1969: Richard Nixon tritt seine erste Amtszeit als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika an, Charles de Gaulle tritt von seinem Amt zurück, Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond. Doch nicht nur politisch und kulturell tut sich einiges. Nein, auch auf dem Automobilsektor ändert sich etwas. Für mich persönlich ein Highlight: der Dino 246 wird auf dem Genfer Auto-Salon als Nachfolger des Dino 206 GT vorgestellt.

Ferrari Dino 246

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Benannt nach dem 1959 verstorbenen Sohn des Ferrari-Gründers Enzo Ferrari, trägt der Dino kein Cavalino Rampante auf dem schmucken, von Pininfarina gestalteten Karosseriekleid. Warum? Nun ja, die genauen Gründe wird nur der Commendatore selbst wissen. Offiziell ist bekannt dass der Neue nur einen V6 statt der typischen Zwölfzylinder hatte und deswegen unter der Marke „Dino“ vertrieben wurde. Als Markenemblem trägt der Dino seinen Namen in blauer Schrift auf gelbem Hintergrund mit sich spazieren. Viele Exemplare wurden jedoch im Laufe der Jahre durch entsprechende Embleme mit springendem Pferd der Herstellerfirma näher gebracht.

Dino 246 – der Name ist, wie so oft bei Ferrari, Programm. 2,4 Liter Hubraum verteilt auf 6 Zylinder sorgten für 143 kW/195 PS die mittels eines 5-Gang-Getriebes an die Hinterräder gebracht wurden und erst bei 245 km/h den Vortrieb stoppten. Konzipiert wurde der Motor von dem oben bereits erwähnten Alfredo „Dino“ Ferrari in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Verwendung fand er in mehreren Evolutionsstufen unter anderem in Rennwägen der Formel 1 und 2. Später in Ferrari Serienmodellen, aber auch bei anderen Autos wie dem Fiat Dino und dem legendären Lancia Stratos.

Angeboten wurde der Dino vorerst nur als Coupe (GT), bis schließlich in Genf 1972 der Dino 246 GTS präsentiert wurde. Durch ein Targadach konnte der Ferraristi neben dem tollen Auto auch noch die Sonne genießen. Und das bei einem Mehrgewicht von nur 30 kg gegenüber dem GT. Die Namensgebung GTS findet bei den Nachfolgemodellen der Mittelmotorbaureihe weiterhin Verwendung. Erst im Jahre 1999 wird sie mit Einführung des F360 Modena eingestellt.

Der Innenraum gibt sich spartanisch, nichts soll vom Fahrerlebnis ablenken. Zwei Sitze, ein Lenkrad, ein paar Tachoinstrumente und die Bedienschalter für Heizung und Lüftung. Bei manchen Exemplaren existiert noch nicht einmal ein Radio. Wozu auch wenn hinter einem der V6 röhrt?

Neben den Fahrleistungen und dem grandiosen Aussehen dürfte auch das Mitwirken in der TV-Serie „Die Zwei“ für den Verkauf des einen oder anderen Exemplars gesorgt haben. Danny Wilde (alias Tony Curtis) jagt mit einem roten Dino durch die 24 Episoden der Serie die in den Jahren 1970 und 1971 entstand.

Bis zum Ende der Produktion 1974 wurden vom Dino 1.686 Stück der geschlossenen GT- und 1.274 (oder 1.180, die Quellen widersprechen sich hier teilweise) der halb-offenen GTS-Variante gebaut. Nachfolger wird der Ferrari 308, der Name Dino lebt jedoch bis 1980 weiter, im Dino 308 GT 4, einem 2+2 Sitzer.

Quelle: Ferrari, CP-Archiv

Bildquelle: Matthias Kierse

Autor: Simon Richter