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Uhrenforum, alles außer für das Handgelenk ...


Jarama

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Begeisterung für Technik kann man auch abseits von Autos ausleben, dazu dieser Thread.

 

Ich fange mal mit einem Kuriosum an. 'Es handelt sich im Prinzip um ein Turmuhrwerk, nur federgetrieben und mit Schnecke. Die Hemmung ist eine sogenanntes Foliot, ein Vorgänger der Unruhe. Warum "im Prinzip"? Weil es nicht für Turmuhren eingesetzt wurde, sondern damals (ca. 1600) als .... Bratenwender :D. Tatsächlich hatte jeder bessere Haushalt damals ein solches Teil und die Turmuhrmacher machten damit ihre Hauptumsätze (der Bedarf an Turmuhren war halt eher übersichtlich).

 

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Hier dann ein paar "konventionelle" Beispiele der Uhrmacherkunst. Zunächst eine Standuhr von ca. 1760. Besonderheit hier die besonders feine Gravur des Ziffernblattes und als technische Besonderheit: Zentralsekunde. Diese Uhren waren schon sehr präzise, unter 1 min / Woche. Weitere Bilder zeigen den "Service" (Zerlegen, Reinigen, Zusammenbau und Ölen).

 

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Und hier eine Uhr eines renommierten Uhrmachers von ca. 1800. Sie war ziemlich desolat, die Zentralsekunde (auch hier selten zu der Zeit) fehlte, einige Teile habe ich neu gefertigt, neben dem Sekundenzeiger eine Welle eines Schlagwerkhebels und den "gemetzgerten" Vierkant des Minutenrohrs, hohl für die Welle des Sekundenzeigers, und eine Aufzugsloch-Blende (Vergleich original/Neufertigung). Alles unter maximalem Erhalt des Originalmaterials (Ergänzungen eingeschrumpft).

 

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Hier jetzt eine "hook and spike" Uhr von ca. 1730. Diese frühe Form hat nur einen Stundenzeiger (wurde relativ lange beibehalten ein einfacheren Uhren), aber schon Ankerhemmung (kein Umbau von Spindelhemmung!). Gehwerk und Schlagwerk sind hinter einander und nicht neben einander. Diese Uhr ist praktisch unberührt, original bis zur letzten Schraube. Zwar handelt es sich um eine "einfachen" Werktypus, hier jedoch von einem seinerzeit auch für "high end" Uhren bekannten Uhrmacher in besonderer Qualität gefertigt. Sehr ungewöhnlich sind bei diesem Uhrentyp die seitliche Türen. Diese sind aus Messing, das damals sehr hohe Materialkosten verursachte, und in diesem Fall das Konzept einer "bezahlbaren" Uhr eher konterkarierte.

 

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Und hier Details eines Werkes von ca. 1700 aus dem (damaligen) deutschen Raum. Das Gehäuse (nicht gezeigt) ist später und nicht zu dem Werk gehörig. Mit Spindelhemmung mit Pendel, Schlagwerk/Repetition und Weckerfunktion. In einem Ziffernblattausschnitt (oben) ein Scheinpendel.

 

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Und zum Schluss für heute eine dänische Standuhr von ca. 1820. Ein recht primitiv gefertigtes Werk, der Guss der Messingräder ist teilweise miserabel. Sie läuft aber bis heute. Sehr ungewöhnlich sind Zeiger für Datum und Wochentag. Hier gab es einiges zu tun neben dem normalen Service. U.a. habe ich den fehlenden sogenannten "Schöpfer" komplett aus dem Vollen anfertigen müssen (die letzten beiden Fotos). Dieser sorgt im Zusammenspiel mit dem Rechen für die richtige Anzahl an Schlägen. Fehlt er, dass bimmelt es, bis das Schlagwerksgewicht am Boden angekommen ist.

 

Um ein 2x2 mm Vierkantloch herzustellen braucht es eine sehr feine Nadelfeile und viiieeel Geduld. Die kleine Nase muss auch perfekt auf die Kinematik des Rechens abgestimmt sein. Ohne Vorlage bedeutet dies sich langsam an die richtige Form heran zu arbeiten. Und nicht ein paar Feilenhiebe zu viel, denn dann ist das Teil für die Tonne.

 

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vor 31 Minuten schrieb Jarama:

Hat hier denn sonst niemand feine Uhren herzuzeigen?

Also so schöne Stücke, wie Du hier vorgestellt hast, kann ich unter meinen Großuhren nicht vorweisen.

Ich sammle und warte modernere Werke, meine älteste Uhr ist eine leider noch nicht vervollständigte

Hinterpendel-Comtoise (Birnenpendel), für die mir das passende Teller-Zifferblatt fehlt.

Ansonsten beschäftige ich mich v.a. mit Haupt- und Mutteruhren (elektrisch/mechanisch und elektronisch

mit DCF-Steuerung, von denen einige bei mir laufen und auch ein paar Nebenuhren antreiben.

Natürlich sind in meiner "Sammlung" auch viele andere Uhren (Wecker, amerik. TU, Küchenuhren, AU...).

 

MIG 29-Borduhr

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Büffettuhr

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elektrische Bulle-Clock

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Comtois Hinterpendel (Anf. 19.Jhd.)

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Rückseite Werk

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DUFA-Pendule

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TN-Mutteruhr

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elektronische, DCF-gesteuerte TN-Mutteruhr

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Perrot-Kirchturmuhr-Steueruhr und Glockenspielsteuerung

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vor 58 Minuten schrieb Modellsammler:

elektrische Bulle-Clock

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Comtois Hinterpendel (Anf. 19.Jhd.)

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Rückseite Werk

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Perrot-Kirchturmuhr-Steueruhr und Glockenspielsteuerung

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Ah toll, eine Bulle Uhr, also Magnetpendel, wobei die Spule schwingt. Ich habe das Konkurrenzprodukt dazu, eine Junghans Ato, wobei zwei Spulen fest stehen und die Kerne in selbigen schwingen. Für die habe ich unlängst die originale vergossene Zink/Kohle-Batterie ausgebeint und das verbleibende Gehäuse zur Aufnahme einer normalen Batterie umgebaut, von außen sieht die Batterie original aus, mitsamt Ato Aufkleber und der originalen Terminals.

 

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Das Comptoise Werk gefällt mir auch sehr gut.

 

Die Perrot Steueruhr ist aber mehr als exotisch :D, wie kommt man denn an sowas dran? Hast Du auch die "Slave" Mechaniken dazu? Falls nicht, warum nicht? ;) Falls doch, was sagt Deine Frau dazu, wenn das Glockenspiel stündlich im Wohnzimmer loslegt?

 

Die MIG-29 Borduhr hat wohl jeder Uhrenfreak (ich natürlich auch) :D

vor 4 Stunden schrieb Jarama:

Hast Du auch die "Slave" Mechaniken dazu? Falls nicht, warum nicht?

Nein, an solchem "Geklingel" hab ich auch nicht so wirklich Interesse 🤢.

Und meine "Regierung" glücklicherweise auch nicht.

Ich betreibe mit der eine im Freien hängende, doppelseitige Nebenuhr:

 

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vor 4 Stunden schrieb Jarama:

Die Perrot Steueruhr ist aber mehr als exotisch, wie kommt man denn an sowas dran?

...ich kannte einen Wartungstechniker, und als die Uhr gegen was Moderneres ausgewechselt wurde...,, B)

 

Hier noch ein paar weitere meiner "Spielzeuge"

 

Werbeuhr mit 220(!)V-Antrieb und ursprünglich drei Kerzenbirnen (inzw. ausgetauscht gegen LED-Kerzen=weniger Wärme)

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frz. Ochsenauge:

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Pendelwecker

Vorderseite:

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Wüstenwecker "Three in One" (mit 1.Wecker, 2.Weckwiederholung und 3.Stunden- und Halbstundenschlag), staubdicht

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Oha.gif.51df531935a2644b0b40e30ec7a112ac.gif Pendelwecker, wie geil ist das denn? Sowas habe ich ja noch nie gesehen. :D

 

Einen seltsamen Wecker kann ich auch noch beisteuern. Ein Held "Radiowächter". Man steckt Stifte in alle gewünschten Löcher von Uhrzeiten und man verpasst keine Radiosendung mehr.

 

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