Carlsson ist bekannt als Mercedes-Benz-Tuner, dass die Marke jedoch offiziell als Automobilhersteller eingestuft wird, ist nur wenigen Menschen bewusst. Könnte daran liegen, dass Carlsson keine eigenen Autos baut. Stopp! Dieser Fakt ändert sich durch den Carlsson C25 auf dem Genfer Salon. Der 753 PS starke und 352 km/h schnelle Super-Grand-Tourer wird nur 25-mal individuell für den jeweiligen Kunden gefertigt.
Mit dem Konzept eines Super-Grand-Tourers, oder anders ausgedrückt, eines besonders schnellen, sportlichen Reise-Coupés hat sich Carlsson ein hohes Ziel gesetzt. In dieser Kategorie tummeln sich immerhin einige alteingesessene ernstzunehmende Gegner vom Schlage Bentley oder Maserati.
Da der Carlsson C25 jedoch in einer streng limitierten Auflage von lediglich 25 Fahrzeugen auf den Markt kommen wird, dürfte die Konkurrenzsituation nicht allzu groß werden.
Eigentlich schade, denn mit einem 6 Liter großen V12-Motor, der von zwei Turboladern unter Druck gesetzt wird und einem Datenblatt, aus dem die Leistungszahlen „753“ und „1.150“ geradezu herausspringen, könnte er durchaus auch einen festen Platz in seiner Klasse finden. 554 kW/753 PS – dieser Art Leistung findet man ansonsten nur in der Supersportwagenkategorie. Der Motor erreicht ein Drehmoment von 1.320 Newtonmetern. Dieses musste jedoch zur Schonung von Getriebe und Reifen elektronisch auf 1.150 Newtonmeter begrenzt werden. Dieser Drehmoment-Mount-Everest schiebt den C25 in nur 3,7 Sekunden von null auf einhunder Stundenkilometer und erzeugt dabei wundervollen V12-Sound, der durch vier große Endrohre am Heck entweichen kann. Maximal sind 352 km/h möglich.
Den Carlsson-Ingenieuren vom Gut Wiesenhof ging es jedoch nicht nur um reine Schnelligkeit, sondern vor allem um Alltagstauglichkeit. So erfüllt der C25 alle erforderlichen Sicherheitsvorschriften, von Crashtests bis zum Fußgängerschutz. Mit ESP, ABS und einer Horde Airbags finden sich alle wichtigen Sicherheits-Features im Fahrzeug wieder. Um in jeder Fahrsituation besten Komfort bieten zu können, kommt die sogenannte C-Tronic Suspension zum Einsatz, die elektronisch das Fahrwerk an den Fahrstil anpasst. Riesige Bremsscheiben mit 405 Millimetern Durchmesser vorn und 380 Millimetern hinten sorgen für grandiose Verzögerungswerte. Zu sehen sind sie durch 20 Zoll große Leichtmetallräder, die speziell für den C25 entwickelt wurden und lediglich 11,2 Kilogramm pro Rad auf die Waage bringen – rund 40% weniger als herkömmliche Leichtmetallräder in der selben Größe.
Die Optik erinnert auf den ersten Blick an den Mercedes-Benz SL 65 Black Series, ist bei näherer Betrachtung dann aber doch ganz anders. Eine spitz zulaufende, nahezu endlos lange Front mit zwei kräftigen Powerdomes läutet den sportlichen Auftritt des Carlsson C25 ein. Die flach stehenden Front- und Heckscheiben lassen den Wagen sehr geduckt wirken. Im vorderen Kotflügel entweicht die warme Luft des Motorraums hinter den Vorderreifen durch große Auslässe. Beide Radhäuser sind sehr breit gestaltet, wobei sich die hintere Verbreiterung bereits auf Höhe des Türgriffes langsam aufbaut und in einer breiten hinteren Schulter endet. Eine kleine Abrisskante am Kofferraumdeckel erzeugt in Zusammenarbeit mit einem großen Doppeldiffusor Abtrieb und sorgt damit dafür, dass das Heck jederzeit den Kontakt zum Asphalt behält. Der Doppeldiffusor ist dabei ein kleiner Seitenblick auf die Königsklasse des Motorsports, wo dieses Bauteil im Vorjahr für einige Diskussionen sorgte.
Jeder Carlsson C25 lässt sich einzigartig gestalten. In Genf steht die Nummer 1 der 25 geplanten Autos, das mit einem grauen Lack, orange-farbenen und schwarzen Streifen, sowie schwarzen Leichtmetallfelgen exakt den Wünschen seines glücklichen Besitzers entspricht. Der orange-farbene Zierstreifen findet sich auch auf dem Fahrersitz, dem Lenkrad und dem unteren Teil des Armaturenbretts auf der Fahrerseite. Der restliche Innenraum ist in braunem Leder ausgeschlagen. Die Zifferblätter sind ebenfalls orange. Die Kunden der restlichen 24 Fahrzeuge haben bei Exterieur und Interieur absolut freie Farbwahl.
Die Chance, einen Carlsson C25 auf öffentlicher Straße zu erblicken, liegt nicht nur dank der arg limitierten Stückzahl nahe null. Hinzu kommt die Tatsache, dass Carlsson in jedem der 25 Länder, in dem sie vertreten sind einen Wagen verkaufen möchte und damit die Verbreitung auf deutschen Straßen umso kleiner ausfällt. Bei einem Grundpreis von 510.510,- Euro (inkl. Mwst.) wäre sie aber ebenso begrenzt gewesen.
Übrigens bietet Carlsson für die C25-Käufer für 53.550,- € Aufpreis ein Beiboot an. Damit ist ein veredelter Smart Fortwo im selben Design und mit 101 PS Motorleistung gemeint. Somit könnte dann auch die Ehefrau im edlen Carlsson-Look zum Einkaufen fahren.
Quelle: Carlsson
Autor: Matthias Kierse
Sieht aus wie der Sprössling von Mama SL und Papa DB9. Der Festdach-SL von AMG wirkt deutlich harmonischer.
Auf diese SL-DB-Kreuzung hätte ich verzichten können.Und die Kriegsbemalung spricht ja der Verwendung als schnelles Reisecoupé Hohn.
Was sollen eigentlich diese abstrusen Leistungen wenn man sie dann wieder drosseln muß???
ja, die Lackierung ist mir auch zu bunt. Kann man zwar auch dezent bekommen, aber ich denke, die angesprochene Zielgruppe bevorzugt Lackfarben, die auch der völlig uninteressierten Rentnerin zuschreien, dass hier jemand mit verdammt dicker Hose unterwegs ist.
Mir gefällt das Heck und die Seitenlinie sehr gut. Bei der Front hätten Sie meiner Meinung nach ein wenig mehr machen können.
Das Drehmoment wird bei den Motoren meist elekt. bei 1150 NM Drehmoment abgeriegelt. Es ist einfach so, das dass Getriebe das nicht verkraften würde.
Zumindest nicht auf Dauer. Die Motoren könnten weit aus mehr liefern, 12 Zylinder, Hubraum, 2 Turbolader hier trifft alles zusammen was man dafür braucht. :wink:
Was bitte sehr hat diese Kiste mit einem eigenen Auto zu tun? Man nehme einen SL, verschandle diesen (leider nicht ganz bis zur unerkennbarkeit) und bemale ihn wie ein Kinderspielzeug und schon hat man den neuen Carlsson.
gefällt mir gar nicht diese Kiste und mit eigenen Fahrzeug hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.
Na Gottseidank haben die nichts komplett eigenes gemacht, sonst würde da ein Krüppel alla Apollo oder sonst was raus kommen.
So hat man wenigstens die Gewissheit die Zuverlässigkeit eines Mercedes zu haben.
Wobei die 500.000€ naja 200.000€ zu viel sind.
Ich würde eine klassischere Farbkombination (innen wie außen) bevorzugen. Aber ansonsten finde ich den Wagen gelungen. :)