Von 0 auf 100 km/h in 4,6 Sekunden, Top-Speed 305 km/h, Trockengewicht 1.160 kg. Klingt nicht schlecht!? Ferrari baute ein solches Superserienauto schon vor 25 Jahren! Erstmals in einem Serienauto eine 3 vorne im dreistelligen Tachobereich! GTO steht für Gran Tourismo Omologato, der Ferrari 288 GTO ist damit ein Nachfolger des legendären 250 GTO, der mit seinen aufregenden Formen die Kurven bezwang und 1962 bis 1964 die GT-Weltmeisterschaften gewann.

Ferrari 288 GTO

Bild 3 von 4

1984 zum ersten Mal auf dem Genfer Salon ausgestellt, war er noch für 256.000 DM zu haben – heute zählt er zu den teuersten Sammlerstücken von Ferrari. Anfänglich nur als GTO vorgestellt, bekam er den Zusatz 288 in Anlehnung an seine 2,8 l-Maschine mit 8 Zylindern, um Verwechselungen mit dem 250 GTO zu vermeiden.

Gebaut wurde er für ein Comeback im Ralleysport in der Gruppe B, aber das Projekt wurde nach nur zwei Jahren wieder eingestampft, ausgelöst durch mehrere tödliche Unfälle auf den Rallyepisten dieser Welt.

Kein Geringerer als Niki Lauda bekam den letzten von ungefähr 277 gebauten GTO´s von Ferrari geschenkt. Es gab 5 reinrassige Rennfahrzeuge, Evoluzione genannt, wovon nur noch drei existieren. Überschattet wurde der Erfolg des GTO leider durch seine Brandanfälligkeit. An die 70 Fahrzeuge gerieten durch zu druckschwache Benzinleitungen in Brand, konnten aber, soweit bekannt, alle wieder aufgebaut werden.

Die Ähnlichkeiten des GTO mit der zeitgleich gebauten 308er Serie von Ferrari sind nur äußerlich. Ursprünglich verdichteten die Kolben des GTO-Motors auch im 308er das explosive Gemisch, jedoch wurde der Motor für die Homologationsserie verändert und längs vor der Hinterachse des GTO eingebaut. Stahlrohrrahmen geben der GFK-Hülle halt, Stahlblechtüren schützen Fahrer und Beifahrer, die lange Motorhaube aus Aluminium reduziert abermals das Gewicht und Klappscheinwerfer zeigen sich nur bei Bedarf.

Der 90-Grad-2,8-Liter-V8-Motor mit 294 kW/400 PS bei 7000 Umdrehungen pro Minute und circa 500 Newtonmetern Drehmoment lässt diesen Ferrari mit Unterstützung zweier IHI-Turbolader zum Rennpferd werden. Eine Weber-Marelli-Einspritzanlage füttert den Motor, zwei oben liegende Nockenwellen steuern die 32-Ventiltechnik des rassigen Supersportlers und in der Verbindung mit dem 5-Gang-Getriebe mit integrierten Lamellen-Sperrdifferential ist der 288 GTO damals das schnellste und stärkste Straßenauto, dass Ferrari bis dahin gebaut hat und ganz nebenbei das erste Serienauto weltweit, das offiziell mit mehr als 300 km/h Topspeed angegeben wurde.

Quellen: Ferrari, Archiv

Autor: Silvia Althoff