend wagemutige Kunden gegenseitig auf der Rennstrecke beweisen, wer der bessere und schnellere Fahrer ist.

Dieses Konzept fand viele Fans und auch bei den Kunden lief man offene Türen ein und so wurden auch von den Nachfolgemodellen F355, F360 und F430 wieder Challenge-Modelle aufgelegt. In der Zwischenzeit gab es drei eigenständige Rennserien für die Ferrari Challenge, nämlich innerhalb von Italien, europaweit und in Nordamerika. Die Fahrzeuge werden dabei sowohl von Semi-Profis als auch von völligen Renn-Neulingen gesteuert. Beide Gruppen werden jedoch getrennt gewertet, um die Fairness aufrecht zu erhalten.

Die Fahrzeuge werden von Ferrari-Händlern und -Werkstätten vorbereitet, dürfen aber in keiner Weise technisch oder optisch verändert werden, um die Chancengleichheit zu bewahren. Einzig durch verschiedenfarbige Sponsorenlogos wird ein buntes Fahrzeugfeld erreicht, die Rennaction kommt hingegen von ganz allein.

Beim alljährlichen Händlermeeting in Maranello präsentierte Ferrari nun die Rennversion auf Basis des aktuellen 458 Italia. Mit dem neuen Ferrari 458 Challenge dürfen die Teams und Fahrer ab der kommenden Saison 2011 ins Geschehen eingreifen. Dies findet zum Einen während großer Rennveranstaltungen wie zum Beispiel der FIA GT1 Weltmeisterschaft statt, aber auch auf den Ferrari Racing Days, die regelmäßig in ganz Europa veranstaltet werden.

Das neue Fahrzeug verfügt, wie die Straßenversion, über einen 419 kW/570 PS starken V8-Saugmotor mit 4,5 Litern Hubraum. Auch das Siebengang-Doppelkupplungs-Getriebe kommt zum Einsatz, wurde jedoch für den Renner optimiert. Die Gangabstufungen wurden angepasst und das Gesamtsystem neu kalibriert, um mehr Drehmoment bei geringeren Drehzahlen zuzulassen. Erstmals in einem rein für die Rennstrecke ausgelegten Ferrari ist das elektronische Differenzial E-Diff mit an Bord. Auch wird die F1-Trac Traktionskontrolle im Ferrari 458 Challenge eingesetzt, um sowohl bei trockener wie auch bei nasser Rennstrecke stets besten Vortrieb zu gewährleisten.

Um den Ferrari 458 Challenge auf alle möglichen Rennstrecken dieser Welt perfekt abstimmen zu können, wurden härtere Federn, eine Tieferlegung um 30 Millimeter und neue Dämpfer verbaut. Für schnelle Boxenstopps sind die 19 Zoll großen Pirelli-Renn-Slicks auf Leichtmetallrädern mit Zentralmuttern aufgezogen. Hinter den Walzen verbirgt sich das selbe Bremssystem, das auch im 599XX seinen Dienst verrichtet.

Dank dem intensiven Einsatz von Carbonteilen und Lexan-Scheiben, sowie dünneren Blechteilen an der Karosserie, ist der 458 Challenge deutlich leichter als seine straßenzugelassene Basisversion.

Auf der firmeneigenen Teststrecke in Fiorano setzte der Ferrari 458 Challenge mit einer Rundenzeit von 1:16,5 Minuten direkt einmal eine deutliche Duftmarke. Dabei erreichte er Querbeschleunigungswerte bis zu 1,6 g.

Quelle: Ferrari

Autor: Matthias Kierse