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Verarbeitungsqualität - früher und heute


EifelRenner

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Hallo Community,

 

ich hatte in der letzten Woche eine Erfahrung die mich beschäftigt hat und wollte mal Eure Meinung dazu hören :)

 

Wie der Titel schon benennt geht es um die Verarbeitungsqualität von Autos, insbesondere der Vergleich von früher und heute.

 

Hier folgende Anekdote der letzten Woche:

Ich bin seit Jahren ein leidenschaftlicher Cabriofahrer, für mich war ein Cabrio stets ein Muss während der Sommerzeit. In der Firma gibt es unter anderem zwei Fahrzeuge, jeweils ein Mercedes C-Klasse Cabrio (A205) und ein aktuelles Mercedes E-Klasse Cabrio der Baureihe A238.

 

Zwei sehr tolle Fahrzeuge mit allerlei Schnickschnack, einem super Infotainment und ansprechendem Design.

Bin sehr gerne mit diesen Wagen unterwegs und auch von der technischen Seite gibt es keine Beanstandungen.

 

Nun habe ich ja vor mehr als 10 Jahren beim Stern gearbeitet und die damalige Baureihen noch gut im Kopf (zumindest dachte ich das).

Letzte Woche bin ich durch Zufall auf ein Mercedes E Klasse Cabriolet der Baureihe A207 Vorfacelift aufmerksam geworden. Zu meiner damaligen Azubizeit war dieser Wagen schlicht nicht realisierbar.

 Ich habe den Wagen begutachtet und auch eine Probefahrt unternommen und da hatte ich folgendes Gefühl:

 

“Hier fühlt es sich alles etwas schwerer an“, „die Knöpfe wirken irgendwie massiver“ „warum ist die Tür denn so viel schwerer als im neuen Modell?“

 

Ich hoffe Ihr könnt nachvollziehen was ich beschreibe, mir geht es um dieses „satte Gefühl“, alles fühlte sich sehr fest und auch wertig an.

Klar die Technik und das Design sind mittlerweile veraltet aber hatte das Gefühl das es nach meiner subjektiven Wahrnehmung deutlich hochwertiger war.

 

Nun war meine Frage, bilde ich mir das nur ein?? Oder ist das Gefühl wirklich berechtigt das neuere Modelle ein anderes Gefühl von Wertigkeit vermitteln?

 

Ich habe viele Jahre ein BMW 1er Cabrio gefahren, als ich dann mal den Vergleich zum aktuellen 2er Cabrio hatte, dachte ich ebenfalls „in meinem Auto fühlte es sich stabiler an“.

 

Natürlich kann ich nicht für alle Fahrzeuge sprechen und es ist nur meine subjektive Wahrnehmung, daher würde mich interessieren ob Ihr das ähnlich bereits empfunden habt oder ich aus nostalgischen Gründen nur etwas verblendet bin ;)

 

Freue mich über eure Meinungen!

 

 

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Versuche die aktuellen Vorgaben & innovativen Lösungen mit haptisch und optisch gleichwertigem Material zu realisieren und du bekommst nicht nur das Thema "Komponentengewicht", sondern auch "Betriebssicherheit" vom Pflichtenheft um die Ohren gehauen :D

 

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Wenn ich an Zeiten (1990er und 2000er) denke, in denen die "Softlacke" en vogue waren, dann würde ich die heutigen Schalter unbedingt für wertiger halten, denn da bleiben die Pfoten nicht mehr kleben und frei von schwarzer Mampe B) .

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Softlack ist doch eigentlich eine tolle Sache - dass es 20 oder 30 Jahre später nachlässt, who cares? Bastler reparieren sich das hin, rich boys lassen es sich erneuern oder tauschen die betroffenen ITeilchen aus. Im Neuwagenzustand damals war das feine Haptik!

Ich kann mich gut daran erinnern, als der Untergang des Abendlandes drohte, weil der W 115 ("Strich acht") durch den angeblich qualitativ schlechteren W 123 abgelöst wurde. Dieser dann "(Oh Gott!") vom W 124. Immer wurde angeblich alles schlechter. Heute hingegen wird der W 124 auf den Sockel gehoben. Auch er hatte Rostprobleme, "Bonanza"-Effekt und ähnlliches.

 

Selbst ein W 124 ist doch nichts im Vergleich zum Burggefühl eines W 108. Aber waren dann wiederum der W 108 wirklich besser? Vor allem die Rostvorsorge war unterirdisch, so manche versteckte Falz wird zum Rostnest und macht den Liebhaber-Oldtimer zum durchrosteten mürben Keks.

 

Die Alten fühlten sich oft besser an, ja ("sattes Gefühl"), aber waren sie tatsächlich besser? Ich ziehe das in Zweifel.

 

Ich bin in den Sechzigern aufgewachsen und kenne diese Autos als Neuwagen. Sicher aber auch verblasst die Erinnerung und weicht, bei mir zumindest, einer romantischen Verklärung.

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Die Rostvorsorge war bei den 60er Jahre Autos unterirdisch, da waren die Mercedes nicht besser aber auch nicht schlechter als andere Marken seinerzeit, man denke nur an Alfa Romeo und hier insbesondere den Alfasud, der ja schon quasi ab Montageband die ersten Roststellen hatte 🙈 😂 ...in den 80er Jahren wurde das schon erheblich besser, und heutzutage sind die Neuwagen sicher um Welten besser was diese Dinge angeht.

 

Die subjektiv empfundene Qualität ist allerdings bei vielen heutigen modernen Wagen tatsächlich weniger wertig, durch den Leichtbau und das viele Plastik fühlt sich alles bei Weitem nicht mehr so schwer und unzerstörbar an, wiegt dafür natürlich auch viel weniger und ist vermutlich auch deutlich billiger in der Herstellung.

 

Wenn ich da an das satte Schließen der Türen bei unserem 500 SL R107 denke, das hört und fühlt sich fast so an wie bei einem Tresor. Schon der R129 konnte das nicht mehr so schön, ganz zu schweigen vom R230. Und optisch ist die 222er AMG S-Klasse schon ziemlich gut, aber im Innenraum hört sich alles beim draufklopfen an Verkleidungen/Mittelkonsole/Armaturenbrett etc. nicht so solide und satt an wie noch beim W220 S 500, der hier einen besseren Eindruck macht.

 

Was die technische Zuverlässigkeit angeht, sind allerdings die heutigen Mercedes-Motoren und Getriebe sicher nicht schlechter als diese (langlebigen) Bauteile in ihrer Zeit in den 60er oder 70er Jahren.

 

Dies mag bei Ferrari auch noch anders sein was die Zuverlässigkeit angeht. Höhere Laufleistungen erreichen da eher die modernen Autos ab dem 458, ohne teure Probleme/Reparaturen zu haben...hoffe ich zumindest 😇, was die Verarbeitungsqualität und die Materialien innen angeht, da kenne ich die älteren 60er/70er/80er und auch 90er Jahre Ferrari zu wenig, um einen Vergleich anstellen zu können.

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Ja, das satte Plopp der alten Mercedes Zapfenschlösser ist unschlagbar. Ebenso fallen die Türen beim 911 bis einschließlich 964 noch mit einem satten Plopp ins Schloss. Bei meinem 997 ist es ein "Bäng", trotz aufgeklebter Antidröhnplatten im Innern der Tür.

 

Die gefühlte Qualität war wohl besser. Wie gesagt, Burggefühl im W 108.

 

https://de.wikipedia.org/wiki/Mercedes-Benz_W_108

 

 

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Durch meine Zeitschriften-Inhalte kann ich zusammenfassen: Die Anspruchshaltung der Kundschaft stieg schneller als die technisch/maschinell/menschlich mögliche Schaffensleistung. Gehen wir vom Neuwagen-Optimum Z(ustand)-1,0 aus. Machbar, aber zum bis zu 5-fachen Neupreis. Zurück ins vergangene Jahrhundert:

1901>20: Die Neuwagen/NW waren reine Bastelbuden, mehr Versuchsträger den zuverlässige Verkehrsmittel. Das meiste Zubehör gab es überwiegend im freien Handel (Reifen, Scheiben, Verdeck, Beleuchtung, usw). Der Krieg sorgte für zusätzliche Material-Ausfälle bis ins 3. Jhzt. hinein. Die NW verdienten Z-4,0 > 5,0.

1921> 45: Das Fließband hatte sich durchgesetzt. Die technischen Möglichkeiten konnten nicht verhindern, das ein 5 Jahre alter Gebrauchtwagen erkennbar abgenutzt seinen letzten Käufer suchte. Die allgemein zugeordnete Lebensdauer lag unter 10 Jahren.

Trotzdem kammen die NW als Z-3,5 > 3,75 vom Band.

1946>70: Es begann mit der bekannten Rohstoffe-Knappheit bis weit ins 6. Jhzt. hinein. Die rustiklen Kleinstwagen waren als Gehhilfe-Ersatz mechanische Wunderwerke, konnten aber nur die ersten ~10 Nachkriegs-Jahre den Notbedarf beleben . Die Industrie bediente Wirtschaftswunder-Deutschland mit jährlich steigender Produktion. Die NW-Einfuhr-Quote aus dem Ausland stieg von 05, auf 1,5%. Was D lieferte, hatte Z-2,5 > 3,5.

1971>2000: Was man bereits seit langem wusste, aber nicht kostengünstig zu ändern verstand: Viele (Ersatz-)Teile waren langlebiger als das ganze Fahrzeug. Jene seit den 50er-Jahren ständig in Größe und Anzahl wachsenden Schrottplätze waren das Internet der II. Jhdt.-Hälfte für den automobilen Nachwuchs. Den gehobenen Anspruch bediente der Zubehör-Handel. Mit dem Geschmacksgebaren der Kundschaft sank auch die Material-Qualität der immer häufiger aus dem Ausland beschafften Ware.  In den Werken wuchs der Spartrieb. Die Auslandes-Einfuhr wuchs von 4 auf 15%. Weitere 10 >15% sollten bis zur Jahrtausendwende 2000/2001 folgen. Die Material-Qualität konnte zu oft den technisch-maschinellen Möglichkeiten nicht standhalten. Trotzdem halten Gebrauchtwagen mittlerweile über 20 Jahre hinaus. So kann man dieser Zeit Z-1,75 > 2,5 als NW zugestehen.

 

Mit Grüßen zum II. Advent, FrankWo.

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  • 2 Wochen später...
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Geschrieben
Geschrieben

Hallo EifelRenner,

 

schau doch mal hier zum Thema Verschiedenes über Autos (Anzeige)? Eventuell gibt es dort etwas Passendes.

 

Der V16 Motor zum Selberbauen (Anzeige) ist auch genial.

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Ich hatte einen Golf I, der war nach 6 Jahren durchgerostet. Der nachfolgende Golf II, neu gekauft, hielt 10 Jahre und 200.000 km, bis ich ihn in Zahlung gab. Da hatten noch nicht einmal die durch Steinschlag verursachten Lackabplatzer vorne an der Kante der Motorhaube angefangen zu rosten. Das Ding war stabil: Reparaturen in 10 Jahren: 1 Satz Stoßdämpfer, 1 Endtopf und ja, 1 Türschloss. Das war‘s.

 

Kommentar eines Kumpels, Meister in einer VW-Werkstatt: „Der Golf II ist ein Scheißauto!“

“Hä?“

“Ja, daran kann ich nichts verdienen. Es geht nichts kaputt!“

 

:lol:

 

Nicht immer also ist der Nachfolger schlechter.

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Der Golf III war doch, glaub ich, das Modell, welches vom Chefeinkäufer Lopez damals "kalkuliert" wurde. Der war ja bei den Zulieferern gefürcht, weil er diese förmlich ausgepresst hat.

 

Aus aktuellem Anlass muss ich jedoch sagen, dass auch bei Mercedes und seinen Zulieferern nicht alles rundläuft. Seit wenigen Wochen werden die ersten G 63 4x4 hoch 2 ausgeliefert. Meiner ist inzwischen auch geliefert, hatte jedoch noch keine Zeit zum fahren. Hierüber bin ich allerdings rückblickend ganz froh, da wohl anscheinend die hinteren Portalachsen brechen wie Streichhölzer. Habe Videos von mehreren Fahrzeugen hierzu gesehen, die teilweise noch nicht mal an die Kunden ausgeliefert waren. Es wird jetzt eine Rückrufaktion geben, mein Vertrauen in dieses Auto ist aber sehr angeschlagen. Bin nach der Abholung vom Autohaus auf der Autobahn 130km/h gefahren. Die Vorstellung, dass auf der linken Spur dann die Hinterräder "nach innen klappen", macht mir Angst. Betroffen sind hiervon, wie beschrieben, nur die neuen "hohen" G 63 mit den Portalachsen und nicht die normalen G-Klassen.   

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Ich habe damals verstanden, warum VW den Lopez geholt hat. Kosten sollte er drücken. Wobei jedem klar sein muss, wenn ich meinem Lieferanten 100 EUR für eine Lichtmaschine bezahle, erhalte ich nicht für 110 EUR Material und Qualität.

 

Warum man das aber derart nach außen gehyped hat, habe ich nie verstanden. Denn dem Käufer wurde signalisiert, der Preis bleibt gleich („stabil“), aber der Einkaufspreis der Teile geht nach unten. Jeder Käufer konnte sich ausrechnen, dass damit auch deren Qualität nach unten geht.

 

Letzten Endes hat Lopez alles kaputt gespart und bei aller Ersparnis für VW einen großen Flurschaden angerichtet. Wie der Bauer, dem das Viehfutter zu teuer war und der deshalb seinen Viechern das Fressen abgewöhnen wollte. „Und just, als ich sie soweit hatte, dass sie nichts mehr fraßen, da gingen sie mir doch glatt kaputt!“ ;) 

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Lopez ist ein Waisenknabe gegen den aktuellen VW Einkauf. Was die sich leisten ist sowas von extrem unseriös, da könnte ich Bücher schreiben. Die ziehen dich so dermaßen über den Tisch, unglaublich. 

Dann wundern Sie sich, warum im Moment so alles daneben geht.

 

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